Hallo,
exakt auf diesen von Henry thematisierten Umstand wurde im seinerzeit für das FD-System erhältliche Handbuch von Canon hingewiesen. Das FD 1,4/50mm SSC war das Referenzobjektiv für alle FD's, später das FDn 1,4/50mm. Wenn man das wirklich auf die Spitze treiben wollte müßte man quasi übergreifend eine Referenz definieren. Ich denke in Zeiten von EBV und Raw-Fotografie wäre das mit Kanonen nach Spatzen geschossen. Ich habe mich wegen des bunten Linsensammelsuriums in meinen Vitrinen auf die nachgeschaltete Bearbeitung verlegt, Capture One 7, das ich momentan verwende, arbeitet selbst mit der "automatisch ausgleichen"-Funktion, also noch ohne rechte Verbesserungsmaßnahmen, die Aufnahmen so gut auf dass sich nur mit Mühe die verschiedenen Objektive im Vergleich trennen lassen.
Was mir eher auffällt sind die starken Unterschiede in der Streulichtempfindlichkeit und Kontrastverarbeitung, das läßt sich denn doch manchmal nur schwer angleichen, so dass die eine oder andere Linse doch eher als Inventarstück der Sammlung anzusehen ist als als fotografisches Werkzeug. Nachdem wir uns mit der Erkundung und dokumentation der Altglaswelt befassen ist das aber m.E. keine Krux sondern einer der spannenden Faktoren, der die Handwerkskunst der Fotografie herausfordert - und damit die Grenze zum rein technisch-automatischen Bilderzeugungsvorgang der moderen Kameratechnik wieder schärft.
Jörg