Warum und welche Linsen verkauft ihr wieder?

Ich habe mir jetzt diese Frage mal gestellt.

Ich habe vier Kategorien, in die ich meine Linsen eingruppieren kann.

1. Meine absoluten Lieblinge. Diese Objektive würde ich nur in einer echten Notsituation verkaufen (müssen).

2. Objektive, die ich nicht verkaufen möchte, weil ich sie sehr schätze und mag, die ich aber trotzdem verkaufen muss, weil sie wenigstens etwas Geld bringen und weil ich neue Linsen kaufen und ausprobieren möchte. (In diese Kategorie gehören die Objeketive, die ich zur Zeit anbiete!).
Es fällt mir wirklich schwer solche Linsen abzugeben und ich bin froh, wenn sie jemand bekommt, der manuelle Linse auch sehr mag. Deshalb verkaufe ich lieber hier als bei EBAY.

3. Objektive, die nicht wirklich gut sind. Von diesen habe ich keine mehr. Die sind alle schon seit langer Zeit weg.

4. Objektive, die ich nicht wirklich behalten müsste, die aber bei einem Verkauf nur ein paar Euro bringen würden. Das lohnt nicht, sie zu verkaufen - da behalte ich sie lieber selbst und stelle sie in die Vitrine.

Wie teilt ihr da ein?

Mit einem Objektiv muss ich gut fotografieren können. Neue AF-Festbrennweiten kann und will ich mir nicht leisten.
Mich interessiert einfach, wie gut ein Objektiv ist. Im Zweifelsfall verkaufe ich zwei durchschnittliche Gläser für ein gutes - und zwei gute für ein sehr gutes.

Im Endeffekt muss ich nur ein Objektiv pro Brennweite haben, um wirklich zufrieden zu sein.
Beispiel: wenn ich feststelle, dass bei Blende 2.8 das Zuiko mein bestes 50er ist, warum soll ich dann ein Summicron und ein Schneider-Kreuznach in der gleichen Brennweite behalten?
Oder 35er: warum ein Flektogon 2.4 und ein Elmarit 2.8 behalten, wenn ich auch ein Zuiko 2.0 haben kann?

Manche Objektive sind allerding so "anders", dass es lohnt, sie zu behalten. Beispiel mein Pancolar 50: das Bokeh ist bei diesem Glas so cremig, dass ich es nicht missen möchte. Oder das Pancolar 80: tolle Portraitlinse, da wird das Vivitar 90er Macro nie herankommen an diesen Schmelz.

Aber es ist manchmal wirklich schwer, zu entscheiden, was weg kann ... dann ist es auch eine Geldfrage.

Gottlob haben wir ein hohes Qualtätsniveau erreicht.
Weiters können wir Charakteristika einer Optik erkennen und einschätzen.

Nicht immer ist die klare Brillanz gefragt.

Dieses Erkennen und Erfassen der Charakteristika der Linsen wird durch die Masse, die es an alten Gläsern gibt, geschult.
Auch "schlechte" Optiken bringen etwas. Durch sie erkennt man die Besseren und die Fehler, die in den Teilen schlummern können.

Gerade bei den 50mm will ich doch eine Sammlung zusammenstellen, die ich immer feiner und feiner bewerten will.
Jetzt kann ich es noch nicht, aber mit der Zeit sollte ich sensibler für die Unterschiede der Abbildungsleistungen werden.

Auch die 35mm Klasse auf Crop reizt mich - die Gegenüberstellung 35mm Crop zu 50mm Vollformat ist faszinierend, da ich ja vom 35mm Glas nur das Beste nehme, kommen die 35mm ganz gut davon.

Verkaufen ?

Das ist schwer - die billigen bringen nichts, wie es Carsten schon schreibt, und die teuren will ich nicht hergeben

Kaufen ? Da muss ich mich zurücknehmen - es ist mir seit 3 Tagen gelungen, nichts zu bestellen, aber in der Bucht treiben noch die Summicron - Schleppnetze -
ich hoffe, ich werde generell überboten.

mfg Peter

Hallo, ich halte es ähnlich wie Carsten.

Erste Kategorie:
Dinge von denen ich mich nicht trenne, ausser ich kann wirklich etwas grundlegend "verbessern" und das Neue ist so flexibel wie das Alte.
Teile dieser Rubrik sind nur unter hohem Aufwand überhaupt zu beschaffen.

Zweite Kategorie:
Doppelter Zulauf, Testsachen die gut sind, aber die bereits in der ersten Kategorie gut abgedeckt sind. Objektive, die ich einfach nicht mehr brauche, weil sie zu lange rumlagen und keine Verwendung mehr finden. Sehr gute Qualtität, aber ich kann mit deren Charakteristik nichts anfangen, die Teile aber auch wieder beschaffen, falls ich sie doch brauche. Sind meist ebenfalls stark gesuchte Objektive.

Dritte Kategorie:
Gute Linsen, die rein und rausgehen, für die ich aber keine Anwendung habe und die guten Durchschnitt darstellen. Hier sind oft auch gesuchte Objektive dazwischen, die doppelt durch Zukäufe im Zulauf waren.


Vierte Kategorie:
Entsorge ich kommentarlos und buche als Verlust ab. Dazu zählen
komplett "verwarzte" und unrettbare Objektive, Ramsch der an irgendeiner
Kamera hing und dergleichen. Leider hab ich zu oft erlebt, das wirklicher Schrott wieder in die Bucht geworfen wird und nicht korrekt beschrieben war. Ich will das nicht mitspielen. Mich hat es einfach nur gelehrt, doppelt nachzufragen und möglichst nur zu kaufen, wenn es in der Nähe ist und ich
es besichtigen kann. Leider musste ich schon auf einiges dadurch verzichten, aber der Schrott blieb so fern..

Kategorien 1 und 2 dienen als Jongliermasse, zur Umwandlung der Bestände und meiner Sucht nach neuen Objektiven die ich noch nicht kenne.

Kategorie 3 ist hin und wieder auch mal einfach nur Zeug, das irgendwie mitgenommen wurde, aber einen Wert hat, den ich wieder dem Budget zuführen will.

LG
Henry

Olympus 18mm: hatte zum Vergleich zum 20er Flektogon deutlich schlechtere Grundschärfe, selbst abgeblendet (hatte ich zum Glück nur geliehen)
Leica Elmarit 3,5/35mm: auch abgeblendet unscharf in den Ecken
Helios 44M 2/50: grauenhaft unscharf am Rand bei Vollformat
Vivitar 3,5/200: voll flau
Takumar 3,5/28mm chromatische Aberrationen
Lydith 3,5/30 gut an Crop, nur leider unscharfe Ränder am Vollformat

Zitat:

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Zitat von urmelchen

Olympus 18mm: hatte zum Vergleich zum 20er Flektogon deutlich schlechtere Grundschärfe, selbst abgeblendet (hatte ich zum Glück nur geliehen)
Leica Elmarit 3,5/35mm: auch abgeblendet unscharf in den Ecken
Helios 44M 2/50: grauenhaft unscharf am Rand bei Vollformat
Vivitar 3,5/200: voll flau
Takumar 3,5/28mm chromatische Aberrationen
Lydith 3,5/30 gut an Crop, nur leider unscharfe Ränder am Vollformat

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Und genau der letzte Satz wirft hier das Problem auf.
Wie bereits mehrfach gesagt, wäre es langsam sinnvoll, bei den Beurteilungskriterien für Objektive die Tauglichkeit immer in zwei Kategorien zu erfassen.

1. Kategorie = KB
2. Kategorie = Crop

Ich habe auch schon oft wieder Objektive wieder weg gegeben, weil
sie einfach nur am KB nicht reichten, aber am Crop excellent waren.
Durch diesen fehlenden Bezug entsteht insgesamt in den Threads ein sehr
lastiges Bild über die Linsen.

Deshalb macht Euch doch bitte die Mühe, diese Unterschiede mit einfliessen zu lassen. Klar hat nicht jeder eine KB, aber dann postet doch immer dabei, mit welcher Kamera das Urteil zustande kam. Wäre sehr nett, hilft es doch, ein Objektiv genauer einzuschätzen.

Danke..
Henry

Genau, frag mal Carsten, warum seine Gläser alle besser als meine sind :D

..


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:iamwithst

Zitat:

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Zitat von praktinafan

Genau, frag mal Carsten, warum seine Gläser alle besser als meine sind :D

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:iamwithst

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:D .. Ach so.. verstehe..

Na Carsten, dann musste wohl doch noch mal in den Sack springen,
die 40D verkaufen und auf die 5D rüber... :lolaway:

LG
Henry

Zitat:

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Zitat von urmelchen

Olympus 18mm: hatte zum Vergleich zum 20er Flektogon deutlich schlechtere Grundschärfe, selbst abgeblendet (hatte ich zum Glück nur geliehen)
Leica Elmarit 3,5/35mm: auch abgeblendet unscharf in den Ecken
Helios 44M 2/50: grauenhaft unscharf am Rand bei Vollformat
...

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Ich bin überrascht, dass du mit diesen Linsen nicht zufrieden warst.
Und NEIN, es liegt nicht an meiner Crop-Cam. Ich habe Bilder gesehen und Berichte gelesen von diesen Linsen an einer 5D - und die waren umwerfend!

Übrigens, ein Elmarit hat immer f2.8.

Zitat:

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Zitat von praktinafan

Genau, frag mal Carsten, warum seine Gläser alle besser als meine sind :D

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Vielleicht ist ja auch der Fotograf besser. :devil:

Zitat:

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Zitat von hinnerker

:D .. Ach so.. verstehe..

Na Carsten, dann musste wohl doch noch mal in den Sack springen,
die 40D verkaufen und auf die 5D rüber... :lolaway:

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Nee, keine Chance. Mir der 5D müsste ich mich von vielen liebgewonnenen Dingen trennen.
Meine Vollformat-Tests mache ich mit meiner EOS 50e und hochauflösenden Filmen.

Zitat:

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Zitat von LucisPictor

Ich bin überrascht, dass du mit diesen Linsen nicht zufrieden warst.
Und NEIN, es liegt nicht an meiner Crop-Cam. Ich habe Bilder gesehen und Berichte gelesen von diesen Linsen an einer 5D - und die waren umwerfend!

Übrigens, ein Elmarit hat immer f2.8.

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Carsten da kann ich Urmelchen nur zustimmen. Die Helios Objektive in 58mm kannste allesamt an der 5 D knicken. Derartige Randunschärfe !

Hab hier alle Versionen also /2../4 und /6 gehabt, leider überall das gleiche Bild. Erhebliche Randunschärfen, die leider auch mit Abblenden nicht zufriedestellend an der 5 D arbeiten. Das ist eben das Problem, am Sensor zeigt sich das doch anders als auf einem Film. Dies liegt aber daran, das wir die Dinger bis in alle Winkel direkt am Bildschirm beurteilen können.

Es ist schon etwas anderes, ob ein statisches Vermessungsobjekt, so will ich es einmal nennen (meine geliebte Häuserwand) oder ob ich ein dynamisch, tiefengestaffeltes Dia oder Film Bild beurteile. Vielfach gehen diese Fehler in tiefengestaffelten Bildern unter, weil sie in den Unschärfeverlauf fallen. Zumeist sind bildwichtige Details dann im Mittenbereich angesiedelt und somit die Randunschärfen weniger auffällig.

Mir macht es eigentlich auch nichts aus wenn ein Objektiv wirklich geringe Randunschärfen zeigt, denn bei der Tiefenstaffelung sind immer Unschärfen, aber die Grundschärfe muss auch in den Ecken so gut sein, das ich zur Not entsprechend auch aus den Randbereichen Dinge herausholen kann. Deshalb teste ich, man mag über die Mauerbilder denken wie man will, zunächst immer diese Eigenschaft. Dabei sind minimale Unschärfebereiche des Objektives dann für mich in Ordnung, wenn alle 4 Ecken davon gleichermaßen betroffen sind (Zeigt mir das die Linsen korrekt sitzen) und nur wenige mm des 24x36mm Formates betreffen.

LG
Henry

Interessant und völlig konträr zu dem, was ich bisher so gehört habe.
OK, an meinen Crop-Bodies sind die Helios-Linsen ohnehin gut, aber ich kenne eben auch 5D-Besitzer, die neue 44-M Modelle nutzen und sehr zufrieden sind.
Es muss wohl, wie du schon schreibst, am Aufbau der Fotos liegen.
Die meisten lieben es ja ohnehin, mit 50er und deren knapper Schärfentiefe zu spielen.
Bei solche Motiven wird Randunschäre eben meist nicht sichtbar.

Eine gutes Glas spielt in allen Disziplinen vorne mit, das Zuiko 1.4/50 gehört dazu, das Pancolar 1.8/80 auch. Solche Objektive mag ich gerne behalten.

Die zwei Helios, die ich bisher bespielt habe, waren auch schwach - ich habe mir eben noch mal eines angelacht, mal sehen ...

Starker Preis!

Zitat:

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Zitat von LucisPictor

Interessant und völlig konträr zu dem, was ich bisher so gehört habe.
OK, an meinen Crop-Bodies sind die Helios-Linsen ohnehin gut, aber ich kenne eben auch 5D-Besitzer, die neue 44-M Modelle nutzen und sehr zufrieden sind.

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Da genau ist der Unterschied in der Beurteilung.

Das Wörtchen "neu" macht den Unterschied aus.

Dadurch das die verschiedenen Modelle, also Helios44, Helios 44-2, elios 44-4, Helios 44-6 und Helios 44-7 (war glaub ich das letzte) einfach in den Besprechungen nicht sauber auseinandergehalten werden und jeder seinen "Senf" ohne Nennung des Namens in die Threads postet, kommt es zu den Unterschieden (und auch "Ungerechtigkeiten" in den Beurteilungen.

Deshalb wäre ein gewisses Maß an exakter Beschreibung des getesteten Typs und auch die Nennung ob nun von der 2er, der 4er oder der 6er Variante gesprochen wird, sehr sinnvoll.
Letzlich werden bestimmte Objektivrechnungen im Laufe der Jahre auch weiterentwickelt und bekommen damit auch andere, meist verbesserte Eigenschaften.


LG
Henry

Wobei das beim Helios nicht so sehr für die eigentlich Abbildungsleistung gilt, darin unterscheiden sich die einzelnen Modelle nicht so sehr, vielleicht aber in der Randleistung.
Meiner Erfahrung nach sind die neueren Versionen etwas schärfer oder wirken zumindest so, weil sie etwas kontrastreicher abbilden. Im Gesamteindruck gefällt mir das "originale" 44-2 immer noch am besten - wohl gemerkt am Crop.