Artikel zu Tomioka - Vergrößerungs- und Industireobjektiven

[simple.joy]

Wie ich hier ev. schon an der einen oder anderen Stelle erwähnt habe, habe ich seit längerem an einem ziemlich umfangreichen Artikel über Tomioka und deren Vergrößerungs-, Repro- und Industrieobjektiven gearbeitet. Jetzt ist es mir endlich möglich eine erste Version davon online zu stellen.

Tomioka_Article_Header.jpg

Da ja schon mehrfach Interesse an ein paar der Objektive bekundet wurde, hoffe ich, dass die Informationen vielleicht für euch relevant sein könnten. Ich freue mich natürlich sehr über Rückmeldungen, ergänzende Informationen oder eigene Erfahrungsberichte mit den erwähnten (oder auch anderen, nicht abgedeckten) Tomioka Optiken abseits der bekannten regulären Aufnahmeobjektiven. Wie eigentlich immer sehe ich den Artikel nicht als vollständig und bitte auch zu entschuldigen, dass sich sicher noch der eine oder andere Fehler, einige Ungenauigkeiten und (fast zwangsläufig bei dem äußerst schwer zu recherchierenden Thema) noch massig Spekulationen darin befinden. Ich hoffe jedoch in Zukunft noch das eine oder andere ergänzen und richtigstellen zu können und freue mich dabei natürlich über jegliche Mithilfe!

Es sind jetzt letztendlich zwei Artikel draus geworden:


1.) THE TOMIOKA STORY
https://deltalenses.com/the-tomioka-story/

ein wenig über Geschichte und Hintergrund des Unternehmens.

und

2.) TOMIOKA INDUSTRIAL LENSES
https://deltalenses.com/tomioka-industrial-lenses/

Eine ausführlichere Übersicht über drei Objektivfamilien (EXXC Minilab Objektive, Osawa Tominon Vergrößerungsobjektive sowie die Polaroid MP4/5 Makro- und Reproobjektive ) + ein paar andere, von Tomioka gefertigte Industrieoptiken.

Hier noch eine kleine Auswahl an Aufnahmen die mit einigen dieser Objektive gemacht wurden:


Way closer... to Spring by simple.joy, auf Flickr

Objektiv: Copal E18C 35/4 (reversed) mit Tubuslinse Tomioka Copal-E90 105/4.5


Don't worry, we're just playing ball here! by simple.joy, auf Flickr

Objektiv: Tomioka Copal-E66 75/2.8


Bad leather front by simple.joy, auf Flickr

Objektiv: Copal E18C 35/4 (reversed)


Mandatory morning breathing by simple.joy, auf Flickr

Objektiv: Tomioka Copal-E90 115/4.5


Bumping heads by simple.joy, auf Flickr

Objektiv: Copal E18C 35/4 (reversed)


Ballways online by simple.joy, auf Flickr

Objektiv: Tominon 135/4.5 (Polaroid MP4)


Absence can be felt. by simple.joy, auf Flickr

Objektiv: Tominon E36 MC 58/4


My macro swan song by simple.joy, auf Flickr

Objektiv: Tominon E36 MC 48/4


Densely populated by simple.joy, auf Flickr

Objektiv: Tomioka Copal-E66 75/2.8


Pretty or just pre-tea? by simple.joy, auf Flickr



Silence of the lamps by simple.joy, auf Flickr

Objektiv: Tomioka Copal-E90 115/4.5

[gladstone]

Hallo,

Deine sorgfältig inszenieren Fotos, stets farblich passend und vor allem die Kombination aus Schärfe und Bokeh sind für mich immer ein Genuss anzusehen.

Mit Tomioka verbindet mich zunächst eher die Abneigung hinsichtlich der völlig überteuert gehandelten 1,2/55mm Objektive. Aber eigentlich kann Tomioka nichts dafür, sondern das ist, wie so oft die ungute Kombination aus skrupellosen Händlern und Käufern, die sich das Geld aus der Tasche ziehen lassen.

Dass Tomioka auch Vergrößerungsoptiken gefertigt hat war mir neu. Daher auch dafür meinen Dank für Deine Recherchearbeit.

LG, Christian

[hinnerker]

Im Zuge der VNEX Entwicklung hatte ich vor ca. 10 Jahren selbst ein Osawa Tominon EL 2.8/50mm angeschafft und lange Zeit verwendet und habe es noch heut im Regal für die V-Objektive liegen. Es ist ein ganz ausgezeichnetes V-Objektiv und steht aus meiner Sicht auf einer Stufe mit dem ebenfalls viel verwendeten Nikkor EL 2.8/50mm V-Objektiv. Es hat eine typische 6-linsige Konstruktion und 6 Blendenlamellen. Ein 40.5mm Filtergewinde gestattet es - will man es heute als Aufnahmeobjektiv verwenden, z.B. eine 40.5mm "vented" - Streulichtblende zu verwenden. Wenn man es günstig findet, kann ich einem Kauf nur zuraten.

Dieses schon vor -zig Jahren "gehypte" 1.2/55mm konnte ich dagegen nichts abgewinnen, als ich es testweise mal von einem Forenkollegen leihweise erhalten hatte während der Zeit, wo ich mich ausführlich mit der Lichtstärke-Klasse der 1.2er befasste. Da waren andere Kandidaten deutlich besser. Das um dieses !.2er Tomioka damals ein "Hype" entbrannte, war aus meiner Sicht ein reiner PR Gag von Leuten, die vermutlich irgendwo noch ein paar dieser Objektive zusammengesammmelt hatten um künstlich die Preise hoch zu treiben. Das war schon vor 10 und mehr Jahren eindeutig zu erkennen, denn es kam aus meiner Sicht eigentlich nur in die Nähe der von Porst damals vertriebenen "billigen" 1.2/55mm heran und spielte damit nur in der Einstiegsklasse der 1.2er

@Simple.joy
Eine Bitte hätte ich noch... könntest Du noch unter den ausgezeichneten Bildern angeben, mit welcher dieser Objektive sie entstanden sind, damit man nicht ständig auf Flickr umgeleitet wird?

LG
Henry

[simple.joy]

Hallo,

Deine sorgfältig inszenieren Fotos, stets farblich passend und vor allem die Kombination aus Schärfe und Bokeh sind für mich immer ein Genuss anzusehen.

Mit Tomioka verbindet mich zunächst eher die Abneigung hinsichtlich der völlig überteuert gehandelten 1,2/55mm Objektive. Aber eigentlich kann Tomioka nichts dafür, sondern das ist, wie so oft die ungute Kombination aus skrupellosen Händlern und Käufern, die sich das Geld aus der Tasche ziehen lassen.

Dass Tomioka auch Vergrößerungsoptiken gefertigt hat war mir neu. Daher auch dafür meinen Dank für Deine Recherchearbeit.

LG, Christian

Vielen Dank für das Interesse und die Rückmeldung! Sehe das mit dem 55/1.2 ähnlich… Tomioka hat das sicher nie als das Beste seiner Art konzipiert oder angepriesen. Manche Leute finden es vom Rendering interessant und machen tolle Bilder damit. Aber mein persönliches Interesse an Tomioka hat damit tatsächlich gar nichts zu tun - bin völlig unvoreingenommen (ohne den Namen überhaupt zu kennen) auf die E36 und E90 Reihe gestoßen und wurde schlichtweg von deren Qualitäten umgehauen.

Die regulären Aufnahmeobjektive von Tomioka sind für mich vor allem deshalb als Randnotiz im Artikel relevant, weil sie (zumindest laut Tim Harris, der sagt hunderte davon in der Hand gehabt und zahlreiche davon auch zerlegt zu haben) eine unheimliche Spanne in Sachen Qualität und Verarbeitung zeigen und damit ein wenig darauf hindeuten, dass der Hersteller vermutlich teilweise stark überfordert war.

Die Polaroid MP4 Objektive haben dieses Problem der Streuung in Sachen Qualität leider auch. Bei den Minilab und Vergrößerungsoptiken konnte ich das jedoch nicht feststellen. Wäre interessant zu wissen, warum…

Gerne hätte ich auch von Zeiss gewusst (und hab auch gefragt) ob das mit der Zusammenarbeit in Sachen Minilab Optiken stimmt. Leider gibt es da scheinbar nach wie vor aktive 40-jährige NDAs und daher (noch) keine Auskunft. Schon unglaublich… Vor allem da es ja die überwiegend relevanten Firmen teils gar nicht mehr gibt.

[simple.joy]

Im Zuge der VNEX Entwicklung hatte ich vor ca. 10 Jahren selbst ein Osawa Tominon EL 2.8/50mm angeschafft und lange Zeit verwendet und habe es noch heut im Regal für die V-Objektive liegen. Es ist ein ganz ausgezeichnetes V-Objektiv und steht aus meiner Sicht auf einer Stufe mit dem ebenfalls viel verwendeten Nikkor EL 2.8/50mm V-Objektiv. Es hat eine typische 6-linsige Konstruktion und 6 Blendenlamellen. Ein 40.5mm Filtergewinde gestattet es - will man es heute als Aufnahmeobjektiv verwenden, z.B. eine 40.5mm "vented" - Streulichtblende zu verwenden. Wenn man es günstig findet, kann ich einem Kauf nur zuraten.

Dieses schon vor -zig Jahren "gehypte" 1.2/55mm konnte ich dagegen nichts abgewinnen, als ich es testweise mal von einem Forenkollegen leihweise erhalten hatte während der Zeit, wo ich mich ausführlich mit der Lichtstärke-Klasse der 1.2er befasste. Da waren andere Kandidaten deutlich besser. Das um dieses !.2er Tomioka damals ein "Hype" entbrannte, war aus meiner Sicht ein reiner PR Gag von Leuten, die vermutlich irgendwo noch ein paar dieser Objektive zusammengesammmelt hatten um künstlich die Preise hoch zu treiben. Das war schon vor 10 und mehr Jahren eindeutig zu erkennen, denn es kam aus meiner Sicht eigentlich nur in die Nähe der von Porst damals vertriebenen "billigen" 1.2/55mm heran und spielte damit nur in der Einstiegsklasse der 1.2er

@Simple.joy
Eine Bitte hätte ich noch... könntest Du noch unter den ausgezeichneten Bildern angeben, mit welcher dieser Objektive sie entstanden sind, damit man nicht ständig auf Flickr umgeleitet wird?

LG
Henry

Vielen Dank für die netten Worte und die Ergänzung durch die eigene Erfahrung. paguru hat hier ja vor Jahren schon einmal die Serie vorgestellt und eine erstaunliche Menge an Details dazu veröffentlicht. (https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=19726 wie ja auch im Artikel erwähnt) Ebenfalls gab es damals einen Vergleichstest von Computar DL 50/2.8 und Osawa Tominon EL 50/2.8 von paguru und da hat das Tomioka Objektiv deutlich besser abgeschnitten. Während meine erste Vermutung war, dass es sich wohl bei dem Computar DL (wie so oft) wohl nicht um ein gutes Exemplar gehandelt hat, konnte ich nun beim Vergleich von einem einwandfreien Computar DL 50/2.8 und einem Hoya Super-EL 50/2.8 feststellen, dass zumindest die Leistung auf die Distanz anscheinend ganz allgemein beim Computar nicht wirklich überzeugend ist, während das Hoya Super-EL dort einen guten Eindruck macht. In der Nähe kehrt sich das Ganze allerdings komplett um: Da scheint das Computar DL deutlich besser zu sein. Eine ähnlich gute Leistung als Makro-Objektiv konnte ich auch für das Computar DL 90/5.6 feststellen, wo das Osawa Tominon EL 90/5.6 eindeutig den Kürzeren zieht.

Insgesamt sind die Osawa Tominon/Hoya EL/Bogen etc. Objektive also als reguläre Aufnahmeobjektive also durchaus zu empfehlen, weil sie eine mehr als passable Leistung auf verschiedene Distanzen erzielen.

Die verwendeten Objektive hab ich jetzt bei den Bildern angegeben.

[schlicksbier]

Osawa Tominon EL 50/2,8 an der Fujifilm GFX100S

lisa_marie_osawa.jpg