Weitwinkel weiter abblenden - was bringt's?

Hallo Ihr Lieben,

wahrscheinlich weiß das hier jeder außer mir, deshalb frage ich ja gerade Euch! :-)

Was bringt es denn für die Schärfe, Mikrokontraste oder was auch immer (von der Belichtungszeit natürlich abgesehen), wenn ich ein
Weitwinkel-Objektiv weiter abblende, obwohl bereits laut DoF-Rechner ein Schärfebereich erreicht ist, der sich durch Abblenden in der Tiefe
auch nicht erweitert? Hat das weitere Auswirkungen auf die Qualität (bevor man die Beugungsunschärfe erreicht)?

Vielen Dank!
Schönen Gruß
Thomas

Kommt aufs jeweilige Objektiv an. Bei (UWW) Weitwinkelobjektiven kann es sein, daß die Auflösung am Rand deutlich schwächer ist, als im Mittenbereich. Da kann es dann schon vorkommen, daß rein theoretisch der Zentralbereich schon in den Bereich beginnender Beugungsunschärfe wandert, während die Ränder gerade gut werden.
Wobei Beugungsunschärfe auch nichts ist, was wie beim umlegen eines on/off Schalters schlagartig entsteht. Sehr oft kann es sein, daß eine gleichförmige zufriedenstellende Auflösung über den gesamten BildBereich einen besseren Eindruck hinterlässt, als knackige Mitten und schwache Ränder.
Ich würds einfach in der Praxis ausprobieren ;-}

Danke, an die Randunschärfen hab ich jetzt gar nicht gedacht. Allerdings nutze ich meine Linsen auch an einer Kamera mit Cropfaktor 2,3,da ist das Ganze nicht so tragisch.

Klar, ausprobieren bringt am meisten! :donk

:-)

an einer Crop Kamera sieht die Welt für KB Format Objektive ganz anders aus. An Crop 1,6 (Canon) war mein altes 19/2.8 Elmarit ein bei Offenblende rattenscharfes Teil, gleichmäßig bis in die Ecken rein. Auf KB Format fangen genau da dann die Probleme an und man muß mindestens auf F8, besser F11 abblenden um auf das Niveau des Mittenbereich zu kommen.

Und natürlich bringt ausprobieren am meisten, hat den angenehmen Nebeneffekt, daß man die Eigenarten, Schwächen und Stärken, der eigenen Objektive kennenlernt.

Ich empfehle auch ausprobieren - am Besten auch bei verschiedenen Entfernungen, z.B. Nahgrenze, Unendlich und irgendwo 1,5 Meter.
Es gibt einige Optiken (vor allem auch solche mit Asphären) bei denen Abblenden fast keine Veränderung der Schärfe und Mikrokontrast bringt. Und bei anderen Optiken ist der Sprung gewaltig.
Bei Crop 2,3 muß man wohl auch sher auf die Beugung achten - also wann werden feinste Strukturen verwaschen.

Allgemein kann man sagen, daß die Leistung eines Objektivs - egal ob UWW, WW, Normal-Obj oder Tele - zwei Stufen abgeblendet am besten ist, danach fällt sie wieder mehr oder weniger schwach oder stärker ab. Der Anstieg / Abfall der Leistung ist natürlich je nach Objektiv unterschiedlich. Beim UWW möchte ich behaupten, daß zwei Stufen abgeblendet ausreichen, sofern die Tiefenschärfe genügt, was i.d.R. der Fall ist.

LG
Hans-Joachim.

Danke Euch allen!

Zitat:

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Zitat von Gienauer

Beim UWW möchte ich behaupten, daß zwei Stufen abgeblendet ausreichen, sofern die Tiefenschärfe genügt, was i.d.R. der Fall ist.

LG
Hans-Joachim.

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Hm, das ist ja interessant, denn genau darum geht es mir: ich hab für meine Filmkamera einen 1,2 IR-stop-ND-Filter in 'ner Mattebox und komme dann beim Abblenden nicht weiter als 4.5, 5.6 und nutze aufgrund des Cropfaktors für Außenaufnahmen meist das Sigma 8-16 und Tokina 11-16.Und deshalb wollte ich mir eventuell noch einen schwächeren ND-Filter kaufen, um stärker abblenden zu können, aber vielleicht kann ich mir das Geld ja auch sparen. Im Moment bin ich noch im Urlaub und hab hier keine großen Möglichkeiten verlässliche Tests zu machen (Laptop-Monitor).

Schönen Abend!
Thomas

Welche Filmkamera verwendest du? Die Blackmagic? Aber die hat ja nen Crop von 2,4.
Lg Timo

Hängt schon von der Optik und dem Sensor ab!
Ich rate wirklich zu eigenen Tests.

Beim Zenitar 16mm/2.8 gibts Leute die der Optik erst ab Blende 16 oder 22 sehr gute Leistung attestieren - also bei 5-6 Stufen Abblendung.
Inzwischen habe ich die Vermutung, dies könnte mit dem Klarglasfilter zu tun haben.

Mein Beitrag bezog sich auf KB-Objektive, was ich leider nicht deutlich gesagt habe. Bei Großformatobjektiven liegt beispielsweise die beste Leistung im Bereich zwischen Blende 11 und 22, im Mittelformat ca. bei f 8.

LG
Hans-Joachim.

Zitat:

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Zitat von Räbenfluch

Welche Filmkamera verwendest du? Die Blackmagic? Aber die hat ja nen Crop von 2,4.
Lg Timo

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Ja, genau die. Kann sein, dass der Crop 2,4 ist und mir mein Gedächtnis das Ganze schönreden wollte :-)

Mal ganz OT:
Wie gefällt sie dir? :)
/Ot
Also, mein Walimex 14mm ist offen schon echt gut, und nen Tacken abgebendet wird es zum Rasiermesser, ohne viel Vignette :)
Sehr entfehlenswertes Gerät, wenn man eines ohne Fehler bekommt

Lg timo

Meine Beobachtung:
Carl Zeiss Jena 2.8/20 – f/8-11
Meyer Orestegon 2.8/29 – f/11-16
Tamron 3.5/17 – f/11-16
Tamron 2.5/24 – f/8
Tamron 2.5/28 – f/11
Zeiss Distagon 2.8/28 – f/5.6-8

Zitat:

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Zitat von Räbenfluch

Mal ganz OT:
Wie gefällt sie dir? :)
/Ot

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Hach, ich bin noch ganz verliebt, schwer zu sagen... :lol:

Da ich hier weder einen kalibrierten noch einen FullHD-fähigen Monitor habe und auch noch am Testen bin, ist es wirklich nicht ganz leicht zu beurteilen,
aber die Farben sind schon mal out of the box toll und ich werde bei Hauttönen weitaus weniger Probleme bekommen als mit der 7D. Die Auflösung
und Schärfe ist besser und natürlich der Dynamikumfang (ich hab hier mal einen nicht sonderlich durchdachten oder gut umgesetzen Vergleich gemacht:
https://vimeo.com/64290103 und hier was zu den Farben https://vimeo.com/64479121).


@Willi: klasse, danke sehr! So eine Liste müsste es für viel Mehr Linsen geben!

Zitat:

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Zitat von tho

...
@Willi: klasse, danke sehr! So eine Liste müsste es für viel Mehr Linsen geben!

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Das ist halt unter anderem auch Kameraabhängig.

Mit einem kleinen Sensor muß/darf man teils weniger abblenden als mit nem großen Sensor.

Also mal extrem aufgezeigt: Mit nem Handysensor mit 1µm kleinen Pixeln kommt die Beugung schnell ins Spiel, sagen wir mal sie wird ab Blende 2.8 auffällig sichtbar. Bei ner EOS 5D classic kann man vermutlich bis 11 oder 16 abblenden um ähnlich von der Beugung beschränkt zu sein.
Beim Handysensor ist die Randqualität und Vignettierung mit großer Wahrscheinlichkeit bei Blende 2 oder 2.8 schon gut genug. Bei der 5D eventuell erst bei Blende 8, oder vielleicht auch erst bei Blende 22 - wenn die Qualität in der Mitte durch die Beugung schon sichtbar schlechter ist.

Dann hängts noch davon ab ob ein Anti Aliasing Filter in der Kamera ist, wie die Bilder betrachtet werden (400x600 Pixel Internetbildchen, oder 100% Ansicht), und auch etwas von der Bearbeitung in der Kamera oder im Rechner. Und ganz klar, die Gewichtungen - z.B. Randschärfe.

Zitat:

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Zitat von Keinath

Mit einem kleinen Sensor muß/darf man teils weniger abblenden als mit nem großen Sensor.

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Oha, danke, dann wird es zuhause erstmal testen, testen, testen heißen. Zum Glück ist es ja in D mittlerweile warm geworden und bleibt es hoffentlich auch.