Zitat Zitat von praktinafan Beitrag anzeigen
.... Die Fragestellung ist trotzdem interessant, auch ohne Fischgeruch.
Wie soll ich das verstehen?

...
Mit Leica wurde so weit ich weiß die Kleinbildfotografie erst populär (wenn man das so sagen kann, nicht jedermann hatte so einen Apparat).
Treffend bemerkt, populär ist "gehumpelt", Oskar Barnack hat sich damals gedacht, wir machen mal eine Kamera, die vom Kinofilmformat (die legendären Leitz Filme) ausgehend, eine Reisekamera statt der unhandlichen 13x18 Plattenkamera, hergibt. Belichtungsmesser war damals noch ein "Fettfleck-Fotometer"... Barnack konstruierte ursprünglich eine Messkammer mit Objektiv, um die ungenaue Belichtungsmessung für den Kinofilm zu verbessern. Damit sind wir bei der Ur-Leica mit Klapp-Deckel vor dem Objektiv.
Unbezahlbar heute.. Diese Messkammer konnte Kinofilm belichten und sollte ursprünglich für die Schnellentwicklung kleiner auf Kinofilm belichteter Negative zur Bestimmung der Belichtungszeiten herhalten, quasi neuzeitlich gesprochen, als verlangsamtes "Pola-Back" mitlaufen.
Die doppelte Kinobildhöhe wurde die Grundlage seiner Konstruktion.
Damit war das 24x36mm Format geboren und Barnacks Konstruktion dann
"gefixt". Das Seitenverhälnis 2:3 war damit "geboren"..
Und als das Teil fertig war, fiel dann auf, das man damit wunderbar fotografieren konnte.

Ernst Leitz II hat 1924 dann die Entscheidung getroffen, die Barnack- Kamerakonstruktion in Serie zu bauen, als die ganze Welt im wirtschaftlich schlechten Zeiten steckte.


Die Passagen Deiner Bedienungsanleitung lasse ich mal weg....kann man nachlesen..


Also, was ist nun mein "Feeling"?

Was ist mein Leica-Feeling?
Alles manuell und umständlich, vielleicht ist es das? Dieser langsame, vieles bedenken müssende Umgang mit dem Apparat - und mit dem Motiv? Die umso größere Freude an einem "trotzdem" guten Ergebnis?
Was Du hier beschreibst, trifft allgemein auf die analoge Fotografie zu
und da stimme ich mit Dir überein, wenn man sich die tausende Digibilder
auf dem PC ansieht. Es ist einfach eine überlegtere Art, mit dem Thema Fotografie umzugehen im Zeitalter des "Draufhaltens".. aber auch das ist nichts Leica typisches, sondern trifft auf jede Plattenkamera oder jede
analoge SLR oder Messucher- Kamera zu.


Was es nicht ist: Technik-Genuss original Leica (noch ohne roten Punkt). Aber solange die Zorki 1 ordentlich funktioniert, kann ich auf den Hochgenuss des Leica-Spannvorganges auch gerne verzichten, denn in Wahrheit ist es kein Verzicht. Sondern nur Sparsamkeit, denn die Masse meiner Fotos werde ich nie damit machen, es ist und bleibt eine Ausnahme auf der Foto-Spielwiese.
Und genau da hast Du Recht.. solange so ein Teil die Bedürfnisse des Benutzers erfüllt ist das in Ordnung, hat aber mit einem "Leica Feeling" nix zu tun, sondern mit der Beschäftigung mit altem, traditionellem Fotografieren abseits vom Mainstream.

Dies jedoch im Titel in mehr als pragmatischer Weise vergleichend in ein Leica-Feeling mit solchen mechanischen Klapperkästen wie Zorkis zu rücken, geht einfach an der Wirklichkeit vorbei.
Jeder der einmal mit egal welcher Leica fotografiert hat, weiß um die mechanischen Qualitäten, von den optischen Reden wir erst gar nicht und der kommt bestimmt nicht auf die Idee... M39 Gewinde.. ein Objektiv das draufpasst, ein Verschluss der halbwegs auslöst und ein Sucher mit Mischbild... also ist das "Leica-Feeling"...

LG
Henry, der sich den letzen Kommentar nicht verkneifen konnte.