-
Wollensak Vesta 5/180mm
Ich möchte Euch gerne mal wieder ein sehr seltenes Objektiv vorstellen.
Leider kann ich hier kein Beispiele zeigen die mit Digitalkameras gemacht wurden weil bezahlbare Systeme im 9x12cm/4x5" Format nicht zu finden sind.
So werden diese Schätzchen weiterhin nur mit analogem Film zu nutzen sein, damit kann ich leben. Bei mir entwickelt es sich immer mehr so das ich analog nur noch ab 9x12cm mache. Alles andere dann digital wobei ich kein Mittelformat System benötige.
Zum Objektiv:
Das Wollensak Vesta ist ein Porträt Objektiv welches die US Firma aus Rochester in der Zeit um den ersten Weltkrieg auf den Markt brachte. Es wurde als kostengünstige Alternative zum Wollensak Vitax angeboten welches eine ganze Blende lichtstärker war aber auch entsprechend teurer und wesentlich größer.
Das Vesta ist ein leicht modifizierte Petzval Konstruktion, so wurde es im Wollensak Katalog beschrieben. Der größte Unterschied ist anscheinend das bei diesem Objektiv die Frontgruppe sehr gut korrigiert wurde und es sich um einen echten Achromaten handelt. Bei dem Ur-Petzval Objektiv ist die verkittete Frontgruppe kaum zu nutzen weil sie nur mäßig Farbkorrigiert ist und ordentlich Fokusshift hat.
Ich habe das Objektiv bisher nur als komplette Einheit verwendet, es hat 7" Brennweite was in etwa 180mm Entspricht. Im 9x12cm Format ist das bereits eine brauchbare Brennweite für Porträts. Die öffentlich zu zeigen ist nicht möglich aber dafür ein paar andere um die Bildliche Darstellung des Objektives zu verdeutlichen.
Zu den anderen Varianten dieses Objektives kann ich nichts weiter sagen, sie sind in Europa nur sehr wenig verbreitet und selbst in den USA eher in homöopathischen Mengen zu finden.
Lt. der Aussage von Forenten des Largeformat Forums sollen die langen Brennweiten mehr swirlen als die kürzeren. Das kann stimmen aber ich weiß es nicht.
Bei meinen Aufnahmen mit offener Blende sind die Swirls zu erkennen aber eher reduziert, sie dominieren das Foto nicht. Würden sie das tun wäre das Objektiv nicht mehr in meinem Besitz. Nur sehr wenigen Aufnahmen tun diese wirren Kreise wirklich gut.
Die ersten beiden Aufnahmen habe ich mit f/5 aufgenommen, die letzte dann mit f/22
Es ist gut zu erkennen dass das Objektiv eine sehr gute Mittenschärfe hat die aber sehr schnell zu den Rändern hin abfällt. Vor allem bei offener Blende. Das ist ein typisches Merkmal der Petzval Konstruktionen aber das der Schärfeverlauf eher weich und nicht abrupt ist kommt das gerade der Porträtfotografie zu Gute.
Das war der Hauptgrund warum diese Objektive bis in die späten 1930er Jahren immer noch von vielen Fotografen benutzt wurden und Heute erleben sie im Bereich der Wet Plate Fotografie eine regelrechte Renaissance. Die Preise für die lichtstärksten Varianten sind wirklich beachtlich.
Das Objektiv ist noch recht kompakt und auch nicht schwer, es passt sehr gut zu meiner Super Technika III. Der Verschluss ist deutlich neuer, der stammt aus den 1950ern. Der original Verschluss hat nur eine B und T Einstellung gehabt, ein Tribut an die Bezahlbarkeit des Objektives.
Trotzdem hat es lt. dem Wollensak Katalog von 1919 US$23 gekostet, das war mehr als eine Unze Gold zu den Zeit gekostet hat, das waren auch für US Verhältnisse viel Geld.
Alles Aufnahmen auf Fuji UM-MA Röntgenfilm, 9x12cm, Wehner Entwickler.




-
8 Benutzer sagen "Danke", arri :
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln