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Das Elmar 4/90mm war nicht umsonst, nach dem Elmar 3,5/50mm, das am häufigsten verkaufte Objektiv mit M39 Gewinde, ich denke sogar im gesamten Messucher Objektivprogramm von Leica.
Die typische vierlinsen Konstruktion ist ausgereift und liefert in allen Bereichen sehr gute Ergebnisse.
Längere Brennweiten sind in dem meisten Fällen sehr gut an digitalen Sensoren zu nutzen.
Hinzu kommt das es kein Teleobjektiv ist, d.h. das optische System ist recht weit vom Sensor entfernt und die Lichtstrahlen treffen nahezu lotrecht auf die Pixel.
Daher hat es mich nicht überrascht dass das Objektiv sehr gut mit dem Sony Sensor harmoniert.
Die geringe Einstellentfernung hat halt mit der eigentlichen Nutzung an den Messsucherkameras zu tun die nur bis etwa 1m Nahbereich Fokussieren konnten.
Für Makroaufnahmen mit diesem System mussten einige Hürden genommen werden aber das war nie die Stärke solcher Kameras.
Die Tessar Systeme sind aber dafür bekannt das sie im Bereich von oo-1:1 sehr gute Ergebnisse liefert. Soll stärker vergrößert werden dreht man das Objektiv um. So wie das Zeiss S-Tessar 6,3/120mm das bis 1:1 in normal eingesetzt wird und ab 1,1:1 dann umgedreht wurde.
Dafür hatte es eine symmetrische Fassung mit Blendenskalen auf beiden Seiten und ebenso de gleichen Gewinde.
Hat jetzt zwar nicht direkt etwas mit dem Elmar zu tun aber es zeigt sich dass das Tessar eine absolut geniale Konstruktion ist, immer noch.
Mit dem 90mm Elmar habe ich sehr viele und sehr schöne Portraits gemacht, es hat bei offener Blende eine nicht so knackige Schärfe, nicht weich aber sehr dezent soft. Nur eine Blende weiter und es ist davon nichts mehr zu sehen.
Das sind meine Erfahrungen mit dem Objektiv wenn ich es mit analogem Film nutze.
Leider muss man bei diesen Objektiven sehr genau hinsehen das sie keine Trübungen aufweisen. Über 90% der verchromten Leitz Objektive haben einen mehr oder weniger starken Belag auf mindestens einer Linsen. Das hat damit zu tun das Leitz die Linsen in den Fassungen vergütet hat und dadurch reagierte der Lack in den Objektiven mit der Vergütung und ist ausgedampft und hat sich auf die Linsen gelegt.
Im Extremfall wurde dadurch die komplette Vergütungsschicht zerstört, der Nebel kann dann nur zusammen mit der Vergütung entfernt werden.
Schön das Du ein so gut erhaltenes Exemplar gefunden hast. Ich finde diese Objektive nach wie vor hervorragend und nutze meines immer mal wieder weil es so schön klein ist. Höhere Lichtstärke brauche ich nicht und das zusätzliche Gewicht muss man immer mitschleppen, ob die hohe Öffnung gebraucht wird oder nicht.
Geändert von arri (05.10.2024 um 10:20 Uhr)
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