Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
Dann mal direkt gefragt, was denn daran nun das Leica Feeling sein soll, wenn ich eine Messucher-Kamera in die Hand nehme und ein Mischbild sehe.

Was ist denn das Leica Feeling, das Du hier im Titel benutzt.
Und ich rede nicht von meinem "Leica Feeling" sondern frage direkt, was denn für Dich das Leica Feeling bedeutet.

Was macht es aus, ausser das da M39 Schraubgewinde benutzt werden und man echte Leica Objektive dranschrauben könnte?

Bin gespannt auf die Antwort. Obwohl.. eigentlich auch nicht.. aber ich will hier keine längere Debatte darüber lostreten, sondern halte es wie inzwischen einige Andere hier, nämlich mir Originale zu besorgen, die zu testen, mir meine Meinung zu bilden. Ich rede über Leica dann, wenn ich sie in der Hand halte und nicht wenn eine Zorki als Ersatz ein wie auch immer geartetes, sehnsüchtiges Leica Feeling beschreiben soll.

Die Zorkis, FEDs und wer auch immer da die Teile nachgebaut hat, kann einem Original in der Präzision nicht im Ansatz das Wasser reichen.

Wenn es denn bedeuten soll, "Back to the roots" und so hat man früher fotografiert, gibt es dagegen nichts zu sagen. Keinesfalls.
Aber von einem "Leica Feeling" zu sprechen, ohne solche Kisten in der Hand gehabt zu haben... nein danke.

Bin raus aus dem Thread.

LG
Henry
Nach deiner Verabschiedung aus dem Thread habe ich das Gefühl, dass du eigentlich gar nicht an einer Antwort interessiert bist, Henry, obwohl du vorher mehrfach auf einer Antwort auf die Frage, was für mich das Leica Feeling ausmache, insistiertest. Die Fragestellung ist trotzdem interessant, auch ohne Fischgeruch.

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: es ist das "Wie" der Kleinbildfotografie von vor etwa 70 Jahren, das mich interessiert.
Mit Leica wurde so weit ich weiß die Kleinbildfotografie erst populär (wenn man das so sagen kann, nicht jedermann hatte so einen Apparat).

Also, was ist nun mein "Feeling"?

Es geht mit der Vorbereitung des Filmes los, der muss auf 10 cm Länge auf einen etwa 2 cm hohen Streifen getrimmt werden, sonst passt er nicht in die Kamera. Das Filmende wird in die Aufnehmerspule eingepfriemelt und beide Spule samt Film von unten (Bodenlader) in die Kamera eingelegt. Zorki wie Leica.

Zwei mal laden und auslösen, Bildzählwerk per Hand auf Null und nun kann es losgehen! Zorki wie Leica.

Das heißt: wenn vorhanden das versenkte Objektiv bereit machen. Zorki wie Leica.

Motiv wählen, kurz im Sucher Ausschnitt bestimmen und ggf Abstand zum Objekt ändern (sog. Fußzoom).Zorki wie Leica.

Belichtung messen (oder Zeit und Blende nach Tabelle/Erfahrung/Filmempfehlung bestimmen), Kamera spannen, Zeit einstellen, Blende einstellen.Zorki wie Leica. Wobei der Spannvorgang bei Leica schöner sein soll. Räusper...

Nun im Entfernungsmesser die korrekte Entfernung bestimmen - nicht so einfach, denn der Messer ist klein und dunkel, hat aber immerhin eine recht starke Vergrößerung, so dass Details erkennbar sind. Diese sollten im Mischbild in Deckung gebracht werden - Fokus passt. Kurzer Kontrollblick durch den Sucher.Zorki nicht wie Leica, deren Entfernungsmesser ist nicht so "limitierend" dunkel. Angeblich, ich weiß es nicht.

Auslösen!Zorki fast wie Leica. Leica wohl einen Tick feinfühliger.

Was ist mein Leica-Feeling?
Alles manuell und umständlich, vielleicht ist es das? Dieser langsame, vieles bedenken müssende Umgang mit dem Apparat - und mit dem Motiv? Die umso größere Freude an einem "trotzdem" guten Ergebnis?

Was es nicht ist: Technik-Genuss original Leica (noch ohne roten Punkt). Aber solange die Zorki 1 ordentlich funktioniert, kann ich auf den Hochgenuss des Leica-Spannvorganges auch gerne verzichten, denn in Wahrheit ist es kein Verzicht. Sondern nur Sparsamkeit, denn die Masse meiner Fotos werde ich nie damit machen, es ist und bleibt eine Ausnahme auf der Foto-Spielwiese.

Willi