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Was tun bei vergilbte Linsen?
Ich habe jetzt schon mehrfach gelesen, dass in bestimmten Fällen UV-Licht bei vergilbten Linsen helfen soll (speziell bei Thoriumhaltigem Glas). Kann jemand mehr dazu sagen? Wie stark, wie lange, vertragen die Vergütungen beliebig viel UV-Licht oder kann man auch etwas kaputt machen? Oder gibt es auch andere Ursachen für Vergilbung, die dann andere Maßnahmen erfordern?
So sieht der Patient aus:
Anhang 12206
AW: Was tun bei vergilbte Linsen?
Nach eigenen Versuchen mit Carl Zeiss Jena Pancolaren und UV Bestrahlung, hab ich das für mich in den Bereich der Fabel "verschoben"..
Selbst wenn es eine "gefühlte" Verbesserung geben sollte, so ist diese nach einigen Tagen wieder dahin.
LG
Henry
AW: Was tun bei vergilbte Linsen?
Am besten, du nutzt sie einfach weiter. Es gibt zwar Berichte, die beschreiben, dass UV-Licht die Gelbung reduzieren kann, doch diejenigen, die glaubhaft sind, berichten von UV-Beleuchtungszeiten von mehreren Wochen!
Diese Linsen haben einen netten Nebeneffekt: genutzt an einer analogen SLR auf S/W-Film können sie - ganz ähnlich einem Gelbfilter - den Bildkontrast erhöhen.
AW: Was tun bei vergilbte Linsen?
sowas habe ich noch nie gesehen. Ich hätte es für unmöglich gehalten, dass das optische Glas in den teuren Objektiven (das ist doch wohl ein Nikkor, das da abgebildet ist ???) "vergilben" könnte.
Was bewirkt denn solches ? Sollte man die Objektive dunkel lagern ? Da heißt es doch aber wieder, da blüht der Fungus ? Ich habe sehr viel - auch teures - Glaszeug, dass ich schon jahrelang nicht mehr benutzt habe, schon mehrmal erwog ich es zu verkaufen, habe es dann aber immer wieder zurückgelegt (der Sammeltrieb eines älteren Knaben, der jede Schraube irgendwo einordnet und nichts wegwirft, sagt meine Frau).
Es erscheint unter den beschriebenen Bedingungen jedoch sinnvoll, das Glas zu verkaufen, ehe sich solche Veränderungen einschleichen ? Wie lange dauert es denn, ehe solche Sachen auftreten? Das ist ja eine üble Wertminderung.
Schöne Grüsse
petsch
AW: Was tun bei vergilbte Linsen?
Ich glaube, es kann für dieses Symptom verschiedene Ursachen geben.
Glasmischungen, die Thorium enthalten, verwandeln sich auf molekularer Ebene geringfügig durch die auftretenden Zerfallsprozesse.
Das betrifft aber nur ältere Objektive, denn aus Sicherheitsgründen werden seit einigen Jahrzehnten keine Thorium-Glas-Mischungen mehr verwendet.
bekannte Beispiele:
lichtstarke Objektive wie das 1.4/50 'TAK' Takumar. Wenn man wie hier das Objektiv zerstört, ist das sicher nicht gesund.
Generell sollte man beim Wort "radioaktiv" beim Thema MF-Linsen aber nicht gleich in Panik ausbrechen.
Ich besitze ein Enna 35mm f/3.5 mit radioaktiver Hinterlinse, bei dem auch ein Gelbstich erkennbar ist.
Das Enna ist weder ein überragendes Objektiv, noch besonders lichtstark, also hat es durch den leichten Gelbstich nicht viel an Wert verloren.
'UV-Behandlungen' habe ich noch nicht ausprobiert, da UV-Licht fast aller Wellenlängen meines Wissens praktisch nicht ins Glas eindringen kann - vielleicht sind es ja andere Prozesse, die den Gelbstich durch das Sonnenlicht verschwinden lassen.
wie man diese Objektive erkennt:
Listen online oder selbst per Geigerzähler(man braucht kein besonders teures Exemplar)
Im angegeben Link wird übrigens ein Nikkor 35mm f/1.4 erwähnt.
Es gibt aber definitiv noch andere Ursachen für die "Gelbfärbung" in den Linsen, aber das müssen die Glas-Experten erklären ;)
AW: Was tun bei vergilbte Linsen?
Zitat:
Zitat von
petsch
sowas habe ich noch nie gesehen. Ich hätte es für unmöglich gehalten, dass das optische Glas in den teuren Objektiven (das ist doch wohl ein Nikkor, das da abgebildet ist ???) "vergilben" könnte.
Was bewirkt denn solches ? Sollte man die Objektive dunkel lagern ? Da heißt es doch aber wieder, da blüht der Fungus ? Ich habe sehr viel - auch teures - Glaszeug, dass ich schon jahrelang nicht mehr benutzt habe, schon mehrmal erwog ich es zu verkaufen, habe es dann aber immer wieder zurückgelegt (der Sammeltrieb eines älteren Knaben, der jede Schraube irgendwo einordnet und nichts wegwirft, sagt meine Frau).
Es erscheint unter den beschriebenen Bedingungen jedoch sinnvoll, das Glas zu verkaufen, ehe sich solche Veränderungen einschleichen ? Wie lange dauert es denn, ehe solche Sachen auftreten? Das ist ja eine üble Wertminderung.
Schöne Grüsse
petsch
Die beste Therapie für die Linsen ist es, sie nicht wie Du es tust, irgendwo zu lagern, sondern sie zu nutzen. Wenn Du es nicht selbst tust, verkaufe das Altglas, damit es wieder ans Tageslicht kommt. Egal ob Fungus oder die Vergilbung aufgrund des radioaktiven Thoriums.. keine Linse hat es verdient, einfach so herum zu liegen.
Beim Vergilben erhälst du eine Gelbfiltereffekt, der die Kontraste verstärkt und die weißen Flächen werden eben leicht gelblich wiedergegeben. Alles heute per EBV mit einem Weißabgleich leicht korrigierbar.
Wie ich aber auch grad sehe, fotografierst Du mit Nikon D300... schade, weil dann viele Deiner Gläser eben nicht mehr passend gemacht werden können... leider. Aber ich würde dann über eine Zweitkamera von Canon nachdenken oder eine Sony NEX, um eventuell hochwertige Scherben wieder nutzen zu können.
LG
Henry
AW: Was tun bei vergilbte Linsen?
Zitat:
Zitat von
CChris
I Wenn man
wie hier das Objektiv zerstört,
Das geistert ja schon länger druch die Foren und ich finde das echt daneben. Soll er lieber seine vergilbten Linsen jemandem schenken, der sie sich nicht leisten kann, oder an eine Schule oder so...
AW: Was tun bei vergilbte Linsen?
@LucisPictor:
Es ist nicht nur schade ums Objektiv, sondern auch um den Besitzer - radioaktiver Glasstaub, besonders von nicht sehr weit, dafür aber sehr stark strahlenden Isotopen, ist eine hochgradig ungesunde Sache.
Für die an Physik interessierten:
Thorium-232
-> α-Strahler, d.h. im Körper sehr gefährlich, ansonsten leicht abschirmbar
sehr große Halbwertszeit, also wenig Aktivität
siehe auch Thorium-Zerfallsreihe
Lathan-138
-> β-Strahler - durch Metall leicht abschirmbar, im Körper gefährlich
sehr große Halbwertszeit, also wenig Aktivität
Die Metallummantelung eines normalen Objektives und das Glas selbst schirmen also bereits den größten Teil der Strahlung des Stoffes und seiner Zerfallsprodukte ab, die verbleibende Strahlung gelangt meist nur einige Zentimeter weit durch die Luft.
Die vom Objektiv her messbaren Zerfälle in 20cm Entfernung sind vielleicht das 5-10 fache der natürlichen Zerfälle, die ständig um uns herum auftreten, eher weniger.
Ich bin strikt gegen eine Verharmlosung des Themas, aber man muss rational bleiben.
Ein Objektiv im Schrank ist aller Wahrscheinlichkeit nach kein Gesundheitsrisiko.
Zur Erinnerung:
der menschliche Körper enthält die Isotope C-14 und K-40, beide radioaktiv, daher haben wir immer eine leichte Grundbelastung. Röntgen, Flugreisen, Chernobyl und andere Dinge muss man da heutzutage leider auch dazuzählen.
zurück zum 1.4er TAK: Zerstört man es ein solches Objektiv und verschluckt Teile davon .. nicht akzeptabel.
AW: Was tun bei vergilbte Linsen?
Mir scheint dass man hier zu Lande ohnehin etwas sensibler mit dem Thema Strahlung umgeht als anderswo... In den Niederlanden beispielsweise bekommt man in fast jedem Angelshop sowas hier, in Deutschland hingegen dürfen die Dinger gar nicht verkauft werden. Von Niederländischen Anglern die an Strahlenvergiftung sterben hört man trotzdem eher selten, oder? :D
AW: Was tun bei vergilbte Linsen?
Ziemlich unverantwortlich, sowas einzusetzen.
"[..] kann wie Wasserstoff in den natürlichen Stoffkreislauf gelangen und zum Beispiel als Bestandteil von dann radioaktivem Trinkwasser Schaden anrichten"
Damit ist eigentlich alles gesagt.
Ich glaube, wir sollten uns auf die unbekannte 2. Ursache für Linsenverfärbung konzentrieren, zu Thorium und Lathan gibt es online schon eine Menge Quellen, und bei diesen Objektiven kann man durch andere Lagerung etc. nichts am Prozess der Gelbfärbung ändern.
@Helge: Objektivname etc. und vermutetes Baujahr wären sehr hilfreich. Kannst du erkennen, welche der Linsen den Gelbstich besitzt?
AW: Was tun bei vergilbte Linsen?
Zitat:
Zitat von
CChris
Ich glaube, wir sollten uns auf die unbekannte 2. Ursache für Linsenverfärbung konzentrieren, zu Thorium und Lathan gibt es online schon eine Menge Quellen, und bei diesen Objektiven kann man durch andere Lagerung etc. nichts am Prozess der Gelbfärbung ändern.
@Helge: Objektivname etc. und vermutetes Baujahr wären sehr hilfreich. Kannst du erkennen, welche der Linsen den Gelbstich besitzt?
Ich fürchte dass wir uns das sparen können, da es sich genau um das von Dir schon erwähnte Nikkor 1,4/35 handelt, von dem bekannt ist, dass die früheren Varianten mindestens eine thoriumhaltige Linse besitzen.
Ich denke ich werde es dennoch mal mit der UV-Therapie versuchen, da ich Zugang zu einem UV-Gerät habe. Schaden wird es ja anscheinend nicht.
AW: Was tun bei vergilbte Linsen?
sonnenlicht allgemein beseitigt verfärbungen. allerdings muss man das ding schon 1-2 wochen in der sonne exponieren, dann ists auch entfärbt...aber nur für ein paar monate, dann vergilbt es wieder. beachten muss man allerdings, dass sich das objektiv in der sonne natürlich dabei stark erwärmt und allfälliges fett sich darin verflüssigt...möglicherweise bis auf die blende. also genaugenommen bringts gar nix, am besten lässt man die linse nicht zugedeckelt in einem lichten raum liegen...oder benutzt sie eben, wie schon geschrieben.
lg
AW: Was tun bei vergilbte Linsen?
Also ich habe mein Takumar mit einer UV Lampe behandelt.
Die Lampe hatte ich von Conrad. Um die Linse habe ich locker Alufolie gewickelt, so dass nach allen Seiten genügend Freiraum für Reflektionen war.
Sah aus wie eine Art Höhle, zur Lampe hin natürlich offen.
Das ganze hat zwar einige Tage gedauert aber dann war die Verfärbung weg.
Gruss, Tom
AW: Was tun bei vergilbte Linsen?
Dann lag ich ja leider richtig mit dem 1.4/35 Nikkor.
Ich bin mir nicht sicher, ob das UV-Licht wirklich bis zu den betroffenen Stellen im Glas durchdringt, aber ein Versuch ist es sicher wert.
Laut einer Aussage im rangefinderforum.com sind 1.4/35 Nikkor-Objektive von #350001 bis #376937 alle mit thoriumhaltigem Glas gebaut worden.
(D.h. "-N" bzw. "-NC" und ein Teil der "-K"-Reihe)
Ist dein Objektiv da dabei?
Hier gibts eine gute Beschreibung des Objektives auf nikon.com, dort sieht man auch folgenden Aufbau:
http://imaging.nikon.com/products/im...img/n27_02.jpg
Ich nehme an, dass zumindest die große mittlere Gruppe aus Thorium-Glas gebaut worden ist, genauer gesagt der rechte Teil der UD-LD-Kombination, da Thoriumglas ein LD-Element ist.
Das würde auch erklären, wieso die Geldfärbung so stark ausfällt: es ist einfach viel Thorium-Glas im Objektiv ;)
Online liest man in vielen Quellen, dass die Gelbfärbung per Sonnenlicht reversibel ist. Das kommt mir so etwas logischer vor als bei UV-Licht, schließlich absorbieren Teile der Thorium-Linse ja offensichtlich einen Teil des sichtbaren (nicht-UV)-Lichts und manchen nebenbei aus deinem f/1.4 ein f/1.6 oder f/1.8.
Genau dieses absorbierte Lichtenergie könnte den Umkehrprozess erklären.
Wie schon erwähnt, das Risiko ist eben Sonne + Optik = Brennpunkt und die Temperatur.
Mal sehen, vielleicht probiere ich das im Sommer mit meinem ENNA 3,5/35 selbst aus.
Gelbstich garantiert entfernen ... ;)
Hier ein Tip, wie man den Gelbstich des Takumar 1.4/50mm garantiert entfernen kann ...
http://web.aanet.com.au/bayling/repair.html
;)
Grüße
Georg