Bildbearbeitung bietet ungeahnte Möglichkeiten. Hier mal eine eigene Technik, die ich "FalschFarbenFoto" (FFF) nenne und hier mal zur Diskussion stelle.

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Ein Bild besteht aus Farben, Formen und Strukturen; die Farben verändere ich, Formen und Strukturen lasse ich wie sie sind.

Und was soll das?
Ganz einfach: Ich will den Betrachter animieren, bewußter zu sehen. Er kennt vielleicht das Bildobjekt, vielleicht kommt er täglich auf dem Weg zur Arbeit daran vorbei - und sieht es vielleicht gar nicht mehr. Oder es kommt ihm bekannt vor, denn jeder hat z.B. schon einmal eine Hafenanlage gesehen.
Er betrachtet das Bild(FFF) und stutzt. Irgendetwas ist anders - aha, die Farben! Wie sehen sie denn wirklich aus? Morgen muß er mal genauer hinschauen, nimmt er sich vor (und hofft der Autor), um vergleichen zu können. Farben sehen nicht nur im Wechsel der Jahreszeiten sondern täglich je nach Licht anders aus. Und dabei erkennt er vielleicht, daß jede Betrachtungsweise subjektiv ist, das es ganz darauf ankommt, wie man ein Objekt bzw. seine Umgebung sehen WILL und versteht vielleicht, daß es verschiedene Betrachtungsweisen gibt und verschiedene Meinungen darüber geben MUSS.
Dann habe ich erreicht, was ich erreichen wollte: bewußteres Sehen.

Wenn ich gefragt werden sollte, wie denn der Workflow aussieht, dann sage ich nur soviel:
Ich habe das Bild mit PS CS 5 Ext. bearbeitet, aber es geht auch mit Elements o.a., denn es ist ganz einfach. Man muß nur experimentieren, dann kommt man schnell dahinter. Aber eine evtl. Diskussion sollte nicht über den Workflow geführt werden sondern vielmehr über diese Art der Bildgestaltung und meine o.a. Vorüberlegungen dazu. Und vielleicht kann ich den einen oder anderen zum Experimentieren mit seinem Bildbearbeitungsprogramm animieren. Wer seine Bilder bearbeitet, der geht vielleicht immer denselben Weg und lotet so die vielfältigen Möglichkeiten eines Bildbearbeitungsprogramms gar nicht aus. Tut er das aber, dann wird der Spaß an dieser Beschäftigung größer, viel größer!