Gerade was Sensoren und Auflösungen angeht ist generell leider viel "Halbwissen" im Umlauf. Eine hohe Sensorauflösung führt natürlich nicht zu Problemen bei schlechten Objektiven, genauso wie die Beugung dadurch zu einem größeren Problem wird - solange man das Bild als ganzes betrachtet. In der 100%-Ansicht sieht das anders aus, die wird aber nur bei Bildauschnitten in gewissen Grenzen Relevant. Es muss klar sein, dass es bei einem solchen System, einer Kette vergleichbar, eben immer ein schwächstes Glied gibt. Die Argumentation, dass die hohen Auflösungen nicht mit den Objektiven zurechtkommen ist da in 100%-Ansicht zwar richtig, aber andersherum würden eben die Sensoren nicht mit der hohen Auflösung der Objektive zurechtkommen. Von daher sollte man das ganze eher als Hilfsmittel bei Kaufentscheidungen sehen. Geht es um die Frage, ob ein neues Gehäuse oder ein neues Objektiv angeschafft werden soll, kann man sich Gedanken machen was sich für die Gesamtleistung mehr lohnt. Das ist oftmals dann doch wieder das Objektiv.
Und zum Thema Foveon gegen Bayer - beide interpolieren die Farbe für ein Pixel. Das kann auch durchaus mal schiefgehen, auf beiden Seiten. Der Vorteil von Foveon ist die höhere Detailauflösung, weil Farbinformationen neben der Helligkeit zur Differenzierung genutzt werden können, sowie die feineren Farbabstufungen. Während man ersteres tatsächlich mit etwas höherauflösenden Bayer-Kameras gut ausgleichen kann (die immer wieder erwähnten 8-9 Megapixel), braucht man für letzeres eine wirklich deutlich höhere Leistung. Da kommt die 7D gerade erst heran, es bleibt allerdings das Problem der doppelten Interpolation. Soll heißen, ein Herunterrechnen hilft bei der Monitordarstellung zwar, beseitigen kann man das Problem komplett allerdings nicht.
Und damit es nicht so einseitig stehenbleibt, auch ein Foveon hat natürlich sichtbare Nachteile. Neben den höheren Produktionskosten ist die Lichtausbeute deutlich schlechter und eine Entrauschung auf Pixelebene deutlich aufwändiger. Hinzu kommen enorme Anforderungen, um überhaupt realistische Farben zu erhalten - auch ein Grund, warum die ersten Modelle des aktuellen Sensors teilweise deutliche Probleme bereiteten.
Zum Schluss noch das Marketing, 14 Megapixel bei Sigma mag man unverschämt nennen, letztlich ist es aber genauso richtig oder falsch wie die Bayerangaben. Dort müssten für absolut ehrliche Angaben drei Zahlen genannt werden. Es soll eben überall verkauft werden, und tatsächliche Auflösungswerte hängen von zuvielen Faktoren ab.