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Thema: Carl Zeiss Jena Biotar 1.5/75mm

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Urmelchen 1.2 u. förderndes Mitglied Avatar von urmelchen
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    Standard Carl Zeiss Jena Biotar 1.5/75mm

    Das Carl Zeiss Biotar 1.5/75mm ist die wohl legendärste Optik aus Jena. Ein Sechslinsiger Gauss-Typ in 4 Gruppen, dessen Design aus dem Jahr 1938 stammt und als der Pionier hochlichtstarker Portraitobjektive gilt.

    Bereits bei Offenblende ist das Biotar scharf und das Rendering einfach malerisch. Bedingt durch die bei f1.5 minimale Schärfentiefe wirken die Bilder je nach Motiv traumhaft.

    Das Biotar erzeugt das sogenannte "swirley Bokeh", was bedeuted: unscharfe Spitzlichter im Hintergrund werden elyptisch gestaucht und gleichzeitig Kreisförmig abgebildet. Das Grassbild mit Wasserpfütze in der Galerie zeigt diesen Effekt recht deutlich. Dieses Verhalten sorgt bei geeigneten Motiven für einen Blickfang und die Bildwirkung wird bis ins surrealistische gesteigert.

    Das Objektiv ist ein schweres Stück Glas, gefasst in einem silbernen Alumantel. Die Naheinstellgrenze beträgt 0.8m, der Blendenbereich geht von 1.5-16. Allein die Blendeneinstellung ist ein haptischer Genuss. Ohne Rasterung lässt sich die Blende einstellen. Dank einer Vorwahlblende lässt sich ohne hinzusehen auf den gewünschten Wert abblenden.

    Das Biotar 75 ist eine sehr gefragte Linse und wird deshalb entsprechend teuer gehandelt. Guterhaltene Exemplare gehen zwischen 400 und 600 Euro bei Ebay.

    Gebaut wurde das Biotar in drei Versionen, wobei sich nur das Gehäuse im Laufe der Jahre änderte, die optische Rechnung ist bei allen gleich.

    Mein Exemplar mit Exakta-Bajonett wurde zwischen 1964 und 67 gebaut ist mit einem gewissen Schreck meinerseits verbunden. Als ich es bekam und die Blende schloss, sah ich schon die verölten Lamellen. Beim Blende-Öffnen machte es dann "knacks" und zwei Blendenlamellen flogen innerhalb der Linsen umher.

    Aber Dank des erstklassigen Könnens von Foto Olbrich in Görlitz hab ich nun ein repariertes, gereinigtes und optisch neu justiertes Biotar in Händen. Mein ganzer Stolz.

    Was macht's für Bilder? Unbeschreibliche... wunderschöner 3D Effekt. Glaube die Motive wollen damit fotografiert werden, selbst ein Schmetterling hält still und selbst ein verwelktes Blatt erstrahl zu neuer Schönheit. Ihr seht schon, komme aus dem schwärmen nicht heraus...

    Fazit: äusserst charakterstarkes Objektiv, für ausergewöhnlich schöne Bilder und sein Geld sicherlich wert.

    Galerie
    (Die Nahaufnahmen sind mit einem Zwischenring gemacht)
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken         
    Geändert von hinnerker (04.06.2012 um 08:07 Uhr)

  2. 8 Benutzer sagen "Danke", urmelchen :


  3. #2
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    Standard AW: Carl Zeiss Jena Biotar 75mm f1.5

    Eine fast unbeschreibliche OPTIK, die zweifellos auch für mich ein absoluter Traum ist! Spucke weg!

    Frage: geht unendlich? Wer stellt den Adapter her?

  4. #3
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard AW: Carl Zeiss Jena Biotar 75mm f1.5

    Urmelchen... bist Du gerade am "Schätze" heben? Hinter dem Ding renne ich auch schon lange her.....

    Schöne Linse, schöner Swirl Effekt... erinnert mich an das Summilux-Bild
    dem ich diese Eigenschaft auch zuschreibe.

    Allein die überstrahlenden "Geisterbilder" sind nicht so mein Fall.
    Da ist dann doch die fehlende Vergütung zu erkennen. Aber für bestimmte Einsatzgebiete eine herausragende Linse. 1.5er unvergütet/einfachvergütet ist bestimmt bei Portraits genial.
    Anzahl der Lamellen bitte noch nachreichen...

    Mich würde das Verhalten bei Portraits sehr interessieren !
    Kannst Dir mal ein passendes Model suchen?
    LECHZ nach dem was 75mm sein sollen... Portraitbrennweite..unvergütet,
    Randunschärfe und lichtstark.. yeah.. das ist es..

    LG
    Henry

  5. #4
    Urmelchen 1.2 u. förderndes Mitglied Avatar von urmelchen
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    Standard AW: Carl Zeiss Jena Biotar 75mm f1.5

    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Urmelchen... bist Du gerade am "Schätze" heben? Hinter dem Ding renne ich auch schon lange her.....

    Schöne Linse, schöner Swirl Effekt... erinnert mich an das Summilux-Bild
    dem ich diese Eigenschaft auch zuschreibe.

    Allein die überstrahlenden "Geisterbilder" sind nicht so mein Fall.
    Da ist dann doch die fehlende Vergütung zu erkennen. Aber für bestimmte Einsatzgebiete eine herausragende Linse. 1.5er unvergütet/einfachvergütet ist bestimmt bei Portraits genial.
    Anzahl der Lamellen bitte noch nachreichen...

    Mich würde das Verhalten bei Portraits sehr interessieren !
    Kannst Dir mal ein passendes Model suchen?
    LECHZ nach dem was 75mm sein sollen... Portraitbrennweite..unvergütet,
    Randunschärfe und lichtstark.. yeah.. das ist es..

    LG
    Henry
    Ja hatte damit Glück, trotz des Blendenschadens. Das Biotar sollte schon vergütet sein, sieht man ja an den farbigen Spiegelungen. Jena Objektive mit höherer Seriennummern tragen kein rotes T mehr, da alles vergütet wurde. Das überstrahlende kommt alleine von der geringen Schärfenebene
    Portraits kommen noch...

  6. #5
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    Standard AW: Carl Zeiss Jena Biotar 75mm f1.5

    Zitat Zitat von urmelchen Beitrag anzeigen
    Das überstrahlende kommt alleine von der geringen Schärfenebene
    Ja, das ist so.

  7. #6
    Urmelchen 1.2 u. förderndes Mitglied Avatar von urmelchen
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    Standard AW: Carl Zeiss Jena Biotar 75mm f1.5

    auf Wunsch ein paar Portraits noch bei f1.5 ...

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    Geändert von hinnerker (15.03.2012 um 13:36 Uhr)

  8. 5 Benutzer sagen "Danke", urmelchen :


  9. #7
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    Zitat Zitat von urmelchen Beitrag anzeigen
    Jena Objektive mit höherer Seriennummern tragen kein rotes T mehr, da alles vergütet wurde.
    Welche Aussage hat das rote T bei dem Zeiss Jena Objektiv, eine nicht Vergütung?

    Die Bedeutung von dem roten T* bei Zeiss ist: Was bedeutet T*? (zeiss.com)

    Gruß Ewald

  10. #8
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    Aus https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=9776&page=3

    Historisch kennzeichnet das rote T die Antireflexbeschichtung der Firma Zeiss.

    Technologisch gibt es (lassen wir einmal moderne Mottenschichten beiseite) nur 4 verschiedene Entspiegelungsformen:
    1. Einschichtvergütung (breitbandige Entspiegelung, die Reflexionen auf Glasoberflächen von ~4% auf etwa 1,7/1,8% reduziert hat) - wird Heute nicht mehr eingesetzt.
    2. Zweischichtvergütung (schmalbandige Entspiegelung, die für optische Geräte im VIS nicht von Bedeutung ist, auf nahezu 0% red.) - wird Heute für Laser eingesetzt.
    3. Dreischichtvergütung (erste breitbandige Entspiegelung, die den VIS nicht ganz ausfüllt, aber auf etwa 0,4% kommt) - wird Heute nicht mehr eingesetzt.
    4. Vierschichtvergütung (wurde kurz nach 3. entwickelt und deckt sowohl den VIS vollständig ab und schafft Werte nahezu 0% Reflexion) - wird Heute ausschließlich für opt. Geräte im VIS eingesetzt.

    Für alle Besichtungstechnologien werden verschiedene Variationen zw. Beschichtungselement (z.B. Magnesiumflourid) und Dicke der Schichten eingesetzt um durch geschicktes variieren genau Lamda/4 der eintreffenden Wellenlänge zu treffen was eine destruktive Inteferenz der entsprechenden Wellenlänge zur Folge hat --> keine Reflexion.
    Die "T*" - Markierung ist hier lediglich ein Markenname der nicht auf Elemente und Parameter noch auf Beschichtungssystem (themisches Verdampfen, Sputtern) schlussfolgern lässt.
    T* bedeutet Heute lediglich = Vierschichtvergütung.

    Aus http://www.msscweb.org/public/articl...y_of_Zeiss.pdf

    Another noteworthy milestone was on November 1, 1935 when
    Alexander Smakula a staff member at Zeiss developed and then
    patented anti- reflective (T Transparenz /) coatings thereby
    improving light transmission dramatically over uncoated lenses in
    binoculars to over 80 per cent, reducing ghost images and
    finding other applications for the advances of optics in many
    other fields. The AR coatings remained a military secret until
    about 1940. By 1990, Zeiss Oberkochen would improve the anti
    reflective coatings to transmit more than 90 percent of the light
    entering a binocular (the T* designation). In 1988 "Phase
    Correction" coatings were introduced on all Carl Zeiss
    Oberkochen roof prism binoculars. Phase Correction facilitates a
    more uniform throughput of light across a wide portion of the
    visual spectrum thereby resulting in further improvements of
    resolution and contrast of systems incorporating roof prisms.

    Aus https://web.archive.org/web/20151219...p/t-38157.html

    The German patent for lens coating was registered by Alexander Smakula of Carl Zeiss Jena in 1935, issued in 1937, and published in November, 1944 - indicating that it was kept as a secret until it had become clear that the allies were capable of producing coated lenses as well as their axis counterparts; there are rumours on the net that lens coating had been invented earlier (by simply tarnishing lenses on the air or immersing them in calcium salts as this had been known since the turn of the last cerntury), and that viable coating had been invented by the Carl P. Goerz factory in Berlin for their field glasses, but I have not seen proof of the latter; obviously a similar invention had been made in the U.S. in the mid-thirties, I have seen a document about that but keep forgetting the name of the inventors. Japanese periscopes are also being said to have been coated prior to WWII, but I have also not seen any documents.

    As far as CZJ is concerned, coated and uncoated lenses were produced during the pre-war period and wartime, and there is much in favour of the theory that coated lenses were primarily sold to the military and to researchers; at least my issue of "Neue Foto Schule" by Hans Windisch, a very detailed book for the amateur market, does refer to light loss along reflecting surfaces, but not to lens coating at all as late as 1940, and CZJ advertising from the 1930s and early 1940s does not, either.

    By the end of WWII it was clear that lens coating would be available to anybody wanting to put some effort in the issue - and that the CZJ patents would not be of much interest in an occupied country; I have often heard the claim that every lens leaving the CZJ plant after WWII was coated (this issue would still have to be settled in my opinion, circumstances seem to have been rather chaotic, serial numbers from some 2.700.000 were in disarray, coated lenses were not always marked with the red "T", uncoated lenses were coated after-market - we will probably never know).

  11. 4 Benutzer sagen "Danke", Bessamatic :


  12. #9
    Urmelchen 1.2 u. förderndes Mitglied Avatar von urmelchen
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    Standard AW: Carl Zeiss Jena Biotar 75mm f1.5

    Zitat Zitat von praktinafan Beitrag anzeigen
    Eine fast unbeschreibliche OPTIK, die zweifellos auch für mich ein absoluter Traum ist! Spucke weg!

    Frage: geht unendlich? Wer stellt den Adapter her?
    Der Adapter hab ich von myphotoland in Ebay für 80 Euro.
    Unendlich geht damit nicht, da die Unterschiede im Auflagenmass zu gering sind. Das Biotar lässt sich aber dennoch leicht auf unendlich justieren, siehe hier
    Hab ich aber bei meinem noch nicht gemacht.

  13. #10
    Teilzeit-Mod. ;) Avatar von LucisPictor
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    Standard AW: Carl Zeiss Jena Biotar 75mm f1.5

    Glückwunsch zu dieser faszinierenden Linse!!
    Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
    ​Leica, Sony, Nikon, Fuji, Olympus, Pentax, Panasonic, Canon, Sigma und viel zu viele Linsen sowie andere digitale und analoge Kameras.
    >> Einführung | Meine "Uralt" (Stand 2015) Linsenliste | Noch eine Linsenliste | RetroCamera.de (Blog) | Altglasphase : 10
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