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Neben der Tatsache, dass sich das Imagon im Laufe der Jahrzehnte weiterentwickelte ( die anfänglichen Modelle waren noch unvergütet, und die Siebblenden liessen sich nicht verstellen; ursprünglich gab es auch nur drei Brennweiten, auch hier im Beispiel fehlen noch die kurzen Brennweiten), finde ich die Beschreibungen des Objektives in alten Aufzeichnungen, Büchern, Prospekten hochgradig interessant, so wie einst grundsätzlich sehr leidenschaftlich über besondere Optiken gesprochen wurde;
Hans Windisch schreibt z.B. über seinen Freund, den Plasmaten ebenfalls etwas über die Symbiose von Kunst und Mathematik und sieht in der Linse sogar etwas" Lebendiges, Mitdenkendes" :
Anhang 43978
VG,
Ritchie
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Einleitung der "Untersuchung" des Imagon 200mm
Da ich schon mit Weichzeichnern gearbeitet habe, komme ich mit dem Imagon gut zurecht; es lässt sich einfacher handhaben als z.B. ein Meniskus, hier hatte Rodenstock nicht zuviel versprochen.
Erste Versuche liefen ohne Siebblende.
Der Fokus lässt sich eindeutiger legen und bestimmen, wobei schon beim Fokussieren offensichtlich wird, warum das Imagon als Tiefenbildner beworben wurde : es lässt sich wunderschön durch das Bild fokussieren, ohne wie bei konventionellen Optiken schlagartig die Schärfe zu verlieren.
Und das im Nahbereich!
Zu entscheiden ist da eher, wie das Bild gestaltet werden soll - ungeachtet der verwendeten oder auch nicht verwendeten Blenden lässt sich allein über den Fokus schon der Bildcharakter Richtung klar oder verträumt bestimmen.
Der bildliche Gesamteindruck muss passen, das wird schnell klar, die "richtige" Einstellung ist aber recht schnell gefunden.
Andererseits ergeben sich locker 2 oder 3 weitere Varianten, die man auch verwenden könnte. Eine regelrechte Spielwiese...
Das alles nur über den Fokus, die Blenden sind noch nicht im Spiel.
Je nachdem, wie man das Licht setzt, nimmt man so bereits starken Einfluss auf die Überstrahlungen.
Wird jetzt eine dieser Blenden eingesetzt, ists sofort vorbei mit dem scharfen Bild - das Imagon muss definitiv mit der gewünschten Blende fokussiert werden, sonst wird das nichts.
Rodenstock empfiehlt hier, die Blende zunächst zu schliessen, um ein klareres Bild zu bekommen, mit etwas WZ-Erfahrung tut das aber m.E. nicht not.
Ich denke, die Blende vorwählen,um festzulegen wie stark die Abberationen wirken sollen, dann fokussieren und hierbei einen passenden Bildcharakter erzeugen scheint für mich der richtige Weg.
Klar ist, dass es zahllose Variationen über den Fokus in Kombination mit den verschiedenen Blenden gibt, der Ungeübte wird sich hier nicht so leicht tun und die Wirkungen erst mal richtig kennenlernen müssen.
Ich eröffne heute mit dem kläglichen Versuch, der Sony abzuringen, was ich auf meiner 9x12 cm Mattscheibe sehe - sozusagen ein Screenshot - und werde dieser Tage nachliefern, was heute auf diesem Wege leider nicht darstellbar war:
Imagon ohne Blende, Variationen im Fokus und deren Auswirkungen.
Anhang 44085
VG,
Ritchie
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Variationen im Fokus und deren Auswirkungen
Weiter gehts mit der Betrachtung des Imagon, bei voller Weichzeichnung, ohne Siebblenden.
Die Beobachtungen gelten somit für jeden Weichzeichner, sind m.E. aber auch zum Vergleich notwendig, wenn man die Besonderheiten des Imagon - die extreme Steuerbarkeit der Weichzeichnung -verstehen will.
Für mich untersuche ich nebenbei noch das Verhalten an grösserem Format, da gehe ich hier aber nicht weiter drauf ein.
Stellt man einen WZ etwas unscharf, wird man feststellen, dass ein kurzer Auszug (Abstand Sensor/Objektiv ) schlicht ein unscharfes Bild ergibt.
Bei Unschärfe mit längerem Auszug ergibt sich aberder gewünschte Effekt des Überstrahlens !
Ich arbeite mit einem WZ daher bevorzugt aus der Unschärfe bei kurzem Auszug heraus, suche die gewünschte Schärfe, und gehe durch Verlängerung des Auszuges etwas darüber hinaus, so lässt sich gut zwischen unscharf und scharf, sowie scharf mit Überstrahlung unterscheiden.
Ein wenig Pendeln ist schon nötig, um den optimalen Effekt zu erzielen, denn der soll ja zum gesamten Bild passen.
Ich gehe hier schon kurz auf die Bedeutung des Lichtes bei der Aufnahme ein, denn wenn ich das Licht im Bild betonen möchte, eben mithilfe der Überstrahlungen, machen Helldunkelkontraste und eine Unterbelichtung schon deutlich Sinn:
Anhang 44502
So lassen sich Gloriolen wohl eher nicht darstellen.
Zur Bebilderung von oben Gesagtem, zunächst stark unscharf gestellt, bei kurzem Auszug; es zeigt sich, dass das Bild einfach nur unscharf ist :
Anhang 44504
Das nächste Bild, fast an der gewünschten "Grundschärfe":
Rund um das kleine Fadenkreuz kann man nun beobachten, wie sich das Imagon auf der Suche nach einem scharfen Fokus verhält( Nachtrag: Huch, in der hiesigen Darstellung wohl nicht!) - die Poren des Buchleders sind schon wahrzunehmen, aber das Bild wirkt auch schon leicht milchigverträumt.
Der Weichzeichner schlägt nun voll zu, es bilden sich also Gloriolen um die Schnecke herum, was ich hier mit schwarzem Hintergrund einmal betone; die im Lichte stehenden Kanten des Buches fangen an zu strahlen, und es gibt keinen klaren Fokuspunkt, wie wir ihn von auskorrigierten Optiken kennen.
Das liegt in der Natur der Sache, nämlich dem Kugelsgestaltfehler, welcher dem Imagon ja ausdrücklich belassen wurde.
Sollte ein Weichzeichner offenblendig jemals scharf sein, so ist es kein Weichzeichner, denn der definiert immer sich über seine Abberationen.
Anhang 44505
Um nun besser vermitteln zu können, wie sich das "Sucherbild" von unscharf mit kurzem Auszug, über "scharf" , bis unscharf bei langem Auszug verhält, abschliessend noch eine überzogen unscharfe Abbildung mit langem Auszug:
Anhang 44506
Irgendwo zwischen Bild 2 und 3 liegt nun das erwünschte Bild.
Eine gewisse Schärfe auf einem ausgesuchten Punkt und seinem Environ ( die Tiefenschärfe ist ja bei einem WZ aufgrund der Abberationen etwas grösser, also eher ein Tiefenschärfenraum), das Gante überlagert von einer Weichzeichnung, die sich im Überstrahlen der Lichter zur Vollendung entfaltet.
Kein Brumborium und keine Esotherik in der Handhabung, aber dennoch Poesie im geschaffenen Bild.
VG,
Ritchie
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Licht
Weichzeichnung lebt vom Licht; wie man mit falschem Licht ein WZ-Bild töten kann, zeigt diese vergleichende Aufnahme :
Anhang 44511
Wer also mit seinem Imagon oder sonstigen WZ nicht zufrieden ist, ändert vielleicht mal das Licht.
Licht, Licht, Licht.
Und Kontrast hell/dunkel, das ist ne gute Basis für Weichzeichnung.
Mehr sag ich dazu nicht.
Weiter geht es dieser Tage mit dem Vergleich des offenen Imagon zu dem mit kleinster Blende geschlossenem Imagon, und dies weiter zunächst am nahen Objekt.
VG,
Ritchie