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Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Hallo!
Nachdem ich mal wieder mit den Anwender Definitionen (so heißt es zumindest bei Canon) herumexperimentiere, würde mich mal interessieren, wie ihr die Optionen eingestellt habt, um optimale Schärfe zu bekommen...
Meine (Haupt-)Einstellung:
Bildstil: Standart
Schärfe 7 (maximal)
Kontrast +2
Farbsättigung 0
Farbton 0
Wenn ich z.B. Kontrast und Schärfe auf maximal setze, ist dann in Extremsituationen mit Bildfehlern zu rechnen?
Grüsse Hugo
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Zitat:
Zitat von
FastHugo
Hallo!
Nachdem ich mal wieder mit den Anwender Definitionen (so heißt es zumindest bei Canon) herumexperimentiere, würde mich mal interessieren, wie ihr die Optionen eingestellt habt, um optimale Schärfe zu bekommen...
Meine (Haupt-)Einstellung:
Bildstil: Standart
Schärfe 7 (maximal)
Kontrast +2
Farbsättigung 0
Farbton 0
Wenn ich z.B. Kontrast und Schärfe auf maximal setze, ist dann in Extremsituationen mit Bildfehlern zu rechnen?
Grüsse Hugo
Was ist denn für Dich eine optimale Schärfe?
Hast Du Dir mal die Treppchenbildung an weißen Kanten in einer Vergrößerung mit Schärfung 7 angesehen?
Sorry, aber Schärfe 7 also max. heißt eigentlich Du brauchst dringend einen neuen Monitor und/oder bessere Objektive. :lolaway:
Fotografierst du in RAW oder JPG und wo hast Du was geregelt?
Fragen über Fragen, die offen bleiben.
Aber um Deine zu beantworten.. an der EOS 5D fote ich in RAW, benutze meist das Profil "Standard" mit einer dann an den Canon RAW Konverter übergebenen Schärfung von 2. Restparameter bleiben zumeist auf 0.
Darüber hinaus habe ich für kontrastreiche Motive eine Variation eingestellt, die bei harten Schatten durch Sonnenlicht eine -1 bis -2 im Kontrast benutzt. Dadurch das es in RAW ist, kann ich im DPP entsprechend anpassen, wenn es mal notwendig zu sein scheint.
Das ist alles und mehr auch nicht notwendig. Die Schärfung 2 gleicht in etwa die Verluste durch das vor dem eigentlichen Sensor sitzende AA Sperrfilter für Bayer Sensoren aus. Dies führt zu leichten Schärfeverlusten.
Die damit ausgeglichen werden. Alles andere ist so gut wie überfüßig und führt zu den furchtbaren, überschärften Bildern, wo die pseudoschärfe durch die Treppchenbildung immer klar erkennbar ist.
LG
Henry
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Das hilft mir doch schon mal weiter, ich fotografiere meistens in RAW+JPG, klar in RAW kann ich auch noch nachschärfen.
Hier ein Beispielfoto mit diesen Einstellungen, entweder gibt es hier keine Treppchenbildung, oder ich muss mal zum Optiker meines Vertrauens:
http://gallery.digicamclub.de/4image...93&mode=search
Aber evtl. ist das Bild nicht extrem genug, von den weissen Stellen her...werd' das mal mit dem guten, alten Siemensstern versuchen, da müsste ich doch die Unterschiede sehen...
Auf jeden Fall mal Danke für die Info...
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Zitat:
Zitat von
FastHugo
Das hilft mir doch schon mal weiter, ich fotografiere meistens in RAW+JPG, klar in RAW kann ich auch noch nachschärfen.
Hier ein Beispielfoto mit diesen Einstellungen, entweder gibt es hier keine Treppchenbildung, oder ich muss mal zum Optiker meines Vertrauens:
http://gallery.digicamclub.de/4image...93&mode=search
Aber evtl. ist das Bild nicht extrem genug, von den weissen Stellen her...werd' das mal mit dem guten, alten Siemensstern versuchen, da müsste ich doch die Unterschiede sehen...
Auf jeden Fall mal Danke für die Info...
Na dann mach mal an Deinem Monitor von Deinem Bild einen 100% Crop, dann siehst Du es.. das Bild ist zudem komplett überschärft, dies erkennt man bereits mit bloßem Auge.
Nimm mal was auf, in dem Du im Nahbereich Linien laufen hast.. da verstehst Du es... Fahr mal bei dem Original Deines Galeriebildes in den Kopfbereich des Käfers und schau Dir die Pelzhaare oder was es sein soll an.. Danach reden wir dann mal über den Optiker.
Bei solchen Motiven in den verkleinerten JPGs, naja, wie soll ich es sagen, erkennst man ausser Schärfung und hell Dunkel nix. Ich hätte es gern mal rausgecroppt für Dich, um es zu zeigen, aber das gibt das verkleinerte Bild leider nicht her.
Der Siemensstern nutzt da gar nichts. Linien in der Längs und Diagonalrichtung bei Hell / Dunkelübergängen und Du merkst es schlagartig. Woran liegt es wohl, das Du das Gefühl hast, mit Schärfe 7 am Besten zu arbeiten. Dies wäre die nächste Frage. Sicherlich wegen Deiner Objektive. Ging mir am Anfang auch so, da hab ich auch nur das Kitobjektiv benutzt und die EFs Objektive. Da lag die Schärfeeinstellung an meiner Kamera auch immer deutlich höher. Die Ursache sind die Objektive, die einfach die Schärfeleistung nicht bringen. Deshalb auch der Wunsch mehr Schärfe "rein zu schrauben". Aber viel hilft nicht viel, sondern macht aus einem Bild dann irgendwann einen einzigen Bildfehler. Der Griff zu besseren Objektiven läßt Dich dann irgendwann die Schärfe 7 automatisch vergessen.
Schau mal hier, das ist eine Blende 2.8/105mm bei Offenblende.. Schärfe 2 aus der Kamera !!!
Klick in das Bild, dann vergößert es und fahr mal in die Haare.. da braucht man dann keine Schärfung die höher als 2 ausfällt.
Danach dann Gang zum Optiker... grins
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...rten_offen.JPG
LG
Henry
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Bei der 40D:
Bildstil Anw. Def. 1(Standard)
Schärfe 4
Kontrast 1
Farbsättigung 0
Farbton 0
Farbraum sRGB
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Die Einstellung habe ich bei meiner 40D auch. Das ist aber ja nur für schnellen Jpgs, in RAW kann man ja immer noch passend schrauben- da ist ja alles offen.
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Auf der 5D habe ich Schärfe 0 = Neutral ... ich hole mir die fehlende Schärfe erst mit der EBV (Unscharf Maskieren)
Nachschärfen kann man immer (wie beim Essen) - aber dann ist es scharf und man kann es nicht mehr umkehren
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Halte es da wie Josef, wenn es nicht passt, hat man noch das RAW.
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Bildstil neutral = Schärfe 0, da ich nur RAW fotografiere. Wenn ich ab und an dann doch RAW+JPEG aufnehme, stelle ich entweder Landschaft oder Portrait ein, je nachdem...
Man muß bei den Bildstilen bedenken, dass diese absolut keine Auswirkung auf RAWs haben. Lediglich Canons DPP interpretiert die mitgegebenen Einstellungen, alle anderen RAW-Converter interessiert das nicht die Bohne.
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Zitat:
Zitat von
Heiko
Man muß bei den Bildstilen bedenken, dass diese absolut keine Auswirkung auf RAWs haben. Lediglich Canons DPP interpretiert die mitgegebenen Einstellungen, alle anderen RAW-Converter interessiert das nicht die Bohne.
Das ist doch mal gut zu wissen! Danke für die Info!
Grüße Hugo
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Zitat:
Zitat von
hinnerker
Na dann mach mal an Deinem Monitor von Deinem Bild einen 100% Crop, dann siehst Du es.. das Bild ist zudem komplett überschärft, dies erkennt man bereits mit bloßem Auge.
LG
Henry
Hat aber keiner erkannt,ich auch nicht,zumindest keine Überschärfung finde es ok.
Sehen wir so verschieden...:shocking:?
Gruß Chaos
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Zitat:
Zitat von
Chaos
Hat aber keiner erkannt,ich auch nicht,zumindest keine Überschärfung finde es ok.
Sehen wir so verschieden...:shocking:?
Gruß Chaos
Hi Chaos.. es hat weniger was mit dem direkt sichtbaren und viel zu kleinen
Bild aus der Galerie zu tun, als vielmehr, was sich für Schärfungsartefakte auf dem Chitinpanzer des Käfers abspielen.
Ich zeige mal zwei Beispielbilder, die das verdeutlichen. Achte mal auf die Nase des Bären..
Erstes Bild mit Schärfe 3
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...h/baer-ad3.jpg
Und nun das Ganze mit Schärfe 7, also so, wie vom TO benutzt nach eingenen Angaben.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...h/baer-ad7.jpg
Wie Du siehst, werde dem Bild erhebliche kontraststeigerungen bis zur Unnatürlichkeit hinzugefügt. Diese sind in dem verkleinerten Forumsbild nicht direkt in Form von Treppenartefakten zu sehen, aber die abrupten und unnatürlichen Helligkeitsartefakte wie in diesem Beispielen, sind im Bild deutlich zu sehen.
Ist zwar im Käferbild dann wieder etwas dunkler gemacht worden... aber das Problem bleibt.
Und nun schau Dir das Bild vom Kartoffelkäfer nochmal an..
http://gallery.digicamclub.de/4image...93&mode=search
Alles klar? Wird gern und häufig gemacht, um die "Unebenheiten" des kleinen Darstellungsmaßstabes in der Galerie zu "überlisten".
LG
Henry
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Ich danke Dir für die Beispiele.
Ist schon gewaltig und ich muß gestehen trotz Sehtest:shocking:mit der RICHTIGEN Schärfe habe ich schon Probleme.
LG Chaos
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Die "richtige" Schäfe ist auch nur sehr schwer zu definieren.
Es kommt auch ganz stark auf den Monitor an. Was auf dem einen Bildschirm als "sehr scharf" gesehen wird, wirkt auf dem anderen schon "überschärft".
Viel hängt davon ab, ob man auf einem Röhrenmonitor (CRT) oder einem LCD-Display Bilder anschaut. Einige Notebooks zum Beispiel haben die Tendenz Bilder sehr scharf darzustellen.
Über "Schärfe" im Bild könnte man Seiten füllen...
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Ich seh das auch wie Carsten,denn Schärfe ist doch ein sehr diffuser Begriff (ausserhalb seiner techn.Definition) .Ich würde lieber von Klarheit ,eben einer guten Erkennbarkeit von Details sprechen,wenn es denn beim Bild ,überhaupt notwendig ist .
Bei dem Bären Foto gut an den Haaren zu erkennen ,welche über die Augen laufen.Erstere noch als solche, in ihrer Form zu erkennen,dann beim zweiten ,nur noch helle gleichstarke Linien.
Das Käferbild wirkt auf mich schon wieder unscharf,weil wohl auch wichtige Informationsteile(Augen,Fühler/Zangen) nicht wirklich klar zu erkennen sind.
Meine Einstellungen daher alles auf 0 bzw neutral.
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Zitat:
Zitat von
hinnerker
[..]
Wie Du siehst, werde dem Bild erhebliche kontraststeigerungen bis zur Unnatürlichkeit hinzugefügt. Diese sind in dem verkleinerten Forumsbild nicht direkt in Form von Treppenartefakten zu sehen, aber die abrupten und unnatürlichen Helligkeitsartefakte wie in diesem Beispielen, sind im Bild deutlich zu sehen.
[...]
Ist zwar im Käferbild dann wieder etwas dunkler gemacht worden... aber das Problem bleibt.
Alles klar? Wird gern und häufig gemacht, um die "Unebenheiten" des kleinen Darstellungsmaßstabes in der Galerie zu "überlisten".
Hallo Henry!
Zuerst: ich liebe deine postings, v.a. #48 in "die besten 3 Bilder ..."
Hier aber kann ich dir nicht folgen: ich sehe die Kontraststeigerungen bis zur Unnatürlichkeit nicht. Für meine Augen ist Bild 2 das bessere. Die einzelnen Haare über den Augen sind scharf und auch im Gewusel scheint mir nix zu fehlen. Ich glaube schön länger, dass ich "schärfesüchtig" bin. Bei Portraits zB. will ich die Wimpern meiner Jungs exakt dargestellt wissen. Wo sehe ich das falsch?
fragt
Andreas
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Zitat:
Zitat von
keepout
Hallo Henry!
Zuerst: ich liebe deine postings, v.a. #48 in "die besten 3 Bilder ..."
Hier aber kann ich dir nicht folgen: ich sehe die Kontraststeigerungen bis zur Unnatürlichkeit nicht. Für meine Augen ist Bild 2 das bessere. Die einzelnen Haare über den Augen sind scharf und auch im Gewusel scheint mir nix zu fehlen. Ich glaube schön länger, dass ich "schärfesüchtig" bin. Bei Portraits zB. will ich die Wimpern meiner Jungs exakt dargestellt wissen. Wo sehe ich das falsch?
fragt
Andreas
Zunächst vielen Dank für Deine freundlichen Worte und es freut mich schon, das Du im Geiste wohl scheinbar ähnlich denkst wie ich, was ich aus dem Zitat Post#48 entnehme.
Zitat:
Ich glaube schön länger, dass ich "schärfesüchtig" bin. Bei Portraits zB. will ich die Wimpern meiner Jungs exakt dargestellt wissen. Wo sehe ich das falsch?
Falsch siehst Du mit der "Sucht nach Schärfe und Detailreichtum" ersteinmal nichts nach meiner Ansicht.Jeder von uns hat den Wunsch, nach präziser Darstellung, die deckungsgleich mit unserer Wahrnehmung ist.
Es ist aber die Frage in diesem Aspekt, ob über softwaregesteuerte "künstliche Bildgestaltungsmittel" oder über die echte Sensortechnik dies erreicht wird.
Wir hatten an anderer Stelle im Leica S2 Thread über den Aufbau des Bayer Sensors mit seinem AA Filter gesprochen, der einen Teil des Schärfeeindruckes aus den Bildern nimmt.
Eine Schärfung des Bildes zum Ausgleich des Verlustes dieses Filter durch eine Schärfung von 2-3 im DPP halte ich für angemessen und spiegelt nach meiner Ansicht auch die Leistungsfähigkeit der Objektive gut wieder.
Leider .. und das ist die bittere Wahrheit, werden die Bilder mit den "weniger Leistungsfähigen Objektiven" durch Kamerainterne Einstellungen wie am Anfang mit meiner 5D MKII "geschönt".
Ich habe mich gewundert, wieso die eigentlich am Anfang so sonderbar weiche Bilder machte.. bis ich mir das DPP einmal genauer angesehen habe.
Dieses wurde von Canon so vorbelegt, das automatisch bei der Betrachtung im DPP Viewer in hohen ISOs die Rauschunterdrückung nicht auf 0 stand, sondern sowohl in der Helligkeitsrauschunterdrückung als auch in der Farbrauschunterdrückung schon Werte vorgegeben waren, die ich gar nicht wollte und die mich von einer richtigen Beurteilung abhielten.
Warum erzähle ich das?
Nachdem ich dies Parameter, die nur in den Voreinstellungen des DPP wieder herunter gesetzt werden können, auf 0 gebracht habe, bekam ich die Schärfe und Auflösung, die ich mir vorgestellt habe.
Insofern ist Canon hier ein "echter Trickser". Da wird das Rauschen des Sensors bei höheren Iso Stufen im DPP per Software reduziert, aber gleichzeitig (und das weiß jeder, der mal entrauscht hat), auch die Schärfe zurückgenommen.
Jemand der da nicht so genau hinsieht und auch ein Objektiv benutzt, das nicht zur L-Klasse gehört, ist zwar froh und dankbar, aber es ist ein "Softwaretrick", der nichts, aber auch gar nichts über die Qualität des Sensors und des Objektives aussagt.
Deshalb stehe ich mit solchen "Tricks" ein enig auf Kriegsfuß und möchte erfahren, wie sich der Sensor und meine Objektive verhalten, wenn ich diese "Tricks" alle aussen vor lasse. Nur dadurch erkenne ich den Fortschritt. Wenn ich dann das eine Objektiv gegen das Andere teste, weiß ich genau, welches wirklich besser auflöst. Durch Geschraube in der EBV erreiche ich eigentlich nur, das mein Bild aufgrund der Schärfe bewundert werden kann. Technisch gibt es mir keinen Anhaltspunkt für einen Vergleich. Habe ich aber alles auf 0 gesetzt, ist eine korrekte Aussage möglich.
Die Option, die Schärfe bis auf 10 "hochzujubeln" habe ich auch dann noch. Ich weiß dann aber, welches der Objektive das schärfste Bild macht.
Schärfe aber ist per Se nicht das Argument, mit dem man seine Bilder machen sollte. Schärfe ist ein Gestaltungsmittel, genau wie Unschärfe, Farbverläufe und Bokeh eines Objektives. Mehr nicht. Aber es ist heute leider so geworden, das Schärfe das alles bestimmende Element geworden ist, weil die technische Komponente zumeist zu stark in den Vordergrund geschoben wird.
LG
Henry
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Guter Tipp... dann lies es halt nicht. Das war kurz und knapp. :beten:
(Damit das nicht völlig unmißverstandlich im Raum steht. Vor meinem Post stand ein inzwischen gelöschter POST eines Users Waldkobold, in dem mir "Gesülze und dergleichen" an den Kopf geknallt wurde.) Ich lass das aber mal hier stehen und lösche es nicht innerhalb der verbliebenen Zeit)
LG
Henry
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Hallo Henry!
Vielen Dank für deine Erklärung. Wie ein EDVler an einer anderen Stelle schrieb: "Software sollte nicht die Unzulänglichkeiten der Hardware kompensieren."
Ist jedoch ein Maß an Nachschärfung nicht zwingend in der Digitalen Fotografie? Sozusagen unabhängig davon, welchen Sensor und welches Objektiv man benutzt?
Und noch etwas: ist es die Unerfahrenheit, die mir das zweite Bild besser gefallen lassen oder der Trend zur Schärfe, wie du schon schriebst?
fragt
Andreas
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Zitat:
Zitat von
keepout
Hallo Henry!
Vielen Dank für deine Erklärung. Wie ein EDVler an einer anderen Stelle schrieb: "Software sollte nicht die Unzulänglichkeiten der Hardware kompensieren."
Ist jedoch ein Maß an Nachschärfung nicht zwingend in der Digitalen Fotografie? Sozusagen unabhängig davon, welchen Sensor und welches Objektiv man benutzt?
Und noch etwas: ist es die Unerfahrenheit, die mir das zweite Bild besser gefallen lassen oder der Trend zur Schärfe, wie du schon schriebst?
fragt
Andreas
Kann ich nicht sagen.. weiß ich nicht. Kann lediglich von mir selbst sprechen und das ich, als meine erste DSLR, eine Canon 350D in meine Hände kam, auch ständig am "Schärfeknopf" gespielt habe und es mir gar nicht scharf genug sein konnte. Da ich aber im Laufe der Zeit immer mehr, von Haus aus schärfere Objektive aus genau diesen Gründen gekauft habe, hab ich irgendwann einfach nur noch die Regler zurück genommen. Es wirkte auf mich irgendwann unnatürlich, speziell an den Kanten und Übergängen. Bei Portraits hier und da gewünscht, wie bei Kindern, deren Haut oft noch vollständig "lupenrein" und faltenfrei ist, geht das auch.
Aber je älter die Menschen werden die portraitiert werden, umso "gemeiner" ist das, es sei denn, es passt zum Charakter des Bildes.. alte und "lederne" Haut eines Fischers (altbekannte Motive) in Schwarz weiß oder Ähnliches.
Einer Dame ist dann eher diese dermatologische Scan-Arie nicht zuzumuten und meine Frau ist da immer ein guter Gradmesser. Schärfe ist da gut, wo es Details herausarbeitet, aber Mist, wenn es ein "Zuviel" an Details zeigt, die mit dem Auge auch nicht wahrnehmbar und vorhanden sind, da eigentlich nur Kantenkontraste verstärkt werden. Und Deine Oma als Beispiel würde sicherlich ein ihr schmeichelndes Bild, das eben nicht alle Falten der Gesichtshaut oder des Halsansatzes zeigt eher als "gut" empfinden, als ihre durch das alter "erschlaffte" Gesichthaut. Insofern ist Schärfe immer ein Anwendungsspezifischer Vorgang, der mal passt, mal aber völlig unpassend sein kann. Zurückhaltung ist besser, als aggressives Schärfen.
Just my 2 Cents.
LG
Henry
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Das Gefallen finden an neutraler bzw. keiner Schärfung kommt mit der Zeit.
Wie Henry schon erwähnt hat, will man am Beginn immer ein zu viel an Schärfe.
Ähnlich ist es beim HDR-Basteln, da beginnen viele auch mit zu viel an Dynamikenlargement, die Ergebnisse wirken total künstlich.
Es ist sehr schwer, einen Mittelweg zu finden.
Wie immer ist das Glas der wesentliche Faktor.
Ein Porst 1,4/55 ist butterweich (und viele Kit-Objektive), das verträgt eine gewisse Schärfung, ein Leica Summicron braucht keine.
Wenn man schärft, dann sollte man es immer erst am PC tun. Denn ein überschärftes Bild ist nicht mehr entschärfbar.
In der Galerie wird die Überschärfung sofort kommentiert. Man sieht die Halos, die weißen Säume, den Treppeneffekt.
Die Bridge Fuji S6500 schärft enorm. Viele Kompakte und Miniformatler helfen sich so.
Aber bei einer DSLR empfehle ich neutrale Einstellung (bei RAW ist es ja egal, die werden ja immer gleich gespeichert).
Und es ist letztendlich Motivabhängig. Ich habe ein Portrait von mir (mein Freund machte es mit dem 100mm Soligor Makro) weichgezeichnet, denn ich konnte diesen dermatologischen Scan nicht leiden.
Eine Frage an dieser Stelle:
Wie schärft ihr nachträglich die Bilder?
Ich verwende die Funktion Unscharf maskieren.
Meist habe ich beim Radius 1,5 stehen und beim Grad 120% (Photoshop Elements 7).
Hier kann man ganz genau die Überschärfungsbildung sehen und dezent am Limit arbeiten.
lg Peter
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Zitat:
Zitat von
keepout
Ist jedoch ein Maß an Nachschärfung nicht zwingend in der Digitalen Fotografie? Sozusagen unabhängig davon, welchen Sensor und welches Objektiv man benutzt?
Ja, ich denke, das kann man so sagen. Vor den allermeisten Sensoren sitzt ein AA-Filter, der zwar Moirés verhindern aber eben auch Schärfe nimmt und dessen Wirkung gleicht man mit einem "Nachschärfen" wieder aus - entweder in der Kamera oder per EBV.
Ein Vergleich zwischen einem hochauflösenden Film und einem AA-gefilterten Sensor ist von daher nicht fair, wenn keine Schärfung erfolgt.
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Ich nehme Radius 0,2 Stärke 400 bis 500 und Schwelle 0 Aber erst nach dem Verkleinern.Bei PSE 8
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Zitat:
Zitat von
Josef17
Ich nehme Radius 0,2 Stärke 400 bis 500 und Schwelle 0 Aber erst nach dem Verkleinern.Bei PSE 8
Hui, Stärke 500 ist schon eine Menge, aber wenn du damit zufrieden bist, ist's doch klasse.
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Zitat:
Zitat von
Josef17
Ich nehme Radius 0,2 Stärke 400 bis 500 und Schwelle 0 Aber erst nach dem Verkleinern.Bei PSE 8
da benutze ich schon seit Jahren :blah:
Radius 1,3
Stärke 45
und
Schwelle 1
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Die Schärfe-Parameter hängen in erster Linie davon ab, was man mit dem Bild machen möchte. Ein Bild, das ich ausdrucken will, schärfe ich anders als ein Bild, das ich im Web zeige.
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Das kalibrieren von Bildschirm und Drucker ist eine kleine Wissenschaft.
Druck oder Bildschirmpräsentation, Größe, Papier oder anderes Medium, alles spielt hier mit.
Da habe ich sehr wenig Erfahrung.
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Peter, beim auf das Ausgabemedium angepassten Nachschärfen kommt es nicht auf ein Kalibrieren von Drucker und Monitor an.
Ein Ausdruck muss aufgrund der unterschiedlichen Punktdarstellung stärker nachgeschärft werden als ein Monitorbild.
Die Kalibrierung spielt für die richtige Farbausgabe eine Rolle.
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Zitat:
Zitat von
Josef17
Ich nehme Radius 0,2 Stärke 400 bis 500 und Schwelle 0 Aber erst nach dem Verkleinern.Bei PSE 8
Bei mir geht die Stärke nur bis 100.
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Bei dem Gerede und Angaben von Stärken der Schärfe kommt bei mir die Frage hoch ob die Berechnung bei allen Programmen die Gleiche ist.
Und da habe ich meine Zweifel. Schon alleine aus dem Grund das fast alle Programme oder Converter andere Prozentangaben etc. machen. Auch mein Subjektiver Eindruck bestärkt mich in der Annahme. Zum Beispiel kommt mir DPP (DDP?) von Canon nicht so scharf vor wie LR alleine wenn man nichts dazu schaltet.
Daher ist es müssig die Diskussion zu führen mit Angaben von Werten.
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Zitat:
Zitat von
wolfi
da benutze ich schon seit Jahren :blah:
Radius 1,3
Stärke 45
und
Schwelle 1
Verstehe ich das richtig,diese Einstellung quer Beet für alle Fotos?
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Ich variiere im PS 7.0 mit der Schärfe: Unscharf maskieren, und dann zwischen 0,7 und 1,5Px bei 150 - 250%, Schwelle 0. Und das wird in der Regel nur partiell, d.h. mit dem Protokollpinsel (meist mit weichen Rand) an bestimmten Stellen, angewendet. Nur selten schärfe ich das verkleinerte Bild noch einmal an wenigen Stellen nach, Einstellung 0,3 bis 0,5Px bei 75 - 100%. Um zu starke Halos zu entfernen, löse ich das Bild so hoch auf, dass ich schon die Pixel sehen kann, und bearbeite die Ränder mit dem gaaanz feinen Stempel (3 - 7Px). Und ev. entstehende Körnigkeiten müssen dann ebenfalls mit dem ganz kleinen Protokollpinsel "glatt gebügelt" (Gaussscher Weichzeichner 1,0 - 5,0Px) werden. Fazit: http://www.smilies.4-user.de/include...e_tier_111.gif-Arbeit, aber manchmal lohnt es sich...
Ansonsten stimme ich mit LucisPictor überein: Es hängt immer davon ab, was man mit dem Bild erreichen will, bzw. wo/wie man es zeigt.
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AW: Anwend. Definitionen, hier Schärfe
Ich krame den Thread nochmal raus.
Ich habe die letzen Wochen kaum fotografiert (wetterbedingt) und mich statt dessen etwas intensiver mit EBV beschäftigt - war auch mal nötig :-).
Wer sich mit dem Schärfen etwas intensiver ausseinandersetzen will, soll am Besten mal den Thread von scorpio im anderen
Blauen Forum durchlesen. Ich weiss nicht ob Links auf das Forum hier noch gesternt werden deshalb bei goolge suchen :
schärfen scorpio
Das ist so ziemlich das Beste was ich auf Deutsch zu dem Thema gefunden habe.
Er erklärt sehr gut was Schärfe eigentlich ist, warum man Digifotos zwingend nachschärfen muss und erklärt die verschiedenen
Methoden und (PS)-Werkzeuge. Das lässt sich aber sicher auch auf andere EBV Programme (und teilweisse RAW-Konverter) anwenden.
Ist zwar ein ewig langer Thread (bzw. Tutorial) aber der Aufwand lohnt sich.
Nur soviel kurz von mir: Die "free-lunch" Methode gibt es nicht :-).
Will heissen:
Es gibt keine Standardmethode ala "nimm USM und dabei die Werte x,y,z".
Letztendlich kommt es drauf an, was für ein Motiv abgelichtet wurde und was man mit dem Bild machen will.
Ein Makro einer Pflanze mit feinen Strukturen braucht andere (z.B. USM) Parameter als eine Landschaft mit eher groben Strukturen oder ein Proträt.
Und es ist ein Unterschied ob man solch ein Bild z.B. im Web zeigen oder ein Poster davon drucken will :-).
Ich empfehle wirklich mal in den Artikel oben (zumindest kurz) reinzuschnuppern. Auch wer keine Lust hat viel Zeit zu investieren,
oder sich in seiner Ehre als Fotograf beschädigt sieht, wenn er das Wort EBV hört, sollte sich zumindest mal die erste Seite anschauen :-).
Gerade der Einstieg hat mir geholfen zu kapieren, warum man schärfen muss - es ist nämlich nicht nur der Filter. sondern die Piixelgrenze allgemein :-) Eine Kante verläuft halt nun mal nicht immer genau durch 2 Pixel, sondern öfters genau durch 1.
Gruß, Tom
P.S.
So eine Art "Free Lunch" gibt es doch. Ist zwar mehr eine lokale Kontrastanhebung als ein richtiges Schärfen aber lässt so ziemlich jedes Bild gleich mal einen Tacken peppiger und schärfer aussehen:
Einfach mal ausprobieren:
USM:
Stärke: 20 % ! (also wirklich miinimal)
Radius: 50 (also ziemlich gross so geht das über das ganze Bild)
Schwellenwert: 0
Ich weiss nicht wie es bei Nicht-PS Software ist Bei PS geht die Stärke bis 500%. Falls das anders ist, den Wert ggf. anpassen