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Canon nFD 24-35/3.5 L nach EF Umbaudokumentation
Zwischen verschiedenen anderen Tätigkeiten rund ums Forum war es mal wieder an der Zeit, ein Objektiv umzubauen, damit man es nicht ganz verlernt:bananajoe
Diesmal musste ein Canon nFD 24-35mm L "dran glauben"..
Anhang 15798
Die technischen Informationen findet ihr hier..
http://www.mir.com.my/rb/photography...zooms/2435.htm
Schon etwas "abgerockt" aber vom Glas her in gutem Zustand, galt es zunächst zu prüfen, ob das Objektiv an der 5D MKII zu betreiben wäre, ohne den gefürchteten Spiegelschlag zu bekommen.
Nachdem der nFD Mount abgenommen wurde.. so sehen die Komponenten eine nFD Mounts für die unerfahrenen mal gezeigt, aus.
Der gesamte Mount..
Anhang 15799
und hier die Komponenten..
Anhang 15800
1. Die Blechlasche
2. innere Blendenumlenkhebel und Federplatte
3. innenverschraubte Auflagefläche (diese ist gegen 3 Auflagestützpunkte am Objektiv mit 4 Schrauben verschraubt)
Von diesen Teilen benötigen wir für den Umbau die unter Punkt 3. genannte innere Auflagefläche..
Anhang 15801
Diese wird zunächst ziemlich aufwändig von den seitlichen Erhebungen getrennt und anschließend heruntergeschliffen, so das sich eine ebene Auflageplatte ergibt, die mit dem Objektiv wieder verschraubt wird. Auf diese Auflagefläche wird später der neuen EF Adapter plan aufgebracht. Aus diesem Grund müssen an geeigneter Stelle auch neue Gewinde gebohrt und geschnitten werden.. diese können mit per Klebstoff fixiertem Adapter frei ausgerichtet und gesetzt werden. Vorbohren mit 1.2mm, dann mit einer Gewindeschneide auf 1.6mm Gewinde einbringen.
Anhang 15802
Das Trennen und herunterschleifen der gezeigten, neu geschaffenen Auflagefläche für den Adapteranschluss muss so weit gemacht werden, das die Schraubenköpfe, mit denen das Originalteil am Objektiv verschraubt war, ebenfalls um einiges mit heruntergeschliffen werden....
Anhang 15803
Hier sieht man den ungefähren Abtrag..
Um das Plan-Schleifen plan machen zu können, habe ich eine alte nFD Zoom 70-210mm - Leiche aus dem Fundus benutzt, auf die ich dieses Werkstück dann schraubte und mit komplett so weit plan herunterschleife mit entsprechendem Schleifpapier auf einem meiner Granitschreibtischplatten in meiner Werkstatt. Mit kreisenden Bewegungen wird dann das gesamte Objektiv Anschlusseitig heruntergeschliffen. Durch das Gewicht des Zoomobjektiv und den dadurch erreichbaren Andruck wird die zu bearbeitende Platte mitsamt den Schrauben ebenmässig geschliffen.
Danach wird dann diese Auflageplatte gereinigt und wieder auf das richtige Objektiv gesetzt.
Es wird soweit heruntergeschliffen, bis quasi, wie oben im Bild gezeigt, nur noch ein Teil der Schraubenköpfe stehen bleibt und grad noch so mit einem Schraubendreher wieder benutzt werden kann. Natürlich wären auch Schrauben mit einem kleineren Kopf zu besorgen, jedoch ist die Gewindesteigung selten und so hab ich die Sachen beieinander.
Dieses Vorgehen habe ich so gut wie bei allen nFD Umbauten bislang angewandt und konnte dann eigentlich mit aufgesetzter Adapterplatte auch ein Unendlich des Objektivs erreichen.
HIER BEI DEM OBJEKTIV WAR ES NICHT MÖGLICH... noch weiter hätte ich schleifen müssen, aber dann hätte ich keine Schlitze mehr in den Schraubenköpfen gehabt und die Platte nicht mehr vom "Fremdobjektiv" für das Schleifen herunter bekommen.
Also musste bei diesem Objektiv das Unendlich zusätzlich über das Schleifen des für den EF Anschluss genutzen M42 auf EOS EF - Adapters erfolgen..
Dieser musste dann zusätzlich auf 1,15mm heruntergeschliffen werden...
Anhang 15804
links, geschliffener Anschluss für das Canon nFD 24-35mm L,
rechts Originaladapter
Es folgen dann etliche Versuche, den Unendlichkeitspunkt bei zusammengeschraubtem Objektiv an der 5D zu finden und gleichzeitig zu sehen, ob es dann Probleme mit dem Spiegel gibt.
Als ich den U-Punkt dann hatte, hing der Spiegel bei 24mm leicht. Eine leichte Drehung des Zoom - Ringes um 1-2mm jedoch ließ den Spiegel am Objektiv vorbeisegeln, so das die untere Brennweite ohne Berührung wohl bei 25mm liegen dürfte. Kann man mit Leben oder eben LiveView bei 24mm benutzen an der 5D MKII
ENDE TEIL 1
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AW: Canon nFD 24-35/3.5 L Umbaudokumentation
Teil 2..
Nachdem nun der Unendlichkeitspunkt gefunden ist und innere Auflageplatte hergestellt, M42 Adapter entsprechend auf 1.15mm heruntergeschliffen, neue Gewinde gebohrt und der Adapter am Objektiv sitzt, folgt der nächste Schritt..
Wiederinbetriebnahme der Blendensteuerung... so sieht der Hebel aus, der in die im Objektiv liegende Blendenmitnehmerplatte greift.. läßt sich leider nicht mehr verwenden, also muss etwas "erfunden" werden..man beachte den schräg ausgeführten Schlitz..!
Anhang 15805
Und hier die Nase, die vom oben gezeigten Hebel geführt wurde..
Anhang 15806
Und so sieht das Ergebnis meiner Überlegungen aus.. eine Nachbildung dieses Schlitzes im Originalhebel aus einer alten "Geradführung"
Anhang 15808
und mit dem entsprechenden Schlitz versehen..und auf den im Objektiv laufenden Ring, der vorher zur Kopplung mit dem Blendenring aussen diente, befestigt.. komm ich gleich noch zu..
Dieser Schlitz muss genau gearbeitet werden, damit beim Zoomvorgang es nicht zu einer Veränderung der Blendenlamellen kommt. Als Vorlage für die Schlitzbreite wurde das Originalteil genommen und ausgemessen. Der Schlitz wurde mit dem Dremel mit zwei Schnitten gemacht und mit einer Feile passend nachbearbeitet. Ich habe allerdins nicht die Schrägung des Originals nachgebildet, sondern bin starr mit geraden Schnitten vorgegangen. Dadurch hat die Blende nun einen konstanten Schließwinkel, statt sich brennweitenabhängig mit zu verändern.. ließ sich leider mit meinen Mitteln nicht anders machen.. und wäre ein sehr großer Aufwand geworden, den exakten Winkel zu bekommen. Wenn dann nur ein Schnitt daneben geht oder die Richtung nicht stimmt, wäre der Effekt ebenso eingetreten.. Im Zeitalter der DSLR Kameras ist das eh egal, weil ohnehin keine mechanische Übertragung des Blendenwertes an die Kamera erfolgt, sondern nach "kamerainterner Waage" vorgenommen wird. Somit ist die Schrägschlitzung erstmal egal aus meiner Sicht.
Anhang 15807
Dieser Alu Ring ist in so gut wie jedem nFD Objektiv, das ich bisher auseinander genommen habe, zu finden. Er bewegt sich, gekoppelt an den aussen liegenden Blendenring, im inneren des Objektivs mit und steuert da einige Vorgänge, auf die ich aber nicht eingehe...
Dieser Ring bietet sich dazu an, an ihm einen solchen selbstkonstruierten Blendenhebel zu setzen..
1. verfügt der Ring über eine Kopplung an den Blendenring.. er läßt also eine frei platzierbare Verbindung mit dem Plastik des Blendenringes zu..
Dazu müssen jedoch zwei weitere Hindernisse beseitigt werden, die ich in Bildern zeigen und erläutern werde..
da ist zum ersten die Höhe eines dicken Blocks, der die Kopplung zum Blendenringplastik durchführt.. Dazu muss ich etwas weiter ausholen
Wie bereits angedeutet, ist der nFD an das Objektiv mit 4 Schrauben an 3 Stützpunkten verschraubt.. und diese haben eine bestimmte Höhe..
Durch den nun geänderten Mount, ragt aber diese Kopplung an den Blendenring aussen deutlich über die Höhe dieser Stützpunkte hinaus und muss gekürzt werden..
Anhang 15810
Im nächsten Bild sieht man, nachdem der Block gekürzt und damit frei unter der Adapterplatte laufen kann (die im ungekürzten Zustand alles blockieren würde), das dann die Kopplung nur durch einkleben und fixieren zweier kleiner Plättchen an jeder beliebigen Position des Plastik des äußeren Blendenringes vorgenommen werden kann. Damit ist eine exakte Ausrichtung des Schließwinkels der Blendenlamellen von Offenblende bis f22 machbar.
Anhang 15812
Und so sieht es dann unter der Auflage aus..
Anhang 15817
DAmit sind alle Funktionen wieder hergestellt, das Objektiv erreicht unendlich und passt ab 25mm ohne Spiegelschlag an die 5D MK II.
Noch den vorbereiteten M42 Adapter wieder aufschrauben und die Schrauben mit etwas Klebstoff sicher.. und fertig ist das umgebaute Objektiv!
Arbeitszeit des Umbaus bei etwa 8 Stunden.. mit der Herstellung der Teile und der Schleiferei.. also ein strammer Arbeitstag beim ersten Mal..
bei einem weiteren Umbau weiß man ja nun wie es geht und sollte entsprechend schneller machbar sein, weil nun der ungefähre Abtrag klar ist und man die Maschine so darauf einstellen kann. Auch das Besorgen von passenden Schrauben sollte vorher mal gemacht werden und hilft dann deutlich, zeit zu sparen.
Ein Fundus an Teilen ist unbedingt erforderlich, um die entsprechenden Improvisationen durchführen zu können.
Bei weiteren Fragen.. bitte gern hier..
Geeignetes Wetter vorausgesetzt, werde ich noch ein paar Probeschüsse machen und es dann an den Besitzer zurücksenden. Eine Vorstellung überlasse ich aus zeitlichen Gründen dann dem Besitzer.. Viel Spaß damit.
LG
Henry
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AW: Canon nFD 24-35/3.5 L Umbaudokumentation
Schoen, dass Du neben der Forumsbetreuung auch mal wieder Zeit fuer so ein interessantes Projekt gefunden hast. Danke fuer die ausfuehrliche Anleitung.
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AW: Canon nFD 24-35/3.5 L nach EF Umbaudokumentation
Grandiose Leistung - nach dreimaligem Lesen glaube ich so langsam nachvollziehen zu können welcher Aufwand dahinter steckt. Ich kann nur sagen: Der Besitzer freut sich schon wie Harry auf das Testen... :cool:
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AW: Canon nFD 24-35/3.5 L nach EF Umbaudokumentation
Zitat:
Zitat von
Helge
Ich kann nur sagen: Der Besitzer freut sich schon wie Harry auf das Testen... :cool:
Das glaube ich Helge ;-))
LG
Thomas
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AW: Canon nFD 24-35/3.5 L nach EF Umbaudokumentation
Bin da auch gespannt Helge ;) - und danke Henry für die interessante Doku.
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AW: Canon nFD 24-35/3.5 L nach EF Umbaudokumentation
Nun lasse ich es mir aber nicht nehmen, doch noch einige sehr knappe Bilder vom heutigen Tage einzustellen. Das Wetter klarte heute für einen kurzen Moment auf und versetzte mich in die Lage, in der Mittagspause ein paar schnelle Kontroll-Schüsse in der Umgebung zu machen.. nix anspruchsvolles, sondern ein nur schnell mal sehen wollen, wie es denn so arbeitet..
Muss sagen, ich bin sehr angenehm überrascht..
bei 24mm..
Anhang 15824
Vollauflösung.. http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...m/img_3765.JPG
bei 35mm..
Anhang 15825
Vollauflösung.. http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...m/img_3766.JPG
~ 30mm
Anhang 15826
Vollauflösung.. http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...m/img_3768.JPG
Anhang 15827
Vollauflösung.. http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...m/img_3782.JPG
Anhang 15828
Vollauflösung.. http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...m/img_3787.JPG
Alle Beispiele sind Offenblendfotos, also bei f3.5 an der 5D MK II aufgenommen
Aus den Bildern ist ersichtlich, das es sich um ein sehr gutes Objektiv aus alten Tagen handelt, das bei 24mm an den Rändern bei Offenblende entsprechende CAs zeigt.
Die Zentralschärfe ist als sehr gut zu bezeichnen.. Die Vignettierung bei Offenblende ist im erträglichen Rahmen. Die tonnenförmige Verzeichnung ist im Rahmen bei 24mm und ich denke mal, der Besitzer wird viel Spaß mit diesem Objektiv aus alten Tagen haben.
Soweit mein erster Schnelleindruck nach dem Umbau. Unten rechts in der Ecke zeigt das Objektiv eine leichte Unschärfe, die in anderen Ecken nicht vorhanden ist.. da müsste nochmal überprüft werden, ob es nun zufällig so war bei dem Motiv oder auch bei anderen Motiven ungleichmäßig nur in der einen Ecke auftritt. Dann wäre es eventuell notwendig (wenn man nicht damit leben kann) eventuell die Gleitlager neu zu machen. Aber in Anbetracht des vermutlich guten Preises, den der Besitzer für diese Objektiv nur zahlen musste, ist das Objektiv in dem Bereich unbedingt zu empfehlen. Eben ein echtes L-Objektiv aus alten Tagen.. mit einem interessanten Brennweitenbereich.
Ich bin schon sehr gespannt auf den ernsthaften Test, für den mir leider im Moment die Zeit fehlt. Das Objektiv ist verpackt und tritt morgen die Rückreise zum Besitzer an..
Viel Spaß damit.
LG
Henry
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AW: Canon nFD 24-35/3.5 L nach EF Umbaudokumentation
Nachtrag.. die Bilder wurden ohne die mitgelieferte Streulichtblende gemacht, aber mit aufgesetztem UV Filter von Canon..
LG
Henry
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AW: Canon nFD 24-35/3.5 L nach EF Umbaudokumentation
Wow, auf das Wetter bin ich jetzt aber neidisch - bei uns war den ganzen Tag grau in grau. Und die Bilder machen Lust auf mehr. Ich sehe schon, das Vivitar Series 1 24-48 wird es schwer haben, seinen Platz zu verteidigen...
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AW: Canon nFD 24-35/3.5 L nach EF Umbaudokumentation
Eine kleine Ergänzung habe ich noch zu dem Problem des hängenden Spiegels an der EOS 5D MkII: Es ist bei mir exakt so wie von Henry beschrieben - das spricht ja eigentlich für die Fertigungstoleranzen bei Canon, dass der Spiegel bei mir auf den Zehntelmillimeter gleich hängenbleibt.
Ich habe mir daraufhin mal die Rücklinsenfassung genauer angesehen. Sie steht nur minimal über die Linse über, aber da der Spiegel nicht in der Mitte hängen bleibt sondern am Rand, ist es möglich, durch Schleifen der Fassung das Problem komplett zu beheben. Allerdings bräuchte man eine verdammt ruhige Hand, um die Linse dabei nicht zu beschädigen:
http://www.abload.de/img/fd24-35_rl_k-12sjnt.jpg
Praktischerweise kann man aber die Rücklinsenfassung abschrauben. Dazu kann man mit einem Messschieber in zwei kleine Löcher in der Fassung greifen. Die Rücklinse bleibt dabei unberührt an Ort und Stelle, zumindest solange man das Objektiv nicht weiter bewegt.
http://www.abload.de/img/fd24-35_rl_k-23ckx6.jpg
Auf diese Weise kann man in aller Ruhe die Fassung abschrägen und zwar dort wo in montierten Zustand "oben" an der Kamera ist:
http://www.abload.de/img/fd24-35_rl_k-4g1kcc.jpg
Wieder festschrauben, ggf. noch schwärzen und fertig. Ergebnis: Nichts hängt mehr, keine Probleme auch bei 24mm.
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AW: Canon nFD 24-35/3.5 L nach EF Umbaudokumentation
So ähnlich schräg mußte ich die Fassung bei meinem Zeiss 18mm/4 (C/Y) auch anschleifen + leicht gekürzter Spiegel an der Kamera. Dort beim Zeiss habe ich alles mehrlagig abgeklebt und direkt die Feile angesetzt.
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AW: Canon nFD 24-35/3.5 L nach EF Umbaudokumentation
Erstklassige Aktion! Henrys Umbau und Helges Trick (so habe mein 35er Steinheil für die 5D fit gemacht ;)).
Meine Hochachtung, meine Herren!
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AW: Canon nFD 24-35/3.5 L nach EF Umbaudokumentation
Zitat:
Zitat von
LucisPictor
Erstklassige Aktion! Henrys Umbau und Helges Trick (so habe mein 35er Steinheil für die 5D fit gemacht ;)).
Meine Hochachtung, meine Herren!
Na ja, danke für das Lob, aber mein Beitrag zu dem gesamten Umbau dürfte sich auf < 1% des Aufwandes beschränken.
Je weiter ich in die Materie einsteige, desto mehr staune ich, was Henry so alles hinbekommt. Ich habe eigentlich kein schlechtes räumliches Vorstellungsvermögen aber bei Umbauten wie diesem komme ich schon an die Grenzen dessen was ich nachvollziehen kann - von der feinmechanischen Umsetzung mal ganz zu schweigen.
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AW: Canon nFD 24-35/3.5 L nach EF Umbaudokumentation
Klasse, das es geklappt hat und vielen Dank für diesen Nachtrag. So ist das mal wieder eine runde Geschichte und es ist damit ein Objektiv geworden, das aus der alten nFD Serie an die neuen EOS 5er Kameras ohne das Spiegelproblem konvertierbar ist.
Es wird Zeit, das ich mal eine Liste schreibe, welche FD und nFD Objektive konvertierbar waren, ohne Spiegelprobleme an der 5D MK I und II zu bekommen.
Auf Deinen Test bin ich schon sehr gespannt. Bei uns taugt das Wetter schon seit Tagen nicht mehr dafür.
LG
Henry
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AW: Canon nFD 24-35/3.5 L nach EF Umbaudokumentation
Zitat:
Zitat von
hinnerker
Es wird Zeit, das ich mal eine Liste schreibe, welche FD und nFD Objektive konvertierbar waren, ohne Spiegelprobleme an der 5D MK I und II zu bekommen.
So eine Liste wäre super, im Prinzip gibt es ja schon die Excelliste mit den getesten Objektiven. Dort ist auch eine Spalte für Spiegelprobleme, die aber leider sehr unvollständig ausgefüllt ist. Ich hatte nach meinem Beitag (Frage zu div. 1,2/5xmm Objektiven) überlegt, Jochen zu fragen, ob die Kompatibilitätsübersicht in die Tabelle aufnimmt. Habe ich aber bisher noch nicht gemacht....
Gruß
Roland
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AW: Canon nFD 24-35/3.5 L nach EF Umbaudokumentation
Kommt später bei der Überarbeitung für die Datenbank
LG
Henry
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Um die Berichte für die Canon FD 3.5/24-35mm L Aspherical abzurunden, will ich nun auch den Vorgänger zu der hier im Eingangsposting vorgestellten nFD Version zeigen, nämlich das noch ältere
Canon FD 3.5/24-35mm S.S.C. Aspherical ... also die Chromringversion, die im Grunde der direkte Vorgänger der nFD Version war. Ob es eine Änderung in der Rechnung gab, hab ich noch nicht recherchiert, gehe aber davon aus, dass sie gleich geblieben ist und nur der Mount sich veränderte. Hiervon zeugt auch die gleiche mechanische Innen-Ausführung der Blendensteuerung.
Dieses Objektiv erreichte mich heute zusammen mit einem Canon 1.2/55mm SSC Aspherical für einen gemeinsamen Umbau..
Anhang 17539
Das Objektiv ist äußerlich in einem guten, mittelmäßig genutzten Zustand... aber bei leichten Bewegungen klapperte etwas in dem Objektiv doch recht ordentlich, so dass ich schlimmes befürchtete und zunächst von dem Umbau Abstand nehmen wollte. Umbauen ist immer die eine Sache, weil man nicht an der optischen Baugruppe "rumfummeln" muss.. aber das Öffnen der Gruppe zwecks Reparatur ist immer eine viel ernster zu nehmende Angelegenheit, gerade bei solchen unbekannten Objektiven. Da man nicht weiß, was einen erwartet - und dies können viele Dinge sein - immer ein Risikospiel, das ich erst nach Rücksprache mit dem Besitzer in Angriff nehmen wollte.
Da ich, neugierig wie ich nun einmal bin und zudem geschult durch den Ärger mit einigen Canon Objektiven - aber so ein Objektiv nicht ohne zu wissen was es war oder ist, wieder einpacken und zurückschicken kann (eine echte "Marotte" von mir) - schraubte ich den Deckel ab und untersuchte das Objektiv von aussen.
Dabei fielen mir sofort beim Zoomen drei sehr weit oben angeordneten Gleit-Schlitze auf, in denen die optische Baugruppe wie bei jedem Zoom, vor und zurück gleitete.
Sofort kreisten meine Gedanken um die mir von einigen Umbauten bekannten und abgenutzten Gleitlager. Als ersten kleinen Test übte ich mit dem Finger Druck auf diese optische Gruppe aus.. und siehe da.. nix klapperte mehr.. also war klar, es muss mit den Gleitlagern zusammen hängen. Ich schrieb dem Besitzer diese Diagnose in einer kurzen Email..
Einige Stunden später hatte ich dann Zeit, mir das Objektiv etwas genauer anzusehen.. da die Gleitschlitze so weit vorn angebracht waren - so meine Überlegung -
mussten also auch die Gleitlager in unmittelbarer Nähe sein, so das die Chance bestand, doch ohne das ganze Objektiv zerlegen zu müssen, diese auf ihren Zustand hin zu prüfen.
Und in der Tat.. unter der Lupe konnte ich erkennen, dass sich eine kleine Madenschraube in der geriffelten Wandung des Frontringes versteckte..
Anhang 17526
Und in der Tat.. er ging ab..
Anhang 17527
Danach den Gummiüberzug des Fokusring.. schon verselbstständigte sich das Ganze, was ich ja eigentlich nicht wollte.. :hr:
Anhang 17528
Und ich war mitten in der Reparatur.. (Warum bloß kann ich so alte Objektive nicht in Ruhe lassen.? Irgendwie schmerzt es, sie in diesem Zustand zu sehen und zu belassen..)
Und hier ist das "Elend" in Bildern. Mal wieder die typische "Plaste-Pampe", die sich im Laufe der Jahre aus dem verwendeten Material von allein durch "Selbstauflösung" bildet.
Anhang 17529
Wie ich es mir schon dachte.. es waren wieder einmal die Gleitlager, die das Objektiv bzw. die optische Baugruppe unkontrolliert und zufällige Positionen einnehmen ließ.
Beim schütteln klapperte die gesamte Mechanik, weil sie rund 1,5mm Spiel in der Führung hatte.. durch die zerbröselnden Lager - Plastikröllchen.
Diese Gleitlager sind nochmals kleiner und von den Maßen anders, als die des 2/28mm und des 2/35mm, die ich in nachfolgendem Link mal erneuern musste..
http://www.digicamclub.de/showthread...l=1#post141284
Zunächst schaute ich im Fundus nach, ob ich noch andere Gleitlager (ich sammel die inzwischen) als Ersatz finden kann und probierte einige aus, die im Durchmesser passen..
Anhang 17530
Auf dem Foto sieht man jedoch, dass diese Gleitlager viel zu hoch überstanden, so dass beim Zoomen der Bereich durch den Gravurring begrenzt werden würde.
Also "Asche" mit den Lagern.. ich musste die viel flacheren Originalschrauben benutzen, da diese einwandfrei in den Schlitzen versinken.. und mir gleichzeitig überlegen, welches Material ich auf diese kurzen aber breiten Lagerschrauben aufgepresst bekomme.
Zuerst war mein Gedanke, ich könnte ja diese hier im Bild gezeigten Plastikabschnitte nochmals halbieren und dann auf die alten Schrauben aufpressen.. wurde aber nix, weil der Innendurchmesser der Hüllen zu eng und das Material zu hart war, um es über die Schrauben zu zwängen.
Aber da war doch was.. ich hatte für die damalige Reparatur der Gleitlager doch etliche Meter PVC Schlauch gekauft und damit die Gleitlager hergerichtet...
und wirklich.. für die Führungen hatten diese mal wieder das korrekte Maß..
Nur die neu gefertigten Abschnitte wollten nicht über die kurzen aber breiten original Lagerschrauben.. zu geringer Innendurchmesser des Schlauchs..
Aber der Mensch ist erfinderisch..
Also den Lötkolben rausgekramt, einen alten 3mm Bohrer in das Gerät eingespannt und erhitzt.. um damit einen 4mm dicken Schlauch vom Innendurchmesser her "aufzubohren"..
Anhang 17531
so hab ich mir dann den passenden Innendurchmesser hergestellt, und anschließend 2,5mm "lange" Gleitlager-Überzüge hergestellt, die einen Innendurchmesser von 3mm haben und damit auf die alten Gleitlagerschrauben passen..
Und so sehen die 3 neuen, im 120 Grad Winkel zueinander stehenden Gleitlager nun aus..
Anhang 17537
Anhang 17538
Hier im letzten Bild noch ersichtlich, sind zwei weitere Schrauben, die noch nachgezogen werden mussten, weil sich diese im Laufe der Nutzung irgendwann mal gelockert haben.
Die Lager wurden noch gefettet, um einerseits einen geschmeidigen aber auch gedämpften Gleichlauf der 3 Lager zu erreichen. Nun klappert da nix mehr und alles läuft sauber..
Der Zusammenbau erfolgte dann in der umgekehrten Reihenfolge.. also Gummiüberzug für den Fokusring wieder drauf, Gravurring wieder aufschrauben und schlußendlich mit der Madenschraube wieder festsetzen.
Was sich jetzt so locker liest, sind in Wahrheit 2 Stunden Arbeit, bis man die nach den ersten Versuchen und deren Scheitern die zu neuen Ersatzteilen zu verarbeitenden Materialien gefunden und weiter verarbeitet hat..
Ich werde demnächst auch mal eine Liste der FD Objektive anlegen, die mit solchen Gleitlagern gearbeitet haben. Dies erscheint mir wichtig, um sich passende Materialien (Schlauch mit entsprechenden Durchmessern und Innendurchmessern) zuzulegen.
So ist das Objektiv also hergerichtet und bereit für den Umbau, der in den nächsten Tagen starten wird.
LG
Henry
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Fortsetzung der Katastrophe
Wie sich heute beim Versuch ein paar Bilder an der NEX mit dem Objektiv zu machen herausstellte, waren die Bildergebnisse leider, trotz der neuen vorderen Gleitlager immer noch nicht "konsistent".. Scharfe und unscharfe Bilder wechselten sich ab.. aus zunächst unerfindlichen Gründen. Alles funktionierte stramm und spielfrei...
wirklich ?
Ja zumindest in Bezug auf die vordere Gruppe... denn und nun kommt es.. die hinter der Blende sitzende Baugruppe zum Zoomen hat noch ein weiteres Schiebegstänge, das ebenfalls mit 3 Gleitlagern ausgestattet ist.
Während ich mit dem Tausch der vorderen 3 Gleitlager zwar die saubere und gleichmäßige Führung des Frontvorschubes hinbekommen habe, hat der gesamte hinter der Blende sitzende Teil ebenfall erhebliches Spiel aufzuweisen.
So kommt man an die hinteren Bereiche heran:
1. FD MOunt abbauen..
2. Blendenring runter (auf die Kugeln achten)
2. Griffgummi für den Zoomring runter..
Dann steht man hier..
Anhang 17541
Nachdem die 3 im 120 Grad Winkel angeordneten Schrauben raus sind, läßt sich der Zoomring abheben..
Und schon sind wir am nächsten Elend dran, das für dieses grobe, axiale Spiel von rund 2mm sorgte und zudem die Reste an den Bereichsenden den Drehweg begrenzten.. einfach dadurch, das abgeriebene Reste nun das Restlager nicht mehr voll an den Endanschlag kommen ließen (hatte mich bei den Bildern schon gewundert, weshalb der U-Punkt mal erreicht wurde, ein anderes mal aber wieder nicht!) Also bitte auch die Schlitze nach der Operation komplett säubern und leicht einfetten.
Anhang 17542
Anhand diese Bildes wird klar, woher das Spiel kommt. Dort, wo vorher die Gleitlagerrollen den kompletten Schlitz spielfrei ausfüllten, war nun nach der "Selbstauflösung" der Plaste-Rollenlager nur noch ein einziger abgeriebener "Plaste-Matsch" übrig geblieben, der sich auch noch im gesamten Drehwegsbereich verteilt hatte. Man sieht deutlich, wie die Lagerschraube unten im Schlitz aufliegt.. der Bereich darüber genau diese 2mm "Spiel" besaß.. und dies veränderte die hintere Gruppe in ihrer Lage, abhängig vom Drehen am Zoomring..
Das damit bei kleinsten Berührungen des Zoomringes kein scharfes oder nur ein zufällig scharfes Bild zu erzeugen war, dürfte nun klar sein.. es verstellte sich die hintere Gruppe stehts ungleichmäßig zu den vorderen Elementen, die nicht mehr in korrekten Abstand gehalten wurde und damit "zufällige" Ergebnisse liefert, denn beide Gruppen - vor und hinter der Blende sollen schon einen konstanten Abstand haben. Wenn ich aber die hintere Gruppe, wie im ersten Bild mit dem axialen Spiel gezeigt, um zwei mm in hochziehen kann und dabei das vordere Linsenpaket seine Lage nicht mit verändert, dann stimmt etwas grundsätzlich nicht. Diese Lager müssen unterschiedlichen Kurvenverläufen in einem definierten Abstand folgen.. so ist das von der Rechnung her vorgesehen und mechanisch ausgeführt.. Wenn diese definierten Abstände durch die aufgelösten Lager aber nicht mehr gelten, so stehen vordere und hintere Gruppe in willkürlichen Abständen in der Drehbewegung des Zoomringes.
Also ein typischer "Doppelfehler".. der normalerweise dafür sorgt, das ein ansonsten hervorragendes Objektiv aus alten Tagen in Unkenntnis der Zusammenhänge, im Netz von vielen Usern herbe Kritiken einstecken muss. Dabei liegt es an solchen Dingen, die oftmals darüber entscheiden, ob eine Kritik berechtigt ist oder nicht. Erst wenn ein Objektiv überholt worden ist, wie dieses Beispiel zeigt, kann man gezielte Aussagen über die optischen Qualitäten machen. Jedes Objektiv, dass über solche Gleitlager verfügt und klappert, sollte schleunigst daraufhin untersucht werden. Festbrennweiten sind da eben viel angenehmere Kandidaten, weil bei den meisten keine so dermaßen aufwändige Führung zur Kompensation notwendig ist. Dies ist mir eigentlich bislang nur bei Zooms oder eben etlichen Festbrennweiten von Canon aufgefallen. Aber einerlei..
Nun wurden auch diese 3 Lager getauscht und es sitzt alles wieder so stramm an seinem Platz, wie es sich der Erfinder mal gedacht hat.
War doch deutlich umfangreicher im Arbeitsaufwand, als es den Anschein hatte nach den ersten 3 Lagern. So ging noch eine weitere Stunde in das schöne alten Objektiv, dass nun absolut "runderneuert" ist.
Nachher folgen noch einige schnelle Bilder und dann geht es am WE an den Umbau..
Hoffe, irgendjemand kann diese Infos mal brauchen.
LG
Henry
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Henry, du bist spitze!! :Muscle:
Was für eine Freude, das verloren geglaubte Objektiv hier mitten in der Reparatur und somit bereit für den Umbau zu sehen...wahnsinn, das nenne ich Hingabe!
Thanx so much......bin schon sehr gespannt auf das Ergebnis!!! :lol:
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Wie ich kurz noch hinzufügen will: es sind so einige Objektive von diesem Problem betroffen.
Ich habe das Problem bereits bei einem Tamron-Zoomobjektiv und bei meinem Canon 35mm f/2.0 S.S.C. gesehen.
Und da die Objektive noch weiterhin funktionieren, gibt es bestimmt noch viele halbdefekte Exemplare.
Verbaut wurden solche Lager ja in sehr vielen Zoomobjektiven und einigen Festbrennweiten mit spezieller Linsenmechanik (-> Floating Elements beim 35mm f/2.0, war ja damals eines der ersten Objektive damit).
Aufzuhalten ist der Zerfall des 'Plastiks' in den Lagern wohl nicht.
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Zitat:
Zitat von
CChris
Wie ich kurz noch hinzufügen will: es sind so einige Objektive von diesem Problem betroffen.
Ich habe das Problem bereits bei einem Tamron-Zoomobjektiv und bei meinem Canon 35mm f/2.0 S.S.C. gesehen.
Und da die Objektive noch weiterhin funktionieren, gibt es bestimmt noch viele halbdefekte Exemplare.
Verbaut wurden solche Lager ja in sehr vielen Zoomobjektiven und einigen Festbrennweiten mit spezieller Linsenmechanik (-> Floating Elements beim 35mm f/2.0, war ja damals eines der ersten Objektive damit).
Aufzuhalten ist der Zerfall des 'Plastiks' in den Lagern wohl nicht.
Vielen dank für die Ergänzung, sie wurde aber bereits angesprochen durch die Verlinkung auf den eigentlichen Problem Thread, als dies das erste mal auftrat..
Diese Gleitlager unterscheiden sich von den vorgenannten schon allein dadurch, dass die Gleitlagerschrauben sehr kurz sind, aber die "Rollen" also das aufgelöstte Gummi bei Ersatz einen Schlauch mit einem Innendurchmesser von ~3mm bei einem Aussendurchmesser von ~4mm erfordern.
Deshalb ja die Improvisationslösung mit dem erweitern des Innendurchmessers mit dem heißen Bohrer von 3mm !
LG
Henry
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FERTIG
Und so schaut es nun aus.. fertig adaptiert an eine EOS 5D MKII.. war ein ganz schöner Kampf !
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...c/img_4601.JPG
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...c/img_4604.JPG
Einen kleinen, schmalen Chromring hat das Objektiv zur Wahrung seiner Herkunft ibehalten.
Der Umbau selbst, ist schon etwas anspruchsvoller:
Wie bei den meisten SSC Objektiven steht das "Kürzen" des Objektivrumpfes an.. also des Bereiches am Objektiv, mit dem die alte FD Adapterplatte verschraubt war.
Hier in einem anderen Thread - bei dem ich "fern-assistierte" bei einem Umbau - relativ anschaulich beschrieben: http://www.digicamclub.de/showthread...118#post172118
Der Rumpf wird um die Stärke der neuen Adapterplatte, also um rund ~1.4mm gekürzt. Damit ist an beiden Brennweiten - Enden unendlich möglich!
Diese Zoomobjektive - das muss man ebenfalls wissen - erreichen ihren Unendlichkeitspunkt etwas "verschoben", so das es keinen festen Unendlichkeitsanschlag an sich gibt. Dieses Objektiv muss also genau gegen Unendlich fokussiert werden und man kann sich nicht auf einen festen Anschlag verlassen. Abgeblendet macht das nix aus, aber bei Offenblende muss man das Wissen und danach handeln.
Also Objektivrumpf einkürzen.. dann Blende wieder gangbar machen.. So ein Teil aus Kupfer oder anderem, lötbaren Material wird benötigt.. 14,5mm lang, oben gebogen mit einer Breite von 2,2mm und 1mm Wandstärke.
Dieser Hebel wird folgendermaßen mit dem am Blendenring sitzenden alten Mitnehmerzinken verlötet
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...c/img_4609.JPG
Dieser neue "Blendenschieber" muss diese Form haben, da er in einen Schlitz der beweglichen, hinteren Linsengruppe eintaucht und dort auch im 24mm Zustand des Objektivs (also dem maximalen Vorschub-Punkt/Auszug des optischen Systems) die Blende noch schließen muss.
Gleichzeitig darf er im eingefahrenen Zustand des Linsensystems wieder um nicht so lang sein, dass er nach "oben" gedrückt wird, also den Boden innen berührt. Auch darf das neue Teil von seiner Wandstärke nicht zu dick ausfallen, weil es ansonsten die Drehbewegung des Blendenrings in diesem "Eintauchschlitz" schon bei f16 behindern würde und f22 nicht erreichbar wäre.
Zusätzlich wurde eine Zugfeder eingebaut, welche die innere Blendenplatte nachzieht bei Schließung.. also ein typischer Push/Pull-Mechanismus führte hier zum Erfolg.
Der eingebrachte Hebel öffnet die Blende, die Feder zieht die innere Blendeplatte bei Schließung des Blendenringes auf höhere Werte hinter sich her.
So passte es dan nach etlichen Versuchen, lötbares Material dafür zu finden.
Der Rest ist easy going. M42 Adapter mit Kragen aufbringen.. hierzu kann auch als Bohrschablone ein Rückteil eines FD 2/28 oder FD 2/35mm genommen und die Löcher gebohrt werden.
Kurzfazit des Umbaus dieser alten Version:
Aufwändig, aber beherrschbar, wenn man bereits Erfahrung mit dem Umbau der SSC Objektive und der Kürzung des Objektivrumpfes gewonnen hat.
Insbesondere jedoch die Vielzahl der im Vorfeld zu erneuernden Gleitlager zusammen mit der Kürzung des Rumpfes und die Wiederherstellung der Blendenfunktion machen diesen Umbau aufwändig. Reparatur muss sein, denn es ist beim Alter dieser Objektive inzwischen anzunehmen, dass bei allen Modellen die Gleitlager sich aufgelöst haben. Ersatzteile gibt es dafür nicht mehr und wenn sind diese NOS, also Neu aus dem Altbestand.. und damit so alt wie die Objektive selbst.. somit ebenfalls schon von der Auflösung bedroht.
Zu den optischen Leistungen:
Es ist ein sehr schönes Objektiv, das über eine wunderbare Zentralschärfe verfügt. Zu den Ecken hin, fällt es aber, verglichen mit dem nFD, das ich am Anfang dieses Berichtes von der Umbauseite her vorgestellt habe, doch etwas ab.
Apropos.. das Objektiv läßt sich nach dem Umbau auch an der 5D MKII betreiben. Jedoch muss die hintere Linsenfassung herausgedreht werden, weil diese den Spiegel behindert. Hier das Teil..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...c/img_4610.JPG
Hier ohne diese monströse Fassung.. dann klappt es auch an der 5D MKII.. Linse steht zwar weit über, aber der Scheitelpunkt ist
so günstig, dass der Spiegel dran vorbeisegeln kann.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...c/img_4611.JPG
Hier ein paar schnelle Schüsse, die ich nach der Fertigstellung an meiner 5D MKII damit gemacht habe. Nur in Vollauflösung, weil der technischen
Demonstration der Leistung besser zeigbar.
bei 24mm Offenblende.. alle Bilder ohne Streulichtblende, die anzuraten ist.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...c/img_5212.JPG
dito..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...c/img_5242.JPG
Und hier eine Häuserwand .. wegen der Randschärfe und den Rand CA..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...c/img_5245.JPG
Fazit:
Es kommt nicht ganz an die Leistungen der nFD Version von Helge heran, ist aber eindeutig ein L-Objektiv bezüglich Schärfe und Kontrasten.
CA Verhalten an den Ränder liegt auf Canon bekanntem Niveau..
Dieses Objektiv wird an einer Cropkamera viel Freude machen. An der 5D MKII würde ich aber eindeutig die neuere Version bevorzugen. Ob und was zwischen der alten und neuen Version überarbeitet wurde, hab ich nicht recherchiert. Mir war nur wichtig, das Objektiv wieder einsatzbereit zu machen und das ist erkennbar gelungen.
Den ausgiebigen Test und die Beurteilung der Eigenschaften überlasse ich nach Rücksendung dem Besitzer. So ist es ein gutes Objektiv aus alten Tagen, dass aufgrund seiner Eigenschaften zu gefallen weiß.
LG
Henry
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Eine Klasseleistung Henry, Respekt! Der Aufwand erscheint zwar immens, so dass man eigentlich davon ausgehen muss, dass sich das rein wirtschaftlich nicht lohnt, aber dafür ist wieder ein historisch wichtiges Objektiv - meines Wissens das erste asphärische Weitwinkelzoom - vor dem Verstauben oder Verschrotten gerettet.
Zitat:
Zitat von
hinnerker
Ob und was zwischen der alten und neuen Version überarbeitet wurde, hab ich nicht recherchiert.
HIER wird es so dargestellt, dass das S.S.C. Aspherical 1978 erschien und nur ein Jahr später von der L-Version abgelöst wurde, die aber nur mechanisch anders aufgebaut ist (daher auch das unterschiedliche Gewicht) und sich optisch nicht vom Vorgänger unterscheidet. Ob das stimmt oder ob Canon doch bei Glassorten oder Coating noch mal Änderungen eingeführt hat, weiß ich natürlich nicht, aber ich halte es zumindest für unwahrscheinlich, dass man nach nur einem Jahr Bauzeit für das S.S.C. Asph schon wieder etwas an der Optik verändert haben sollte.
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Das mit der Klasse-Leistung kann ich nur bestätigen....hatte die Optik schon abgeschrieben :shocking: ....macht mich natürlich auch stolz, diese Optik jetzt wieder verwenden zu können!:lol:
Toitoi noch für den Umbau der 1:1,2 55mm asp, bin schon sowas von gespannt!!
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Zitat:
Zitat von
pezz2809
Das mit der Klasse-Leistung kann ich nur bestätigen....hatte die Optik schon abgeschrieben :shocking: ....macht mich natürlich auch stolz, diese Optik jetzt wieder verwenden zu können!:lol:
Toitoi noch für den Umbau der 1:1,2 55mm asp, bin schon sowas von gespannt!!
Ist heut auch fertig geworden.. :yes:
LG
Henry
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Sodala....
...meine umgebauten Objektive - (ex)fd 1:1,2/55mm aspherical & 3.5/24-35mm aspherical - sind bei mir in Wien eingetroffen und ich hatte gerade mal Zeit, um zu sehen, wie sie an meine Crop-Kamera passen....schöne und sorgfältige Arbeit, Hochachtung!!
Vor allem auch die Reparatur der Gleitlager des Zooms muß eine ziemliche "Hackn" (wie man in Wien so sagt) gewesen sein....!:Muscle:
Ist sehr beeindruckend, daß diese alten Objektive jetzt wieder in Funktion sind; der erste Vorteil ist auch ein praktischer:
die Kamera hat wieder mehr Gewicht.....
Trotz eher kleiner Hände hab ich mir mit schweren Kameras leichter getan, sie ruhiger zu halten und so bei wenig Licht doch noch scharfe Bilder zu liefern.
Henrys Tipp, mir eine andere Mattscheibe zu besorgen, ist auch schon ein längerer Gedanke bei mir, hab ich doch das Schnittbild meiner alten Analogkamera (A1) vermißt....wird also demnächst nachgeholt.
Die alten Streulichtblenden für die beiden Optiken hab ich auch noch, eine ist sogar aus Metall, und so steht der analog/digital Fotosession eigentlich nichts mehr im Wege.....
Oder doch....leider ist das Wetter zur Zeit mehr als unangenehm, Stürme, Regen, Temperatursturz....pfff.:motz
Ein paar Tage werd ich mich also noch gedulden müssen, ich werde dann von meinen Eindrücken berichten!
Danke nochmals für die tolle Arbeit und Grüße aus Wien!
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Zitat:
Zitat von
hinnerker
Hallo allerseits,
Ich habe mir dieses hervorragende WW-Zoom von Henry im Sommer auch umbauen lassen, hierfür nochmals vielen vielen Dank!! :yes: Einfach eine super Linse, nur der rote Ring fehlt ;)
Leider konnte ich bisher die vollen 24mm an meiner 5D classic noch nicht nutzen, da ich leider diese Rücklinsenfassung nicht herrunter bekomme ohne dabei das gesamte Rücklinsensegmet herraus zu drehen.
Ich habe vergeblich versucht die Abdeckung vom Rest abzuschrauben. Auch mit der Schieblehre hatte ich keinen Erfolg, habe wirklich mit viel Kraft gedreht und dabei die Abdeckung festgehalten. Aber bis auf dass ich einen Kratzer ins Metal mit der Schieblehre geritzt habe ist nix passiert. Auch habe ich die Fassung im Schraubstock fixiert (natürlich mit Gummi dazwichen und auch nicht zu fest, so dass ich mit der Hand noch festhalten musste) und dann mit der Schieblehre am untere (inneren) Ende der Fassung versucht zu drehen.
Hat jemand noch einen Tipp für mich wie ich die Abdeckung herrunterbekommen kann?
Hier mal noch Bilder noch dem besagtem Rücklinsensegment:
Anhang 27378
Anhang 27379
Anhang 27380
viele Grüße
Phillipp
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Vielleicht ist sie mit Kleber gesichert.
Ich hatte ein aehnliches Problem mit meinem EL-Nikkor N 50/2.8. Nach vorsichtigem Erwaermen (nicht zu schnell, damit nichts springt) mit dem Heissluftfoehn gings dann auf. Dann sind aber Handschuhe angebracht, damit man sich nicht die Finger verbrennt.
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Da bei Deinem Zoom scheinbar die gesamt rückwärtige Linsengruppe mit herauskommt, gäbe es zwei Varianten aus meiner Sicht..
1. Canon hat irgendwann statt zusätzlicher Abdeck-Platte/Kranz, den ich an Helge's Zoom ja problemlos abschrauben konnte, ein einteiliges Rückteil - wie hier von Dir gezeigt - als Komplettfassung für das hintere Linsenpaket gebaut. Dies könnte irgendwann in der Serie vielleicht geändert worden sein. Entzieht sich aber meiner Kenntnis
2. Die reine Abdeckplatte ist in dem nun gezeigten Bild von Dir, nach wie vor an der Stelle die mit dem Pfeil gekennzeichnet ist, eingeschraubt, jedoch verklebt worden.
Anhang 27381
Schau bitte mal nach, ob an der Stelle, die ich im Bild markiert habe, sichtbar ist, ob der Übergang zum Gewinde in einem Stück gefertigt wurde, oder ob es so aussieht, dass das Gewinde in diesen Abdeck-Kranz hineinläuft.
Ist dies nämlich der Fall, so solltest Du die beiden Teile trennen können. Wenn das Gewinde nämlich in diesem Abdeckkranz beginnt, ist es zweiteilig ausgeführt.
(Zur Erklärung: Eine Drehbank, CNC Fräsmaschine ist am Ende ihres Bereiches beim Gewindeschneiden nicht in der Lage, ohne abzusetzen quasi nahtlos an eine zweite Kontur denn das wäre ja der anschließende "dicke Teil" heranzufahren.) Sie muss quasi am Ende des Gewindes anhalten und freidrehen. Das nennt man einen Freistich. Man würde das im obigen Bild dann sehen...
Geht also das Gewinde in diese Abdeckplatte, so ist es zweiteilig und Du solltest dann mit WD 40, Aceton oder eben Erhitzung die Abdeckplatter herunterschrauben können. Hier ist Kreativität und GEduld gefragt beim Durchprobieren der Möglichkeiten.
Wahrscheinlich aber ist es klebefixiert, so das mit Aceton am ehesten weiter zu kommen ist. Aceton löst den Kleber/Lack bei längerer Einwirkdauer an und erlaubt mit etwas Glück und Kraft dann das Abschrauben.
LG
Henry
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Endlich 24mm an der 5D
Hallo Henry und OpticalFlow,
Ja, das Gewinde läuft in diesen Abdeck-Kranz hinein. Also zum Glück die zweite Variante.
Dass das Teil geklebt sein könnte, da hätte ich eigentlich auch alleine drauf kommen können :donk
Habe es zuerst mit Aceton versucht und dann mit dem Föhn. Nach kurzem erwärmen kommte ich den Abdeck-Kranz recht einfach herrunter drehen.
Anhang 27385
Endlich 24mm an der 5D :bananajoe :lol: :clapping Ich danke euch vielmals !!
liebe Grüße
Phillipp
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Noch ein kleiner Tipp..
Weiß nicht, wie Du mit Kleber ausgestattet bist, aber es ist sinnvoll, die Rücklinse - die ja nun vermutlich frei liegt, mit einem Kleber zu punkten.
Also im 120° Winkel 3 winzige Klebepunkte zwischen Linse und Fassung (wirklich nur einen "Hauch") mit einem Zahnstocher z.B. zu fixieren.
Wäre nicht so schön, wenn die kleine Rücklinse irgendwann in der 5D herumgeistert und irgendwas beschädigt.
Schließlich ist sie ja nicht mehr durch die Abdeckung fixiert, sondern hält derzeit dann wohl nur noch so in der Fassung, die natürlich immer "eng" gearbeitet ist, um die Linsen einzufassen... aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste... in diesem Falle Spiegelkiste.
Wäre ja nicht so schön, wenn sich blöderweise gerade zum Zeitpunkt einer Aufnahme die Linse löst und womöglich noch auf den Sensor oder unter dem Spiegel landet beim zurückschwingen...
Also irgendwas musst Du da noch erfinden.. oder diesen Kranz soweit herunterschleifen, dass er - wieder eingeschraubt - die Rücklinse wieder verriegelt, den Spiegel aber vorbeiläßt.
LG
Henry
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Das ist ein sehr guter Tipp:yes: danke Henry.
Werde mir die Tage gleich mal Sekundenkleber kaufen oder Kraftkleber.
liebe Grüße
Phillipp
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Zitat:
Zitat von
Phillipp
Das ist ein sehr guter Tipp:yes: danke Henry.
Werde mir die Tage gleich mal Sekundenkleber kaufen oder Kraftkleber.
von Sekundenkleber wuerde ich persoenlich Dir abraten (auch wenn andere dazu eine andere Meinung haben) da er sich als feiner weisser Beschlag auf Glasflaechen absetzt.
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Ja, in der Tat, wenn Du unerfahren bist, nimm lieber was anderes.. und vor allem nicht direkt aus der Tube gegen das Glas, sondern mit einem spitzen Gegenstand (Zahnstocher, Stecknadel) einen winzigen Tropfen an der Spitze benetzen und dann quasi indirekt die Linse an den Fassungsrändern nur "punkten"...
Das Zeug darf nicht fließen, weshalb ein Gel vielleicht ratsamer wäre.
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Hab' auch keine Ahnung, was man da empfehlen sollte. In der Mikroskopie wird gerne klarer Nagellack zum fixieren der Deckglaeschen auf dem Objekttraeger verwendet. Das greift das Glas nicht an, ist aber vielleicht fuer Deine Zwecke etwas zu fluessig.
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Das Kunststück besteht darin, nichts in den Zwischenraum zwischen FAssungswandung und Linse kommen zu lassen, bzw. zu tief eindringen zu lassen, weil Du ansonsten wenn es zu tief eindringt in den Innenraum in der Tat einen weißen Belag erzeugen "kann" aber nicht unbedingt muss.
Es ist allerdings eben ein Risiko, das nicht unterschätzt werden sollte.
Ich mache das immer mit extrem feinen Akupunkturnadeln und Cyanacrylat, von dem ich vorab einen Tropfen auf eine Papier geben. Mit der Nadel nehme ich dann einen winzgen nur an der Spitze der Nadel hängenden Tropfen auf und setze den ersten Punkt. Das reicht meist schon aus und kann nicht tief genug zwischen Wandung und Linse kommen.
Eine für den unerfahrenen User sicher bessere Methode könnte in der Nutzung von Diskofilm liegen, das etwas verdünnt auf ähnliche Weise mit einer Stecknadel am Übergang Linse/Wandung aufgetragen wird.
Es gibt da einige Wege, die nach Rom führen könnten.
Die sicherste bestünde aber darin, die alte Verriegelung herunterzuschleifen und zu nutzen.
LG
Henry
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Hallo Henry,
ich habe mir ein solches Objektiv zugelegt (die L-Version) und zumindest die Gleitlager der Frontgruppe sehen aus wie neu. Ich wollte dann noch die Lager der Rückgruppe checken und dabei noch den Staub auf einer der inneren Linsen entfernen. Hast du eine Idee, wie ich eine der Linsengruppen aus dem Objektiv entfernen kann? Ich scheitere leider schon bei dem Versuch, das nFD Bajonett zu entfernen. Wenn ich die Schrauben am Mount entferne, lässt sich der silberne Ring entnehmen. Meistens dreht sich dann schon das innere des Bajonetts wegen der Federspannung der Blende etwas. Wenn ich jetzt aber versuche, dieses Teil (Nr. 2 in deinem Bild vom ersten Post) mit den Blendenhebeln etc. aus dem Objektiv zu ziehen, klemmt das nach ca. 2-3mm irgendwo weit im Objektiv drinnen, zumindest vermute ich das. Ich schätze es ist einer der Hebel, der noch irgendwo rein greift. Ging das Teil bei deiner Linse einfach raus, oder musste man da etwa Kraft aufwenden? Hab da etwas Angst. Die meisten Blendengruppen und -hebel, die ich bisher in den Händen hatte waren eher filigran und ich schätze das ist hier auch so. Oder muss evtl. die "innenverschraubte Auflagefläche", wie du Teil Nr. 3 nennst, in einem Stück mit Nr. 2 entfernt werden? Da Nr. 3 noch ziemlich fest sitzt, glaube ich das nicht aber vielleicht hab ich da ja doch was übersehen.
Würde mich sehr freuen, wenn du da eine Idee hättest.
Danke und Grüße, Alex
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Hi Alex,
wenn die Gleitlager intakt sind, würde ich da erstmal gar nichts an dem Objektiv machen, denn dann werden vermutlich alle Gleitlager bislang nur gering abgenutzt sein und sich der Verschleiß erst später einstellen.
Die Gleitlager müssen nicht unbedingt defekt sein wenn das Objektiv nie oder nur selten benutzt wurde. Dann nämlich dürften eben alle Schichten noch nicht "abgeschliffen" sein und dies erst mit der Nutzung vermehrt geschehen.
Deshalb ist es zunächst nicht ratsam, hier schon "Hand anlegen" zu wollen, sondern das erst anzugehen, wenn sich die Abnutzungseffekte einstellen.
So machst Du gerade doppelte Arbeit:
Du schraubst das Objektiv nur zum checken auseinander um festzustellen, das die Lager noch intakt sind. Die Lager aber werden durch Benutzung und die garantierten Alterungseinwirkungen auf das "Gummi" künftig vermehrt abnutzen, eben weil das bei allen diesen Lagern bei der bevorstehenden Nutzung auftritt bzw. auftreten wird.
Da Du die Lager nicht mit wechselst, wird dann nach einer Zeit der Nutzung der Vorgang ein zweites Mal zwingend erforderlich werden... eben dann, wenn sich langsam das Spiel an den Lagern einstellen wird.
Die bessere Strategie ist da zweifellos, erst einmal zu fotografieren mit dem Objektiv, dann abzuwarten bis der Effekt der Gleitlager auftritt und dann die gesamte Arbeit in einem Rutsch zu machen.
Unterschätze diese Canon FD Mechanik nicht. Sie gehört schon zu der komplexeren Gattung und will verstanden sein, bevor man sich ihr nähert. DEshalb immer erst mit einer billigen FD Linse beginnen, bevor man sich an solche Edel-Teile wagt.
Zu Deinen Fragen:
Nummer 3 ist, wie man sehen und lesen kann, am Objektivrumpf mittels 3 schwarzer und einer silbernen Schraube befestigt und kann nicht mit "heraus gezogen werden".
Nummer 2 ist, wie man sehen und in der Erklärung lesen kann, der sich mitdrehende Teil des Hybrid Bajonetts. Beim Ansetzen des Objektivs an eine Canon Kamera werden an diesem Ring mit dem Hebel zwei Blechlaschen nach innen gedrückt und der Ring kann dann frei drehen.
Du musst ihn "aushängen", was bedeutet, der lange Hebel mit der Steuerungsbahn für den internen Blendenmitnehmer in dem Bild, korrespondiert mit einer kleinen Blechplatte im Inneren des Objektivkörpers und hat eine kleine Nase, die in der Steuerungsbahn läuft. In einem der Bilder sieht man es auch. Ist damit klar, dass diese "Nase" zunächst verhindert, dass Du die gesamte mit Nr. 2 bezeichnete Platte herausziehen kannst.
Also mach Dir klar, wo Du den Hebel etwas "kippen" musst, um Nr. 2 herausziehen zu können !
Bevor Du dann irgendwas weiteres zerlegst, schaue Dir die Mechanik und was da wie ineinander greift sehr, sehr genau an, sonst bekommst Du das nicht mehr zusammen !!!
Und das meine ich ernst. Canon nFD Anschlüsse sind schon "hohe Schule" der Mechanik und wahre Meisterwerke.
Aufgrund der Komplexität dieses nFD Anschluss hat sich Canon schließlich entschlossen, den Mount auf den heutigen EF Mount umzustellen, schlicht weil das schlussendlich nicht mehr beherrschbar war und keinerlei Erweiterungsoptionen mehr bot.
Der Mount war "ausgereizt" und hätte in den zukünftigen Entwicklungen nicht mehr eingesetzt werden können... deshalb entschloss man sich zu einem radikalen Wandel auf das neue EF Bajonett, was damals viele, viele Fotografen von Canon wegtrieb, die für abertausende in hochwertige Canon Objektive investiert hatten.
Wenn das Objektiv noch nicht "auseinander ist", so bau es erstmal wieder zusammen und fotografiere damit. Besorg Dir ein billiges nFD Objektiv das Du auch ruhigen Gewissens "verlieren" kannst und üb erstmal mit dem Mount und lerne kennen, was da wie ineinander greift, sonst wird das nix gescheites.
LG
Henry
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Hallo Henry,
vielen Dank für die Infos! Mir war nicht klar, dass der FD Mount derart komplex ist. Werde mich dann erstmal an einem anderen "Opfer" zu schaffen machen.
Eine Frage hätte ich aber noch zum Aushängen des Hebels:
Ich kann Nr. 2 nur minimal anheben. Das reicht noch nichtmal um bei voll rausgefahrener Rückgruppe an dieser vorbei einen Hebel erkennen zu können. Muss ich dazu erst noch die Lichtfalle im Inneren entfernen? Oder gibt es eine spzielle Technik um den Hebel rein über Bewegungen von Nr. 2 auszuhängen?
LG Alex
EDIT: Auf dem ersten Bild in deinem zweiten Post sieht das nicht so aus, als wenn du da zuerst die Lichfalle entfernt hättest :/
Anhang 15805
EDIT 2: Ich hab mal noch ein Bild von den Gleitlagern gemacht. Mir ist beim Betrachter deiner Bilder aufgefallen, dass bei deinem Objektiv anscheinend Schmiermittel in der Führung der Gleitlager war. Das ist bei meinem nicht der Fall. Evtl. sind das trockenlaufende Lager.
Anhang 53537
Und mir ist zudem beim Abnehmen des Frontrings, der bei mir mit 3 Madenschrauben befestigt war, ein sehr kleines Alu-Drehteil entgegen gekommen, das als Verdrehsicherung für den Frontring benötigt wird. Der ursprüngliche Platz dieses Teils ist in dem Bild von mir etwas unscharf links zu sehen (das mittlere der drei Löcher wenn man von der Unendlich-Markierung Richtung Frontlinse geht).
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Hallo Henry,
ich bin deinem Rat gefolgt und habe ein 50er f1.8 FD zerlegt um die Mimik zu verstehen. Das ist soweit auch alles klar. Das zerlegen des Mounts war bei dem Objektiv kein Problem. Der ging ohne Widerstand ab, nachdem ich die Schrauben gelöst hatte. Das bringt mich jetzt bei dem Zoom allerdings nicht viel weiter.
Ich schätze das Problem beim Zoom ist die Tatsache, dass der Blendenhebel eine Führung beherbergt, in die eine Lasche zur Übertragung an die Blende greift, zumindest sieht das auf deinen Bildern so aus:
http://www.digicamclub.de/attachment...chmentid=15805
Bzw. das Gegenstück im Objektiv:
http://www.digicamclub.de/attachment...6&d=1327009399
Wie bekomme ich diese Nase aus der Führung des Hebels um den Mount abzunehmen? Wäre da wirklich für einen Tipp dankbar!
Das Problem ist, dass da kein Staub im Objektiv ist, sondern feine/mittelgroße Öltröpfchen in großer Zahl. DIe würde ich gerne entfernen aber dafür muss der Mount weg.
Vielen Dank und Grüße, Alex