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Abgeschlossene Reparaturprojekte im DCC: Nachschau und kurze Bewertung
Anhang 146890
Während ich mich mit euch gemeinsam in die Welt der Nikon EM begeben werde, siehe
„Fotogerät der 1980er: Projekte und Themen“
https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=26401
muss ich mit einer weiteren Arbeit beginnen:
Insbesondere in diesem Jahr habe ich einige Reparaturprojekte abgeschlossen.
Nun möchte ich über die kommenden Tage Nachschau halten, ob die Reparaturen/Verbesserungen sich über Zeit bewährt haben, geblieben und damit nachhaltig sind. Oder ob es noch Bedarf zur Nacharbeit bzw. Verbesserung der angewandten Vorgangsweise gibt.
Ich werde hier der Reihe nach die Projekte auflisten mit kurzer Bewertung und Link zu den jeweiligen Reparaturberichten im DCC.
Mit den am weitesten zurückliegenden Projekten beginne ich.
Damit es nicht zu viele Einzelpostings werden, bündle ich passend.
Ich bin gespannt :yes:
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Minolta Motordrive 1: Auslöseprobleme
Anhang 146901
Ein Minolta MD-1 für die Minolta-X-Serie, der über den zweiten Auslöser Aussetzer hat und den ich aus demselben Grund voriges Jahr behandelte.
Im Serienbetrieb an einer X-500 bleibt er nach ein paar Auslösungen stehen und die rote Kontroll-LED leuchtet.
Ich vermute Kontaktprobleme anhand des Fehlerbilds damals:
- Diesen MD-1 hatte ich zwecks Checks der verbauten Elkos geöffnet.
- Danach gab es Probleme beim Auslösen.
- Ich führte das auf ein Kabel zurück, dass ich beim Zusammenbau offenkundig gequetscht hatte.
- Zusätzlich tauschte ich die Auslöseeinheit mit dem Auslöseknopf, da in der Schaltung innen feine Schleifer verbogen waren und keinen Kontakt mehr hatten.
- Danach funktionierte der Motor einwandfrei.
Siehe: „Minolta Motor Drive 1: Besuch bei den Elkos“
https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=25822
Also öffne ich den Motor, um die Stellen zu prüfen, an denen ich damals gearbeitet hatte.
Anhang 146902
Ich gehe mit der Lupe das Kabel mit Quetschung ab und sehe sonst keinen Schaden.
Die Isolierung scheint intakt, also ist kein Masseschluss möglich, was ich bei der ersten Reparatur als Problemursache annahm.
Mit Klebeband fixiere ich den ursprünglich aufgeklebten Kabelstrang in seinem Kanal.
Auch die Lötstellen an der Kontaktleiste für den Anschluss an der Kamera sehen gut aus.
Hier sollte soweit alles ok sein.
Anhang 146903
Die Kontaktfedern am zweiten Auslöser öffnen und schließen ohne sichtbare Probleme.
Ich setze einen Sprühstoß Elektronikreiniger auf die Federn, falls es hier Kontaktprobleme geben sollte.
Anhang 146904
Überblick
Anhang 146905
Ich schließe das Gehäuse wieder.
Die Kontaktleiste sollte erst jetzt mit den beiden Schrauben fixiert werden, um die angeschlossenen Kabel innen nicht durch Zug zu strapazieren.
Anhang 146906
Ich schraube die Auslöseeinheit am Griffende ab.
Die Einheit hatte ich getauscht, daher sehe ich mir die Lötstellen an.
Sie sehen in Ordnung aus, sind aber nicht schön, da offensichtlich mit zu geringer Temperatur damals von mir gelötet.
Ich löte nach.
Dabei wird das rote Kabel nach dem Entlöten und der Entfernung eines Stücks der verdrillten Kabellitze zu kurz. Die Auslöseeinheit kann so nicht wieder montiert werden.
Anhang 146907
Daher verlängere ich das Kabel mit einem kurzen Stück eines zweiten, das ich nach dem Verzinnen der Kabelenden anlöte.
Anhang 146908
Ein Stück blauer Schrumpfschlauch isoliert und fixiert zusätzlich die Verbindungsstelle.
Anhang 146909
Um die anderen Kabel beim Erhitzen des Schrumpfschlauches zu schützen, schiebe ich eine hitzefeste Lötmatte darunter.
Anhang 146910
Mit dem Dremel Versatip erhitze ich die Stelle und der Schrumpfschlauch folgt seinem Namen ;-)
Anhang 146911
Nun kann ich die Auslöseeinheit wieder aufsetzen.
Zuvor habe ich einige Lötstellen nachgearbeitet.
Anhang 146912
Ein Zwischentest verläuft erfolgreich.
Anhang 146913
Anhang 146914
Anhang 146915
Die obere Leatherette ist selbstklebend und lässt sich einfach wiederanbringen.
Anhang 146916
Anhang 146917
Die Gummischale am Handgriff ist aufgeklebt.
Mit einem scharfen Schaber entferne ich die Klebbstoffreste, damit die Schale nach dem Aufkleben wieder glatt anliegt.
Anhang 146918
Anhang 146919
Anhang 146920
Wiederanbringen mit Pliobond, beidseitig aufgetragen.
Damit geklebte Belederungen lassen sich wieder einfach ablösen.
Anhang 146921
Zweiter Test
Oha, wieder bleibt der Motor nach einigen Auslösesequenzen im Einzel- und Serienmodud stehen!
Anhang 146922
Ich messe die Leerlaufspannung der beteiligten Batterien in Motor und Kamera.
Die in der Kamera ist bereits unter Nennspannung.
Ich ersetze sie durch eine frische und nun klackt der Motor ohne weitere Störung :yes:
Es kann auch sein, dass die X-500 mit Motor im Dauerbetrieb Spannungsprobleme in den Schaltungen erzeugt. Eventuell ein Elko, der nicht mehr fit ist.
Da forsche ich nicht weiter und gebe mich mit dem jetzigen Zustand zufrieden :spitze:
Fazit
Unregelmäßig auftretende Fehler sind schwerer zu beheben als regelmäßig auftretende.
Fehler in Bauteilen brauchen zur Auffindung einen Schaltplan, der über Sollwerte Auskunft gibt.
Für den MD-1 habe ich leider kein Service Manual.
Aber selbst wenn, müssen diese Bauteile auch erreicht werden können.
Das würde hier tiefere Demontage bedeuten.
Angesichts der in den Motoren und Windern knappen und straffen Führung der Kabel ein Unternehmen, das riskant ist. Und dass es tatsächlich ein elektronisches Bauteil ist, das nicht mehr möchte, ist meiner Erfahrung nach selten, Elkos ausgenommen.
Die Fehlersuche in der Elektronik muss sich daher auf die „üblichen Verdächtigen“ beschränken, also Kontaktprobleme, Spannungsversorgung, schlechte Lötverbindungen, soweit erreichbar.
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Nikon F3/T und Minolta XG-M
Über zwei Patienten, die nachhaltig genesen sind, möchte ich hier nochmals kurz berichten.
Anhang 146994
Beide sind mir ans Herz gewachsen, weil ihre Behandlung nicht ganz einfach war und sie sonst - früher oder später - nur mehr Ersatzteile hätten liefern können.
Die Nikon F3/T ist meine schönste.
Ihr LCD im Sucher zeigte mehr und mehr ausfallende Digits.
Nikon und keine Werkstätte hätten sie zur Reparatur angenommen, da nur das LCD getauscht hätten werde können und die gibt es als Ersatzteile wohl schon lange nicht mehr.
Die einzige Chance bot eine Transplantation mit einem LCD aus einer Spender-F3, die gelang:
„Nikon F3/T: LCD-Display ersetzt“
https://www.digicamclub.de/showthrea...ighlight=Nikon
Die Ursache für nicht mehr komplett anzeigende LCDs dürfte Korrosion an den Anschlüssen sein.
Eventuell lässt sich das beheben, es wäre ein eigenes Projekt, s. dazu im Beitrag.
Verblassende LCDs könnten ebenso damit zu tun haben, hier steht eine Untersuchung noch aus.
Die Minolta XG-M ist ebenso mint.
Die Nachschau ergab, dass drei ihrer vier Elkos ausgelaufen waren mit Korrosionsschaden durch Elektrolyt auf der Platine. Dennoch funktionierte sie noch.
Der Einbau neuer Elkos und Reinigung waren erfolgreich.
Der Verschluss hakte beim Aufziehen. Auch dieses Problem konnte behoben werden.
„Minolta XG-M: Den eitrigen Zahn gezogen (Elko ausgelötet)“
https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=25804
Da auch bei einer zweiten XG-M dieselben Elkos betroffen sind, gehe ich davon aus, dass jede XG-M auf das Problem überprüft werden sollte.
Die Elkos können zB bei Reichelt bestellt werden, es ist tiefere Demontage notwendig, die aber machbar ist. Das Löten ist bei den beiden Elkos im Oberdeck etwas eng.