Also Testtafeln mit Siemenssternen etc. sind durchaus sinnvoll. Wenn diese akkurat immer gleich (Licht, Kamera, Grauwert,Verarbeitung) fotografiert werden, kann man aus den Vergleichen schon einiges herauslesen. Also wie ist die Schärfe in der Mitte und am Rand, Verzeichnung, Auflösungsfehler infolge Abberationen.
Nur ist die Aussage dann auch nur in der Kombination (und dem Abbildungsmaßstab) voll gültig.
Und sowas über Jahre durchzuführen ist schon auch etwas anstrengend. Und ja, wennman dies viele Jahre machen möchte, wäre es schon sinnvoll sich direkt am Anfang eine Kamera mit möglichst feiner Auflösung in dem gewünschten Sensorformat dafür zuzulegen - und damit dann jahrelang zu arbeiten.
Zusätzlich werden wie gesagt die Unschärfeverläufe auch gerne betrachtet, wie sich das Objektiv da verhält. Auch da wäre ein auch feststehnender Testaufbau schön, um Vergleichbarkeit zu bringen.
Ich glaube auf Amateurebene macht das so niemand.
Hier ist es eher interessant einen Testeindruck so gut es geht abzugeben.
Oftmals ist dieser natürlich von persönlichen Gefühlen beeinflußt, wer ein Objektiv von Anfang an nicht mag, wird kaum seine Glanzpukte finden und herausstellen. Bei einer Optik die einem am Herzen liegt, werden sich viel öfters hervorragende Testfotos finden. Druch die übliche Wahl der Testobjekte und Beleuchtung ist auch keine Nachvollziehbarkeit oder echte Vergleichbarkeit möglich. Aber selbst wenn wir uns auf ein Testprocedere einigen könnten, wären die Abweichungen zwischen den einzelnen Testern vermtulich groß genug um hieb uns stichfeste Aussagen zu verhindern.
So bleibt so ein Test zwar subjektiv, aber mit solchen Einschätzungen müßen wir in der Photographie eh immer wieder leben. Schnöde MTF, Verzeichnungs, Farbfehler, Transmissionen, Bildfeldwölbung etc. bringen einem auch nicht eine Einschätzung die sich mit der persönlichen Erfahrung decken muß. Von der Auswertung und Interpretation ganz zu schweigen.
Was auch nicht vergessen werden darf, ist die Toleranz die schon beim Neuzustand zum Teil sehr hoch ist - man denke an die verschiedenen Meinungen zu aktuellen Sigma Objektiven. Nach Jahrzehnten der Nutzung kann sich die optische Leistung unserer manuellen Schätze noch weiter aufspreizen - bei dem gleichen Modell. Es ist auch nicht immer nachvollziehbar, ob es irgendwann zu einem Eingriff in die Optik kam, der auch die Qualität beeinflußen könnte.