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Carl Zeiss Jena Tessar 2.8/50 (letzte Bauform)
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4 Benutzer sagen "Danke", DanielDD :
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Hallo Leute,
ich habe vor zwei Wochen auf dem Flohmarkt drei teilweise reparaturbedürftige Tessare 2.8/50
mitgenommen. Eines war das vorletzte Modell (nicht das letze wie oben geschrieben). Bei dem war
eine Blendenlamelle geschlossen, die anderen 4 waren offen. Die Blendenlamellen bewegten
sich nicht mehr. Ich habe zunächst mit der defekten Blende einige Aufnahmen gemacht.
Vollformat, Offenblende

APS-C, Offenblende

Dann ist eine bizarre Kausalkette passiert: Ich wollte eine Lilie im Gegenlicht fotografieren, und schraubte einen
Step-Up-Ring auf. Ich wollte ihn wieder herunterschrauben, dabei schraubte sich die vordere Abdeckung mit
ab. Der Befestigungsring der Frontlinse war mit der Abdeckung verklemmt und schraubte sich ebenfalls mit ab.
Somit fiel unerwartet die Frontlinse heraus und landete auf der Glasplatte vom Tisch. Ich baute die Frontlinse
sofort wieder ein und ging zu der Lilie, wo ich jedoch keine Schärfe in das Bild bekam. Ich hatte die Frontlinse
falsch herum eingebaut.
Wieder in der Wohnung wollte ich die Frontlinse drehen, allerdings war der Befestigungsring jetzt so fest, dass ich
ihn nicht herausschrauben konnte. Dort sind keine Kerben, um Werkzeug anzusetzen. Es gab jedoch zwei Löcher,
an denen ich Werkzeug ansetzen und die gesamte Baugruppe aus den beiden vorderen Linsen herausschrauben
konnte. Diese Baugruppe dient jedoch auch als Befestigung für die Blendenmechanik. Es lockerten sich zwei
Ringe und die Blendenlamellen fielen heraus.
Hier beschloss ich, eine komplette Restaurierung den Objektivs zu versuchen. Dabei wollte ich auch den Steg
abfeilen, um an der Vollformat-DSLR auf unendlich fokussieren zu können.
In den Befestigungsring der Frontlinse konnte ich zwei Kerben für das Werkzeug feilen und die Frontlinse drehen.
DanielDD
Geändert von DanielDD (16.03.2025 um 12:13 Uhr)
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2 Benutzer sagen "Danke", DanielDD :
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4 Benutzer sagen "Danke", DanielDD :
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4 Benutzer sagen "Danke", DanielDD :
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Hallo Daniel,
Erst mal meine Hochachtung dafür, dass Du auch ein vermeintlich "billiges" Objektiv mit viel Mühe und Herzblut wieder instand gesetzt hast.
Der ungleichmäßige Schärfeverlauf (und das bereits bei aps-c) ist tatsächlich auffällig.
Das kann natürlich an einer nicht ganz korrekt liegenden Linse liegen. Hier bleibt Dir leider nichts anderes übrig, als die Linsen nochmal rauszunehmen und erneut einzusetzen. Sozusagen die try and error Methode.
Es kann aber durchaus sein, dass es am Gehäuse liegt. Schau doch mal mittels einer präzisen Schieblehre (Meßschieber) ob rundum die Abstände von der Objektivauflage bis zum Filtergewinde absolut gleich sind. Ansonsten müsstest Du nochmal das Objektiv zerlegen und prüfen, ob alle Schrauben fest angezogen sind, oder ob eventuell irgendetwas zwischen die Bauteile geraten ist, was für die leichte Verkippung verantwortlich ist.
Ich hoffe, Du kannst die Ursache finden und hältst uns weiter auf dem Laufenden.
Viel Erfolg und LG, Christian
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3 Benutzer sagen "Danke", gladstone :
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Spitzenkommentierer
Bei Blende 4 kann auch die ungleichmässige Entfrenung (geringe Tiefenschärfe) eine Rolle spielen. Vielleicht nochmal ein Motiv nehmen das Paralell zur "Filmebene" verläuft ?
Meine Bemerkung war wohl zu spontan - wenn es von Boje bis zu den Häusern scharf ist....dann ist die Ursache woanders.
Gruß
Gorvah
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3 Benutzer sagen "Danke", gorvah :
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