Auch ich kann meine erste Minolta MD - EOS-Konvertierung vermelden.
Erhalten mit Fungus für einen einstelligen Eurobetrag, ist nun ein Minolta MD Tele Rokkor 1:3.5/135mm in die digitale EOS-Welt hinübergerettet:
Auch bei diesem Objektiv ist die komplette Blendenmechanik im hinteren Deckel untergebracht.
Allerdings ist es mir gelungen, den Umbau komplett ohne Abfeilen und Kürzen des Tubus oder des Bajonett-Deckels zu bewerkstelligen:
Nach Abheben des rückwärtigen Deckels mit dem MC/MD-Bajonett erkennt man die mit je drei Schrauben befestigten Teile für die Geradeführung des Tubus beim Fokussieren. Diese dienen gleichzeitig als Stopp bei Erreichen der Nahgrenze und auch der Unendlich-Stellung. Nach Entfernen dieser Teile kann man das Helicoid auseinanderdrehen. Ein Versetzen beim erneuten Eindrehen führt dazu, daß man den Tubus nun 2mm weiter eindrehen kann, bis die Gewindelöcher für die Schrauben wieder eine Position erreichen, in der diese beiden Bauteile wieder eingesetzt und verschraubt werden können. Jetzt noch einen EOS-Adapter mit 1,5mm aufgebracht (ich habe einen C/Y-EOS Adapter verwendet - was sonst ), und fertig.
Erster Quick'n'Dirty-Schuß bei Offenblende vom heimischen Balkon und ziemlich miesen Lichtbedingungen:
und zwei 100% Crops daraus:
Das Haus mit dem roten Dach ist etwa 230m und der noch halb erkennbare Strommast etwa 500m von meinem Standpunkt entfernt.
Zugegeben, das funktioniert mit großer Wahrscheinlichkeit nicht bei allen Rokkoren und ich hab's auch nur durch Zufall herausgefunden, weil ich voller Enthusiasmus zu weit gedreht habe und plötzlich zwei Teile in der Hand hielt . Ursprünglich hatte ich mich schon auf eine Feil- und Schleiforgie eingestellt.
Für Nachahmer wohl eher "Trial & Error", den "richtigen falschen" Einstieg beim Eindrehen des Helicoids zu finden. Dafür reicht dann an Werkzeug ein Kreuzschlitz-Schraubendreher und ein Kraft-Seitenschneider (für den Blendenmitnehmer und die beiden überstehenden Teile am Blendenring).
Apropos Blendenring: Hier muß man höllisch aufpassen, die Rastkugel ist verdammt klein. Ich hatte meine wie meinen Augapfel gehütet und beim Zusammenbau ist sie dann weggehopst . Aber auch dafür gibt es passenden Ersatz: Die Kugel in der Spitze einer Kugelschreibermine paßt.
Der Einbauort dieser Kugel läßt sich im übrigen auch in zusammengebautem Zustand vor Demontage lokalisieren. Sie sitzt unter einer relativ großen Schraube im Blendenring, die sich gegenüber der Blendenbeschriftung befindet. Mithilfe dieser Schraube läßt sich der Andruck der Kugel einstellen und somit bestimmen, ob die Blende eher sanft oder eher sportlich straff einrastet.
Jetzt hoffe ich auf besseres Wetter für weitere Probeschüsse. Mal schaun, ob noch etwas Feintuning vonnöten ist. Das möchte ich anhand des bislang einzigen oben gezeigten Testbildes noch nicht abschließend beurteilen.