Gerne.
Da ja, wie man sieht, hier noch einige in der Zerspanung Bewanderte zugegen sind, könnte das eine sehr interessante Themenecke werden.
VG
Holger
P.S. Wie schwärzt Du Deine Aluteile, Farbe oder eloxieren?
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Ich sauge gerade jeden Beitrag von Euch begierig auf.
Vielen Dank für die Tipps, Lösungsvorschläge, etc. :clapping:clapping:clapping:clapping:clapping:clap ping:laola::clapping:clapping:clapping:clapping
Nach 2jähriger Berufsfachschule Metall und 3 Jahre Technischem Gymnasium hatte ich eine recht gute Grundausbildung zur Metallvererabeitung erlangt. Dort wurde an großem Industrie-Gerät gearbeitet (diverse Drehmaschinen, schön umrüstbare Fräsmaschinen, damals auch noch eine Stoßmaschine...).
Vor vier Jahren habe ich eine kleine Rotwerk 350 Drehmaschine (~45kg) günstig erstanden, der automatische Vorschub funktioniert nicht, aber um ~50 Euro war das akzeptabel :-)
Damit geht schon sehr viel - aber mit Einschränkungen muß man leben. In der Schule hat mein Mut die Zustellung gebremst, heute ist es die Maschine.
Auch mit nur einem Dreihbackenfutter kann man einiges herstellen - und Genauigkeiten erreichen die weit über die Handarbeit hinausgehen. Ich bin immer wieder ganz glücklich wie schöne Press-Passungen entstehen - mit etwas Geduld. Die sind zwar nicht DIN kompatibel, halten aber Teile auch mit leichter Belastung. So habe ich die Rücklinse bei meinem Canon FD 85/1.2L Umbau auch erst mal nur in die neue Fassung stecken können, ohne weitere Fixierung.
Was mir fehlt ist vor allem das Gewindeschneiden - allerdings hätte ich gleich gerne die Möglichkeit mehrgängige Gewinde bis ~40mm Steigung zu schneiden. Auf Kurbellösungen mit ein, zwei Millimeter Steigung verzichte ich gerne, und so bleibt das wohl ein Traum. Oder ich lasse mich mal auf Arbeit von einem unserer Mechanik-Konstruktionsfachleuten beraten, und lasse das extern fertigen.
Die Drehbank hat mir viele neue Möglichkeiten eröffnet, ohne die hätte ich keine Spezialadapter (Minolta SR-Canon EF, Minolta A-Canon EF, Canon FD-Canon EF) oder anspruchsvollere Objektivumbauten realisieren können.
Beim Ganzen Spaß am Umbauen und Reparieren muß man sich halt fragen, ob man die Zeit nicht lieber mit der Kamera in der Hand fotografierend verbringen möchte :-)
Hallo Holger,
für kleinere Dinge nutze ich "mattschwarze" Tafelfarbe, die ich nach dem Trocknen bei 165 ° im Backofen einbrenne. Eloxieren ist bei so einer Kleinstserie oder Einzelstücken viel zu teuer.
Insbesondere dort, wo es auf große Innendurchmesser bei den Tuben ankommt (z.B. bei der VNEX Version für die Sony A7 KB Kamera) ist das meine bevorzugte Wahl.
Das gleiche System - nur rein für die Sony NEX Kameras hingegen, weil eben nur APS-C vignettierungsfrei ausgeleuchtet werden muss - wird mit tiefmattschwarzem Samt im Innenbereich belegt.
Das Zeug eignet sich am Besten zur Absorption von Streulicht in den Tuben, trägt jedoch auch ca. 0,4mm an der Wandung auf, nimmt also knapp einen Millimeter vom nutzbaren Innendurchmesser.
Das ist im kritischen Innendurchmesser der engen Tuben oft zuviel, weshalb eben nur die Versionen für APS-C oder µFT diesen Samt erhalten, ansonsten eben die Farbe.
LG
Henry
... und mal ehrlich, kann man unser Hobby unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten betreiben bzw. rechtfertigen? :daz:
Jörg
Nö, keinesfalls. Nur eine Drehbank vor dem Kameragehäuse gehört nun nicht gerade zu den bevorzugten Brennweiten... :lol:
Im Ernst... es geht - und das sollte man sich klar machen - eben nicht einfach nur so um das Hobby fotografieren, sondern um die generelle Frage ob man eine weitere, und vor allem noch teuerere Baustelle aufmacht mit unübersehbaren Risiken.
Und das sollte man schon - abseits des sicherlich gültigen Spruchs von Dir - schon kenntlich machen.
Gerade der Drehbank werden Dinge zugetraut, die sich auch realisieren lassen, aber eine Menge Erfahrung erfordern.
Man merkt leider nur allzu schnell, wo die Grenzen der eigenen Umsetzbarkeit liegen und wo dann die Hilfe dringend erforderlich wird, soll nicht das Ganze nur in einem weiteren herumstehenden Gerät enden.
Aus diesem Grunde greift so ein Ausspruch aus meiner Sicht eben arg kurz, denn man sollte schon darauf hinweisen, dass das Geld - in fotografischem Equipment angelegt - sicherlich anderenorts besser aufgehoben ist, als in später nicht genutzten Dingen wie einer nur bedingt Freude bereitenden Drehbank.
Diese macht nur dann "Sinn", wenn man häufiger Dinge und Projekte hat, die über das einfache Zustellen eines Adapters um einige Zehntel hinausgehen.
Das wiederum setzt eine umfangreiche Einarbeitung unter kundiger Anleitung und eben einen Gerätepark voraus, den sich ein Hobby - Zerspaner kaum leisten kann oder nur mit großer Erfahrung an kleinen Maschinen selbst in Form von auf die jeweilige Maschine bezogenen Hilfsmitteln herstellen muss.
In so fern.. ich weiß ja nicht, wie andere es sehen - sollte man schon eindringlich vor so einer Anschaffung warnen, denn die Folgekosten sind - je nach Vorhaben - oft nicht kalkulierbar.
Und es ist niemandem damit gedient, wenn so eine Maschine nachher "frustriert" wieder verkauft wird, weil sich die "Ideen" von denen wir alle nix wissen, nachher nicht auf der Maschine umsetzen lassen.
LG
Henry
Nicht ganz umsonst ist es ein Ausbildungsberuf dessen Ausbildungsdauer sich heute auf 3,5 Jahre beläuft.
Deshalb immer wieder: Tipps kann man hier geben aber eine "Fernausbildung" ist kaum möglich.
Ohne hier irgendjemand zu nahe treten zu wollen - in Zeiten der schnellen Information via Internet gibt es immer wieder Menschen die meinen "...habe ich was gelesen, kann ich auch...". Vor dieser Herangehensweise ist dann nun wirklich, gerade im Zusammenhang mit Maschinenarbeit zu warnen. Das Verletzungspotential ist nicht zu unterschätzen! Der Schaden an Maschine und Werkzeug im Übrigen auch nicht.
VG
Holger