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Thema: Voigtländer "Universal" Heliar 3,5/75mm an der Sony ILCE 7

  1. #1
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    Standard Voigtländer "Universal" Heliar 3,5/75mm an der Sony ILCE 7

    Soeben fertig gestellt, mein selbst umgebautes "Universal" Heliar.
    In Anführungszeichen weil die Konstruktion von der bekannten abweicht. Das f/3,5 Heliar ist eine Neuberechnung des bekannten Objektives gewesen aber wesentliche Dinge wurden natürlich beibehalten.
    Das Universal Heliar ist optisch etwas abweichend gebaut aber dazu kann ich keine genauen Aussagen machen. Ich kenne nur die Schnittzeichungen, mehr nicht.
    Der Unterschied in der Mechanik ist dass bei meiner Konstruktion die Frontgruppe des Objektives zur Mittellinse verschoben wird, beim Original dagegen wird die Mittellinse verschoben was natürlich ein ungleich höherer baulicher Aufwand ist.

    Bei Triplets wird die Verstellung der Frontlinse genutzt um eine möglichst preisgünstige Möglichkeit der Fokussierung zu schaffen, es funktioniert mit allen Triplets, egal ob drei, vier oder wie hier mit fünf Linsen.
    Leider wird dadurch die optische Leistung des Objektives gemindert, in der Regel wurden diese Art der Objektive auf 10m Entfernungseinstellung optimiert.
    Bei der Einstellung davor wurde sie schlechter und danach natürlich auch.
    Normalerweise fällt das kaum auf weil sich die Scharfstellung in dem vorgesehenen Bereich befindet was die optischen Fehler etwas reduziert.

    Das ist sehr gut an meinen Beispielen zu sehen, im Nahbereich bei max. Weichzeichnung fällt diese geringer aus als auf oo.
    Wenn ich das Objektiv auf etwa die Einstellung von 10m bringe liefert es selbst bei voller Öffnung recht scharfe Ergebnisse mit einem genügenden Kontrast.
    Leider fehlte ausgerechnet heute morgen die Sonne für die Aufnahmen. Daher müssen diese vier Aufnahmen zunächst reichen.

    Ich war schon immer auf der Suche nach einem einstellbaren Weichzeichner Objektiv, nicht nur über die Blende einstellbar sondern zusätzlich sollte das optische System zu verstellen sein.
    Meine ersten Experimente hatte ich mit Dreilinsern und Großformat Objektiven und ich habe festgestellt das bei der richtigen Konstellation der Linsen zueinander ich mir für schmales Geld ein Nikola Perscheid Objektiv bauen kann. So habe ich mir ein 200mm und ein 160mm Objektiv diesen Typs selber gebaut, die Ergebnisse sind nicht von dem Original nicht zu unterscheiden.

    Voigtländer ist mit dem Universal Heliar weiter gegangen, der große Vorteil ist das man das Objektiv abblenden kann aber trotzdem eine Weichzeichnung behält. Das ist bei den allermeisten anderen Konstruktionen nicht der Fall, ab einer gewissen Blende wird alles im Bild scharf.
    Genau da wollte ich hin, die Weichzeichnung fällt im Nahbereich zwar nicht übermäßig groß aus was aber dem kleinen Format sehr entgegen kommt. Es reicht völlig aus und ich bin gespannt wie Porträts damit aussehen werden.

    Das soll es zunächst zu meinen Objektiv sein, ich werde sicher noch weitere Informationen dazu geben können wenn ich es mehr benutzt habe.




    Einstellung auf maximale Weichzeichnung (sphärisch unterkorrigiert)


    Einstellung Weichzeichnung 0


    Einstellung Weichzeichnung in Minus (sphärisch überkorrigiert)


    Nahbereich f/3,5 max. Weichzeichnung


    Nahbereich f/3,5 Weichzeichnung 0


    Entfernung ca. 40m f/3,5 max. Weichzeichnung


    Entfernung ca. 40m f/3,5 Weichzeichnung 0


  2. #2
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    Standard

    Bin gerade dabei meine Aufnahmen vom letzten Samstag zu sichten und da wollte ich Euch diese Aufnahme zeigen.
    An dem Tag war aller feinster Sonnenschein, genau das Licht das WZ Objektive brauchen.

    Hier als erstes die komplette Aufnahme, es ist deutlich zu sehen wie die durch die Verschiebung der Linsen zueinander die sphärische Aberration eine Gloriole bildet, am stärksten um die Bereiche die im vollem Licht stehen.
    In dem 1:1 Ausschnitt ist sehr gut zu sehen das es ein scharfes Kernbild ist um die sich die Halos bilden.
    Denke das so ein guten WZ Objektiv arbeiten sollte, es ist natürlich sehr von der jeweiligen Lichtsituation abhängig.
    Das Bild gefällt selbst mir in Farbe ob wohl ich WZ Fotos in Bunt gar nicht so mag.
    Interessant finde ich wie der Hintergrund aufgelöst wird, die dünnen Äste werden regelrecht auseinander gezogen.

    Heliar 3,5/75mm @f/3,5; Sony A7R III





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  4. #3
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    Dann noch eine Aufnahme mit dem Heliar in Softstellung "0" etwas abgeblendet auf f/5,6 Alles andere wie bei der Aufnahme darüber.
    Es sind damit durchaus auch scharfe Aufnahmen möglich.


  5. 4 Benutzer sagen "Danke", arri :


  6. #4
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    Hier noch Fotos von dem Objektiv in der finalen Ausführung:



  7. 7 Benutzer sagen "Danke", arri :


  8. #5
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    Mit dem Heliar habe ich natürlich auch das Modell Sybille fotografiert.
    Beide Aufnahmen bei f/3,5
    Die erste ist ohne Weichzeichnung und die Zweite bei maximaler SF Einstellung





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  10. #6
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Zitat Zitat von arri Beitrag anzeigen
    Bei Triplets wird die Verstellung der Frontlinse genutzt um eine möglichst preisgünstige Möglichkeit der Fokussierung zu schaffen, es funktioniert mit allen Triplets, egal ob drei, vier oder wie hier mit fünf Linsen.
    Leider wird dadurch die optische Leistung des Objektives gemindert, in der Regel wurden diese Art der Objektive auf 10m Entfernungseinstellung optimiert.
    Falls mal interessiert, wie sehr das auf die optische Qualität geht, für ein völlig anderes Objektiv, das Voigtländer Dynarex 100/4,8, hatte ich mal einen Vergleich gemacht, wie sehr die Frontlinsenfokussierung die Qualität mindert. Im Beitrag gibt es Bilder mit Frontlinsenfokussierung, gleiches Objektiv mit Nahlinse statt Frontlinsenfokussierung sowie ein ähnliches Objektiv derselben Epoche, welches Auszugsfokussierung hat. Die Ergebnisse sind eindeutig.

    Das Voigtländer Dynarex 100/4,8 scheint übrigens auf die Entfernung Unendlich statt 10m optimiert zu sein (wobei ich nicht beschwören will, dass auch der Adapter da mit reinspielt).

  11. Folgender Benutzer sagt "Danke", Anthracite :


  12. #7
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    Falls mal interessiert, wie sehr das auf die optische Qualität geht, für ein völlig anderes Objektiv, das Voigtländer Dynarex 100/4,8, hatte ich mal einen Vergleich gemacht, wie sehr die Frontlinsenfokussierung die Qualität mindert. Im Beitrag gibt es Bilder mit Frontlinsenfokussierung, gleiches Objektiv mit Nahlinse statt Frontlinsenfokussierung sowie ein ähnliches Objektiv derselben Epoche, welches Auszugsfokussierung hat. Die Ergebnisse sind eindeutig.

    Das Voigtländer Dynarex 100/4,8 scheint übrigens auf die Entfernung Unendlich statt 10m optimiert zu sein (wobei ich nicht beschwören will, dass auch der Adapter da mit reinspielt).
    Diese Konstruktionen waren nur ein Kompromiss zwischen Kosten und Bildqualität, sind im Grunde alle Objektive.
    Der Vorteil war halt das man bis 1m in den Nahbereich kam war die anderen längeren DKL Objektive nie erreichten.
    Bei einer solchen Optik darf man natürlich keine Wunder erwarten. Das Leitungsoptimum musste für den Anwender zugeschnitten sein so das die Fokussierung in + oder - noch gerade ausreichend war.
    Es kann gut sein das bei dem Tele die max. Bildqualität mehr Richtung Unendlich gelegt wurde.
    Allerdings sind diese Objektive, genauso wie Zoom extrem empfindlich wenn das Auflagemaß nicht stimmt.
    0,1mm machen schon einiges aus, bei einem normal fokussierten Objektive wäre das ohne Belang.

    Deiner Einschätzung dass das Objektiv in der kurzen Einstellung nicht zu gebrauchen ist kann ich allerdings nicht wirklich zustimmen.
    Ich habe das Objektiv ausgiebig benutzt, allerdings mit Film. Es kann daher sein das es auf Grund des digitalen Sensors zu den Abweichungen kommt.

    In Deinem Post zu diesem Objektiv habe ich ein Beispiel lanciert, denke dass es belegen kann das es ein durchaus brauchbares Objektiv ist.

  13. #8
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    Ich grätsche hier mal rein,
    denn ich habe die gleichen negativen Erfahrungen mit Frontlinsenfokussierung gemacht,
    allerdings beim Steinheil Cassarit 135mm f4.5.

    In meinem Test Steinheil Cassarit 135mm f4.5 - Nikolaus-Burgard.de habe ich im Schärfekapitel mit sehr aufschlussreichen Bildern belegt,
    dass die Schärfe deutlich höher ist, wenn man nicht die Frontlinsenfokussierung zum Scharfstellen benutzt,
    sondern das Objektiv auf unendlich-Stellung belässt und einen zusätzlichen Helicoid bemüht, der das ganze Objektiv in den Nahbereich verschiebt.
    Schaut euch das einfach an, das löst viele Unklarheiten.
    Meine Homepage: https://www.nikolaus-burgard.de/
    Instagram: www.instagram.com/nikolausburgard/
    Sony Alpha 7III / 7RIII und ein paar Objektive...

  14. Folgender Benutzer sagt "Danke", Namenloser :


  15. #9
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    Dass diese Konstruktionen unterlegen ist steht nicht in Frage, meine Beispiele zum Heliar zeigen das sehr deutlich.
    Es gibt aber anscheinend schon Unterschiede, je nach Brennweite, Konstruktion, digital, analog und das verwendete Format spielt eine Rolle.
    Eine Solche Konstruktion für KB Kameras ist sehr kühn weil diese immer vergrößert werden, dahingegen ist das Color Skopar an der Bessa I gut brauchbar weil das Aufnahmeformat 6x9cm ist und für eine Fotoalbum Größe nur 2x vergrößert werden muss.

    Eure Ergebnisse stelle ich selbstverständlich nicht in Frage, bei dem Voigtländer wunderte halt nur das es bei mir nicht so extrem abfällt wie in dem hier genannten Beitrag.

    Das Heliar erzeugt eine für mich sehr ansprechende Weichheit wenn ich den Frontfokus komplett ausfahre und dann das ganze Objektiv scharfstelle.
    Meine Ergebnisse mit dem 95mm Tessar finde ich dagegen nicht sehr so schön obwohl es weniger Weich wird als das Heliar.

    Bei einem 135mm Dreilinser scheint es ähnlich wie bei Tessar zu sein. Ich werde mir aber mal ein solches Objektiv besorgen und es genauso umbauen wie das Heliar also in der Form das es mit vollem Frontfokus Auszug auch auf Unendlich zu fokussieren geht.

    Sehr entscheidend ist das Licht bei dem fotografiert wird, trübes, diffuses Licht sorgt für langweiliges verwaschene Aufnahmen, wird noch ohne Sonnenblende fotografiert verstärkt sich das nochmals deutlich.
    Wie ich schon in einem Beitrag geschrieben habe ist es sehr wichtig eine optimale Sonnenblende bei diesen alten Schätzchen zu verwenden, das kann zu viel besseren Ergebnissen führen.

    Vielen Dank für den Beitrag zu dem Steinheil Objektiv, ich schau mal das ich eins günstig erwerben kann.

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