Die nächste Leiche wird wiederbelebt.:devil:
https://www.kickstarter.com/projects...egon-50mm-f-25
Druckbare Version
Die nächste Leiche wird wiederbelebt.:devil:
https://www.kickstarter.com/projects...egon-50mm-f-25
Klingt so ähnlich wie bei Meyer Optik Görlitz, Oprema, Ihagee, u.s.w.
Wahrscheinlich stecken auch wieder die gleichen Leute dahinter...
Das sehe ich genauso wie 123abc. Es wird wieder, wie beim MOG Primagon 2.8/24, irgendeine Rechnung (6 Elemente in 4 Gruppen => klingt nach Doppelgaus) mit einem gut klingenden Namen verbunden, mit dem diese nichts zu tun hat. (Die klassischen Schacht 50er hießen Travelon und Travenar, Travegon waren die 35er)
Genau wie beim o.g. MOG 24er gibt es für mich keinen rationalen Grund, für diesen Preis ein 2.5/50 zu kaufen. Die in den verlinkten Beiträgen gezeigten Beispielfotos sehen nicht sonderlich spektakulär aus und für die vorgesehenen Anschlüsse gibt es 50er mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis.Zitat:
Der reguläre Verkaufspreis wird ca. 1400 Dollar betragen.
Dieses 50er Travegon soll ja eine Neuauflage des S-Travelon 1.8 50 sein (durchaus eine gute Linse). Die Namenswahl ist allerdings in der Tat seltsam, denn wie classicglasfan richtig sagt, hießen bei Schacht nur die 35-Millimeter-Weitwinkel "Travegon".
Vom Stöbern bei Ebay weiß ich allerdings, dass unter "Travelon" mittlerweile Handtaschen verkauft werden. Ich vermute mal, der Name war mittlerweile einfach nicht mehr zu haben, so dass man auf Travegon ausweichen musste. Da ist das Nächstliegende der Reisebus Travego von Mercedes-Benz, da kriegt die Rechtsabteilung keine Schweißausbrüche.
Grundsätzlich möchte ich noch anmerken: Ich finde diesen Retro-Trend nicht schlimm. Sollen sie doch ruhig Biotare, Trioplane und Travelone nachbauen und damit das Interesse an den 50 Jahre alten Klassikern neu beleben. Die Stückzahlen werden gering bleiben, die Preise dadurch hoch, ein Massenphänomen wird das niemals und reich wird damit auch keiner.
Altglas ist ein faszinierendes Hobby. Vor zwei Jahren wusste ich nicht mal, was ein Biotar ist, heute habe ich vier davon und liebe sie sehr. Klar, die Preise steigen, wenn sich immer mehr Neu-Enthusiasten auf die Bestände stürzen. Aber wer sind wir zu sagen: Das hier ist unser Hobby, jetzt lassen wir keinen mehr rein?
Nimmt man irgendein frühes Nachkriegsobjektiv vom Planar Design und blendet es auf F:2,5 ab, sind diese in der Regel allesamt scharf.
Mal vielleicht von der Multivergütung abgesehen sehe ich nichts wirklich neues oder besonderes... eventuell die kurze Baulänge weil für Spiegellose gerechnet?
Da gibt es z.B.: das häufige und kostengünstige Canon 1,8/50 M39, eine Planar-Rechnung, sehr kompakt und gut verarbeitet...
Michael
sieht so aus:
https://www.photoscala.de/2018/01/18...-wiederbelebt/Zitat:
the same lady, Katja Lauterbach, created this Kickstarter campaign as well as that of the C.P. Goerz Citograph and all the trademarks listed in the first paragraph belong to the same group, named net SE and based in Koblenz, Germany
Es gibt jedesmal die gleich Diskussion ;). Wenn euch die Objektive zu teuer sind, braucht ihr sie ja nicht zu kaufen. Grundsätzlich finde ich es aber gut, dass es auch noch immer wieder neue Objektive mit aktuellen Mounts gibt, die nicht aus Plastik sind. Mich reizen diese Objektive schon etwas, aber zu teuer sind sie mir trotzdem.
es geht nicht um "zu teuer".. eher um das Markenrecycling
Und wenn man das wie Cosina mit der Marke Voigtländer macht, dann ist das ja auch völlig ok. Meist werden aber "Legenden" wiederbelebt, die überhaupt nix mit dem Original zu tun haben.
Wenn die selben Leute dahinter stecken, hätten sie es auch als Meyer Oreston auf den Markt bringen können, dann wären sie nicht mit einer Handtasche in Konflikt gekommen und die Rechnung wäre vergleichbar ;)
Für mich ist es in Ordnung, wenn die Objektive dann auch etwas mit der originalen Rechunung zu tun haben (Primoplan/Trioplan), wenn alte Objektivnamen für eine komplett andere Rechnung verwendet werden, weil sie früher bekannt/berühmt waren oder jetzt auf dem Gebrauchtmarkt gefragt sind, finde ich das nicht o.k.
Die Voigtländer/Cosina Objektive haben aber auch nicht mehr viel mit den Originalrechnungen zu tun. Da werden auch nur die Namen recycelt. Cosina hat es aber inzwischen geschafft, sich in der preislichen Mittelklasse einen ganz ordentlichen Ruf zu schaffen und daher wird das akzeptiert. Da MOG und vielleicht auch andere, je nachdem, wer wirklich dahinter steckt, eine kleine, hochpreisige Nische bedienen, dauert es vermutlich sehr lange, bis sich da ein besserer Ruf nach dem sicherlich schlechten Start ausbildet. Die Namen, die sie für ihre Objektive verwenden sind reine Marketingmaßnahmen, aber doch sicher kein Grund für so eine Aufregung. Ich freue mich jedenfalls über jedes neue Objektiv von denen, auch wenn ich sicher keines davon kaufen werden.
Wenn für das viele Geld wenigstens auch entsprechende optische und mechanische Spitzenqualität geliefert würde...
Stattdessen bekommt man wohl für sehr viel Geld vor allem jede Menge Ärger, wie man über Erfahrungen mit MOG im systemkamera-forum nachlesen kann. :noe:
Ich will MOG ja auch gar nicht verteidigen, mir sind die Sachen ja auch zu teuer, für das was geboten wird. Aber statt die Objektive zu beurteilen wird nur darüber gemeckert, dass wieder ein alter Name verhunzt wird. Dabei hat doch vermutlich kaum einer (außer Carsten) hier eigene Erfahrungen.
Ich bleibe dabei, für mich sind diese Neuauflagen sehr interessant, aber eben auch zu teuer.
Das Projekt hatte ich auch schon gesehen.
Und während MOG die bisherigen Objektive scheinbar problemlos über Kickstarter hat finanzieren können, könnte es diesmal daneben gehen. Ein 50/2,5-Nachbau für über 600 Euro ist nicht interessant, wenn man ein zwar gebrauchtes originales 50/2,8 aus der Zeit für zehn Euro und ein 50/2 für 30 Euro bekommen kann.
Was die Wiederbelebung alter Marken betrifft, das scheint im Fotobereich allgemein üblich zu sein, nicht nur bei Objektivnachbauten. Die Rückkehr der Zombiemarken.
Ich bin auch nicht ganz optimistisch, was die Realisierung angeht. Einmal, weil dem Travegon 2.5 50 schon vom Namen und den technischen Spezifikationen her das klar erkennbare und bekannte Vorbild (in diesem Fall das Travelon 1.8 50) fehlt. Aber selbst wenn sie den Neuling unter dem Namen Travelon 1.8 50 bauen würden - das hatte halt auch damals schon keinen legendären Ruf wie das Trioplan 2.8 100 oder das Biotar 1.5 75.
Und zum anderen verstehe ich nicht, warum man heute trotz modernster Techniken und Vergütungen keine Lichtstärke von 1.8 oder zumindest 2.0 hinbekommen soll. Das alte Travelon war bei diesen Werten durchaus brauchbar. Offenblende 2.5 erzeugt wenig Euphorie.
(Und die coole mechanische Tiefenschärfe-Anzeige des alten Travelon gibt's auch nicht.)
na ja, das ist ja nur ein Angebot, welches man wahrnehmen kann oder auch nicht.
Jeder kann ja selber entscheiden, ob es für ihn in Frage kommt.
Der Versuch anderen das Geld aus der Tasche zu ziehen ist ja nicht strafbar.
ömmm.. das Trioplan war "damals" legendär? Das war doch ein Objektiv für Leute welche sich z.B. kein Orestor (oder gar Zeiss) leisten konnten/wollten. So wirklich begehrt ist es in den letzten paar Jahren geworden und dies wegen Schwächen welche früher eher vom Kauf abgehalten haben.
Bei CameraCreativ.de hat sich mal jemand die Mühe gemacht, die Zusammenhänge zwischen den ganzen zur monetären Abschöpfung wiederbelebten Optik-Marken zu ergründen. Sehr interessant!🤔
Nun ja, es hat sich erledigt, das Projekt hat sein Finanzierungsziel verfehlt. Wirklich überrascht bin ich nicht.
Schade, die Idee wäre interessant gewesen: ein mechanisch solides, robustes und haptisch angenehmes Travelon 1.8 50 (denn dafür werden die alten "Schächte" bis heute geschätzt) als Arbeitspferd mit alltagstauglicher Lichtstärke, modern vergütet, scharf ab Offenblende - das hätte auch ohne die abgefahrene mechanische Schärfentiefe-Anzeige der alten Linsen das Zeug zu einem netten Immerdrauf haben können.
Andererseits: Sowas gibt es als Pancolar, Rollei-Planar und Pentacon 1.8 50 für 50 bis 100 Euro in allen möglichen Variationen von Zebra bis Gummiring haufenweise in der Ebucht.
Jetzt wird MOG noch verrückter: Für ein Tessar 50/2,8 wollen sie 1300,- Euro. OK, im Vorverkauf "nur" knapp 600 Euro.
Ich muss sagen, ich verstehe das wirklich nicht. Ich meine, das Trioplan war verständlich, denn die Preise gingen steil nach oben, und das Objektiv ist irgendwie einmalig. Oder das Biotar, das ist auch als altes Original teuer. Oder das Lomo Petzval (ok, andere Firma), das finde ich von der Idee her klasse, denn es bringt etwas, was man sonst gar nicht kriegt, ein für Kleinbild gerechnetes Petzval.
Aber ein Tessar? Das sind doch Allerweltsobjektive. Ich habe hier drei Tessare in der Schublade, eines habe ich geschenkt gekriegt (Danke, Dieter), eines hat 12 Euro mit dran hängender Kamera gekostet, eines hat 25 Euro gekostet, was etwa übliche Preise sind, und zumindest das Rodenstock ist klar besser im Bokeh als der MOG-Nachbau, aber eigentlich sind alle drei besser.
Vielleicht muss ich das auch nicht verstehen. Ferrari hat auch einen Wagen ohne Straßenzulassung gebaut, was ich auch überhaupt nicht verstehe, und da geht es um noch viel mehr Geld.
Immerhin hat MOG aus dem Misserfolg des Travedings (Finanzierung kam nicht zustande) gelernt: Jetzt machen sie die Finanzierung nicht mehr über eine Plattform, sondern über ihre eigene Seite. Da können sie das Objektiv auch bauen, wenn weniger Bestellungen vorliegen.
Wie 123abc schon am Anfang des Threads schrieb, wird das Motiv "Abschöpfen überschüssiger Kaufkraft" sein. Auch wenn Tessar nicht gleich Tessar ist und da ein paar Exemplare teurer gehandelt werden (das 40er Kilfitt Makrokilar ist auch ein Tessar), ist die Aktion kaum anders zu erklären. Ich bin mal gespannt, ob die überhaupt die 150 "pre-Sale-Exemplare" verkauft bekommen. Die Entwicklungsarbeit dürfte sich in Grenzen gehalten haben, die Fassung vom Primoplan 58 sieht identisch aus und neu gerechnet werden muss bei einem Tessar auch nichts.