Trioplan 2.8/100mm - Blende verölt
Hallo zusammen,
hab von meinem Vater ein Trioplan geschenkt bekommen. Leider sind die Blendenlamellen verölt, was jetzt dank stufenloser Blende kein Riesendrama ist, aber ich würd's trotzdem gern reinigen. Von hinten bin ich schon an der Blende drinnen. Von vorn komm ich aber nicht weiter. Hab den Frontring rausgeschraubt, dann einen weiteren Ring aber das Linsenelement (welches auch wieder zwei Aussparungen zum Ansetzen des Doppelschraubenziehers besitzt) sitzt bombenfest. Da rückt und rührt sich nix. Hat jemand eine Idee oder eine Anleitung, wie ich weiterkomme?
Vielen Dank,
Steffen
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Trioplan 2.8/100mm ALU - Verölte Blende reinigen
Ich habe aufgrund stark verölter Lamellen ein ziemlich gut erhaltenes Trioplan 2.8 / 100mm mit Exakta Anschluss recht günstig bekommen und die Lamellen laut nachstehender Anleitung gereinigt:
#1
Das Objektiv wird auf Nahbereich fokussiert, an den mit einem roten und einem blauen Strich gekennzeichneten Bereichen zwischen Daumen und Zeigefinger festgehalten und von Hand gegen den Uhrzeigersinn aufgeschraubt:
Anhang 88407
#2
Das auf dem Bild sichtbare linke Teil beinhaltet Blende und die Optikblöcke, das rechte Teil beinhaltet den Schneckengang für die Fokussierung:
Anhang 88408
#3
Vom vorderen Teil des Objektivs wird nun per Hand die Gegenlichtblende gegen den Uhrzeigersinn abgeschraubt. Auf dem Bild sind dann zu sehen (von links nach rechts) a) die Gegenlichtblende mit Feder für den äußeren Blendenring, b) der äußere Blendenring und c) der optische Block mit Linsenblöcken, Blendenmechanik und innerem Blendenring (mit Blendenzahlen).
Anhang 88409
#4
Bisher war die Front des Objektivs links, jedoch habe ich das Objektiv umgedreht, damit ich den vorderen Linsenblock - wieder mit der Hand (kurzer Ruck) - gegen den Uhrzeigersinn abschrauben konnte:
Anhang 88398
#5
Hier nun ein erster direkter Blick von vorne auf die völlig verölten, zum Glück noch nicht verharzten Lamellen der Blende.
Anhang 88399
#6
Um an die Lamellen auch von hinten heranzukommen, wird nun die auf der Rückseite der Blende sitzende Linse herausgenommen, indem man den mit roten Strichen gekennzeichneten inneren Ring mit einem Objektivschlüssel gegen den Uhrzeigersinn löst und komplett herausschraubt. Anschließend kann man die Linse in ein Tuch fallen lassen.
Anhang 88400
#7
Hier nun eine direkte rückseitige Sicht auf die verölten Lamellen:
Anhang 88401
#8
Jetzt eine nicht bebilderte Beschreibung meiner Reinigung. Da die Blendenmechanik keine von Acetone angreifbare Plastikteile enthält und die Blendenmechanik eigentlich funktioniert, habe ich das in Bild #7 sichtbare komplette Teil in einer kleinen Keramikschüssel einem Acetone-Bad unterzogen und dabei die Blende zwischen 50 - 100 mal geöffnet und wieder geschlossen, das Acetone ablaufen lassen, wieder gebadet usw.. Zwischendurch hatte ich auch 1 mal das Acetone gewechselt und immer wieder auch mal Schmutzflecken mit einem Wattestäbchen von den Lamellen abgetupft, insbesondere nach dem letzten Bad.
Ich habe zwar keine Beschreibung, wie man das Objektiv bis zur letzten Lamelle zerlegt, aber vielleicht hilft diese Anleitung für die ersten Schritte.
Nach dem Trocknen der Lamellen, das Ganze wieder zurück ... aber zuerst Linsen putzen, dann hintere Linse einsetzen, vorderen Linsenblock einsetzen, äußeren Blendenring aufsetzen und dann die Gegenlichtblende mit Feder auf der Front aufschrauben. Dass man dabei die richtige Blendenposition des äußeren Blendenrings beachten muss, bedarf eigentlich keiner besonderen Erwähnung. Abschließend wird dann der vordere optische Block wieder mit der hinteren Block für die Fokussierung verschraubt.
Eine Justierungsmöglichkeit für OO habe ich nicht gefunden. Will man jedoch die Fokussierungsgewinde reinigen und neu fetten, kann ich zumindest Ansätze liefern, wie sich das Fokussierungsteil öffnen lässt.
#9
Zuerst wird der mit einem roten Strich gekennzeichnete Alu-Ring (auf dem Bild bereits gelockert) von Hand gegen den Uhrzeigersinn abgeschraubt. Dabei fasst man mit der anderen Hand am besten den mit blauem Strich markierten Bereich.
Anhang 88404
#10
Nach Abschrauben des Alu-Rings kommen 3 Schrauben zum Vorschein. Nachdem man diese gelöst hat, kann man das schwarze EXA Bajonett mitsamt dem im vorherigen Bild mit einem blauen Strich gekennzeichneten Bereich von dem restlichen Fokusbereich abziehen. Bei M42 müsste das so ähnlich funktionieren.
ABER VORSICHT: Unter dem ALU Bereich sitzen 2 Federn und Führungsstifte, die den Schneckengang in seiner Position halten. Beim Abziehen können die beiden Federn ins Nirwana springen, also gaaaaaannnnnz laaaaaangsaaaaaaam und bei Erkennen der beiden Federn sofort Finger drauf halten!
Anhang 88405
Nach Abnahme des letzten Bereiches, was ich eigentlich nur aus Neugier gemacht hatte, habe ich noch einen locker aufsitzenden Innenring gefunden, dessen Maße wohl für die exakte OO Justierung verantwortlich sind. Da für mich kein Bedarf für eine Reinigung der Fokussierungsgewinde vorlag, hatte ich an dieser Stelle das Objektiv wieder zusammengesetzt.
Trotzdem eine Warnung ... ich hatte schon mal Objektive mit solcher Mechanik komplett zerlegt. Ohne exakte Notizen, an welcher Stelle und in welcher Position das Schneckengewinde herausrutscht, wird ein Zusammensetzen des Gewindes ein zeitintensives Try & Error. Wird nämlich an falscher Stelle das Schneckengewinde zusammengeführt, liegt "unendlich" entweder vor oder nach OO.
Möge die Übung gelingen
Rick
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für sowas würde ich einen Deckelöffner für Schraubgläser benutzen... sowas hier:
Anhang 88609
https://www.seniorgo.de/alltagshilfs...allen-groessen
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Nachdem ich mir das Ganze nochmal in Ruhe angeschaut habe, habe ich den Lösungsweg gefunden um den Ring zu reinigen/fetten.
An der Blende auf der Rückseite sitzt eine kleine Madensschraube M1,7 mit Spitze, welche den Blendenkorpus mit dem hinteren breiten Ring klemmt, so dass dieser nicht abgedreht werden kann.
Anhang 97492
Durch die Schraube ist natürlich das Gewinde an der Stelle etwas verformt. Um den Ring einfacher demontieren zu können, habe ich den Fokussiertubus als Schraubhilfe genommen. Der Tubus wird einfach draufgeschraubt und mit Kraft festgezogen. Dadurch löst sich der Ring von der Blende. Ich musste ein paar mal hin und her schrauben, damit ich den Blendenkorpus nicht jedes Mal wieder festzog beim lösen des Fokussiertubus.
Anhang 97493
Danach kann man den hinteren Ring vom Blendenkorpus abdrehen. Jetzt hat man die Sicht auf den Blendenstift zur Verstellung. Wenn man diesen löst, sollte man die komplette Blendenmechanik herausnehmen können. Dies war in meinem Fall nicht nötig, wollte ich aber auch nicht probieren:lol:. Beim Zusammenbau kann man nun auch die richtige Position der roten Pfeilspitze an der Blendennummerierung 2.8 ausrichten. Dazu muss der Ring einfach an richtiger Stelle mit der Madenschraube geklemmt werden.
Anhang 97494
Der Ausbau hat natürlich den Vorteil, dass man die komplette Blende nun ins Ultraschallbad zum Reinigen einlegen und anschließend die Verstellung neu fetten kann.
Ich hoffe, es war halbwegs verständlich erklärt.
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Ich bin gerade beim putzen eines Exemplars in einem miserablen zustand. Ich habe langsam nicht mehr geglaubt, dass ich #2 (Abschrauben des Optikteils) überhaupt funktionieren soll. Alles ziemlich fest gefressen. Geholfen hat dann einfaches Sport-Tape. Ein paar Lagen auf die Teile wo man greifen muss und schon hat man genug Grip, um das Teil mit der Hand abzuschrauben.
Anhang 134080