Stimmt Ulrich, dass werde ich nachholen. Dieses Exemplar bleibt in der Familie. Meine Kinder haben schon die Hand drauf.:lol:
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Ich hatte letztes Jahr ein APX400 Film in einer Drogerie gekauft und wollte den Film im Winter in einer AE-1 Programm testen. Irgendwie hatte ich mich mit Film-Kamera-Kombination schwer getan. Wenn das Wetter trüb ist, dann hatte ich nicht unbedingt Lust die Kamera mitzunehmen. Wenn die Sonne scheint, dann sind ISO 400 zu viel :)
Nun war der Film endlich voll. Entwickelt habe ich in Paranol S, 1+67, 17°, 35 min, sanfte Rotation jede Minute. Das war ein Versuch "sanfter" zu entwickeln um weniger Korn zu erhalten.
Die Ergebnisse sind trotzdem sehr körnig und haben mich ein wenig enttäuscht. Ich denke, wenn man Retro-Ergebnisse benötigt, kann man den Film ganz gut gebrauchen. Aber vielleicht sind auch bessere Ergebnisse durch andere Entwickler zu erreichen.
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Das eine Bild sieht schwer nach dem Gewandhaus in Leipzig aus. Kurz nach der Wende hatte die Ehre und das Vergnügungen dort mit dem Publikumsorchester des Bachvereins Frankfurt (Main) aufzutreten.
@hann77
Moin,
hohe ASA, oder schnelle Filme sind mit Feinkörnigkeit schwer vereinbar. Erst recht, wenn es sich bei dem Film um eine klassische Emulsion handelt. Die unterschiedlich großen Kristalle sind schwierig zu bändigen. Dafür lassen sich solche Filme gut pushen. Mein Favorit für Filme mit hoher ASA ist der D-76 Entwickler. Sowohl für Flachkristall und klassische- kubische Emulsionen waren die Ergebnisse gut. Natürlich war das Korn sichtbar, aber es wirkte nicht dominant. Allerdings kann ich das nur von Kodakfilmen sagen. Bei andern Marken wie Fomapan oder Lomo habe ich nicht genug Erfahrungen gesammelt.
LG
Dirk
Hi Dirk,
vielen dank für den Tipp. D-76 werde ich mal bei der Gelegenheit probieren. Bis jetzt habe ich dokumentierte Erfahrungen nur mit Paranol S (eigentlich Rodinal). Die Ergebnisse mit Fomapan 100 und Svema FN 64 gefallen mir ganz gut. Habe mich absichtlich auf nur einen Entwickler beschränkt, da ich im Jahr nur ein Paar Filme entwickle.
Die S/W Film-Entwicklung scheint wirklich eine Wissenschaft für sich zu sein. Die vielen Möglichkeiten erschlagen einen förmlich. Die Vielfalt hat mich echt überrascht, als ich vor ein Paar Jahren auf die Idee kam, wieder Filme zu entwickeln. Davor hatte ich als Kind in den 80-ger meine Filme selbst entwickelt. Allerdings hatte ich da immer nur einen Film, meistens Svema FN 64, einen Entwickler (Pulver aus der Tüte wo Entwickler drauf stand :) ) und eine Rotationsdose. Ab und zu hat man die anderen Svema FN Filme aufgetrieben (FN 32 war mein Lieblinsgfilm). Die Entwicklungszeit stand immer auf dem Filmpäckchen. Man konnte also nicht viel Falsch machen :)
VG
Han
Rodinal ist eine Wunderwaffe und geht immer. Gerade bei Filmen unbekannter Herkunft und sehr alten Filmen muß der schärfesteigernde Rodinal ran. Ob man wirklich eine ganze Galerie an unterschiedlichen Entwicklern braucht , muß jeder für sich entscheiden. Rodinal, D-76, oder der neue Entwickler von Adox XT-3 und vielleicht mal ein Spezialentwickler zum experimentieren reichen mir völlig aus. Oder man setzt sich mit Kaffe (Caffenol) seinen eigenen Entwickler an. Das Foto habe ich mit dem Kodak P3200 gemacht. Allerdings habe ich den Film auf 800 ASA belichtet und auch auf 800 ASA mit XT-3 entwickelt.
Anhang 144840
Hallo Fotofreund,
bitte versteh mich nicht falsch - mit deinen Leipzig-Bildern ist es dir gut gelungen die Tristesse der Stadt, die in den 80-er Jahren dort geherrscht hat, treffend "nachzufotografieren".
Ich war in den 80-er Jahren jedes Jahr zur Messestandsbetreuung im Frühjahr anwesend (großer optischer Betrieb aus Jena) und deine Bilder haben in mir sofort wieder so ein "mulmiges Gefühl" erzeugt!! Ich habe Leipzig zu der Zeit gehaßt.
Jetzt finde ich Leipzig toll, auch weil meine Tochter mit Familie dort wohnt.
Fazit: Dein "Retro-Fotostreifzug" ist sehr authentisch!!
Gruß Jürgen
Hallo Jürgen,
vielen Dank! Es freut mich, dass meine Bilder die triste Stimmung wiedergeben. Diese war oft tatsächlich wetterbedingt ziemlich grau. Gleichzeitig tut es mir leid das "mulmige Gefühl" ausgelöst zu haben.
Leipzig ist eine tolle Stadt, die sich super entwickelt hat. Ich versuche meine nächste Leipziger Bilder-Reihe ein wenig fröhlicher zu gestalten, versprochen.
VG
Han
Zur Stimmung in Leipzig 1991 kann ich etwas berichten. Wie schon geschrieben, gab es eine Reise von Frankfurt/Main nach Leipzig mit dem Orchester und ein Konzert am 2. Mai 1991 im Grossen Saal des Neuen Gewandhauses. Ich habe eben die alten Unterlagen herausgekramt. Wir haben Strawinsky, von Weber und Brahms gespielt. Ich war bei der Familie eines Laienmusikers privat untergebracht, etwas ausserhalb und die Reise mit der Strassenbahn jeden Tag war spannend. Der Weg zum Haus der Familie war ungeteert, also voller Schlaglöcher, Schlamm und Pfützen, die Fahrt nach Leipzig ging an Gebäuden vorbei, wo noch Einschusslöcher aus dem Krieg zu sehen waren. In Leipzig selber wurde viel gebaut und renoviert.
Ein Bild der Kontrabass-Ecke habe ich gerade mit dem Handy eingescannt. Links bin ich in meiner Jugend zu sehen:
Anhang 144860
:yes: :yes:
... ein dringender (Foto-)Reisetip für Leute, die die Stadt noch nicht kennen: Höchste Zeit :cool: . Gerade Architektur: Was hier im Westen in den 60er Jahren ohne Hirn und Verstand abgerissen wurde (und teilweise immer noch abgerissen wird - aber ich nenne keine Städtenamen), um nichtssagende Billigarchitektur hinzusetzen, das stand in Leipzig in vielen Fällen noch und wurde aufgearbeitet. Man kann sehen, wie sehr die Stadt vor 120 Jahren, als diese vielen Häuser und Viertel entstanden, ökonomisch geblüht hat: Wer so baute, der mußte wohl richtig Schotter auf den Tisch legen.
Ich habe von 1999 bis 2010 dort gelebt, war wegen Covid seit 2018 nicht mehr dort gewesen und jetzt im April endlich wieder: Allein in diesen fünf Jahren hat die Stadt noch mal einen Sprung gemacht - die Atmosphäre vermittelte Lebendigkeit und Lebensqualität.
Leipzig war schon vor 15, 20 Jahren klasse, aber jetzt im Frühling schien es mir ein echter Wohlfühl-Ort geworden zu sein .
Michael
Nachdem ich hier im Forum laut drüber nachgedacht habe, mich von so ziemlich allem Minolta AF Equipment zu trennen, weil ich es adaptiert nicht mehr nutze (außer dem AF Macro 2.8/100mm und gelegentlich dem Sigma APO Tele Macro 4/300mm) hat Dieter (ulganapi) mir seine Minolta Dynax 600si Classic geliehen. Um die Dynax 600si Classic bin ich schon länger rumgeschlichen, konnte mich trotz des niedrigen Preises aber nie dazu durchringen, eine zu kaufen.
Meine Frau hat eine funktionierende Minolta Dynax 505si, doch ich hab mich nie überwinden können, dieses Scheusal von einer Kamera aus billigstem sektfarbenen Plastik auch nur anzufassen.
Erster Eindruck von der Dynax 600si Classic: Sie ist groß, sie ist hässlich, sie ist aus genauso billigem Plastik wie die Kamera meiner Frau, nur schwarz, sie hat jede Menge komischer Bedienelemente, die "klassisch" sein sollen, mich aber nur verwirren. Minolta hat mit der XD-7, die (für mich) von der Bedienung her perfekte SLR gebaut, aber mit den AF-Bodies war alles vergessen. Was haben sie sich dabei nur gedacht? Nikon hat das so viel besser gemacht.
Zweiter Eindruck: Ich seh' nichts durch den Sucher, alles wirkt unscharf, der Sucher ist im Vergleich zur Minolta SRT-101, XD-7 oder X-700 klein und unscharf. Liegt vielleicht an meiner Brille.
Hilft alles nichts, eine Kamera, die einem ein Forums-Kollege netterweise geliehen hat, muss ausprobiert werden, also eine Rolle Kodak Ultramax 400 rein und los in das trostlose verregnete Frühjahr 2023. Entstanden sind praktisch nur Bilder im Nahbereich mit dem Minolta AF 3.5-4.5/35-105mm und dem Minolta AF Macro 2.8/100mm, teilweise manuell fokussiert.
Ich hab mit ganz viel Fehlfokus gerechnet, weil ich in dem Sucher nie gesehen habe, wo die Schärfe liegt, aber es ist viel weniger schlimm als erwartet. Teilweise sitzt der Fokus richtig gut.
Die Bilder, ganz gewöhnlich bei DM entwickeln lassen und die Negative mit meinem alten Nikon Coolscan LS-40 gescannt, sehen allerdings gut aus. Ziemlich gut sogar. Der Plastikbomber belichtet echt gut. Die Negative lassen sich klasse scannen. Das hatte ich mir schon gedacht, aber jetzt frage ich mich doch, ob ich mein Minolta AF-Zeug behalte und mich nach einer Minolta Dynax 800si (notfalls 700si ohne gebrochenes Gehäuse) umsehe. Eine 600si Classic will ich sicher nicht. Die Frage ist bloß, will ich mit sowas rumlaufen ? Macht das Spaß ? Allein das widerliche Geräusch des Winders...:noe:
Jetzt aber ein paar Bilder und da mache ich meinem Ruf als "Blümchen-Fotograf" wieder alle Ehre.
#1 Primeln im Garten - Minolta AF 3.5-4.5/35-105mm
Anhang 145057
#2 Kirschpflaume - Minolta AF 3.5-4.5/35-105mm
Anhang 145058
#3 Blutpflaume - Minolta AF 3.5-4.5/35-105mm
Anhang 145059
#4 Apfelblüte - Minolta AF Macro 2.8/100mm
Anhang 145060
#5 Unsere beiden Kaninchen-Damen Chia (weiß und klein) und Fuchsi (fuchsfarben und größer), ausnahmsweise mal einträchtig nebeneinander. Normalerweise verjagt die Große die Kleinere - Objektiv ?
Anhang 145061
#6 Schnecke in der Zierquitte - Minolta AF Macro 2.8/100mm
Anhang 145062
#7 Hainbuchenblätter, an dem Bild wäre ich fast verzweifelt, weil ich nicht sehen konnte, wo die Schärfe liegt. Hab aber richtig geraten:spitze: - Minolta AF 3.5-4.5/35-105mm
Anhang 145063
#8 Soldatenfriedhof am Südfriedhof - Minolta AF 3.5-4.5/35-105mm, Belichtung ist hier einfach gut, war sehr dunkel im Vordergrund, schon früher Abend im Wald
Anhang 145064
Erstmal ganz vielen Dank an Dieter für Leihen:yes:. Ich schicke Dir die Kamera demnächst zurück. Jetzt weiß ich schon mal, welchen Minolta AF Body ich nicht will.
Die Frage ist wirklich, ob ich Minolta AF als System behalte. Ich kann damit einfach zu sehr schönen Ergebnissen kommen, finde die Kameras aber optisch, haptisch und von der Bedienung her schrecklich. Aber wenn ich meine Minolta AF Objektive zu den jetzigen Tiefstpreisen verschleudere, ärgere ich mich wahrscheinlich irgendwann...
Gruß Matthias
Also die Bilder mit Film und besonders auch der Scan sind dir richtig gut gelungen! wenn du das nicht erläutert hättest, dann hätte ich es im Bild nicht gesehen. Man sieht was man da so machen kann und Bilder von Blümchen und den Vierbeinern begeistern mich immer!
VG Ulrich
Matthias , mit welcher Software hast du die Farbnegative konvertiert und bearbeitet?
Mit Vuescan und zwar mit den absoluten Standardeinstellungen, also Scan in .jpg mit der Generic Color Negative Einstellung. Ich hab mit Vuescan schon eine Menge rumprobiert, auch Raw-Scans gemacht, Farbprofile zum Dia-Scannen verwendet etc., die verschiedenen hinterlegten Film-Profile ausprobiert. Aber hier hatte ich Vuescan nach einer Neuinstallation (nach System Upgrade auf Debian 12) gerade auf den Standardeinstellungen, hab einen Testscan gemacht und es hat klasse ausgesehen. Die Negative sind wirklich gut, obwohl billig bei dm entwickelt. Ich denke, das ist schon das Verdienst der offenbar sehr guten Belichtungsmessung der Minolta Dynax 600si.
Gruß Matthias
Exzellent - ich habe eine solche Qualität in VueScan nicht erreicht, trotz eingehender Beschäftigung mit den verschiedenen Einstellungen zur Tonwertekonvertierung.
An besten klappt es bei mir noch mit Autolevels in den Farbeinstellungen.
Nutze es so für den Streifenscan Archiv und zur Vorbereitung (Raw) Umwandlung in Negative Lab Pro
https://www.negativelabpro.com/
Danach noch Optimierung in Photoshop.
sind schöne Fotos geworden!
Hast Du schon einmal eine Sony alpha 900 oder 850 in Erwägung gezogen? Die haben einen brillianten Sucher und Sony(Minolta) AF Anschluß, sind wertig gebaut, aber klein ist etwas anderes. Ich meine aus Deinem Post herauszulesen, daß Du am liebsten die Minolta AF Objektive mit Sony E und funktionierendem AF hättest, wobei die Eigenschaften/Charakteristik der Objektive erhalten bleiben sollen. Das aber wird es nicht geben.Zitat:
Zitat von Hias
Jedenfalls von der Haptik her wirst Du im analogen Bereich auch mit einer 800si oder Dynax 7 nicht glücklich werden, am ehesten mit der Dynax 9, aber die ist wieder groß und nicht preisgünstig.
Ich selber habe diese Überlegungen seit längerem hinter mir, deswegen habe ich mir zuletzt die Sony A99V für relativ viel Geld gekauft, meine beiden A7 Modelle führen eher ein Schattendasein.
Kurzzeitig hatte ich mir eine A99 II ausgeliehen, aber da ist der AF der Minolta-Objektive auch nicht besser und die Farben sind nicht so gut wie bei der A99V.
VG Dieter
Hallo Dieter,
vielen Dank und nochmal danke fürs Ausleihen der Minolta 600si Classic, Vielleicht jage ich doch noch einen Film durch und schaue, ob die Resultate (technisch) wieder so gut sind.
Ja, als Georg (bessamatic) sich eine geholt hat, aber die sind mir zu teuer und ich sehe keinen Mehrwert gegenüber einer A7II mit dem schrecklichen, klobigen LaEa4-Adapter. Irgendwann wird bei mir eine A7IV einziehen und für die gibt es den LaEa5, der besser sein soll und v.a. kleiner ist.
Wenn ich selber wüsste, was ich wollte, wäre es jedenfalls einfacher :spitze:...sowas wie eine Nikon F100 für Minolta AF oder eine A900 in günstig ?? Das gibt es leider beides nicht. Aber wenn man keine anderen Sorgen hat...:bananajoe
Dieter hast Du eigentlich auch eine Dynax 60 ? Die ist sicher wieder Billigplastik ohne Ende und die letzte SLR von Minolta, sieht aber wenigstens halbwegs bedienbar aus. Ich hab früher mal eine Sony Alpha 330 gehabt, da kommt mir manches durchaus vertraut vor.
Belichtungsmessung ist bestimmt auch klasse und der AF na ja, zeitgemäß. Beim Sucher befürchte ich Schlimmstes, dass ich nämlich noch weniger sehe als bei der Minolta 600si.
Mit einer Minolta 800si könnte ich mich vermutlich auch anfreunden, ich hatte ja kurz schon mal eine, die allerdings einen für mich nicht behebbaren Defekt an der Mode-Taste hatte. Der Sucher ist mir da nicht so negativ aufgefallen, ich habe sie wegen des Defekts aber auch nicht richtig benutzt. Wahrscheinlich ist er auch nicht besser als bei der Minolta 600si.
Ich verstehe nicht, was die sich bei Minolta bei den AF-Bodies gedacht haben. Die hatten z.B. in der XD-7 und der X-700 mit die besten SLR-Sucher überhaupt und dann bauen sie 15 Jahre später finstere Löcher ein. Die haben ein optisch (für seine Zeit) überragendes Macro entwickelt, das AF Macro 2.8/100mm, das man nicht g'scheit manuell fokussieren kann, weil der Fokusring winzig ist und man im Sucher der AF-Bodies nichts sieht. Kein Wunder, dass Canon und Nikon meilenweit davon gezogen sind. Na ja, Themen von vorgestern...
Gruß Matthias
ja, die hat übrigens einen Dioptrienausgleich von -2,0 bis +1,0, Plastik ist bei der auch angesagt, nicht ganz so schlimm vielleicht.Zitat:
Zitat von Hias
Das Gehäuse ist bei diesen Kameras aus hochwertigem Kunststoff, das Chassis und natürlich der Verschluss aus Metall.
Das sollte man bei den sogenannten „Plastikbombern“ nicht vergessen, deshalb haben sie auch alle ein schönes Gewicht.
Kunststoffe haben gute Eigenschaften: schlag- und stoßabsorbierend, korrosionsfrei, schlechte Wärmeleiter, beliebig formbar.
Ich sehe daher die Kunststoffe im Kamerabau ab den 80ern als Fortschritt, und den - oft gezogenen - Schluss „Plastik - billig“ als unzulässig.
Beispiele sind die besprochenen F-801(s), F-90(x), F4, T90, Minolta 7000 und 9000 ua.
Alle hervorragende Kameras und auch Meilensteine.
Ja, Du hast schon recht, Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff. Und Nikon hat möglicherweise besseren verbaut. Die frühen Minolta AF Modelle wie die 7000 und 9000 haben wohl ähnlichen Kunststoff wie die X-700. Der fasst sich gut an, klebt nicht und ist ziemlich stabil. Aber bei den mir bekannten Minoltas der Dynax XXXsi-Serie ist die Qualität des Plastik etwa auf dem Niveau einer 30-jahre alten Tupperdose, die meisten 600si (Dieters Exemplar natürlich nicht) und 700si zerbröseln buchstäblich und da hilft dann auch das drunterliegende Metallchassis nicht mehr.
Außerdem - und da ist mein Ansatz zur Filmfotografie vielleicht ein anderer als Deiner - geht es mir sehr um den Spaß beim Bedienen der alten Geräte. Und so eine vollmechanische Minolta SRT-101 macht mir Spaß, fühlt sich gut an und sieht gut aus. Eine Filmkamera ist für mich immer auch ein Accessoire, nicht nur ein Werkzeug zum Bilder machen. Sonst könnte ich auch mit dem Handy knipsen.
Gruß Matthias
So, jetzt muss ich mal ein paar Bilder aus meinem Testfilm mit der Minolta Dynax 60 zeigen und zwar teilweise mit dem Minolta AF 3.5-5.6/28-100mm (Plastikobjektiv) und teilweise mit dem Minolta AF 1.4/50mm auf Kodak Ultramax 400. Die 24iger Rollen, die es gelegentlich noch bei Rossmann oder dm gibt, finde ich zum Testen ideal. Ich hab ziemlich wild herumgeknipst, allerdings habe ich teilweise Szenen rausgesucht, die belichtungstechnisch nicht so ganz einfach sind. Film bei dm entwickeln lassen und selbst mit dem Nikon Coolscan ED-40 gescannt, wieder Standardeinstellungen in .jpg.
Diesmal hat der Scanner bzw. Vuescan allerdings bei einigen Bildern einen viel zu kühlen Weißabgleich eingestellt, da musste ich Einiges in Gimp korrigieren.
#1 Wegwarte Minolta AF 3.5-5.6/28-100mm (das ist weniger schlecht als erwartet)
Anhang 146024
#2 Unterführung, Minolta AF 3.5-5.6/28-100mm
Anhang 146025
#3 Idyll an der stark befahreren Brudermühlstraße Minolta AF 3.5-5.6/28-100mm
Anhang 146026
#4 Farn im Alten Südfriedhof Minolta AF 1.4/50mm
Anhang 146027
#5 Grabengel im Alten Südfriedhof Minolta AF 1.4/50mm
Anhang 146028
#6 Durchgang von alten in den "neuen" Teil des Alten Südfriedhof Minolta AF 1.4/50mm
Anhang 146029
#7 Spinnennetz Minolta AF 1.4/50mm
Anhang 146030
#8 Blätter im Gegenlicht Minolta AF 1.4/50mm
Anhang 146031
Die Dynax 60, die letzte gebaute Minolta SLR von 2004, kann man gut verwenden. In manchem merkt man doch, dass sie nicht so alt. Die AF ist durchaus verwendbar, es gibt bereits mehrere Felder. Den Sucher finde ich auch nicht so katastrophal schlecht, hatte nach der Dynax 600si Schlimmeres erwartet. Belichtung ist sehr gut, die Negative lassen sich wunderbar scannen. Für den merkwürdigen Weißabgleich von Vuescan kann die Kamera nichts.
Die wird noch mehr Einsatz sehen, auch wenn sie keine schöne und coole Kamera ist, die man gern anfasst und rumträgt.
Gruß Matthias
Warum denn das?
Die Dynax 60 ist doch nicht unhübsch?
Das Foto #2 und vor allem #4 kommt ganz hervorragend :yes:
das Feeling mit der analogen Kamera Dynax 60 läßt sich natürlich noch verbessern, wenn Du mal nach einer Dynax 7 suchst, da kann man wirklich süchtig werden, doch die Haptik einer xd-7 erreichst Du da auch nicht.
VG Dieter
Ich hatte ich mir einst eine 8000i neu gekauft - da gab es noch keine si's.
Als Zweitbody holte ich mir später noch eine 700si dazu, und in puncto Wertigkeit kackte diese gegen meine 8000i völlig ab, knarz...
Und klobiger war sie auch noch.
Mattscheibe wechseln ging auch nicht...
Trotzdem fiel die anstehende Verkaufsentscheidung leider gegen die 8000i aus, aber nur aus einem mir sehr wichtigen Grund:
Spotmessung ging da leider nur Punkt für Punkt, wohingegen ich mit der 700si kontinuierlich spotmessend durchs Motiv fahren konnte.
Die hab ich nun heute noch, und ich frag mich, was die Leute an Ätzendem in ihrer Fototasche haben.
Meine "Belederung" löst sich nicht auf und sieht noch fast wie neu aus, und ein etwaiges "Zerbröseln" des Gehäuses ist mir nicht mal ansatzweise vorstellbar.
Wäre mir Kleinbild nicht zu klein, würde ich mir jedenfalls unbedingt noch mal eine 8000i dazukaufen - für mich war das eine tolle Kamera, die mir, so gar nicht knarzend, richtig Freude in der Hand machte.
Irgendwann schaffe ich es sicher mal, das Dia vernünftig zu digitalisieren:
Kleinbild isses jetzt nicht gerade, aber immerhin eine (ernste) Spielerei:
Ein Lithprint.
Der Lithentwickler ist ein Positiventwickler, welcher früher eigentlich für knallharte, eher technische Prozesse benutzt wurde - Strichfilm und sowas.
Heute kann man den gerne benutzen, um seine färbenden und kontrastigen Eigenschaften zu nutzen.
Über die Verdünnung des Entwicklers beeinflußt man die Schatten, und über die Belichtungszeit des Papieres die Lichter.
Hier das Blümchen noch mal etwas lith-typischer mit den typisch tiefen Schatten; bei der Brücke wollte ich nur das Grafische, da hab ich die Umgebung (Lichter) mit einer Lith-Rückentwicklung (normalen Abzug anfertigen, wieder wegbleichen, und dann im Lith zurückholen) sozusagen wegentwickelt.
Abschließend noch eine zarte Schwefeltonung.
Der Abzug ist etwas größer, den mußte ich zum Abknipsen auf den Boden legen, daher die merkwürdige Ansicht...
Manchmal passiert es, dass die Spielereien mit gefühlt großem Potential am Ende eine wahre Enttäuschung sind. So hatte ich eine Porst CR-1 mit einem Film drin bekommen, wo nur vier Bilder belichtet waren. Den Film, Kodak Extacolor Pro Gold 160, kannte ich nicht. Ich wollte so oder so, meine CR-7 mit neuen Dichtungen und Dämpfer testen und so habe ich den Film zurück gespult und in die CR-7 mit dem 50mm 1:1.2 drauf eingelegt. Mehrere Monat hat es gedauert, bis ich den Film voll hatte und endlich konnte ich den Film heute bei Rossmann abholen. Meine Schätzung auf 20 Jahre Ablaufdatum war wohl sehr optimistisch. Belichtet habe ich bei ISO 50. Obwohl, ich denke auch IS0 10 hätten am Ende keine guten Resultate gebracht. Das sind die "besten" Bilder auf der Rolle.
#1
Anhang 146546
#2
Anhang 146547
Viel zu machen ist da nichts.
Eine weitere Enttäuschung scheint die Kamera zu sein. Ich habe mit der Kamera gern fotografiert. Die fühlt sich gut an und ist einfach zu bedienen. Und dann ist da noch ein 1:1.2 vorne drauf. Es scheint aber ein Problem mit Ruflektionen in dem Spiegelkasten zu geben. Die Wände sind nicht mehr so schwarz. Das seht man deutlich am Rand der Bilder. Der Spiegelkasten der viel älteren CR-1 sieht da viel besser aus. Schade.
Die Ursache für die Flecken unten (die immer identisch sind) konnte ich noch nicht ausmachen.
Enttäuschung?
Eine Sichtweise, sicher auch dem bösen, schärfeliebenden Club f64 zu "verdanken".
Vor guten 100 Jahren hättest Du Dich mit dem ersten Bild fast schon auf Augenhöhe mit dem Großmeister des Pictorialismus EdwardSteichen wiedergefunden :-)
https://www.metmuseum.org/art/collection/search/267803
.-.
Ich kenne das mit dem ideellen Wert von Kameras selber auch - aber das mit den mangelhaften Schwärzungen im Spiegelkasten sollte sich doch in einer Werkstatt beheben lassen...?
Was deine Bilder angeht, habe ich hier mit einem vorgefundenen Kodacolor ISO 400/27 DIN sehr ähnliche Erfahrungen machen müssen.
Es scheint eben maßgeblich an der Lagerung zu liegen: Meine 1994 abgelaufenen und damals gekauften Ektachrome 400 gaben dank überwiegender (leider nicht durchgehender) Tiefkühl-Lagerung noch 2018 einwandfreie Farben und Empfindlichkeiten her. Erst der letzte Film ging 2022 sichtlich in die Knie.
Auch 2009/10 abgelaufene, aber eben weitgehend tiefgekühlte Agfapan APX 100 ergaben beim Belichten letztes Jahr und Umkehr-Entwickeln in diesem Sommer einwandfreie Schwarzweißdias :yes:.
Ein 2007 abgelaufener und 2021 gekaufter Ektachrome Elite 400 - Lagerung unbekannt - lieferte dagegen nur noch Ergebnisse, die man ansatzweise dem oben erwähnten Pictorialismus zuordnen konnte ;) . Bei einem hier durchgehend bei Raumtemperatur gelagerten Ektachrome 100, abgelaufen 1997, war alles vorbei.
Mit Blick darauf kaufe ich abgelaufenes Material nur noch, wenn mir jemand glaubhaft erklärt, daß die Sachen weitgehend tiefgekühlt wurden. Und meine eigenen Vorräte liegen alle im Eisfach.
Am besten funktionierten meine abgelaufenen Farbfilme noch bei kontrastreichen Motiven mit kräftigen Farben. Man könnte auf dieser Basis versuchen, mit abgelaufenen hochempfindlichen Filmen Dämmerungs- oder Nachtaufnahmen in der Stadt zu machen, Stichwort Leuchtreklamen.
Aber deine Motive sind schön: Leipzig ist eine klasse Stadt zum Fotografieren :yes: .
Michael
Echte Weichzeichnung, aus den Tiefen der Linse geboren - ein tolles Thema.
Ich habs mangels ausreichender Bereitschaft bisher nicht geschafft, einen schönen 30x40cm Abzug zu reproduzieren; daher hier nur ein Crop, mit "Blitzlichterkennung".
Ein Lithprint auf leider nicht mehr erhältlichem Echtpapier ohne Barytierung (Fomabrome 532)!
Im Original suppt das Licht regelrecht in die Schatten, einfach herrlich!
Die Farben sind 532-typisch, wenn gelithet.
Zum Einsatz kam ein frühes "Landschaftsobjektiv"; die waren Ende des 19. Jhdts so dermaßen schlecht (simpler Meniskus), daß sie auf f11 oder sogar f22 gedrosselt werden mußten.
Erst ein mal ihrer Drossel-Blende entrissen, zeigen sich traumhafte "Qualitäten" :-)
Die eben gennante Scherbe einfach mal vor die Digi gehalten, zeigt sich dann immerhin Derartiges:
Zum ersten Mal habe ich einen Ilford 3200 Pro in meine alte Canon EOS 650 eingelegt und auf 1600 ASA gepullt. Das Wetter auf dem Pflasterfest 2023 in Hameln war supoptimal bis beschi.... Um das Korn zu bändigen und noch ein wenig Zeichnung in den Lichtern zu haben, habe ich mit Xt-3, 1:2, bei 24°, 18 Min Agitation entwickelt.
Anhang 146939
Anhang 146940
Anhang 146941
Anhang 146942
Anhang 146943
Bei mir dauert es dieses Jahr länger, bis so ein Film voll wird, aber nun war es soweit und mein erster Kodak Portra 800 ist vom Entwickeln gekommen. Eigentlich hatte ich den (sündteuren) Film für Abend-/Nachaufnahmen gedacht, ihn dann aber doch mit der Minolta XD-7 v.a. am Tag und für Nah-/Macroaufnahmen genutzt. Ich hab noch eine zweite Rolle, die kommt dann vielleicht wirklich drinnen oder nachts zum Einsatz.
Bilder selbst gescannt mit dem alten Nikon Coolscan IV ED (LS-40).
Die ersten vier Bilder sind im Mai an der Residenz in Ansbach entstanden, wo die (Bezirks-)Regierung von Mittelfranken ihren Sitz hat, alle mit dem kleinen Minolta MD W-Rokkor 3.5/28mm, teilweise habe ich die Verzeichnung korrigiert, sonst wenig bearbeitet.
Anhang 147821
Anhang 147822
Anhang 147823
Anhang 147824
Und die nächsten drei mit dem Minolta MC Macro Rokkor 3.5/50mm
Anhang 147825
Anhang 147826
Anhang 147827
Schon ein sehr schöner Film, wenn er nicht so abartig teuer wäre.
Gruß Matthias
Moin,
ein schönes Portra-Pastell :-)
Versuch doch mal den Ektar für abendliche Aufnahmen, der lebt dort richtig auf.
@Hias
stimmt, der Film ist schon eine Klasse für sich. Aber auch die Alternativen bewegen sich in der gleichen Liga. Die Preise werden wohl auf absehbare Zeit so hoch bleiben. Aber, wenn man bewusst und konzentriert fotografiert, wird man mit hervorragender Qualität belohnt, wie man an deinen Fotos sehen kann.
VG
Dirk