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28mm - Leica-R vs. 3-mal Zeiss
Ich beschäftige mich zurzeit damit, was ich lieber mag, Leica (R) oder Zeiss.
Es treten an:
Contax Distagon 2.8/28 MMJ ... korrigiert, da irrtümlich AEG angegeben war... Henry DCC Admin
Contax G Biogon 2.8/28 mit PCX Front Filter
Leica Elmarit-R 2.8/28 v1
Rollei Zeiss Distagon 2/28
Bei den Vergleichen muss man sich immer auch im Klaren darüber sein, dass die Unterschiede unter Umständen auch darauf zurückzuführen sein kann, dass das getestete Objektiv keine optimale Kopie ist (was vermutlich bei meinem Rollei Zeiss 2/28 so ist) bzw. der Adapter unter Umständen nicht ideal ist (evtl. beim G28).
Alles in Allem lässt sich aber trotzdem Einiges ableiten, denke ich.
Bei meinem Test habe ich eine Szene mit vielen kleinen Details auf "(nahe) unendlich" fotografiert. Konkret war der Fokuspunkt das AA links oben weit hinten, wie im ersten Bild rangezoomt.
Vor dem Export aus RAW habe ich den Weißabgleich vereinheitlicht.
Die Ausschnitte sind von LR ohne weitere Änderung exportiert und dann in Irfanview unter Berücksichtigung der genauen Pixelgrößen zusammengefügt worden (hoffentlich also mit nur sehr wenig Qualitätsverlust).
Hier die Szene als Ganzes (Contax 2.8/28 @ f/8):
Nun Ausschnitte (steht jeweils oben auf den Bildern), BITTE VERGRÖSSERN!!! Ich habe die Bilder neu angeordnet, damit man die Bilder bei den gleichen Blendenwerten besser vergleichen kann.
Fazit: Das Contax Distagon 2.8/28 ist mein bestes Objektiv. Das G28 habe ich auch schon besser getestet (evtl. ist die Fokusentfernung auch suboptimal gewählt, besser wäre ein Punkt etwa auf einem Drittel in die Tiefe). Das G28 ist zweitplatziert. Das Rollei "Hollywood" ist zumindest auf die Entfernung bei den weiten Blenden suboptimal, holt dann aber gut auf, ist nach meinem Eindruck Dritter. Das Leica Elmarit 2.8/28 v1 kann nicht mithalten bis es auf f/8 oder f/11 abgeblendet ist. Dann gefallen die Bilder allerdings sehr, auch die Farben und der etwas niedrigere Kontrast. Dies ist so auch beim Hollywood festzustellen.
Als knackiges Landschaftsobjektiv ist das Distagon 2.8/28, das schon nach einmal abblenden sehr gut ist, unter meinen hier getesteten Linsen erste Wahl. Vom Elmarit habe ich bereits die zweite Kopie. Die erste war noch schlechter (dezentriert). Dieses ist nicht dezentriert, trotzdem weniger scharf.
Diese Aussagen sind auf andere Distanzen auf jeden Fall noch zu überprüfen. Aber für einen Anfang reichts erstmal.
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Weitere Vergleiche
Vor ein paar Tagen bin ich sehr früh noch einmal in Richtung Bahnhofsgelände gezogen und habe einige Vergleichsbilder gemacht, die wiederum einige Erkenntnisse zulassen:
1. Das Contax Distagon 2.8/28 (C2828) bleibt das schärfste und kontrastreichste Objektiv.
2. Das G28 ist dem Distagon 2.8/28 in der Abbildung sehr ähnlich (obwohl andere Designs: Distagon/Biogon): Hoher Mikro-Kontrast, hohe Schärfe, ganz ähnliches Bokeh, ganz ähnliche Blendensterne. Es leidet jedoch trotz PCX-Vorsatzlinse unter schlechteren Ecken, die zudem cyan gefärbt sind.
3. Das Leica Elmarit-R 2.8/28 v1 (LRE28) ist bei weiter offenen Blenden weniger scharf, was teilweise auch der Bildfeldwölbung zuzuschreiben ist, jedoch führt auch die Betrachtung anderer Bereiche im Bild nicht zu einem so hohen Schärfeeindruck wie beim C2828 und G28. Es ist zudem etwas weniger kontrastreich als das C2288, G28. Die Abbildung ist insgesamt angenehm "soft", was nicht heißt, dass das LRE28 unscharf ist. Es liegt vielmehr zwischen dem C2828, dem G28 und dem folgenden R228.
Was auch noch auffällt, ist dass das Elmarit weiter ist als die anderen 28er, d.h. es hat im Vergleich zu den Zeiss Gläsern eine kürzere Brennweite.
4. Das Rollei Zeiss Distagon 2/28 ("Hollywood", R228) ist weit weniger kontrastreich als die anderen. Es fällt mir schwer, den Fokus genau zu treffen (liegt vielleicht an meinem Exemplar), einen perfekten Fokuspunkt gibt's nicht bei f/2, das merkt man deutlich schon beim Fokussieren, auch bei f/2.8 ist's nur etwas besser. Eine Fokussierung auf ein Näheres Ziel (z.B. 1/3 ins Bild hinein - also etwa hyperfokale Distanz) führt zu einer wesentlich besseren Schärfe als wenn man den Fokus auf "unendlich" setzt. Dies gilt ähnlich auch für das Leica Elmarit. Beide konnten ihren Abstand zum C2828 und G28 deutlich verringern. Wenn es gelingt, ist es jedoch offen und abgeblendet bis f/4 zwar etwas weniger scharf als die anderen, jedoch erstreckt sich die Schärfe früher bis in die Ecken. Es vignettiert auch deutlich weniger als die anderen Linsen und bildet wärmer ab (das habe ich z.T. wegen der Vergleichbarkeit durch Weißabgleich geändert). Schatten werden daher besser durchdrungen, dafür ist die Abbildung weniger knackig. Die Schärfe ist mindestens gleichwertig. Durch die hohe Schärfe bei gleichzeitig niedrigerem Kontrast bei kleineren Blendenstufen (f/5.6-f/11) wirken die Bilder irgendwie edler und fein aufgelöst. Das R228 hat die besten Blendensterne.
1. Gleise:
2. Bahnhofsplatz (der Fokus ist hier leider nicht optimal gleich gelungen, die Bilder haben m.E. trotzdem teilweise eine Aussagekraft):
Weitere Bilder aus meiner Küche zum Nahbereich und Bokeh werden folgen
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Nahbereichstests
Wie schon angekündigt, habe ich auch in meiner Küche fotografiert, um mehr im Nahbereich tätig zu werden und dort weitere Zusammenhänge und Unterschiede festzustellen. Dabei habe ich den Inhalt der Küchenvitrine angeleuchtet, um auch über Bokehkreise urteilen zu können.
[editiert:] Durch die unterschiedliche Länge der Objektive und die unterschiedliche Art, wie sie fokussiert werden (im Fall des G28 z.B. das komplette Objektiv), ist die Abbildung auf derart kurze Entfernung z.T. erheblich unterschiedlich, obwohl alle Bilder vom gleichen Punkt der Kamera mit Stativ aufgenommen wurden. Dies merkt man am Besten, wenn man die folgenden vier Bilder in unterschiedlichen Tabs des Browsers öffnet und dann schnell hin- und herwechselt.
Was sich nebenbei bemerken lässt: Auf diese Distanz zeigen alle Linsen eine leichte tonnenförmige Verzeichnung.
Schärfe und Kontrast nah der Naheinstellgrenze: Das G28 ist im Nahbereich das schärfste und kontrastreichste Objektiv, knapp dahinter das C2828. Das R228 ist wie immer weniger kontrastreich, jedoch meines Erachtens ebenso scharf. Das LRE28 ist etwas weniger scharf und weniger kontrastreich. Allerdings habe ich evtl. den Fokusshift des LRE28 nicht genügend beachtet. Wenn ich mich recht erinnere habe ich nur bis f/4 neu fokussiert. Wie ich später zeigen werde wandert der Fokus des LRE28 jedoch auch bei f/5.6 noch einmal gehörig nach hinten. Beim LRE28 ist es also obligatorisch, bis f/5.6 bei Arbeitsblende zu fokussieren, vor allem dann, wenn man im Nahbereich, also bei relativ geringer Schärfezone arbeitet. Dies zeige ich am Ende auch noch mit den Bildern einer Flechte, die ich aufgenommen habe.
Bokeh (zentrumsnah und obere linke Ecke).
Das Bokeh vom R228 ist stets am weichsten, wobei offenblendig aufgrund der größeren Blende, die Kreise dünn umrandet sind. Im Zentrum ist das C2828 Zweiter mit relativ flächigen Strukturen ohne outlining. Das LRE ist Dritter, das G28 vierter, allerdings liegen die Plätze 2 - 4 sehr eng beieinander.
In der Ecke ist erneut das R228 am besten, dann jedoch gefolgt vom LRE28, danach das C2828 und das G28. Das C228 und noch mehr das G28 sind im Bokeh-Vergleich m.E. ohnehin benachteiligt, da ihr hoher Kontrast sich auch mi Bokeh fortsetzt, so dass der Hintergrund eine vergleichsweise hohe Aufmerksamkeit bekommt. Hier ist der niedrigere Kontrast des LRE und noch etwas mehr der des R228 im Vorteil.
Schärfe und Kontrast bei ca. 1,5m, Bilder aufgehellt (war zu dunkel aufgenommen, Ecken waren ziemlich dunkel - schwer, dann etwas zu beurteilen).
Vollansicht (R228, f2, ohne Bearbeitung),
Anhang 149783
Zentrum:
Anhang 149781
Anhang 149782
Midzone (das LRE erstaunlich unscharf - in der Ecke wieder scharf):
Anhang 149784
Anhang 149785
linke untere Ecke (LRE am schwächsten mit etwas LaCA, die anderen nicht; das G28 mit cyan Färbung, das R228 wärmer - wie immer).
Anhang 149786
Anhang 149787
Mikro Kontrast, Tassen rechts oben. Das Signaturmerkmal von Zeiss-Objektiven: Hohe Spreizung heller und dunkler Töne auf kleinem Raum, kurz - sie bilden besonders knackig ab. Hier ist das G28 besonders stark, das C2828 knapp hinterher, aber auch das R228 hat eine Menge Micro-Kontrast, was umso erstaunlicher ist, weil der globale Kontrast vergleichsweise niedrig ist. Das LRE28 ist auch nicht schlecht, schließlich sind auch Leica-Objektive gut in dieser Disziplin, kann aber nicht ganz mit den Zeiss-Linsen mithalten:
Anhang 149788
Anhang 149789
Anhang 149790 |
Flechten und Fokus-Shift des LRE:
Contax Zeiss 28 F2.8 AEJ vs MMJ
Hallo,
Falls Interesse bestehen sollte könnte ich ein Contax Zeiss 28 F2.8 MMJ gegen ein 28 F2.8 AEJ antreten lassen. Ich habe mal bei dem kauf eines Konvoluts auch ein MMJ als "Beifang" dabei gehabt deshalb habe ich jetzt beide.
Da ich mich aber noch nicht so gut auskenne mit solchen Tests wäre etwas Unterstützung schon ziemlich hilfreich.
Wo drauf sollte man am besten achten und wie könnte man so einen Test am besten machen.
Mit freundlichen Gruß,
Stefan
P.S. vielleicht wäre es auch in Zukunft vielleicht mal möglich sich irgendwo zu treffen um Objektive zusammen zu testen.