Mittel/Grossformat Linsen Brennweite/Blickwinkel KB/APS-C
Guten Abend,
mir kann doch bestimmt einer sagen wie sich z.B. ein adaptiertes 645er Objektiv bezüglich Brennweite ( *g* ja die echte ändert sich nicht^^) und Blickwinkel verhält?
Anhang: sagen wir einfach mal ein Distagon T* 3,5/55 mm für die Contax 645, um die Ganze Sache etwas präziser zu formulieren
LG Pascal
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Hm, die Frage verstehe ich nicht ganz?
Das 55 mm Distagon verhält sich an Deiner KB oder Crop Kamera recht ähnlich wie ein 55 mm Objektiv das für Kleinbild oder Crop gerechnet ist.
Also der Bildwinkel des 55 mm Mittelformat Weitwinkel ist der gleiche wie bei nem 18-55 Normalzoom bei Einstellung auf 55 mm an der Cropkamera.
Die Brennweite ändert sich nicht - wie Du bereits weißt.
Und zu jeder Brennweite kannst Du mit den Optikformeln / Online-Tools den Bildwinkel für einen Sensor berechnen. Das gibt dann an, was Du mit so einer Brennweite bei welcher Entfernung abbilden kannst auf Sensor X. Wenn dann das Objektiv auch eine genügend große Bildprojektion von ausreichender Qualität bietet, kannst Du das nutzen.
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Müsste sich der Blickwinkel nicht verengen wenn ich nur einen "Ausschnitt" der Linse benutze?
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Hab das mal hier rein gehauen: http://www60.wolframalpha.com/input/...eldOfView.f_30
Sehe ich das richtig das ein Superweitwinkel für die Mittelformatkamera mit 30mm demnach einen 26° Bildwinkel vertikalabdeckt?
(Bin heute irgendwie langsam :-P )
thx schon mal für deine Hilfe
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Ja, am größeren Format ist der Winkel weit! Daraus schneidest du einen "crop" - dann ist der Sicht-Winkel kleiner. Ein 30er ist am Mittelformat ein Superweitwinkel (es leuchtet eine größere Fläche aus), am Kleinbild ein schlichtes Weitwinkel (bei dem nur der "sweet spot" des Objektivs genutzt wird).
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Zitat:
Zitat von
Kabraxis
..
Sehe ich das richtig das ein Superweitwinkel für die Mittelformatkamera mit 30mm demnach einen 26° Bildwinkel vertikalabdeckt?
(Bin heute irgendwie langsam :-P )
..
Für SI Einheiten Gewöhnte ist Wolfram Alpha wohl gefährlich :-)
Das sind keine Grad - oder siehst Du ein "°" Zeichen?
Die 26´2.016" sind 26 foot und 2,016 inch - und das wird wohl den 7,976 Metern entsprechen :-)
Mit dem Linos System Predesigner komm ich auf einen vertikalen Winkel an KB von 43,484°.
Und das wird nur anhand der Brennweite und den Abständen, Sensorgrößen gerrechnet - ob das Objektiv für KB, Minox oder Mittelformat gerrechnet wird, ist erstmal egal. Die Gedanken ob die Ausleuchtung stimmt, darf mans ich selbst machen.
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55mm sind eben 55mm, egal an welchem Format.
Der Bildwinkel aber ändert sich, da er - wie schon geschrieben wurde - vom Aufnahmeformat gekappt wird.
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Ein 80mm ist an der Pentacon Six vom Winkel her wie ein 50mm auf Kleinbild (oder 35mm auf Kleinbild Halbformat).
Ein 50mm ist ca. ein 35mm - Vorteil ist, die Schärfentiefe verhält sich bei gleicher Blende anders, der Gesamteindruck verändert sich bei Mittelformat oder größer.
Selbst digitale Mittelformatkameras haben einen Crop, warum auch immer. Somit ist der Abstand zum Vollformat Kleinbild nicht so groß. Ich wage zu behaupten, dass man mit guten lichtstarken Objektiven auf KB dem Mittelformat (meist beginnen die mit f2,8) recht nahe kommt.
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Zitat:
Zitat von
Padiej
Ein 80mm ist an der Pentacon Six vom Winkel her wie ein 50mm auf Kleinbild (oder 35mm auf Kleinbild Halbformat).
Ein 50mm ist ca. ein 35mm - Vorteil ist, die Schärfentiefe verhält sich bei gleicher Blende anders, der Gesamteindruck verändert sich bei Mittelformat oder größer.
Selbst digitale Mittelformatkameras haben einen Crop, warum auch immer. Somit ist der Abstand zum Vollformat Kleinbild nicht so groß. Ich wage zu behaupten, dass man mit guten lichtstarken Objektiven auf KB dem Mittelformat (meist beginnen die mit f2,8) recht nahe kommt.
Der eigentliche Unterschied besteht bei der Berechnung des Unschschärfenkreises. Da er, noch aus Analogzeiten, etwa der 1500te Teil der Bilddiagonale war, ist er naturgemäß bei einem "Großformatobjektiv" größer als bei einem Mittel- oder KB / APS- oder noch keiner Format. Die Qualität der Mittel- oder Großformatlinsen muss also besser sein, um ein gleich gutes Ergebnis auf der Film/Sensorebene zu haben. Sie sind allerdings auch meistens besser und zudem haben diese Linsen den Vorteil, dass man fast unbedenklich shiften kann, da der Bildkreis groß genug ist.
Digitale Mittelformatkameras haben nur deswegen einen Crop, weil es noch keinen (bezahlbaren) Mittelformatchip gibt. Sie sind alle kleiner - selbst bei 37 000 Euro.
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Endlich Licht im dunkeln, Danke für eure Antworten. Und noch etwas gelernt, neue Zusammenhänge nach Möglichkeit nicht auf Nachtschicht erfassen :-)
Erfolreichen Tag euch allen
LG Pascal
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Zitat:
Zitat von
cdgh
...des Unschschärfenkreises. Da er, noch aus Analogzeiten, etwa der 1500te Teil der Bilddiagonale war, ist er naturgemäß bei einem "Großformatobjektiv" größer als bei einem Mittel- oder KB / APS- oder noch keiner Format. Die Qualität der Mittel- oder Großformatlinsen muss also besser sein, um ein gleich gutes Ergebnis auf der Film/Sensorebene zu haben. Sie sind allerdings auch meistens besser und zudem haben diese Linsen den Vorteil, dass man fast unbedenklich shiften kann, da der Bildkreis groß genug ist.
Sorry, aber das stimmt so nicht.
Wenn der Unschärfekreis "größer" ist, muss das Objektiv keineswegs besser sein, sondern darf sogar etwas schlechter sein als beim Kleinbild, es muss eben nicht so hoch auflösen wie ein KB-Objektiv.
Und besser sind die Mittelformatobjektive in der Regel auch nicht per se, sondern meist daher, weil sie eben von sehr guten Herstellern gebaut werden.
Man darf die Mittelformatobjektive für die Mamiyas und die Hasselblads nicht mit billigen Kleinbildobjektiven vergleichen, sondern mit Zuikos, Zeiss und Leitz Linsen.
Und dann schneiden die Mittelformatler nicht besser ab.
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Carsten hat Recht, bei den Linientests waren die Kleinbildobjektive besser als die Mittelformatobjektive.
Aber der Gesamteindruck macht diesen minimalen Vorsprung wett, da Mittelformat die vierfache Fläche ausleuchten darf.
Dadurch wirken die "Fehler" nicht so stark wie beim vergrößerten Kleinbild.
In der analogen Welt war meiner Meinung nach das Filmkorn der limitierende Faktor, nicht die Optiken.
Was derzeit möglich ist (18MP bei Halbformat oder 24MP bei Sonys Vollformat) geht weit über die Fähigkeiten des Filmkorns hinaus.
Aber die guten Linsen sind noch nicht am Limit.
Daher ist es mir vollkommen klar, das Mittelformat im analogen Bereich um Häuser besser ist, als Kleinbild.
Im Digitalen aber, da stimmt der Kosten-Nutzen Faktor nicht.
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Zitat:
Zitat von
LucisPictor
Sorry, aber das stimmt so nicht.
Wenn der Unschärfekreis "größer" ist, muss das Objektiv keineswegs besser sein, sondern darf sogar etwas schlechter sein als beim Kleinbild, es muss eben nicht so hoch auflösen wie ein KB-Objektiv.
Und besser sind die Mittelformatobjektive in der Regel auch nicht per se, sondern meist daher, weil sie eben von sehr guten Herstellern gebaut werden.
Man darf die Mittelformatobjektive für die Mamiyas und die Hasselblads nicht mit billigen Kleinbildobjektiven vergleichen, sondern mit Zuikos, Zeiss und Leitz Linsen.
Und dann schneiden die Mittelformatler nicht besser ab.
Sorry, aber Du hast fast recht.:respekt:
Nur, ich habe nichts anderes gesagt.
Das (mein) Zuiko war allerdings merklich schlechter als das APO-Ronar. Das hatte ich auf einer optischen Bank nachgemessen, bei Olympus in Hamburg reklamiert und meine Messergebnisse zur Verfügung gestellt. Es wurde nach gebessert, das Ergebnis blieb gleich.
Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass die "Lichtstärke" der von mir gemeinten Objektive wesentlich geringer ist, als die lichtstarken KB-Objektive mit ihren bis zu16 Linsen. Dass bei jedem Übergang von einem Medium in ein anderes eine von der Wellenlänge abhängige unterschiedliche Lichtbrechung erfolgt, ist (hoffentlich) bekannte Physik. (6.Klasse)Dies erklärt die Schwierigkeit einen punktförmigen Lichtstrahl (vereinfachte Darstellung) nach der Linse wieder zu einem Punkt zu formen.
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Wenn man die Kirche in dieser theoretischen Betrachtung im Dorf läßt, reden wir hier von den Notwendigkeiten bzw. Vorzügen die das größere Negativformat als Ausgangsbasis in analogen Zeiten hatte.
Nun kann man natürlich daraus mutmaßen, das die optische Qualität der verwendeten LInsen nicht so hoch sein brauchte, da in der Qualitätsunterscheidung das Negativ Ausgangsmaterial eine viel größere Rolle spielte, als in der heutigen Zeit der Sensoren. Meine Erfahrung mit den Objektiven meiner alten Hasselblad, von denen ich schon die eine oder andere vor die 5D halten konnte (danke Karhar) indes zeigt letztlich, dass die Premium - Hersteller diesen Weg sicherlich nicht gegangen sind, sondern eben auch in dem Segment Höchstleistungen anstrebten. Auch gab es hier hinreichend Konkurrenz. Mamya/Pentax/Hasselblad/Rollei/Zenza Bronica und andere haben sich da auch einen erbitterten Kampf um Marktanteile im Studiobereich und Sachfotografie geliefert.
Meine Erfahrung sagt mir, ohne eine optische Bank zu bemühen, dass die Premium Hersteller wie Zeiss dies sicherlich nie als Grundlage für ihre Entwicklungen angenommen haben.
Insofern ist es schon sehr schwierig, hier gesicherte Aussagen zu treffen, da einerseits kaum einer von uns die Möglichkeit hat, einerseits die Linienpaare/mm zu bestimmen, andererseits dies immer noch nichts darüber aussagt, wie sich die alten Objektive an den unterschiedlichen heutigen DSLR - Sensoren verhalten. Allein die Struktur/Anordung der Mikrolinsen moderner Sensoren sorgen da schon hinreichend für "Toleranzen" und das simple auszählen aus der Analogen Zeit dürfte da sicher heut auch nicht weiterhelfen.
Kontrastminderungen durch Reflektionen der Hinterlinsen zu den Sensoren sei hier nur mal als "Zauberwort" in den Raum geworfen... Nicht umsonst haben wir heute speziell auf die Bedürfnisse der DSLR Technik abgestimmte Objektiventwicklungen, die der Sensortechnik besser gerecht werden. Bestes Beispiel ist hier die Leica S2 und die dafür neu entwickelten Objektive.. ebenso wie die neuen Zeiss Linsen.
Eine gesicherte Aussage, die nicht Allgemeinplätze aus der uns bekannten Physik alter Tage wiederholt, Messmethoden die wir aus dieser Zeit noch kennen ins Rennen schickt und darüber hinaus noch die damals geltenden Vorteile des MF gegenüber KB in Bezug auf das Negativ-Ausgangsformat vermengt, ist sicher ungeeignet uns weiter zu helfen.
Es war damals das Ausgangsformat des Negativs, das den Vorteil unter dem Vergößerer ausgemacht hat. Das Korn des Films musste nicht in dem hohen Maße linear mitvergrößert werden, sondern die Abbildung war auf dem Format im Verhältnis zur Kornstruktur beim Kleinbild einfach größer (der Film war die gleiche Basis). Heute könnte man in der Sensor - Zeit vielleicht sagen, das Nutzsignal war besser oder der Störabstand zum Korn/Rauschen einfach
größer.
Eine Aussage über die Qualität der Linsen kann ich daraus erstmal nicht ableiten, wie es gern getan wird.
LG
Henry
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Eben! Daher auch mein Satz:
Zitat:
Zitat von
LucisPictor
Man darf die Mittelformatobjektive für die Mamiyas und die Hasselblads nicht mit billigen Kleinbildobjektiven vergleichen, sondern mit Zuikos, Zeiss und Leitz Linsen.
Was die Lichtstärke angeht, stimmt es, dass Mittelformatobjektive nicht an Kleinbildobjektive herankommen.
Bzgl. der Schärfentiefe müssen sie das ja auch nicht. Bei 4.5x6 gegeüber Kleinbild gewinnt man locker ein Blende.