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Zeiss Super-Ikonta BX 533/16
Anhang 53628
Anhang 53630
Anhang 53633
Hersteller:
Zeiss Ikon AG, Deutschland. Produktion von Kameras, Objektiven und Schließtechnik seit 1926, hervorgegangen durch Fusion aus den Firmen Carl Zeiss Jena, ICA Dresden, C.P. Goertz AG Berlin, Contessa Nettel AG Stuttgart und Ernemann AG Dresden. Unter anderem die Modellreihen Contax, Contaflex, Ikonta, Nettar, Super-Nettel. Nach 1945 Aufteilung der Zeiss Ikon AG in einen VEB in Dresden (später umbenannt in VEB Pentacon) und die Zeiss Ikon AG (West) mit Sitz in Stuttgart. Einstellung der Produktion und Schließung des Kamerawerkes in Stuttgart 1972.
Typ/Vorstellungsjahr:
Zeiss Super-Ikonta: ca. 1934-1960
Zeiss Super Ikonta BX 533/16: 1937-1957 in verschiedenen Versionen
Besonderheiten:
Die Super-Ikonta 533/16 gilt als die erste Mittelformatkamera mit integriertem (nicht gekoppeltem) Belichtungsmesser.
Objektive:
Zeiss Tessar 3.5/80 oder Zeiss Tessar 2.8/80, teilweise auch als Opton Tessar bezeichnet. Frühe Modelle unvergütet, spätere Modelle einfachvergütet.
Verschlussart:
Zentralverschluss, Compur Rapid oder Synchro Compur
Verschlusszeiten:
Compur Rapid: 1s bis 1/400s, B
Film:
Rollfilm 120
Bildformat:
6x6cm
Filmtransport:
Manuell, Rad mit ausklappbarem Bügel
Sucher:
Messsucher mit dem Objektiv gekuppelt (Drehkeilprinzip)
Stromversorgung:
keine (Belichtungsmesser mit Selenzelle)
Größe:
BxHxT 150mm x 115mm x 50mm (zusammengeklappt)
BxHxT 150mm x 115mm x 120mm (aufgeklappt)
Gewicht:
1080g
Bedienungsanleitung:
http://www.davidrichert.com/zeiss_su..._ii_533_16.htm
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Belichtungsmesser:
Der eingebaute Belichtungsmesser funktioniert über eine Selenzelle, die Lichteinfall direkt in elektrische Spannung umwandelt und damit unabhängig von einer Stromversorgung (Batterie) ist. Da Selenzellen mit der Zeit in ihrer Funktion nachlassen, ist der Belichtungsmesser mit einer Metallklappe geschützt, die nur für die Messung hochgeklappt und danach wieder verschlossen werden sollte. Leider findet man nur noch selten Super-Ikontas, deren Belichtungsmesser funktioniert. Vermutlich standen viele Kameras jahrelang mit offener Abdeckklappe in Vitrinen, um den damals neuartigen Belichtungsmesser zu zeigen, und verloren so ihre Funktionsfähigkeit.
Hier ein Bild mit hochgeklapptem Deckel:
Anhang 53636
Mit geschlossener Klappe in Nullstellung:
Anhang 53637
Funktionsweise:
Zunächst wird auf der inneren Skala des linken Einstellrades die Empfindlichkeit des Filims eingestellt (Skala je nach Version in DIN oder ASA/ISO). Dann wird die Klappe des Bliechtungsmessers geöffnet und die Kamera auf das Motiv ausgerichtet. Die Nadel im Fenster auf dem Belichtungsmesser schlägt bei Lichteinfall unterschiedlich stark nach vorne aus. mit dem äußeren linken Rad wird die Nadel dann so einreguliert, dass sie auf der Raute steht. Nun kann man an der Skala des Rades eine beliebige Kombination von Blende und Verschlusszeit ablesen und am Verschluss einstellen. Bei schwachem Licht schlägt die Nadel auch bei der Extremposition des Einstellrades nicht bis zu der Raute aus. In diesem Fall liest man den Wert ab, auf den die Nadel zeigt, und multipliziert die abgelesenen Verschlusszeiten mit diesem Wert.
Der erste Film zeigte durchweg korrekte Belichtungen bei normalen Lichtverhältnissen. Bei sehr wenig Licht (Belichtungszeiten um 1 Sec bei f/2.8) wird die Messung aber sehr ungenau, da nur noch minimale Ausschläge der Nadel erkennbar sind.
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Beispielfotos auf Fomapan 100, Rodinal 1+50, eingescannt mit Epson V750, bearbeitet in LR6:
f/2.8
Anhang 53638
f/2.8
Anhang 53639
f/5.6
Anhang 53640
Die feinen Querstreifen sind Kratzer auf dem Film. Die Ursache dafür fand sich auf der Innenseite der Kamera am Rande des 6x6-Rahmens. Dort waren winzige Lackstellen durch Korrosion aufgeplatzt und hinterließen die feinen Kratzer auf dem Rollfilm der durch die Rückplatte gegen diesen Rahmen gepresst und beim Filmtransport darüber gezogen wird. Durch leichtes Polieren mit extrem feinem (Lack-)Schleifpapier konnte das Problem behoben werden.
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Zitat:
Zitat von
Helge
Aber auch für den Nahbereich gibt es eine Lösung von Zeiss Ikon: Das sogenannte "Contameter" mit den zugehörigen Nahlinsen und Aufstecksuchern. Das stelle ich dann demnächst hier vor...
Dann wollen wir mal.
Zunächst der einfache Teil: Es gibt - man möchte fast sagen: selbstverständlich - einen Satz Nahlinsen von Zeiss für die Super-Ikonta. Diese sind mit den Zahlen 20, 50 und 70 gekennzeichnet und damit ist die jeweilige Fokusdistanz in cm beschrieben. Das Problem ist nur, dass die Kombination aus Mittelformat und Nahbereich eine extrem geringe Schärfentiefe bedingt und sich daher die Frage stellt, wie man in diesem Fall mit einer Sucherkamera den präzisen Fokus treffen soll. Der Messucher kann ja nicht funktionieren sobald man eine Nahlinse auf das Objektiv aufsteckt.
Die einzige praktikable Lösung sind spezielle Messucher eigens für jede einzelne Nahlinse. Und genau das hat Zeiss für die Super-Ikonta hergestellt in Form des Contameter 1341:
Anhang 53927
Allerdings sind es nicht drei komplette Messuchersysteme sondern es ist ein Messucher mit drei Aufstecklinsen, die genau auf die Nahlinsen abgestimmt sind. Man steckt die passende Linse auf das Contameter und dieses wiederum auf den Blitzschuh, wobei der Aufsteckfuß leicht geneigt ist, um die Höhendifferenz zwischen Blitzschuh und Objektiv auszugleichen. Der eine Fuß ist für 70cm und 50cm gedacht, der andere ist stärker geneigt und für 20cm Entfernung gedacht. Dann stellt man den Fokus am Objektiv auf unendlich und steckt die Nahlinse auf das Objektiv. Nun hat man im Aufstecksucher das gleiche Prinzip (Mischbildbild-Entfernungmesser) wie oben bei der Kamera beschrieben und muss die Kamera (per Makroschiene oder manuell) so weit oder nah an das Motiv heranbringen, dass die beiden Bilder im Sucher übereinanderliegen.
Anhang 53929
Um ehrlich zu sein, ich hatte nicht geglaubt, dass das wirklich exakt funktioniert, aber die ersten Ergebnisse haben mich überrascht. Zwar werden die Bilder mit den relativ einfach konstruierten Nahlinsen etwas flauer und kontrastärmer und das Bildfeld wölbt sich recht beachtlich, aber der Fokus in Bildmitte stimmt verblüffend präzise. Um zu illustrieren welchen Effekt man mit diesem Set erzielen kann, möchte ich hier zeigen, wie die Bildausschnitte ohne und mit den drei verschiedenen Vorsatzlinsen aussehen - alle Bilder bei f/4, Fokus jeweils per Sucher-Mischbild auf den linken Rand des Vogelhauses:
Ohne Vorsatzlinse, Naheinstellgrenze 1,5m
Anhang 53933
Vorsatzlinse 70cm
Anhang 53934
Vorsatzlinse 50cm
Anhang 53935
Vorsatzlinse 20cm
Anhang 53936
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Dass Menschen mit weniger Scheu und mehr Neugier auf eine analoge Mittelformatkamera mit Faltenbalg reagieren als auf eine Digiknipse, ist einer der schönen Nebeneffekte der analogen Fotografie. Aber dass das anscheinend auch für Tiere gilt...?
Damhirsch im späten Schnee
Anhang 54736
f/2.8
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Zitat:
Zitat von
leo0815de
Moin Helge,
ich bin heute zufällig an eine Super Ikonta 534/16 geraten. Wie sagt Ihr so schön: Das Ding ist im Zulauf... ich werde berichten...
Jetzt gibt es aber dutzende verschiedene Contameter und Proxare. Wie kann ich die passenden Teile für genau meine Kamera finden?
Gibt es alte Prospekte aus denen das hervorgeht?
Ich habe bisher nichts gefunden :-(((
Hallo Uwe,
ich habe die Frage jetzt erst gesehen: Wie ich oben schon schrieb, gehört das Contameter 1341 zu der Super-Ikonta. Ob 533/16 oder 534/16 ist meines Wissens egal, aber ich kann es nicht garantieren. Die Contameter mit anderen Bezeichnungen gehören zu anderen Kameras (Contax etc.) und passen nicht auf die Super-Ikonta. Da das Contameter nur komplett mit den drei passenden Nahlinsen verkauft wurde und auf diese abgestimmt ist, lohnt es sich m.E. auch nicht, mit anderen Nahlinsen auf gut Glück herumzuexperimentieren.
Hier noch ein Bild mit Contameter und Nahlinse 50 bei f/4:
Anhang 55847
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Inzwischen habe ich mit dieser Super-Ikonta ungefähr 50 Filme fotografiert und finde erst jetzt ein kleines aber nicht ganz unwichtiges Detail heraus... :autsch:
Diese Kamera hat zwei Anschlussmöglichkeiten für einen Drahtauslöser, aber diese beiden Anschlüsse haben leicht unterschiedliche Funktionen!
Der eine Anschluss ist genau dort wo man ihn erwarten würde, nämlich direkt am Auslöser. Man schraubt den Drahtauslöser direkt in den Auslöseknopf und hat dann exakt die gleiche Funktion wie gewohnt. Es gibt aber noch einen zweiten, nicht ganz so offensichtlichen Anschluss, und zwar unter der hier markierten Schraube versteckt, die einfach nur als Abdeckung dient:
Anhang 106357
Wenn man dort einen Drahtauslöser anschließt, löst der direkt den Verschluss aus - unter Umgehung der ansonsten bei der Super-Ikonta fest eingebauten Mehrfachbelichtungssperre. Das ermöglicht wenn gewünscht ganz komfortabel Mehrfachbelichtungen, die ansonsten bei der Super-Ikonta nur mit seltsamen Verrenkungen möglich sind. Andererseits muss man natürlich aufpassen wenn man diesen Anschluss nutzt, dass man nicht aus Versehen vergisst den Film zu transportieren.
In meiner Bedienungsanleitung zur Super-Ikonta steht übrigens kein Wort von dieser Option...