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Thema: Eine Tischdrehbank muss her

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von GoldMark
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    Standard Eine Tischdrehbank muss her

    Um diverse Ideen mit Altgläsern umsetzen zu können, habe ich festgestellt, dass eine Drehmaschine her muss.

    Nach einer eingehenden Recherche bei Tante G...le habe ich mich auf eine Tischdrehmaschine mit Gewindeschneideeinrichtung als Grundtyp festgelegt.

    Zuerst wollte ich eine Proxxon nehmen, aber als ich das Gerät auf einer Messe sah, habe ich Abstand davon genommen. War ziemlich wackelig das ganze.

    Für ca. 1000 EUR bekommt man schon ganz gute stabile Maschinen.

    Daher meine Frage: Wer von Euch DCC-ler hat Erfahrungen mit Tischdrehmaschinen, und kann Tipps geben? Auf was muss geachtet werden? etc ...
    Geändert von hinnerker (02.05.2014 um 22:24 Uhr)
    Liebe Grüße

    Bernhard
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  2. #2
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard

    Ehrliche Meinung gefällig ?

    Laß es bloß bleiben...

    Die Anschaffungskosten einer Drehbank sind die kleinste Ausgabe !

    Die Werkzeuge und Aufnahmen für die Werkstücke, Stähle und Spannzangen und das zu verarbeitende Material sind unübersehbar.
    Gute Wendeschneidplatten kosten einiges an Geld und die nächste Anschaffung ist dann ein Schleifgerät mit Diamantschleifscheibe, damit Du diese Platten dann
    nachschleifen darfst, weil sie an diesen "Rödelkisten" von Drehbänken dann schneller stumpf werden, als Dir lieb sein kann.

    Unabhängig davon bekommt man ohnehin keine "gescheite" Drehbank für das Geld.

    Bei den Angeboten in dem Preisbereich handelt es sich zumeist um klapperige Drehbänke aus Fernost, die im Besten Falle hier noch "fit" gemacht werden, um einigermaßen brauchbare Ergebnisse bei Kleinstarbeiten zu liefern.

    Sie sind meist völlig unterdimensioniert und entsprechend lange brauchst Du um auch nur kleinere Werkstücke zu bearbeiten.

    Von der notwendigen Materialkunde reden wir erst gar nicht.

    Welches Werkzeug eignet sich für die Bearbeitung von welchem Aluminium (denn Alu ist nicht gleich Alu !), Messing, Edelstahl und Normstahl.

    Vor Jahren hatte ich selbst mal mit einer kleinen Drehbank "geliebäugelt", weil meine Objektivumbauten es öfters mal erforderten, etwas zu kürzen, aufzudrehen oder einfach nur einen Zwischenring zu drehen...

    Ahem... seit ich in der Werkstatt in meinem Hause jederzeit an Leinen oder Boley Industrie-Drehbänken arbeiten darf, damit inzwischen erhebliche Erfahrungen sammeln konnte, ist für mich das Thema einer "Kleinst-Drehbank" völlig vom Tisch, weil ich inzwischen weiß, was da alles mit den kleinen Klapperkisten aus Fernost nicht geht.

    Und wenn Du Dir den größten Gefallen Deines Lebens tun willst, laß es einfach bleiben mit einer solchen Anschaffung.

    Versuche lieber einen Kontakt zu einem Dreher zu finden, der Dir gelegentlich etwas nach Deinen Vorgaben herstellen kann für einen kleinen Obulus, denn in diese Maschinen zu investieren macht nur dann Sinn, wenn Du hinreichend Platz, Geld und Geduld mitbringst auf der Suche.

    Und ich gebe Dir schon heut "Brief und Siegel", das Deine 1.000 Euro Drehbank später einfach nur "herumstehen" wird, nachdem sie mindestens weitere 2.000 Euro für zusätzliches Werkzeug erfordern wird.

    Es sind schlicht so viele zusätzliche Teile notwendig, man glaub es kaum und das womit ich am allerwenigsten arbeite, sind die völlig untauglichen "3-Backen-Futter"...

    Stufenspannzangen reichen auch oft nicht aus, weil ein Werkstück tiefer bearbeitet werden muss, als es die Stufe "hergibt"...
    Also musst Du Dir dann die passenden Spannzangen für die häufigst wiederkehrenden Arbeiten selbst aus dem "vollen" abdrehen... und die kosten ein "Schweinegeld"...

    Willst Du beispielsweise eine Ring von Aussendurchmesser 55mm auf 46mm bringen, gehen die Probleme schon los und Du wirst merken, welche Verrenkungen dabei entstehen...

    Das Werkstück will gehalten werden und mit gleichmäßigem Rundlauf bearbeitet...

    So mach Dir einfach mal verschiedene Szenarien bei Deinen "Ideen" klar... schnell wirst Du merken, was neben der eigentlichen Drehbank noch alles fehlt

    Der Werkzeugschrank zu der von mir in der Werkstatt nutzbaren Drehbank (eine von insgesamt 4 Stck.) umfasst ca. 150 - 200 Teile, Drei-und Vierbackenfutter mit jeweils unterschiedlichen Backenlängen... dazu 10 verschiedne Werkzeughalter, Abstecher, Bohrer, Gewindeschneiden etc... und ist ca. doppelt so groß wie die eigentliche Drehbank.
    Über mehrere Etagen hinweg sind dann unterschiedliche Zusatzwerkzeuge, die ich noch nicht einmal per Namen kenne.

    All dies ist aber notwendig, schlicht weil die Anforderungen, die an die Metallbearbeitung an einer Drehbank jedesmal variieren mit den Werkstücken.

    Von den ganzen "Workarounds", die man sich als Zwischenschritte selbst noch drehen muss, gar nicht erst zu reden.

    Inzwischen kann ich also ganz gut verstehen und beurteilen, was für ein Unsinn es war, noch vor Jahren selbst mit der Anschaffung einer Drehbank zu liebäugeln.
    Stünde ich heut vor der Frage, so würde ich eher eine alten Industriemaschine mit der möglichst umfangreichsten Teileausstattung kaufen, die ich finden kann.

    Dann reden wir aber von 5.000 Euro, Starkstromanschlüssen, einem Druckluftkompressor und hinreichend Platz für das alles.

    So eine klapprige Drehbank aus Fernost hatte man sich in der Werkstatt auch mal "scherzeshalber" geordert, die aber gleich postwendend nach dem ersten Anschalten wieder an den Lieferanten zurück geschickt.. warum wohl

    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..


  3. #3
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    Standard

    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Ehrliche Meinung gefällig ?

    Laß es bloß bleiben...

    Die Anschaffungskosten einer Drehbank sind die kleinste Ausgabe !
    Absolut!

    Rechnet man einfach mal 2000,-- (und das ist günstig!) hat man 10 bis 20 mal ein Honorar für einen ausgebildeten Dreher, der über Zugang zu guten Maschinen verfügt. Und mehr als 10 bis 20 mal wird ja wohl nichts anfallen, oder?

  4. #4
    Spitzenkommentierer Avatar von GoldMark
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    Zitat Zitat von EAK-Kremer Beitrag anzeigen
    Absolut! Rechnet man einfach mal 2000,-- (und das ist günstig!) hat man 10 bis 20 mal ein Honorar für einen ausgebildeten Dreher, der über Zugang zu guten Maschinen verfügt. Und mehr als 10 bis 20 mal wird ja wohl nichts anfallen, oder?
    Wenns nur um die Adapter für die Objektive geht, hättest Du sicher recht, aber wenn man auch noch Truckmodellbau (mit Sohnemann) betreibt, sieht das anders aus.
    Liebe Grüße

    Bernhard
    https://deramateurphotograph.de/

  5. #5
    optikus64
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    Standard

    ... und mal ehrlich, kann man unser Hobby unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten betreiben bzw. rechtfertigen?

    Jörg

  6. 3 Benutzer sagen "Danke", optikus64 :


  7. #6
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von optikus64 Beitrag anzeigen
    ... und mal ehrlich, kann man unser Hobby unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten betreiben bzw. rechtfertigen?

    Jörg
    Nö, keinesfalls. Nur eine Drehbank vor dem Kameragehäuse gehört nun nicht gerade zu den bevorzugten Brennweiten...

    Im Ernst... es geht - und das sollte man sich klar machen - eben nicht einfach nur so um das Hobby fotografieren, sondern um die generelle Frage ob man eine weitere, und vor allem noch teuerere Baustelle aufmacht mit unübersehbaren Risiken.

    Und das sollte man schon - abseits des sicherlich gültigen Spruchs von Dir - schon kenntlich machen.

    Gerade der Drehbank werden Dinge zugetraut, die sich auch realisieren lassen, aber eine Menge Erfahrung erfordern.

    Man merkt leider nur allzu schnell, wo die Grenzen der eigenen Umsetzbarkeit liegen und wo dann die Hilfe dringend erforderlich wird, soll nicht das Ganze nur in einem weiteren herumstehenden Gerät enden.

    Aus diesem Grunde greift so ein Ausspruch aus meiner Sicht eben arg kurz, denn man sollte schon darauf hinweisen, dass das Geld - in fotografischem Equipment angelegt - sicherlich anderenorts besser aufgehoben ist, als in später nicht genutzten Dingen wie einer nur bedingt Freude bereitenden Drehbank.

    Diese macht nur dann "Sinn", wenn man häufiger Dinge und Projekte hat, die über das einfache Zustellen eines Adapters um einige Zehntel hinausgehen.
    Das wiederum setzt eine umfangreiche Einarbeitung unter kundiger Anleitung und eben einen Gerätepark voraus, den sich ein Hobby - Zerspaner kaum leisten kann oder nur mit großer Erfahrung an kleinen Maschinen selbst in Form von auf die jeweilige Maschine bezogenen Hilfsmitteln herstellen muss.

    In so fern.. ich weiß ja nicht, wie andere es sehen - sollte man schon eindringlich vor so einer Anschaffung warnen, denn die Folgekosten sind - je nach Vorhaben - oft nicht kalkulierbar.

    Und es ist niemandem damit gedient, wenn so eine Maschine nachher "frustriert" wieder verkauft wird, weil sich die "Ideen" von denen wir alle nix wissen, nachher nicht auf der Maschine umsetzen lassen.

    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  8. #7
    Hardcore-Poster Avatar von DD_Ihagee
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    A und O ist ein verwindungssteifes Bett.
    Bei den üblichen Baumarktkonstruktionen stellt sich da schnell eine gewisse Unbrauchbarkeit heraus.
    Das ganze System beginnt sehr schnell zu schwingen.
    Ein gegossenes Bett ist also zu bevorzugen.
    Ich weiss ja nicht, ob Du dann noch von einer Tischdrehmaschine sprichst.
    Also sowas, was man mal schnell wieder wegräumt.
    Wenn Dir aber geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung stehen...
    Vor etlichen Jahren hatte ich mir http://www.ebay.de/itm/Holzmann-Tisc...item3cdd11786b sowas in der Art zugelegt.
    Ohne Unterbau wiegt mein Modell 80kg.
    Dafür kannst Du selbst bei Stahl 2mm zustellen; das ist für so ein Maschinchen schon recht ordentlich.
    Wenn Du dann noch geeignete Werkzeuge besorgen kannst - es bieten sich Naturstähle an; für Hartmetall (und Wendeschneidplatten) reichen die Schnittkräfte nicht.
    Viel Glück bei Deiner Suche.


    VG
    Holger

    P.S. Sehe gerade, daß Henry auch schon einen Beitrag verfertigt hat. Bezüglich der Kosten hat er natürlich recht. Wenn Du da nicht aus Konkursmassen billig rankommst wird es teuer. Ob sich das Ganze dann lohnt...

  9. #8
    Spitzenkommentierer Avatar von GoldMark
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    Danke Henry für Deine Erfahrungen, die Du gesammelt hast und hier kund tust.

    Das mit der Konkursmasse ist gar nicht so schlecht. In der Nähe gibt es bei mir einen Maschinenhändler für Gebrauchtmaschinen, vielleicht hat der etwas passendes.
    Liebe Grüße

    Bernhard
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  10. #9
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    Hallo
    Da muss ich aber " Henry" als gelernter Zerspaner mit 20 Jahren Erfahrung wiedersprechen.
    Habe selber eine Weiss WM 180 v Drehbank für 1200 € besessen,und kann diese nur weiterempfehlen.Diese Maschinen sind genau das richtige für Objektivadapter und Objektive.Man kann super damit arbeiten,besonders Alu und Stahl, und so... viele Werkzeuge braucht man gerade beim Drehen nicht.Von Drehstählen mit Wendeplatten kann ich im Hobbybereich nur abraten.Hss Stahl ist hier angebracht,kann man auch super selber nachschleifen.
    Zum anfängliche Drehen braucht man:
    Ein Satz Hss Drehlinge
    Eine mitlaufende Körnerspitze
    Ein Bohrfutter
    versch. Bohrer
    Material,gibt's beim Schrotthändler günstig.(Alu Messing etc
    eine gute Schieblehre

    Damit kann man schonmal loslegen.

    Zerspanerische Grüße von Tobias

  11. 6 Benutzer sagen "Danke", Topeak :


  12. #10
    Hardcore-Poster Avatar von DD_Ihagee
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    Dem letzten Beitrag kann ich nur zustimmen.
    Wenn gewünscht, kann ich mit ein paar Bildern noch etwas zum Thema Maschine und Werkzeuge beisteuern.
    Zur Wirtschaftlichkeit einer solchen Anschaffung - mit der Drehmaschine allein ist es noch nicht getan.
    Bei der letztens verlinkten Variante fehlt bspw. noch der Unterbau, weiterhin braucht man dringend einen vernünftigen Schleifbock, besagte Drehstähle, eine Meßuhr nebst Ständer und vernünftige Meßmittel, wobei ich da nicht den Digitalmeßschieber aus dem Baumarkt meine.
    Gewisse Zerspanungskenntnisse wären letztlich auch nicht schlecht; auch so ein kleines Maschinchen birgt ein gewisses Verletzungspotential bei Fehlbehandlung.
    Ob sich der Anschaffungsaufwand für ein paar Objektivumbauten wirklich lohnt kannst Du Dir nur selber beantworten.
    Da bin ich wieder ganz bei Henry; so es die Möglichkeit gibt, einfach mit seinen Wünschen bei einem Zerspaner aufzukreuzen und dem mit ein paar Euronen den Aufwand versüßen.


    VG
    Holger

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