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Die Auswahl ist groß, aber wenn mann ungefähr weiß, was man will, kann man sich potenzielle Zugänge leicht abstecken.

Zu dem Rollei kann ich leider nix sagen. Ich habe selbst erst angefangen mit manuellen Gläschen Bilder zu fangen.
Ich habe mir erst ein Rolleinar 105mm mit QBM-Adapter zugelegt. Da musste allerdings der Adapter bearbeitet werden, um eine korrekte Fokusierung auf unendlich zu ermöglichen. Ich weiß nicht ob das grundsätzlich so ist bei Linsen mit QBM Anschluss oder das nur mein 105er betrifft.

Was für eine DSLR hast du denn?
Hallo Felix, hallo Jochen,

das Rollei QBM Bajonett hat gegenüber einem EOS Bajonett ein Auflagemaß von 44,7mm anstelle von 44mm beim Canon. Das bedeutet, es sind grad mal 0,7mm die für die Fertigung eines Adapters zur Verfügung stehen. damit das Objektiv im vorgesehenen Abstand zur Filmebene/heute Sensor steht.

Nicht grad viel für einen Adapter und eigentlich kaum herstellbar ohne auf die Unendlichkeitseinstellung zu verzichten. Glücklicherweise besitzen viele QBM Objektive hinter dem gravierten Namensring am Filtergewinde drei oder vier kleine Schrauben, die, wenn sie gelöst werden, den Einstellring in engen Grenzen justierbar machen. Das geht so:

(Der gravierte Namensring am Filtergewinde wird mit einem Badewannenstöpsel oder einem geeigneten Tool rausgedreht, das zum Durchmesser passt)

Dann folgende Schritte:

1. Einstellring und damit die optische Gruppe in Unendlichposition bringen.
2. die Schrauben lösen und wenn der Einstellring frei ist (Ring dreht frei, ohne die
optische Gruppe zu verschieben), den Einstellring etwa auf 10-20 Meter
vordrehen.
3. Eine Schraube festdrehen und testen, ob das Objektiv nun Unendlich erreicht (dabei verschiebt sich die optische Gruppe nun weiter nach innen)
4. Wenn der genaue Punkt erreicht ist, die eine Schraube erneut lösen
und den Einstellring dann an den Endanschlag bringen.
5. Dann alle Schrauben wieder anziehen,
6. gravierten Ring wieder aufschrauben und sich freuen, das jetzt unendlich erreich werden kann.

Beim Rolleinar 2.8/105mm hat es zwar auch die Schrauben hinter dem gravierten Ring, die dienen aber, anders als beschrieben hier nicht der Justage des Einstellringes/Optischen Blocks, sondern sind die Befestigung der ausziebahren Sonnenblende/vorderen Tubusteils und nicht verstellbar.

Deswegen musste beim Rolleinar der Adapter auf die sehr engtolerierte Grenze abgeschliffen werden.

Der abgeschliffene QBM Adapter ist so "messer-scharf" geworden, das eine Verwendung an anderen QBM Objektiven nicht anzuraten ist. Theoretisch würde er zwar passen und sollte auch unendlich ergeben, aber die Verletzungsgefahr ist zu groß, wenn man den Adapter wieder vom Objektiv löst.

Wenn man diesem Weg gehen sollte, dann pro Objektiv einen Adapter und den dann fest verbunden lassen.

Das Planar 1.8 dessen größeren Bruder, das HFT Planar 1.4/50mm ich auch besass, besitzt soweit ich weiß, diese Schrauben auch und kann dadurch auf die beschriebene Weise auf Unendlich gebracht werden.

Allerdings würde ich generell von QBM Linsen wegen der doch erheblichen "Frickelei" abraten, obwohl es einige sehr schöne Linsen mit diesem Bajonett gibt.

50mm gibt es eine Menge guter. Das von Fraenzel erwähnte Rikenon/Mamiya, Pentax Takumare/SMC Pentax oder das lange Zeit als Tipp gehandelte Olympus Zuiko 1.4/50mm und auch das Yashinon DS-M 1.4/50mm in M42... sind alles hervorragende Objektive.

Welche Adapterform Du wählst, bestimmt letztlich auch, auf welche Objektiv-Linie Du Dich festlegst.

Bei M42 bekommst Du die wohl meisten Linsen, aber leider auch den meisten Schrott, wenn man nicht aufpasst. Rein auf M42 bezogen ist das Rikenon ein großer Wurf, wenn Du es denn finden kannst.

LG
Henry