3D gedruckte Adapter für Projektionsobjektive und anderes

Da ich inzwischen immer mehr Objektive adaptiere, die keinen Standard-Kameranschluss haben, und dazu mich meist individuellen 3D-Drucken bediene, möchte ich diese Möglichkeit mit euch teilen.

Daher möchte ich in diesem Thread die verschiedenen Adapter präsentieren und sie euch zum Nachdrucken anbieten.

Den ersten Post werde ich hier immer mit den passenden Links zu den Adaptern aktualisieren. In dem Thread darf auch gerne dazu diskutiert werden. Ich möchte aber vorab anmerken, dass ich kein professioneller Konstrukteur bin und eher einfache Designs verwende, die ihren Zweck akzeptabel erfüllen.

Nun, wie bekommt ihr aus den hier verlinkten Dateien einen 3D-Druck?

• Ihr habt selbst einen 3D-Drucker und druckt die Teile einfach aus.
• Ihr kennt einen netten Menschen, der euch die Teile ausdruckt.
• Ihr könnt 3D-Drucke im Internet beauftragen (So habe ich tatsächlich meine ersten beiden Adapter machen lassen, bevor ich mit selbst einen Drucker gekauft habe).

Unter Umständen habe ich von dem ein oder anderen Teil noch einen Prototypen oder sowas hier rum liegen und würde ihn gegen Versandkosten versenden. Ich plane hier aber nicht einen professionellen Adapter-Druckdienst aufzumachen.

Die Adapter sind alle für den Sony E-Mount gedacht.

Nun zu den Adaptern (wird in nächster Zeit fortgesetzt):

Kipronar/Prokinar 105mm und 120mm (andere nicht getestet): (Post #2)
https://www.prusaprinters.org/prints...ens-to-e-mount


Color Revuetar-S 2.8 / 85 mm (und andere mit 42,5mm Schraub-Tubus) (Post # 3):
https://www.prusaprinters.org/prints...n-lens-adaptor

Den erste hier veröffentlichte Adapter (auf Nachfrage aus einem anderen Thread) habe ich für mein Porikinar und Kipronar 105mm entwickelt. Mit etwas kürzerem Tubus passt es aber auch gut für das Kipronar 120mm. Den 80er Tubus kann man auch aus für das 105er Objektiv verwenden, kommt dann halt nur nicht mehr ganz bis zum Abbildungsmaßstab 1:2.

Vermutlich werde ich für das System noch einige andere Adapter entwickeln, da das an sich relativ praktisch umzusetzen ist.

Link zum Druck:
https://www.prusaprinters.org/prints...ens-to-e-mount

Anhang 128058

So, mit dem zweiten Adapter habe ich mein Color Revuetar-S 1:2.8/85 mm adaptiert.
Der Adapter sollte aber auch für viele weitere einfache Projektionsobjektive funktionieren, die ein 42,5mm Tubus mit dem typischen groben Schraubgewinde haben.

Hier der Link:

https://www.prusaprinters.org/prints...n-lens-adaptor

Hier der Adapter (inkl. Objektiv):

Anhang 128115

Und hier zwei Beispielbilder mit dem Color Revuetar S:

Anhang 128126

Anhang 128125

Super, starke Sache.

Noch eine Frage:
Hat der gedruckte Adapter denn direkt den NEX-Bajonett-Anschluss und kann sofort angeschlossen werden, oder brauche ich einen Adapter NEX nach xxx?
Ich könnte mir vorstellen, das ein NEX-Bajonett aus dem 3D-Drucker nicht so lange hält...

EDIT: Auf der Seite vom 85er habe ich gesehen, das das NEX-Bajonett tatsächlich mitgedruckt wird...

Vielleicht magst du was zur Haltbarkeit sagen...

Kannst du evtl. nochmal genaut erläutern, wozu ich die 3 verschiedenen Bauteile (abgesehen vom cam80) aus dem Make brauche?

EDIT: Noch eine Frage:
Wiese sind beim 62,5-er Bajonett 3 Bauteile dabei und beim 42,5er nur eins....

VG Oliver

Hallo Oliver,

ja, die Adapter hier sind alle für E-Mount. Bisher haben die ganz gut gehalten, aber ja, ich denke auch, dass der Teil der Adapter tatsächlich die Schwachstelle ist. Angefangen hatte ich mit Adapter von anderen Objektiven auf 62,5mm um diese in einen Helicoid-Adapter zu schrauben. Vermutlich werde ich diese für das ein oder andere Objektiv auch noch veröffentlichen. Eventuell dann auch in einer Version inkl. Adapter auf E-Mount. Der Gedanke ist dahinter, dass nicht jeder die passenden Adapter M65-Helicoid, M65->Emount etc. hat. Meine musste ich z.B. aus Russland bestellen.

Das Color Revuetar hat schon ein Fokussiergewinde. Daher kann man es dort einfach durch Einschrauben fokussieren. Die Kipronare und Prokinare haben kein Fokussiergewinde. Man könnte die natürlich einfach hin und her schieben, ich habe mich aber für eine Lösung mit Fokussiergewinde entschieden. Hier ist also ein Teil erst mal dazu da um ein Gewinde an den Tubus anzubringen. Dieser wird dann in den Kamera-Adapter geschraubt. Oben auf diesen kann man dann den Abschlussring montieren, damit das Objektiv nicht nach vorne rausfallen kann, der Fokussierweg hier also begrenzt ist. Ich werde die Tage nochmal Fotos vom Zusammenbau machen, sobald ich Zeit dafür finde.

Es werden auch noch einige weitere Adapter folgen. Ich habe schon einige gedruckt, möchte die aber erst "aufbereitet" veröffentlichen.

Ich habe hier zB ein Meyer-Optik Görlitz Diaplan 80mm f2.8 bei ebay gekauft, dieses hatte auch schon ein Fokussiergewinde dabei.

Dort hat der Verkäufer einen ultraflachen "NEX nach M42"-Adapter genutzt, an diesen dann einen 42-49mm und danach einen 49-62mm Step-Up-Ring drangeschraubt und darauf wiederrum das originale Fokussiergewinde des Diaplans geklebt.

Vielleicht wäre ja ein solcher NEX-Adapter was für deine Konstruktion. Man könnte eine 0,5mm tiefe Aussparung in deinem 3D-Druck vorsehen und dort hinein dann den NEX-Adapter kleben...

Hier ein solcher Adapter

Alternativ wäre natürlich auch ein größerer Retro-Adapter denkbar zB 77mm, und du müsstest die Dicke von deinem 3D-Druck dann an dessen Innenmaß anpassen.
Hier die Verbindung ebenso wieder kleben...

Ich hoffe ich käue hier nicht irgendwas wieder, was hundert andere Adapterbauer vor mir bereits alles ausprobiert haben...

Vg Oliver

Schöne Sache, diese 3D gedruckten Adapter. Ich bin immer neidisch, wenn ich sehe, wie manche das können bzw. die Zeit dafür haben, sich da hinein einzuarbeiten. Auch wenn das bei mir also vermutlich nicht passiert, habe ich in der aktuellen Diskussion noch den Vorschlag, dass man dasselbe Prinzip nehmen könnte wie Henry mit seinen SFT: Umkehrringe (Retro-Adapter - ich habe jetzt später gesehen, dass leonoli das auch schon vorgeschlagen hatte). Dann bräuchte der Tubus nur ein passendes Gewinde und man kann den Umkehrring mit passendem Nex-Anschluss einschrauben und darüber hinaus auch noch z.B. mit einem entsprechenden Umkehrring mit Nikon-Z Anschluss schnell und unproblematisch weiter nutzen. Das passend gedruckte Gewinde kann ja auch im "Fuß" des Adapters sein und muss nicht den Durchmesser des Tubus für die Aufnahme des Objektivs besitzen.

Zitat:

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Zitat von Rob70

(...) Ich bin immer neidisch, wenn ich sehe, wie manche das können bzw. die Zeit dafür haben, sich da hinein einzuarbeiten. (...)

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ganz meine Rede,

ich glaube zwar schon, dass ich die nötige Phantasie und Kreativität habe, mir gangbare Lösungen vorzustellen, aber wenn es
dann darum geht dies der Maschine (in dem Fall dem 3D Drucker) beizubringen, beißt es bei mir aus. :donk


LG, Christian

Hallo,

welche CAD Software nehmt ihr zum Konstruieren für die Adapter oder allgemein ?
Liefern die Druckerhersteller sowas mit ?
Ich will mal was machen und es dann aber bei einem Dienstleister drucken lassen.

Viele Grüße
dmcp

Zitat:

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Zitat von dmcp

Hallo,

welche CAD Software nehmt ihr zum Konstruieren für die Adapter oder allgemein ?
Liefern die Druckerhersteller sowas mit ?
Ich will mal was machen und es dann aber bei einem Dienstleister drucken lassen.

Viele Grüße
dmcp

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Ich konstruiere mit der kostenlosen Version von Fusion 360 (Autodesk) und komme damit nach Erprobung vieler anderer Softwarelösungen bestens zurecht.
https://www.autodesk.de/products/fusion-360/personal
Oft ist es notwendig, etwas komplexere Adapter aus drucktechnischen Gründen auf zwei oder auch mehrere Teile aufzuteilen und dann zusammenzukleben.
PLA läßt sich nur schlecht kleben. Bei Interesse kann ich dir erfolgreiche Kleber benennen.
Die im Netz verfügbaren Tutorials sind zum Teil sowohl inhaltlich als auch didaktisch voll überzeugend.
Es gibt im Netz auch eine Reihe von Adressen, die kostenlos fertige Lösungen anbieten (auch fotografische Adapter) - z.B. https://www.thingiverse.com/. -
aber auch Suchmaschinen für fertige Lösungen: z.B. https://www.yeggi.com/

Viel Erfolg
Herbert

Heute im Büro den 42,5mm Adapter von Chris ausgedruckt.
Leider hat sich bei 80% der Höhe der Rohling auf der Grundplatte verschoben und der Druck war hinüber.
Beim nächsten Mal wollen wir eine größere Auflagefläche als erste Schicht anfertigen, damit der Rohrling besser sitzen bleibt.
Mein Spezi-Kollege meint, da das Modell relativ hoch ist, ist es am unteren Teil schon zu schnell abgekühlt, daher größere Auflagefläche nötig.

Immerhin kann ich jetzt mit dem halben Adapter mal probieren, ob er für das gewählte Objektiv passt...

VG Oliver

Da bin ich ganz zufrieden mit meinem Drucker. Für den sind die Adapter tatsächlich eine der leichtesten Übungen und das bei Geschwindigkeiten bis 100 mm/s. Ich habe so eine strukturierte PEI-Unterlage. Darauf hält das meiste ziemlich gut. Man sollte auf jeden Fall Wind/bewegte Luft von Außen vermeiden. Daher steht mein Drucker sehr geschützt in einem Serverschrank.

Für die Konstruktion nutze ich Openscad. Wenn man etwas mathematisches Verständnis hat, etwas räumliches Vorstellungsvermögen und vielleicht sogar schon mal einer Programmiersprache begegnet ist, ist das wirklich eine tolle Sache. Man kann halt präzise beschreiben, was man will. Der einzige Nachteil: Es kann bei komplexeren oder feineren Sachen sehr langsam werden.

Hallo zusammen,

unser DCC Mitforent Christoph aka uchris hat mir freundlicherweise einen Adapter für mein rotes ISCO Ultrastar
gefertigt. Obwohl es nur eine Brennweite von 32,5mm hat, ist es eine richtig schwere Wuchtbrumme an deren
Adaption ich mich bisher noch nicht gewagt hatte.

Hiermit möchte ich mich nochmals bei Christoph für seine hochprofessionelle Adaption und die überaus nette
Kommunikation ganz herzlich bedanken.

Hier sind einige Fotos, damit Ihr Euch ein Bild von der tollen Adaption machen könnt.

von vorne
Anhang 129086

von hinten
Anhang 129087

fokussiert auf unendlich
Anhang 129096

fokussiert auf ganz nah
Anhang 129089

ganz enge Toleranzen
Anhang 129090

schön bunt vergütet
Anhang 129091

scharf von weit
Anhang 129095

bis nah
Anhang 129093

und ganz nah
Anhang 129094


Nur deckt es leider das Vollformat nicht ab... aber man kann halt nicht alles haben.


LG, Christian

Ich habe auch so einige Objektiv Adaptationen gemacht mit meinem 3D Drucker, allerdings ebrauche ich für den Bajonet immer Adapter aus Metal von Ali oder Ebay.
Vielleicht ist meine Befürchtung nicht berechtigt, aber ich habe Angst dass sich das PLA oder ABS abreibt und mit der Zeit in dem Cameragehäuse verliert.
Kann mir da jemand wiedersprechen ?
Grüsse
Pierre.

Hallo Christian, da es von einem 35mm Projektor stammt, sollte es FF abdecken. Man kann am Ende den metallringnoch anschrauben, dann sollte die Abschattung weg sein

Gruß Claas

@ Pierre,

der Gedanke kam mir auch schon und ich werde das natürlich im Auge behalten. Allerdings nehme ich das ISCO
wohl nicht tagtäglich her, so dass wohl nur wenige Objektivwechsel damit anstehen und der Anschluß ist derart
präzise gefertigt, so dass sich das Objektiv ganz leicht an die Kamera ansetzen läßt, ohne dabei Spiel zu haben.


@ Claas,

das wäre schön, aber die hintere Linse sitzt absolut bündig in der Objektivfassung, so dass sich hier leider nichts
mehr abschrauben läßt, zwecks Vergrösserung des Bildkreises.

Wenn hier aber jemand andere Informationen/Erfahrungen hat, dann würde ich gerne daran teilhaben, denn Voll-
format mit diesem Objektiv wäre schon schön...


LG, Christian

Am anderen Ende ließ sich bei mir
Einin Ring von ca 1,5cm abschrauben, ich versuche den Ring nochmal zu finden.... Dein Exemplar muss ja auch nicht baugleich sein

Gruß Claas

Ich denke ich werde als Alternative auch einmal angeklebte "flache" Emount zu M42 Adapter ausprobieren. Den Vorteil, den ich hier sehe ist auch, dass hier ein ganz dünnes Blech ausreicht und man so gerade bei längeren Brennweiten eine Vignettierung durch den etwas dickeren Tubus um Bajonett verhindern kann. Der Nachteil könnte sein, dass die Klebestelle eine Schwachstelle ist.

Ich fand die Idee auf jeden Fall schön, dass alles aus einem Druck kommt. Noch dazu kostet der Kunststoff für das Bajonett nur ein paar Cent, der Metall-Adapter deutlich mehr. Aber ja, es ist auf jeden Fall ein Versuch wert. Ich werde es ausprobieren.