(Anm.: Helge hat diesen interessanten Gedanken in einem meiner Threads gepostet. Ich möchte diesen Gedanken bewahren, denn meinen Thread lösche ich wieder, weil er sonst nur wieder nur gegenseitiges Unverständnis und Vorwürfe hervorruft.)
Mir fällt dazu ein interessantes Interview mit dem Soziologen Prof. Hartmut Rosa ein, das ich neulich gehört habe. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit der Beschleunigung unserer Gesellschaft und dem allgemeinen Gefühl der Zeitnot und der Unzufriedenheit. Eine seiner Thesen: Wir streben viel zu sehr nach Potential und Optionen und viel zu wenig nach Umsetzung dieses Potentials und dieser Optionen. Wir schaffen Unmengen von Geräten an, um Möglichkeiten zu haben und nutzen dann zwangsläufig nur einen Bruchteil davon. Und nur das Ausschöpfen schafft auf Dauer Zufriedenheit, nicht die Option.
Ein Zitat aus einem anderen Interview mit ihm:
Der moderne Konsument fühlt sich verpflichtet, alle technischen Optionen offen zu halten, selbst dann, wenn er sie gar nicht nutzt. Wir kaufen, ohne dass wir wirklich konsumieren. Denn der Kauf ist genaugenommen nicht der Konsum. Eine CD konsumiere ich, wenn ich sie wirklich anhöre. Viele Menschen haben technische Geräte als reine Option zu Hause und haben ein schlechtes Gewissen, weil sie diese nicht richtig nutzen.
Und hier der Link zum kompletten Interview:
http://www.eilkrankheit.de/Interviews/iv2.pdf