Objektive und die richtige Schmierung
Tach Gemeinde,
in den vergangenen 14 Tagen habe ich mich intensiver mit meinem Flohmarktfund beschäftigt und mir dabei einige Gedanken zur sachlich richtigen Schmierung von Objektiven gemacht.
Hintergrund der ganzen Geschichte: einer meiner Flohmarktfunde, das Auto-Revuenon 1.4/55, hatte über Nacht plötzlich und unerwartet eine völlig verölte Blende.
Nach einiger Sucherei im Internet bin ich auf den Grund dafür gestoßen: Die bei der Montage verwendeten Fette schwitzen bei der Alterung Öl aus, dieses kriecht dann bedingt durch die Kapilarwirkung zwischen den Blendenlamellen und anderen Bauteilen in die kleinsten Spalten und verklebt somit die Lamellen. Bleibt das Objektiv jetzt noch länger liegen verharzt dieses Öl die Blende letzten Endes vollständig.
Da mir eine Reparatur beim Fachmann zu teuer ist und ich sowieso neugierig war wie so ein Objektiv eigentlich von innen aussieht habe ich mich also daran gemacht dieses Problem zu beheben.
Bei dem genannten Objektiv gestaltete sich das beim ersten Versuch recht einfach, die hintere Linse konnte ich ohne Spezialwerkzeug einfach rausdrehen und schon sah ich die Rückseite der Blende blank vor mir liegen, also Aceton auf Wattestäbchen, Blende damit vorsichtig eingestrichen und mit einem saugfähigen, fusselfreien Tuch abtupfen. Das ganze habe ich ca. 10 Mal wiederholt und die Blende lief wieder ohne Widerstand. Gehalten hat die Sache ganze drei Tage, dann war die Blende wieder verölt. Also musste eine endgültige Lösung her. Bevor ich das Objektiv völlig zerlegt habe musste allerdings ein passender Schmierstoff her. Hier jetzt meine Überlegungen dazu:
Sinn und Zweck der Schmierung im Objektiv
Die Schmierung hat nach meiner Überlegung drei Zwecke zu erfüllen:
1. Reibung und Abnutzung vermindern, die Gewindegänge im inneren des Objektivs sind mit so niedriger Fertigungstoleranz hergestellt, dass die Schmierung dafür sorgen muss, dass diese Fertigungstoleranzen auch noch nach vielen Drehbewegungen eingehalten werden.
2. Einstellung erhalten, das verwendete Fett muss auch bei höherer Temperatur gewährleisten, dass die Einstellung des Objektivs auch bei Kamerabewegung erhalten bleibt.
3. Haptik, erst durch die Verwendung des passenden Fettes wird eine gewisse Schwergänigkeit beim Drehen erreicht.
Anforderungen an das Schmiermittel
Hohe Temperaturbeständigkeit, niedrige Viskosität, hohe Alterungsbeständigkeit um Verölung und Verharzung zu vermeiden, druckbeständig damit es sich nicht aus den Gewindegängen verabschiedet und wasserbeständig sollte es auch sein (Kondenswasser bei Temperaturschwankungen).
Gefunden habe ich zwei Spezialfette für optische Geräte auf die ich aufgrund von schlechter Beschaffbarkeit und hohem Preis nicht eingehen will. Nach langem Suchen fand ich dann (hier im Forum auch schonmal erwähnt) eine 300 Gramm Tube Castrol LMX, ein Hochdruckfett zur Schmierung von Wellen und Lagern bei Kfz und Motorrädern (mehr Info). Diese 300 Gramm Tube gibt's beim Zubehörhändler und im Netz für ca. 7,50 € und dürfte mindestens ein Leben lang ausreichen.
Das Objektiv habe ich komplett zerlegt, alle Linsen entfernt, die komplette Mechanik auseinandergebaut und alle geschmierten Teile sowie die komplette Blende gründlichst mit Aceton gereinigt (in einem Glas komplett eingelegt), an den Stellen, die allein durch die Wirkung des Acetons nicht sauber werden bilden sich weiße Flecken, diese lassen sich dann prima mit einer alten Zahnbürste unter Zugabe von einem Tropfen Aceton reinigen. Als alle Teile völlig fettfrei waren habe ich sämtliche Gewinde einmal trocken bis Anschlag zusammen- bzw. durchgedreht um festzustellen, ob alles reibungslos läuft, danach eine geringe Menge des Fettes auf die Innengewinde aufgetragen und alle Teile wieder einmal komplett zusammengedreht damit sich das Fett gleichmäßig verteilt. Überschüssiges Schmiermittel kann man jetzt mit einem trockenen Tuch abwischen und das Objektiv wieder zusammensetzen.
Die Linsen habe ich vor dem Zusammenbau mit Brillenreinigungstüchern (auf Eignung achten! Die Tücher müssen Acetonfrei und für beschichtete/vergütete Brillen geeignet sein) gereinigt und dann nur noch mit Einweggummihandschuhen angefasst.
Hinweis noch zum Aceton: Aceton trocknet völlig ohne Rückstände, gibt keine weißen Ränder auf den Blendenlamellen und ist schnell flüchtig außerdem besitzt es im Gegensatz zu Isopropanol die höhere Fettlösekraft und greift nur ganz wenige Kunststoffe an. Dass man die ganze Aktion am besten im Freien (ohne Zigarette im Mund) und bei Abwesenheit von Frau und Kind durchführt dürfte klar sein...
LG Stefan
AW: Objektive und die richtige Schmierung
Ich bewundere immer wieder die Feinmechaniker hier, denn ich würde A) die Linse nie ohne Gewaltanwendung auseinander bringen und B) anschließend auch kaum wieder so zusammen bauen, dass nix übrig bleibt.
Nicht schlecht Herr Specht.. ähm... Krebs. ;)
AW: Objektive und die richtige Schmierung
Ich hab mich beim ersten Versuch auch gewundert wie unspektakulär diese Objektive aufgebaut sind. Zuerst hatte ich auch die Befürchtung, dass einem alle möglichen Teile um die Ohren fliegen aber nix da und so wahnsinnig feinmechanisch ist das alles garnicht, im Gegenteil rein von der Mechanik her ist das alles ziemlich massiv gebaut, nur bei den Gewinden muss man beim zusammendrehen arg aufpassen, da muss es hunderprozentig sitzen und darf nicht verkanten sonst ist das Gewinde gleich im Eimer und ein irreparabler Schaden entstanden.
AW: Objektive und die richtige Schmierung
Stimmt! Gut gemacht!
Das Auseinaderbauen ist leicht, doch das richtige Zusammenbauen dagegen oft sehr schwierig. ;)
Manchmal, vor allem bei Weitwinkellinsen, sogar beinahe unmöglich, da man sich, wenn man nicht sehr aufpasst, ganz schnell eine dezentrierte Linse zusammenbaut.
Sowas geht eigentlich nur wenn man einen Collimator an einer optischen Bank hat.
AW: Objektive und die richtige Schmierung
Hallo Stefan,
eine Top Arbeit hast Du da hingelegt und schön beschrieben, welche Gedanken hinter der Schmierung stehen.
Die Komplettzerlegung des Objektives und der Neuaufbau Auswaschen und Neufettung des Schneckenganges ist auf Dauer gesehen bei schwierigen "Patienten" der einzige Weg.
Laß Dich jetzt nicht erschrecken.. aber es geht nicht jedesmal so einfach mit dem Wiederzusammenbau und der Grundinstandsetzung.
Ein Sonnar 3,5/135mm, bei dem ich die Blende ausgebaut hatte, war nur nach rund einem Tag "Hirn-Jogging" und einigen fiesen Tricks mit den Lamellen wieder zusammen zu setzen. Auch an einem weiteren Sonnar, einem Alu Sonnar 4/135mm bin ich nach Reinigung des Schneckenganges beim Wiederzusammenbau "gescheitert", weil der Schneckengang sich verzog. Alu Objektive sind hier deutlich kritischer.
Auch scheitern Reinigungsbemühungen oft dann, wenn es um verkittete LInsen geht. Da sind dann zwei Linsen "zusammengeklebt" mit Kanadabalsam als "Übertragungsmedium", weil es einen besseren Brechungsindex hat. Wenn diese Verklebung mit zunehmendem Alter aufbricht, kann sich auch das Öl in Form eines auf dem Glas dann sichtbaren, feinen "Nebel" zwischen die Einzelgläser niederschlagen und den Kontrast des Objektives mildern.
Soll Dir alles keine Angst machen, aber auch darauf hinweisen, dass es manchmal nicht so einfach ist, wie im Falle Deines Objektivs.
Auf jeden Fall bin ich begeistert, wieder einen Bastelkollegen mehr hier zu finden. Großen Respekt für den Einsatz um das alte Objektiv und Deinen tollen Bericht.
Laß uns dann demnächst mal Bilder von und mit dem 1.4er sehen um zu gucken, was es nach der Reparatur kann.
LG
Henry
AW: Objektive und die richtige Schmierung
Ich hab die ganze Aktion in Bildern festgehalten und werde mich im Urlaub mal daran machen wenn ich die Beschreibungen für den Blendenumbau erstelle. Im Moment scheitere ich noch ein wenig an der Feinjustierung, mein AF-Confirm leuchtet über einen ziemlich weiten Bereich auf, da muss ich nochmal dran, die ersten Bilder, die ich gestern während der Justierung gemacht habe, haben nicht ganz gesessen...
AW: Objektive und die richtige Schmierung
Zitat:
Zitat von
Heiko
... A) die Linse nie ohne Gewaltanwendung auseinander bringen...
Ich hab vor kurzem paar Tüten mit teilzerlegten Billigzooms entsorgen wollen.
Also erst mal alles demontieren um die Schrauben, Linsen und was sonst brauchbar erscheint zu sammeln. Aber was soll ich sagen, die Billig-Plastik-Zooms brauchen auch eine erhebliche Gealt, wenn man sie nicht komplett auseinanderschrauben möchte, oder irgendwo was festsitzt / einem der Weg der richtigen Öffnung nicht einfällt.
Ich hab da mit dicken Schraubendrehern gehebelt etc.
Jetzt habe ich einiges Kleinmaterial, und eine Tüte mit Sondermüll den ich demnächst zum Recycling-Hof tragen muß.
AW: Objektive und die richtige Schmierung
Zitat:
Zitat von
LucisPictor
geht eigentlich nur wenn man einen Collimator an einer optischen Bank hat.
Kollimator = Lichtquelle in unendlicher Entfernung?
Optische Bank = Eine Vorrichtung zum justieren?
Verstehe ich das richtig?
Sowas könnte man mal als Bauprojekt fürs Forum in Angriff nehmen, vom Prinzip her müsste es ausreichen in einem Rohr mit M42 Gewinde einen Laserpointer exakt zu zentrieren, davor müsste sich eine Auflage für das Objektiv befinden. Der Laserpointer im Rohr wird dann auf das Objektiv geschraubt und erzeugt einen Punkt an der Wand. Die Linsen sind dann richtig zentriert, wenn sich der Punkt an der Wand nicht vom Fleck bewegt, wenn man das Objektiv dreht, ist das so korrekt?
Falls ja, brauchen wir jemanden mit einer Drehbank...
Google hat das hier für mich gefunden: http://www.otterstedt.de/atm/kollimator.html
AW: Objektive und die richtige Schmierung
AW: Objektive und die richtige Schmierung
Wobei hier die Frage auftritt, was denn als Weitwinkel definiert wird und welche Kamera zu Grunde liegt um eine Dezentrierung zu überprüfen.
Bis 28mm kann man dies immer noch sehr gut an einer planparallelen Wand feststellen, die mit Reibeputz oder anderen scharfe Strukturen liefernden Materialien versehen ist.
In der Detailansicht merkt man schon sehr genau, ob etwas im Linsensystem dezentriert ist.
Eine optische Bank zu bauen, ist eine große Herausforderung, deren notwendige Präzission nicht mal so eben im Hausgebrauch erbracht werden kann.
Sonst kommt dabei letztlich nur die Erkenntnis bei raus.. "wer misst, misst Mist".. insbesondere die durch den Selbstbau einer solchen Einheit eingebauten eigenen Fehler kann man ja nichtmal gegen ein "Vergleichsnormal testen"..
Im Grunde ist das bei den alten Manuellen Objektiven nach meiner Ansicht auch nicht erforderlich, wenn sauber und möglichst exakt bei der Zerlegung (alle Glasflächen mit ihrem Sitz zueinander markieren) und beim Wiederzusammenbau eben einerseits der jeweilige Sitz wieder hergestellt wird und darauf geachtet wurde, das sich keine Staubkörnchen/Dreckreste nach dem Wischen etc... an den Auflage/Einlegeflächen der Gläser abgesetzt haben.
Ich habe bisher nur ein einziges Objektiv gehabt, bei der sich eine Dezentrierung ergab, die in einem Bildteil eine geringere Schärfe bei Offenblende ergab.. dies war mein erstes Porst 1.2/55mm. Da hatte ich leichten Dreck/Staubkorngroß auf einer Linsenauflagefläche übersehen. Nachdem ich es nochmal zerlegt hatte und darüber gestolpert bin, es dann reinigte, war auch das kein Thema mehr.
Die alten Linsen sind von der mechanischen Seite schon mit hoher Präzision gefertigt und Dezentrierung recht selten anzutreffen im Gegensatz zu den modernen Plaste-Linsen, wo ein einziger kleiner Schlag schon reicht, um intern irgendeine "Plastiknase" abzubrechen und das System aus dem Lot zu bringen. Dezentrierung kommt bei den alten Objektiven meist daher, dass sich intern irgendwelche normalerweise mit Lack gegen "losklappern" gesicherte Schrauben durch aufbrechen des Lackes mechanisch wieder gelöst haben.
Hier ist darauf zu achten, diese wieder mit Nagellack oder einem Tropfen Kleber wieder zu "fixieren" nach dem "Anziehen". Ansonsten easy going.
Also Stefan, mach Dir da man erstmal keine Gedanken drum, es sollte auch ohne eine optische Bank sauber wieder funktionieren, wenn alle Linsen wieder an den vorgesehenen Platz gebracht und ordentlich "verriegelt" werden.
Die Ungenauigkeit der AF Felder des AF Chips ist normal. Die Dinger liegen immer einen Tick daneben!..
Besser wäre da eindeutig Live View oder eine korrekt arbeitende Einstellscheibe. Zudem lassen sich etliche AF Adapter eben auch auf einen Punkt "feinjustieren". Ob das bei Deinem so ist, weiß ich nicht...
bei den Canon Kameras und den neueren EMF Chips kann das Blinken des AF Feldes entsprechend über eine Programmierungssequenz angeglichen werden. Da ich annehme, dass diese Chips auch auf dem Adapter von Dir laufen, weil sie vermutlich neueren Datums sind, schau mal, was der Adapterchip "kann" in der Verbindung mit der Kamera.
Wo hast Du ihn gekauft?
Hier haben wir diese Adapterprobleme mal angerissen.. kannst ja mal gucken.
http://www.digicamclub.de/showthread...ist-angekommen
Was mit Deinem Adapter gehen soll, kannst Du ja bitte mal mitteilen, jedoch eine Justierung des Objektives selbst ist vermutlich nicht notwendig und auch gar nicht machbar ausser beim Unendlichkeitspunkt.
LG
Henry
AW: Objektive und die richtige Schmierung
Hi Henry,
vielen Dank für deine ausführliche Beschreibung!
Der Adapter ist von Enjoyyourcamera.com (Link), soweit ich gesehen habe kann der Adapter eigentlich garnichts, außer dass er Blende 1.7 (fester Wert) an die Kamera übermittelt und halt eben das AF-Confirm auslöst wenn die Kamera meint, dass man scharf gestellt hat, Live View habe ich leider nur ohne Vergrößerung. Das mit dem AF-Confirm ist so eine Sache, wenn der Punkt aufleuchtet kann ich noch mindestens eine Achtel Drehung machen, bevor er wieder verschwindet, ich denke irgendwo in diesem Bereich muss es dann endlich scharf sein. Ich kann das bedingt durch Brille und den kleinen Sucher leider erst nach der Aufnahme am Monitor überprüfen.
Zentrierung der Linsen im Objektiv ist in diesem Fall garnicht möglich, da gibt es schlicht und einfach nichts zum einstellen, die Linsen sind einfach in Gruppen gefasst in ein Feingewinde eingeschraubt. Die Endlagen habe ich mir vor der Demontage durch drei feine Kratzer mit der Reißnadel markiert und bei der Montage die Fassungen einfach wieder auf diese Position gedreht.
Justage auf endlos ist bei dem 1.4/55 mechanisch kein Problem, jemand ohne Sehbehinderung hätte es längst hinbekommen.
Vielleicht kaufe ich mir noch eine Sucherlupe oder einen Winkelsucher mit Vergrößerung (sieht eh immer viel kuhler aus, wenn man von oben in die Kamera schaut ;-) )
Ich bin jetzt erstmal weg vom Rechner, melde mich wieder, sobald ich kann...
LG Stefan
AW: Objektive und die richtige Schmierung
Hi Stefan,
hier nochmal ein Link zu der Bedienungsanleitung/Programmierungsanleitung der neueren EMF Chips. Dort findest Du auch die Beschreibung des "AF Confirm Micro Adjust"... also der genaueren Anpassung des AF Confirm im Zusammenspiel zwischen Chip und Kamera. Ob dies für alle Kameramodelle gleich ist, weiß ich allerdings nicht. Sonst mal eine Anfrage an BIG_IS stellen. Der Link verweist auf sein eigenes Forum.
http://emfphoto.com/forum/index.php?...l7c7&topic=3.0
LG
Henry
AW: Objektive und die richtige Schmierung
Danke für den Link, ich werde das einfach mal ausprobieren, BIG_IS verkauft ja scheinbar nur über ebay, da habe ich diesen Adapter gefunden, der meinen doch zum Verwechseln ähnlich sieht. Über den Preisunterschied mache ich mir jetzt mal keine Gedanken...
AW: Objektive und die richtige Schmierung
Gibt es noch eine empfehlenswerte Alternative zu LMX 300mit geringerer Viskosität? Bei manchen Objektiven kommt mir das 300er einfach etwas zu 'zäh' vor ..
Travenar 2,8/85 Praktina schmieren
Guten Tag miteinander,
ich lese im Forum schon seit einiger Zeit mit. Habe mich aber bisher nicht registriert, da es bei dem umfassenden Wissen hier von mir kaum noch Neues beizutragen gibt. Dafür aber Fragen:
Hat jemand schonmal ein Travenar 2,8/85 geöffnet. Es handelt sich um die Aluminiumversion mit Praktinaanschluss. Das Objektiv ist an sich in gutem Zustand, nur der Fokusgang ist nahezu fest. Erst lange Erwärmung in der Hand und viel Kraft erlauben ein Drehen des Schneckengangs.
Schon eine Zeichnung des Aufbaus wäre hilfreich.
Grüsse, Martin
Schmierfett LOSOID 6304/4-H-TP
Nachdem ich über ein halbes Jahr ca. 30 manuelle Alt-Objektive (Prakticare, Objektive von CZJ, Pentacon, Meyer Optik, Canon, Minolta, Pentax Asahi ...) gereinigt und anschließend mit dem Fett LOSOID 3340 der Fa. LOSIMOL GmbH in Hannover neu geschmiert hatte, bin ich nach anfänglichem Enthusiasmus inzwischen hinsichtlich Leichtläufigkeit nicht mehr ganz zufrieden.
LOSOID 3340 lässt zwar das Fokussieren geschmeidig und elegant (meine Ausdrucksweise) erscheinen, aber doch etwas schwergängig bzw. zäh. Auch ist nach Rückfrage bei Herrn Magunna (Geschäftsführer der LOSIMOL GmbH) nicht ganz auszuschließen, dass bei Hitze bzw. im Laufe der Zeit dieses Fett doch ausdünstet und damit Linsen beschlagen können.
Herr Magunna hatte mir dann mehrere Fette zum Testen überlassen und nach einigen Tests über einen Zeitraum von ca. 4 Monaten mit verschiedenen Objektiven und Fetten habe ich mich nun für LOSOID 6304/4-H-TP entschieden. Im Gegensatz zum LOSOID 3340 scheint das LOSOID 6304/4-H-TP aus meiner subjektiven Sicht folgende Vorteile zu haben:
- Leichtgängiger - zumindest bei nicht schabenden / klemmenden Fokusgewinden
- Bessere Konsistenz - auch nach Verteilung im Gewinde durch Nutzung keine Ausbreitung/kein Kriechen des Fettes, auch nach Monaten keine Öl-Bildung an der Oberfläche in der Dose.
- Nach Aussagen von Herrn Magunna soll dieses Fett auch dauerhaft nicht ausdünsten aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe (hatte ich mir nicht notiert, wird nachgeliefert).
Edit am 07.11.2016 wegen Preis
Nachteil:
Die Mindest-Bezugsmenge liegt bei 3 Dosen mit je 100g. Die einzelne Dose kostet jeweils 33,46 Euro. Dazu kommen noch ca. 5,00 Euro Versand. Die Lieferung ist gerade eingetroffen. Da ich nur eine der 3 Dosen benötige ... Wer daran interessiert ist, eine Dose zu erwerben (eine ist bereits reserviert), bitte PN.
Hinweis in eigener Sache: Dies ist keine Werbe-Post und meine Aussagen sind subjektive Erfahrungen, es gibt also keine Garantie und keine Rücknahme.
Wer weitergehende, detailliertere Infos haben möchte, sollte sich direkt an Herrn Magunna wenden.
LOSOID 3340 + LOSOID 6304
Das LOSOID 6304/4 ist zwar klasse bei intakten Gewinden, aber hat ein Gewinde mal einen Schlag abbekommen (z.B. Sturz), dann kann es trotz Reinigung und Neu-Schmierung mit dem LOSOID 6304 u.U. an bestimmten Positionen schaben bzw. ungleichmäßig laufen.
Hier kommt nun bei mir das 3340 wieder zum Zug. Durch die Zähigkeit des 3340 kann bei einem geringen Schaden eine gewisse Gleichmäßigkeit beim Fokussieren wieder hergestellt werden. Ich füge dann dem mit 6304 geschmierten Gewinde noch etwas 3340 hinzu.
Laut Herrn Magunna können beide Fette problemlos gemischt werden. Allerding noch mal von ihm der deutliche Hinweis ... das 3340 nicht in unmittelbarer Nähe von Linsen einsetzen, besonders nicht bei solchen, die großen Temperaturen wie z.B. direkter Sonne im Auto ausgesetzt sind. Ich selbst habe bisher bei den ca. 30 mit dem 3340 geschmierten Objektiven keine Probleme (Belag durch Ausdünstung) feststellen können.
Weiterer Anbieter von Fetten
Ich habe gerade vom Mitglied ausJena von einem weiteren Anbieter von erfahren. Die Fette sollen ebenfalls sehr gut sein. Außerdem sind sie wesentlich günstiger und auch in kleinen Portionen von 40g Dosen zu erhalten:
https://www.osimoptik.de/gshop/index...te---Oele.html