Flektogon 2.4/35 Blende geht nicht - Reparatur evtl. einfach möglich oder zurückgeben
Hallo,
ich habe von Ebay KA ein Objektiv erstanden zum halbwegs akzeptablen Preis. Die Linse sieht wirklich gut aus, nur: Nun geht die Blende nicht. Evtl. ist ja nur der Mitnehmer ausgehängt oder so etwas. Bevor ich es zurückschicke, was ich machen kann (kostet mich den Versand), wüsste ich gerne, ob man relativ risikoarm eine "Rettung" probieren kann. Gibt es hier Experten dafür?
Danke und Gruß, Rolf
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Flektogon reparieren
Hallo,
nochmals danke für die Tipps. Wie ich im letzten Beitrag schon schrieb, liegt es jedoch nicht an verharzten Blendenlamellen, sondern an der Blendenübertragung. IAllerdings sehe ich nicht, ob bzw. wie ich diese wieder "einhängen" kann.
Ich habe ein paar Fotos gemacht (verwackelt, aber meines Erachtens sieht man genug):
Der Hebel, den ich auf dem einen Foto mit dem Finger betätige, schließt die Blende.
Der Blendenüberträger hängt nicht ein, ist also ohne Funktion. Ich habe versucht, den Spalt, in dem er sich bewegt zu fotografieren. Vielleicht hilft das ja schon für eine Beurteilung der Lage.
Anhang 53164Anhang 53163Anhang 53165
Ich bitte um weitere konkrete Tipps.
Danke und viele Grüße, Rolf
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Hi Rolf,
die Funktion der Blende hast korrekt beschrieben. Wie BastL schrieb, es ist fast immer ein Ölfilm, welcher die Lamellenfunktion beeinträchtigt. Der Ölfim, welcher schon auf deinen Bildern auf den Teilen zu sehen ist, bestätigt das.
Hier eine bebilderte Beschreibung zur Demontage und Reinigung:
Das Hinterteil hast du ja schon abgenommen, hier beginne ich.
Vordere Hülse abschrauben. Hinweis: bei der älteren Version ist irgendwo an der markierten Stelle eine Madenschraube, die die Hülse sichert. Die muß vorher gelöst werden.
Anhang 53198
Jetzt die rot markierten Schrauben lösen:
Anhang 53199
Dann die komplette Linseneinheit vorsichtig heraus nehmen (mit ein bißchen Drehen und Ziehen).
So sollte es nun aussehen:
Anhang 53200
Jetzt kann die vordere und hintere Gruppe herausgeschraubt werden:
Anhang 53201
Die Blendeneinheit nun idealer Weise in Waschbenzin tunken und dabei den Blendenmitnehmer sowie den A/M Umschalter betätigen. Habe früher Aceton genommen (Fahrradkettenentfetter), hat den Nachteil, daß durch die schnelle Verdunstung die Metalloberflächen sehr kalt werden und dann einiges an Luftfeuchtigkeit auskondensiert. Dieses KondensWasser ist extrem störend, insbesondere, wenn es zwischen die Blenden kommt. Bei Benzin ist der Effekt weit weniger schlimm.
Dafür reißt der Druckstoß des Fahrradkettenentfetters das gelöste Öl mit und entfernt es somit ziemlich schnell. Ist "Geschmacks"sache :spitze:...
Wenn diese markierte Feder gebrochen oder ausgeleiert ist, dann sieht's düster aus...
Anhang 53202
Allerdings habe ich bei den alten Optiken aus der DDR noch nie Materialermüdung an Federn feststellen können - der verwendete Stahl scheint hochwertig zu sein. Hatte vor kurzem ein von außen sehr mitgenommenes Biometar (allererste Serie, 50er Jahre vermutlich) komplett demontiert - innen war es i.O., bis auf total verharztes Fett, das war schon immer die Archillesferse der DDR Optiken.
Zusammenbau umgekehrt.
VG
Andreas
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Liebe DCCler,
vielen Dank einmal mehr, wow. Leider muss ich erstmal feststellen, dass ich manchmal furchtbar auf der Leitung stehe. Den ganzen Tag habe ich mehrfach auf die Seite geschaut und immer schön den Browser aktualisiert. Irgendwann habe ich mich sogar ein bisschen geärgert, weil nach so tollem Anfang nun niemand mehr antwortet. Vor kurzem fiel mir dann auf, dass es mittlerweile eine Seite 2 gibt und dort bereits einige Anworten warteten. Tja, tut mir Leid.
Umso positiver überrascht war ich natürlich, dass von so vielen Seiten Hilfe angeboten wird. Also nochmals Danke.
Ich bin mittlerweile der Anleitung von Andreas gefolgt, scheitere aber daran, dass ich die vordere Linsengruppe nicht entnehmen kann. Ich mache eine oder mehrere Madenschrauben dafür verantwortlich, welche den Linsentubus festhalten, siehe Foto. Außerdem glaube ich, mir ziemlich sicher zu sein, dass der Grund für das schlechte Laufen der Blende ein Ölfilm ist. Dieser zeigt sich zwar nicht so deutlich, aber bei entsprechender Öffnung der Blende erkennt man dann doch recht deutlich ein paar Schlieren, die wohl ölig sind. Auch davon habe ich für die Expertenaugen Fotos gemacht.
Ich bin jetzt inzwischen eher geneigt, doch die 30 EUR zu investieren und das Objektiv nicht selbst weiter zu behandeln. Ich habe in der Vergangenheit schon die eine oder andere billige Linse zumindest verschandelt. Nun ist diese aber nicht so günstig, dass ich mich hier wirklich dran traue. Eigentlich klingt alles immer ganz einfach, aber dann scheitert es doch an ein paar Kleinigkeiten.
Vorläufig noch zweigleisig: 1. Wie bekäme ich die vordere Linsengruppe doch noch heraus? Wie gefährlich ist es, die Lamellen selbst zu reinigen, ohne sie zu beschädigen oder versehentlich herauszulösen (die würde ich sicher nicht wieder heile hineinbringen)?
2. An wen genau müsste ich mich für eine Reinigung wenden?
Anbei die angesprochenen Fotos.Anhang 53214Anhang 53215Anhang 53216
Danke nochmals und viele Grüße, Rolf