Schon, aber irgendwie ist mir die Back-Methode nicht ganz Koscher :D
Liebe Grüße,
Kevin.
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Schon, aber irgendwie ist mir die Back-Methode nicht ganz Koscher :D
Liebe Grüße,
Kevin.
Hab doch keine Angst vorm Ofen, der ist für Vieles gut. Ich habe auch schon Objektive dort sterilisiert.
Wo ist das Problem, Kevin? Es habe schon viele vor Dir getan und es werden noch viel nach Dir tun. Ich habe darin sogar ein uraltes Roeschlein Kreuznach Telenar 1:5,6/13,5cm sterilisiert. Und es lebt nach wie vor. Oder hast Du etwa keinen Backofen???
Ich gehöre ja zu der Fraktion die die Erhitzung ganzer Objektive zur Glaspilz-Vernichtung nicht gerne empiehlt:
- Zur eventuellen Reinigung der Myzele auf innenliegenden Linsen muß man die Optik eh demontieren
- Sporen können schon auch teilweise 150°C eine Stunden lang überleben - allein abgetötete Myzele erscheinen mir nicht so sehr gewinnbringend (da ich von einer besseren Lagerung und optimalerweise Reinigung nach Feststellung des Glaspilzes ausgehe)
- Kanadabalsam, welches bei älteren Optiken ja meist zur Verkittung dient, wird ab 60-80°C (zäh)flüssig
- Ohne es genau zu Wissen, fürchte ich auch das die Gefahr von Öl auf der Blende oder Linsen bei solchen Temperaturen steigt - ich denke das muß nicht sofort bei der Behandlung passieren, sondern das sich halt Öl dann eher aus dem Fett der Schneckengänge ausblutet und langsam auf den Weg macht. Aber da habe ich noch keine Informationen die diese Gefahr bestätigen oder widerlegen.
Deshalb ja auch nicht über 80°. Und schon garnicht in Einzelteilen. Die Fixierung der Linsen im Objektiv verhindert das Lösen der Elemente.
Und was das Fett anbegeht: Das Ding sollte nach der Wärmebehandlung ohnehin auseinander genommen werden, um es zu reinigen. Da kann man den Zustand des Fetts kontrolliert werden. Aus dem Maschinenbau weiß ich allerdings, das Temperaturen von 80° das Fett zwar flüssiger werden lässt, jedoch nimmt es nach dem Abkühlen wieder die gleiche Konsistenz an. Und das Fett in Objektiven ist ein Hochleistungsfeinfett (Ähnlich Waffenfett), das auch solchen Temperaturen locker stand hält.
Bei schwergängigen Objektiven hilft es oft, es zu erwärmen und während des Abkühlens ständig zu betätigen. Die Verharzung wird weich und durch die ständige Bewegung wird es quasi "zerrieben". Oft wird dadurch ein Öffnen unnötig.
Der Pilz muss, da er in dem geringen Maß nicht bildwirksam wird, nicht entfernt sondern lediglich abgetötet werden, reinigen können dann die Fanatiker. Deshalb sollte da auch eher nichts demontiert werden. Sporen sind überall in der Luft, die einen neuen Ausbruch bedeuten können... es geht um das Abtöten der bereits etablierten Pilzkultur und nicht um die Sporen ! Und ob der Fungus mit seinen Stoffwechselprodukten sich überhaupt noch entfernen läßt, oder er sich bereits in die Vergütung eingefressen hat, ist zudem ungewiss. Viel eher besteht dann noch die Gefahr, dass mit weiterer "Scheuerei" auf den Linsen, die bislang unbekannte Vergütung des Objektivs (hart oder weichvergütung) angegriffen wird.
Kanadabalsam wird zwar zähflüssig in hohen Temperaturen, aber erstens weiß man nicht, was zur Verkittung verwendet wurde, zweitens wird bei kompletter Erhitzung des Objektivs eine eventuelle Verkittung "in place" gehalten, da die Linsen in den Verschraubungen "gehalten" werden und somit weder verrutschen und sich auch nicht "trennen" können, was aber bei einer Kitschicht, die schon angerissen ist, sofort beim Ausbau geschehen kann.
Darüber hinaus vermeidet das beschriebene gleichmäßig langsame Erwärmen sowie das entsprechend langsame Abkühlen dererlei Gefahren.
Ich hab nun schon so einige Objektive, unter anderem ein Leica Summicron R- 2/35mm, auf diese Weise behandelt und es sind bislang keinerlei Vorkommnisse aufgetaucht, die Grund für eine Panik gewesen wären.
Also ab in die Röhre mit dem Teil..
Hab auch schon ein verpilztes Sonnar gebacken und das, einer Anleitung aus einem anderen Forum folgend, langsam über mehrere Stunden.
Das Schlimmste daran war das Genörgle meiner Frau, die ihren Ofen auch nutzen wollte.... :lolaway:
Das Sonnar nutze ich immer noch gern und es sind keinerlei negative Nachwirkungen des Backvorgangs zurückgeblieben.
Zur Verfahrensweise: ich hatte vorher schon demontiert und alle sichtbaren Geflechte bereits entfernt.
Nein nicht WOW ! Der Verkäufer hat bewußt betrogen und wurde erwischt. Er wußte genau, dass die Optik unbrauchbar war. So sehe ich das. Man nennt das "die Flucht nach vorn".
Ich habe genau solche Fälle auch schon zweimal erlebt, dass die Verkäufer auf die Rücksendung der Ware keinen Wert legten - eben weil ihnen klar war, dass das verkaufte Gut wertlos war.
Aber trage es tapfer, du bist nicht allein. Auch ich werde mich bewußt zurücknehmen bei Ebay; auch ich habe mich nun wiedermal mit immerhin 159 Euro angeschi.... und obendrein die Rückgabefrist verpaßt. Wenn ich es zusammen zähle, was ich da in den letzten 12 Monaten ins Altglas-Roulette hineingeworfen habe, ohne dass der gewünschte Effekt eingetreten ist, dann hätte das auch gut dieses Objektiv hier
Sigma 150-500mm 5,0-6,3 DG APO OS HSM Objektiv (86 mm Filtergewinde) für Nikon
bei einem seriösen deutschen Fotohändler in Münster für unter 1000 Euro übern Ladentisch kriegen können, obgleich die Firma, die dieses Objektiv herstellt, bei nicht gerade groß im Ansehen steht. Aber da wäre eben die volle Garantie u.a. drauf gewesen. Bei Ebay hat man dann das Problem meist immer selbst und gerade jetzt nachdem die ct diese Hype mit den alten M42-Objektiven in Gang gesetzt hat, sind da unzählige unseriöse Dunkellichter mit auf den Markt gestoßen.
Irgendwie vernebelt die Auktions-Atmosphäre bei Ebay gelegentlich auch die Sinne und trübt den Verstand.
Huhu, ihr Lieben
es gibt aber viele Backofen-Freunde hier o_O
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Ich werde mich erst mal der unterdrückten Minderheit (säubern per Hand) anschließen und hoffen, das ihr auch dann noch helft, wenn ich die Backofen-Methode nicht nutze bzw. das "andere Lager" unterstütze. :D
Sonst schick ich es Henry zu - dann kann ich bei einer zerstören Frische-Backofen-Optik mit dem Finger zu ihm zeigen :P *lach*
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Liebe Grüße,
Kevin.