Als Erbstück kam ich einst zu der Silberversion des 1,5 Ennalyt aus den 50-igern. Dabei lag auch noch eine alte Presse-Beschreibung. Danach wurde es für Bühnenaufnahmen also hartes Licht und mittlere! Entfernung gerechnet. So nutzte mein Vater es ausschließlich.
Auch aus meiner Sicht arbeitet die Weichheit perfekt gegen die brutale Bühnenbeleuchtung, ohne dabei die Schärfe grob zu vernachlässigen. Kurz: Eine harmonische Abstimmung inkl. Brennweite und Anfangsöffnung bei diesen extremen Situationen. Zu bedenken ist auch die damals relativ niedrigen Empfindlichkeiten der Filme, wenn man aus gutem Grund ohne Blitz fotografieren wollte. In Farbe kam man der Erinnerung nach mit einem Ektachrome High-Speed als C N entwickelt und gepusht auf maximal 24 Din.
Ich benutzte das Ennalyt mal auf einer Crop-Digi bei einem Konzert von Chrisina Lux. Meines Wissens nach darf ich ohne ihr Einverständnis hier leider kein Beispiel veröffentlichen.
Für meine Portrait-Hobby-Ambition war es mir durchgängig zu weich. Für € 700 ging es vor 2 Jahren nach 3 Monaten in der Bucht nach China.
Das Helios 40-2 war exakt, was ich suchte. Bei offener Blende super Schärfe im schmalen, eingestellten Mitten-Bereich bei angenehmem Kontrast über das ganze Format. Da sieht auch eine A-2 Vergrößerung nicht flau aus, wie es das Ennalyt in dieser Vergrößerung bei "normalem" Motivkontrast garantiert....behaupte ich mal.
Wer den schweren russischen Glasklotz scheut, ein erster Versuch mit einem 1,4-er Takumar und dem kürzlich erworbenen Kenko 2-fach Konverter (7 Linsen?). Diese Kombination geht visuell in eine ähnliche Richtung. Auch hier bei offener Blende natürlich bei Portraits mit u.U. gewünschter, abnehmender Schärfe zum Rand hin.
Beispiele komme noch.
HG, Rainer