Ungewöhnliche Gedanken...
Hallo zusammen!
Ich melde mich aus einer "Auszeit" an der Nordsee zurück. Hat gut getan. Mal kaum Menschen sehen, dafür aber ganz viel Meer.
Warum der Titel dieses Threads? Weil mir "dort oben" in den ausgedehnten Gelegenheiten zum Nachdenken irgendwie bewusst wurde, dass das meiste an Zeug, was ich hier liegen habe, einfach genau das ist: Zeug, das hier liegt.
Die meisten Fotos im Urlaub habe ich mit dem Handy gemacht und nur ganz, ganz wenige überhaupt mit einer Kamera. Bestimmt 80% von der Ausrüstung, die ich mit hatte, habe ich überhaupt nicht angefasst, obwohl ich wirklich Zeit dafür gehabt hätte. Ich befürchte, vieles von diesen Sachen hat irgendwie den Reiz für mich verloren. Soll ich wirklich nochmal vier 28er vergleichen oder fünf 35er, mit Bilder, auf denen man ohnehin nur bei sehr genauem Hinsehen Unterschiede entdeckt. Wenn es nur um schöne Fotos geht, für die braucht man all diese Dinge nicht. Ich habe ein paar wirklich beeindruckende Fotos gemacht, die nur mit dem Handy entstanden sind. Dieser Gedanke sorgte (und sorgt) bei mir für einen Klops im Magen.
Also ist in mir ein Entschluss gereift: Ich setze mich in den nächsten Tagen einmal hin und suche mir die Sachen heraus, die mich wirklich noch faszinieren. Dazu gehören in erster Linie die (für die)Leica-Sachen, einige "Charakter-Linsen" und ein paar moderne Objektive, die ich nicht missen möchte.
Den Rest werde ich dann recht schnell verkaufen. Da werde ich einige Nikkore, Rokkore, Canons usw anbieten.
Es kann sein, dass ich das irgendwann wieder bereue. Doch diese Befürchtung ist vermutlich eher unbegründet, denn wirklich bereut habe ich bisher keinen Verkauf.
LG
Carsten
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Soweit bin ich noch nicht,
der "Spieltrieb" mit den verschiedenen Objektiven ist bei mir noch nicht erloschen.
Was ich bei mir beobachte, ist, dass ich aufgrund der tollen Smartphone-Kamera das Weitwinkel oft zuhause lasse, wenn ich "leicht" unterwegs sein will.
Was will man da mehr, als das:
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...im Automatik-Deppenmodus....
Das Original hat 9248x6936 Pixel - einfach irre.
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Ich befinde mich gerade noch in meiner Auszeit in Kroatien aber habe die Situation natürlich auch schon erlebt und meistens ist es bei mir der Urlaub wo ich merke, was ich denn nun wirklich zum fotografieren benötige.
Da wir mit dem Auto gefahren sind, hätte ich die Möglichkeit gehabt genug Material mitzunehmen aber ich habe versucht im Vorfeld eine Auswahl zu treffen und das funktioniert gut und hat die letzten drei Jahre fast immer im gleichen Brennweitenbereich geendet.
Über mein Handy Huawei P20 Pro bin ich in Situationen glücklich wo ich merke, dass ich ein passendes Objektiv gerade nicht griffbereit habe und trotzdem etwas qualitativ hochwertiges fabrizieren kann.
Vorgestern wollte ich eigentlich nur Landschaftsbilder machen bei einer kleinen Wanderung und habe das Zeiss 16-35mm F4 und Sigma 28mm 1.4 dabei gehabt. Die anderen beiden Objektive (eben auch mein Makro) sind im Ferienhaus geblieben.
Die ganzen Schmetterlinge, Insekten und Eidechsen habe ich dabei nicht bedacht und um so glücklicker war ich über einen Makromodus im Handy mit 40MP Raw Dateien.
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Mit dem Ausdünnen habe ich Anfang des Jahres angefangen. Zwischendurch gibt es immer mal wieder alte Objektive, die ich gerne testen möchte aber da warte ich dann meistens, bis sich eine gute Möglichkeit bietet und ich im schlimmsten Fall finanziell mit plus minus 0 raus gehen kann.
Gesammelt werden nur noch Makroobjektive, die mich wirklich reizen. :D
Noch als Ergänzung, ganz auf meine Ausrüstung möchte ich definitiv nicht verzichten. Fotografieren bedeutet für mich Entschleunigung und das brauche ich zwischendurch einfach, um mal runter zu kommen.
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... kurzes Beispiel mit dem Hund von Freunden. Wir sitzen gerade auf der Terrasse.
- mit dem Xiaomi Mi9T (24Mpix)
- mit der A7II und dem Bell & Howell 1,6/76 cinema lens
Deshalb verzichte ich bestimmt nicht auf meine Kamera....:lol:
Die Ergebnisse sind nicht vergleichbar....
Einfach ein komplett anderer "Look"
Gruß Claas
****************
#1
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#2
Anhang 110142
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Nicht Foto-müde, im Gegenteil
Zitat:
Zitat von
LucisPictor
Die meisten Fotos im Urlaub habe ich mit dem Handy gemacht und nur ganz, ganz wenige überhaupt mit einer Kamera. Bestimmt 80% von der Ausrüstung, die ich mit hatte, habe ich überhaupt nicht angefasst, obwohl ich wirklich Zeit dafür gehabt hätte.
...
Ich befürchte, vieles von diesen Sachen hat irgendwie den Reiz für mich verloren.
Bei mir ist genau andersrum. Ich hatte seit dem Übergang von analoger zu Digitalfotografie Digitalfotografie nie so viel Freude an der Fotografie wie jetzt. Ich komme gerade von einer Rundreise durch die Provence zurück und die gesamte Planung war auf Fotografie ausgerichtet.
Habe alles Gerät und die mir zur Verfügung stehenden Techniken bzw. Themen wie Langzeitbelichtungen, Indoor Panoramen, Astro-Tracking ausgereizt. Habe keinen Aufwand gescheut und hatte so viel Freude und Befriedigung dabei.
Für das folgende Bild bin ich 21:45 Uhr in der Abenddämmerung aufgestiegen und war 5:30 Uhr zum Tagesanbruch zurück. Das besondere Erlebnis eine Nacht durch in völliger Stille am Berg sein, ganz ohne Begegnungen, hätte ich ohne das Ziel der Aufnahme nie gehabt. Ich möchte das Erlebnis nun nicht missen.
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Zu den überwältigenden Eindrücken von der Reise habe ich eine Reihe für mich wertvoller Bilder mit gebraucht. An reizvollen Motiven wie Lavendelfeldern oder kargen Bergseen habe ich mir sehr viel Zeit genommen und mich in vollkommener
innerer Ruhe mit dem Motiv befasst. Teilweise habe ich einen Tag oder eine halbe Nacht an einer Stelle verweilt, die Motive beobachtet, mit Betrachtungswinkeln und Aufnahmetechnik experimentiert und den Alltagsstress dabei hinter mir gelassen.
Mein Handy habe ich immer nur zu Tisch für kulinarische Erinnerungsbilder benutzt. Da ich keine Archivierung oder Datensicherung betreibe, sind sie irgendwann einfach weg. Altglas hatte ich nicht dabei setzte es gegenwärtig auch sonst nicht ein.
Das Altglasfieber hatte mich im November 2013 mit der Vorbestellung der Sony A7 erfasst, sich nach ein paar Jahren aber wieder gelegt. Dann, als es die Objektive gab, die meiner heutigen Fotografie deutlich besser gerecht werden.
So hatte ich auf der Reise nur junge Autofokus E-Mounts der besseren Kategorie im Einsatz (2.8/14-24, 18/20, 1.8/55, 24-105, 100-400). Das einzige Objektiv, das ich vermisst hatte war ein 2/135. Das hatte ich zu Hause gelassen.
Auf der nächsten Fotoreise nimmt es den Platz des 1.8/55 im passend zur Provence-Reise eingetroffenen Shimoda Action X Rucksack ein. So gut und übersichtlich sortiert war ich mit größerer Ausrüstung und einigem Zubehör vorher nie unterwegs.
Ob ich nochmal zwei Stative mitnehme, überlege ich noch.
Auch im nächsten Urlaub werde ich voraussichtlich wieder viel fotografieren. Ich möchte dazu wieder einiges im Vorfeld planen und vor Ort genug Zeit haben, spontane Motiv-Gelegenheiten nicht liegen lassen zu müssen.
Geschichtliche, kulturelle, kulinarische und naturkundliche Interessen sollen sich mit Fotografie auf erholsame Weise ergänzen.
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Auch ich muß zugeben, daß ich trotz umfangreicher Ausrüstung (Olympus Em10II mit 5 Objektiven; Pen EPL2 IR-Umbau und Tough TG-3) auf unseren Fahrradtouren durch die Steiermark fast alle Bilder mit dem iPhone 11 gemacht habe, Schande über mein Haupt!.....aber schöne Bilder sind trotzdem entstanden!
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Gruß Jürgen