Voigtländer Projektos 2,5/80mm

[arri]

Einige Varianten der Voigtländer Projektos Objektive wurden wohl schon vor 1939hergestellt und dann bis in die 1950er Jahre hinein.
Daher ist dieses sehr kleine Objektiv bereits vergütet was der optischen Leistung zuträglich ist vor allem die Gegenlicht Tauglichkeit profitiert davon.
Die Konstruktion besteht aus drei Linsen aber die Qualität der Abbildung überzeugt.
Ich habe bei einer Veranstaltung in atelier22 e.V. in Celle ein paar Testaufnahmen gemacht und bin wirklich angetan.
Die Farbwiedergabe ist exzellent, das Kontrastverhalten sehr gut, trotz der z.T. starken Lichtgegensätze. Die modernen und MC vergüteten Objektive sind da natürlich im Vorteil aber leichte Überstrahlungen nehmen den Fotos die Strenge, machen sie etwas weicher.
Bei offener Blende ist die Trennung von scharfen Vordergrund zum unschärferen Hintergrund nicht so stark ausgeprägt weil mein Abstand zum Motiv etwa 6m betragen hat.
Trotzdem ist sehr schön zu sehen wie die Schärfe angenehm sanft verläuft, nicht sowie bei den heutigen, völlig überzüchteten Objektiven die ein Fotoeinfach in mehrere übereinander Schichten aufbauen, entweder ist etwas darinnen scharf oder unscharf, einen Verlauf gibt es kaum.
Einer der Vorteile dieser alten Objektive wobei man schon schauen muss um ein solches Kleinod zu finden, es gibt bei dem Altglas extreme Unterschiede.
Was ich sehr schön finde ist das der Hintergrund weder swirlt noch diese Bubbles zeigt, in dem hier gezeigten Set kommt alles für mich optimal rüber. Wenn ich wieder Zeit habe werde ich das Objektiv auch mit anderen Hintergrund testen um zu sehen wie es mit Spitzlichtern und ggf. Strauch- oder Laubwerk reagiert.
Die Aufnahmen hätten vom Bildaufbau besser werden können wenn ich aufgestanden wäre und andere Perspektiven genutzt hätte aber ich wollte die Veranstaltung nicht stören.


Das Objektiv ist geradezu winzig für die optischen Daten, der Fassungsdurchmesser ist 34mm und die Länge etwa 50mm.
Zuerst habe ich überlegt die Fassung zu zerlegen um sie dann mit einer Mittenblende zu versehen aber ich habe mich dann dazu entschieden eine Hinterlinsenblende zu nutzen.
Wenn der Bildkreis eines Objektives groß genug ist spielt das keine Rolle. Der wird auch nur sehr gering eingeengt wenn die Blende möglichst dicht an der hinteren Linse platziert ist.
Optisch macht das keinen Unterschied. Mamiya hat das z.B. bei dem TLR Sekor 4,5/135mm so gemacht und auch das Micro Nikkor AIS 4/200 hat eine solche Blende.
So habe ich einen Ring gedreht der passgenau den Durchmesser von 34mm hat und ihm einM40x0,75mm Gewinde gegeben.
So passt das Objektiv in eine Blendenfassung der Gr.I
Den Ring habe ich mit anaeroben Kleber befestigt. Sollte es nötig sein ihn wieder zu lösen ist das tatsächlich möglich. Ich verwende diese Kleberlieber als Expoxidharze weil sie einkomponentig sind und Kleberreste sich einfach entfernen lassen.
Einen kurzen Ringhinten an die Fassung geschraubt und ich hatte das Auflagemaß fürM42.
An der Sony A7R III kann ich so den fokussierbaren M42 Objektiv Adapter nutzen.
Das Objektiv ist bis weit in den Nahbereich nutzbar um z.B. für irgendwelche Blümchenfotos zu mache die ich uns aber ersparen möchte.
Einstellbereich von oo-0,45m.








f/2,5


f/5,6

[arri]

Wo ich gerade dabei war mit meinem DIY Verito Porträts von der Sybille zu machen habe ich es mit dem Projektos auch gleich noch erledigt. Es hat mich selber interessiert wie das Objektiv in diesem Bereich arbeitet.
Bei offener Blende hat es eine leichte Softung, sehr angenehm, wie ich finde, etwas abgeblendet wird es deutlich schärfer aber nicht übertrieben.
Wie ich oben schon geschrieben habe finde ich den Schärfeverlauf äußerst angenehm.
Denke das ich es sehr gut verwenden kann.

f/2,5


f/4,8