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Thema: Alpha 550 - Erfahrungsbericht

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    Reden Alpha 550 - Erfahrungsbericht

    Hallo Zusammen,
    bin neu hier und habe Erfahrungsberichte zur Alpha 550 gesucht und nicht gefunden, deshalb dachte ich, ich fange einfach mal damit an.
    Bitte erwartet keine Wiederholung von technischen Daten, die man detailierter bei Sony auf der Homepage bekommt. Ich möchte mein Augenmerk auf die ersten Eindrücke in der Handhabung der Kamera fokussieren. Am Schluß habe ich noch eine kurze Zusammenfassung meiner in über zwanzig Jahren gesammelten Kameras erstellt, damit Ihr wißt, mit welchen Kameras ich im Kopf verglichen haben. Los gehts!
    Persönlicher Anspruch an meine Fotos: möglichst nahe herankommen, an das was das Auge erfaßt, um den Augenblick festzuhalten. Künstlerischer Anspruch: keinen. Persönliche Maxime: Ein Bild sollte bereits die gewünschte Qualität haben, wenn das Bild im Kasten ist, Nachbearbeitung ist tabu.
    Motivation für eine DSLR: Ein geeignetes Werkzeug, wenn die Lichtverhältnisse oder das Motiv zu anspruchsvoll sind, um das mit meinem kompakten Reisebegleiter zu schießen: P. Lumix LX3.
    A550 frisch aus dem Karton geschält: Gehäuse macht einen hochwertigen Eindruck. Knöpfe sind gut erreichbar, haben einen angenehmen Druckpunkt. Einzige Ausnahme: Der Deckel zum Batteriefach wirkt fragil und hat subjektiv den Eindruck erweckt, als Erstes in der Kamera kaputt zu gehen. Ich glaube auch nicht, daß er Spritzwasser abhält.
    Erstbestückung: Objektiv, Akku und Speicherkarte. Keine Beanstandung, alle Komponenten ließen sich leichtgängig an der richtigen Stelle plazieren. Etwas verwundert war ich, daß das Bajonett des Objektives Sony DT 1.8/50 aus Plastik war, aber das Objektiv muß noch auf eine ausführliche negative Bewertung warten.
    Handbuch: Etwa 170 Seiten stark, sehr easy. Gut verständlich und nach zwei Stunden hatte ich es durch und bin nur auf eine böse Überraschung gestoßen, aber dazu später.
    Grundkonzept Bedienung: Muß man differenziert betrachten. Die Anzahl der Features und Einstellung ist nicht sonderlich groß, so daß hier keine große Verwirrung aufkommen kann. Sehr erfreulich ist, daß man alle wichtigen Einstellung auch bereits am Anfang schnell wiederfindet. Für Anfänger wahrscheinlich nett sind die automatisch erscheinenden Hilfetexte, die sich aber abschalten lassen. Sehr schnell schmerzlich vermißt habe ich, daß man keine Profile für bestimmte Einstellungen abspeichern kann. So geht man fast bei jedem Motivwechsel durch das gesamt Frontmenü muß, um Weißabgleich, ISO-Wert, Programm (bei mir nur A, S, M und mit Ausnahme P) etc. anzupassen. Allerdings geht das vergleichsweise schnell, weil die Grundfunktionen relativ einfach über FN-Menü erreichbar sind. Das allerdings Gesichtserkennung und "Lächle-Auslöser" im Basismenü erreichbar sind, sagt viel über die anvisierte Zielgruppe von Sony aus.
    Die ersten Fotos: Einschalten, Fokussieren und Abdrücken funktioniert sehr schnell und reibungslos. Der erste Schreck kam allerdings schon nach drei Minuten. Motiv: unbekannter Käfer auf wild im Wind schwankender Blume. Null problemo, dachte ich. Zeitautomatik, ISO 3200, F22 kurze Überprüfung der Verschlußzeit 250, sollte passen und Schuß!, aber nichts passierte. Nachdem ich zehnmal verzweifelt versucht habe, die Kamera auszulösen, war ich schon kurz davor Gewalt anzuwenden, als der Käfer flüchtete und bei mir Wut wieder durch Verstand ersetzt wurde. Des Rätsels Lösung habe ich dann später im Handbuch gefunden: wenn die Kamera nicht überzeugt ist, daß die Fokussierung stimmt, verweigert die Kamera den Auslöser freizugeben. Aus tiefster Überzeugung: "Das geht gar nicht!" und das Argument, die Kamera möchte mich vor unscharfen Bildern beschützen, kann ich nicht gelten lassen. Also für mich kein Feature sondern in der persönlichen Wahrnehmung eine unerhörte...
    Ansonsten kein Tadel in der Handhabung. Sucher und Bildschirm bleiben auch bei Sonnenschein gut lesbar, Knöpfe waren immer schnell gedrückt und die Kamera reagierte schnell.
    Features: Sehr gespannt war ich auf die Dynamikerweiterung und die eingebaute HDR funktion, mittels zwei verrechneter Bilder. Beide Features zeigten hervorragende Ergebnisse und übertrafen meine Erwartungen. Auch meine Erwartung, daß man mit der HDR-Funktion auch bei Gegenlicht auf den Blitz verzichten kann, hat sich voll erfüllt (ich mag Blitzlicht nicht, weil es meiner Meinung die Farben zu sehr verfälscht). Zur HDR-Funktion, das Handbuch empfiehlt hier immer ein Stativ zu benutzen. Bei langen Verschlußzeiten wahrscheinlich auch unumgänglich. Meine Tests aus der Hand bei kurzen Verschlußzeiten (250 und kürzer), waren jedoch sehr zufriedenstellend. Das Berechnen des Endbildes dauert etwa 5 Sekunden, was aber bei dem zu leistenden Rechenaufwand für der Kamera absolut in Ordnung geht.
    Weitere Features: Serienfunktion ohne Tadel und auch an den Standardfunktionen gab es nur eine unerfreuliche Überraschung, Stichwort automatischer Weißabgleich. Das der automatische Weißabgleich bei multiplen Lichtquellen chancenlos ist, weiß wahrscheinlich jeder. Aber die Sony hat eigentlich auch fast immer bei singulären Lichtquellen und auch bei reinem Sonnenlicht meine Erwartungen nicht erfüllt. Aber der manuelle Weißabgleich ist schnell gemacht und liefert auch das gewünschte Ergebnis.
    Bildqualität: subjektive Wahrnehmung, ohne Beanstandungen. Hohe ISO-Werte gehen OK; subjektiv würde ich sagen, bis ISO 1600 kann man alltagstaugliche Bilder machen. Näher testen werde ich noch mal inwieweit der Wackelschutz (steady-shot) sich negativ auf Dynamik und Schärfe auswirkt. Bei meinen beiden Lumix-Kameras habe ich hier schlechte Erfahrungen gemacht (FZ50 und LX3).
    Gesamteindruck: Ein gutes Werkzeug, das alltagstauglich ist. Ausrichtung meiner Meinung nach sicher eher für Einsteiger und Gelegenheitsknipser (dazu zähle ich mich gerne) als für ambitionierte Hobbyfotografen.
    Features die beeindruckt haben: HDR und Dynamikerweiterung; manuelle Fokuslupe. Schön, dasß man auch im Automatikmodus den Blitz anweisen kann, im Kasten zu bleiben.
    Features, die genervt haben: die oben beschriebene Auslöseverweigerung; bei der Auswahl eines beliebigen Fokuspunkts ist man auf 9 kleine Zonen rund um die Mitte eingeschränkt, die bei Sonnenlicht auch nur schwer auf dem Display auszumachen sind
    Features, die ich vermißt habe: Gitternetz in der Standardanzeige; die Möglichkeits eigene Profile mit Einstellungssets zu speichern; flexiblere Anpassung welche Elemente ich in der Statusanzeige sehen möchte (Histogramm, Gitternetz etc.). Auf der Wunschliste für die nächste Generationen sicherlich die elektronische Wasserwaage und wenn ausgreift, ein GPS-Modul für das Geotagging.

    Mein fotografischer Hintergrund: Fotografiere seit 25 Jahren mit wechselnder Intensität. Habe angefangen mit billigen Knipskisten, dann Wechsel zu analoger Spiegelreflex (Minolta x300). Später, dann des Schleppens müde, Wechsel ins Kompaktformat Rollei 35SE. Einstieg in das digitale Zeitalter mit Kodak DC3800 (Knipskiste), anschließend Dimage 7i (ein Meilenstein). Später dann Panasonic Lumix FZ50 (Superzoom) und seit zwei Jahren intensiver Reisebegleiter die P. Lumix LX3 (tolle Kamera, solange genügend Licht da ist). Bilder von mir im Netz: Habe ich mir abgewöhnt, denn Kommentare die damit anfingen: tolles Bild aber Du könntest noch mit Adobe..., gingen mir irgendwann auf die Nerven. Ich mag Bilder so wie sie aus der Kamera rauskommen, ansonsten hätte ich sie anders geschossen oder gar nicht.
    Geändert von anchronist (30.06.2010 um 21:04 Uhr)

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