AW: Yashica ML 1.2/55mm..... ultra rar
Zitat:
Zitat von
hinnerker
Danke, diese beiden Seiten kenne ich. Bin mal gespannt, was auf MF Lenses so an Infos rumkommt.
Also in der Zeit zwischen 1978 und 1980 war es mit Sicherheit bei Yashica im Programm. Auch auf dem Yashica ML-Poster (das schätze ich so etwa zwischen 1980-82) ist es noch drauf. Vielleicht hat ja Oliver (paguru) noch ein paar zusätzliche Infos.
AW: Auto Yashinon 1:1.2 f=55mm TOMIOKA
Der Sache mit den 1.000 Stück bin ich nochmal auf den Grund gegangen ...
stimmt nicht.
Die 1.000 Stück bezogen sich auf das Zeiss Planar 1.2/55mm, das es zur Contax gab. Da hatte ich dem Threadtitel zu wenig Beachtung geschenkt, weil ich aus einer Google Suche nach dem Yashica ML 1.2/55mm kam und über das Ding eigentlich nur "drübergeflogen" bin, weil es schon so alt war und scheinbar auch eher eine Spekulation.
Sorry, mein Fehler.
http://forum.mflenses.com/contax-yas...ns-t13424.html
LG
Henry
AW: Auto Yashinon 1:1.2 f=55mm TOMIOKA
So, nach einem kleinen Malheur komme ich nun dazu, die beiden Yashica Objektive gegeneinander zu stellen.
Vorab mein Eindruck.
Das Tomioka Yashinon hat eine ziemliche Gelbfärbung, was ein Zeichen dafür ist, das es mit Thorium Gläsern aufgebaut wurde. Es scheint sich um eine recht alte Rechnung zu handeln, denn auch die gesamte Charakteristik deutet darauf hin. Wie die nachfolgenden Bilder zeigen werden, ist es am KB Sensor sehr weich und bei Offenblende doch erheblich randunscharf verglichen mit der Rechnung des Yashica ML 1.2/55mm.
Vorab bleibt festzuhalten: Tomioka kann nicht mit dem Spiegel der EOS 5D ! Die gewaltige Rücklinse schlägt an und es gibt keine Chance, daran irgendwas zu ändern. Ist also nicht für die 5D gebaut !
Aus diesem Grunde gehe ich davon aus, das die Bilder, die im Web kursieren überwiegend an Crop Kameras oder alten SLR gemacht und gescannt wurden.
Die hier gezeigten Ausschnitte stammen wieder aus einer Serie mit 3 Bildern, von denen jeweils das Beste genommen wurde. Da wir hier in Kiel einen Mix aus Wolken und Sonne haben, ist der Schattenwurf der Bilder verständlicherweise unterschiedlich.
Zunächst ein Ausschnitt, der zeigen soll, das der Fokus bei den verglichenen Bildern recht ordentlich getroffen war...
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...web/center.jpg
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...non/center.jpg
Nun schauen wir mal in die verschiedenen Ecken..
hier der linke Bildrand, an dem klar wird, das bei Offenblende die Details doch erheblich verschwimmen und sich die Randunschärfe bemerkbar macht. Auf den Bildern ist der linke Teil
das Yashica ML und rechts das Tomioka zu sehen.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/..._web/links.jpg
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...inon/links.jpg
Bildmitte, oberer Rand...
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...enter-etwa.jpg
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...enter-etwa.jpg
Oben linker Rand...
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...oben-links.jpg
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...oben-links.jpg
Oben rechts..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...ben-rechts.jpg
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...ben-rechts.jpg
Mitte etwa.. rechter Rand...
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...web/rechts.jpg
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...non/rechts.jpg
Unterer Rand, mitte etwa..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...enter-etwa.jpg
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...enter-etwa.jpg
Unten links und unten rechts kann man sich schenken, sieht genauso aus, nur das die Partien im Schatten lagen durch Gebäude und die Vignettierung, die bei beiden in etwa gleich ausfällt.
Das Tomioka ist offen sehr, sehr weich. Es hat in der Tat große Gemeinsamkeiten mit dem Porst.
Es ist minimal kontrastärmer als das Porst, aber bei Offenblende neigt es in der Tat zu starkem überstrahlen. Das macht die Sache in der Sonne schwieriger und ist vermutlich in der schlechten
Vergütung des Tomioka zu suchen.
Das Yashica dagegen ist um Längen besser an den Rändern korrigiert, dadurch deutlich nuancierter und schärfer an den Rändern.
Ich werde das Tomioka an diesem Wochenende auf Spaziergängen mitnehmen um zu sehen, wie es sich in Sachen Bokeh und auch abgeblendet an den Rändern verhält. Es erinnert ein wenig an die alten Gläser, die zentrumsscharf sind, aber zum Rand hin doch deutlich nachlassen und erst bei stärkerer Abblendung ihr Maximum erreichen können. Ich hoffe, wir bekommen hier mal eine durchgehende Sonnenperiode, so daß ich das Objektiv auch mal bei verschiedenen Blenden testen kann. An der Mauer finde ich das Objektiv so erstmal nicht schlecht, aber auch nicht großartig besser als das Porst. Es spielt in der Tat wohl auf dem gleichen Niveau, mit etwas besserer Zentrumsschärfe.
Werde weiter berichten.
LG
Henry
AW: Auto Yashinon 1:1.2 f=55mm TOMIOKA
Nun darf man diesen statischen Bildern nicht allzuviel Bedeutung beimessen, denn auch ein Biotar, das ein recht altes Objektiv ist und eigentlich offen nur im Zentrum scharf, kann natürlich atmosphärisch sehr schöne Bilder erzeugen, wenn die Motive stimmen.
Deshalb hier nochmal ein paar Bokehspielereien.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...blattgruen.jpg
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...ka_web/akt.jpg
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...intergrund.jpg
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...bank-bokeh.jpg
Auch im Nahbereich und den geschaffenen Hintergründen ist es sehr stark Porstverdächtig.. !
LG
Henry
AW: Auto Yashinon 1:1.2 f=55mm TOMIOKA
Und weiter gehts..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...hinon/gelb.jpg
Verlauf in die Unschärfe...
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...non/kippen.jpg
Hier ein Link zu einem hochauflösenden Bild mit metallischen Oberfläche bei f2
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...n/metallic.JPG
Ist schon in Ordnung, was das Tomioka da macht. Glühen hält sich in Grenzen, ist aber auch keine starke Sonneneinstrahlung.
Und nun zwei Bilder in Vollauflösung bei f4 gemacht. Einmal ein Schuß Richtung Kieler Bahnhof..
reinfahren und staunen. Ich finde die Detailwiedergabe bei f4 für Alltagsverhältnisse bei dem schlechtem Licht das wir hier haben, sehr gut.
Wohl gemerkt.. Blende 4...
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...inon/bahn1.JPG
Genauso wie der nachfolgende Schuß.. ich liebe alte verlassene und verfallende Häuser.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...non/future.JPG
Die vorher zu beobachtenden Randunschärfen sind hier bei f4 verschwunden.
Blende 2.8 hab ich nicht gemacht, aber es steht zu vermuten, das es in der Tat die gleiche Rechnung wie das Porst oder vermutlich auch das Revuenon ist. Auch dieses war damals in etwa in diesem Bereich zu Hochform aufgelaufen.
Insofern ist der Ersteindruck den Urmelchen und ich hatten, gar nicht so abwegig gewesen.
Meine beiden Porst Objektive, die ich hatte, waren aufgrund der besseren Vergütung vielleicht etwas kontrastiger.
Insgesamt muss ich so nach einem Tag Beschäftigung mit dem Objektiv sagen, das es ein gut brauchbares Objektiv ist, das abgeblendet sehr gut wird. Für ein reines 1.2er, für das man es ja eigentlich kauft, kann ich eigentlich nicht erkennen, warum so ein "Gerassel" um dieses Objektiv gemacht wurde. Vermutlich wirklich nur dem "Gepusche" durch die Tomioka.de - Leute, die sich mit dem Hype eine goldene Nase verdienen wollten. Es kommt über den Status einer guten Einsteigerlinse im 1.2er Segment nicht raus. So meine Meinung bisher. Lästig dabei ist noch ein wenig die Gelbfärbung der Gläser, die zwar noch längst nicht so stark ins Gewicht fällt wie es beim alten Thorium - Pancolar zu sein pflegte, aber man merkt doch schon die Verschiebung.
Es ist ein Objektiv, das wenn man die Randbereiche an einer Cropkamera nicht zu sehen bekommt, leicht abgeblendet überzeugen kann, ein hübsches Bokeh zaubern kann, ansonsten aber recht unscheinbar bleibt.
Die Schärfe ist für ein 1.2er im Zentrum als in Ordnung zu beschreiben, kann jedoch den bislang hier getesteten Kandidaten nicht die Stirn bieten. Man merkt es doch, das es eine alte Rechnung ist. Gerade der Abfall zu den Rändern hin, läßt schon darauf schließen.
LG
Henry
AW: Auto Yashinon 1:1.2 f=55mm TOMIOKA
Hallo Henry,
danke für den schönen Test!
Recht beeindruckend finde ich tatsächlich die Auflösung bei f/4 - da legt allerdings auch der Sensor von Horst noch mal 'ne Schippe drauf, gegenüber meiner 40D. Wie man auch an der Blendenreihe sehen kann, die ich von der Bavaria gemacht habe (Dateigrößen!) kommt der Sprung in die Schärfe tatsächlich ungefähr bei f/4. Die Bilder mit f/2.4 und f/3.5 sind da noch erheblich unschärfer.
Ich bin ja prinzipiell sehr dafür, solche Internet-Mythen zu demontieren. Auch wenn sich dadurch rausstellt, dass ich nicht den heiligen Gral erworben habe ;-)
In meiner Sammlung hat das Yashinon jetzt jedenfalls das Porst abgelöst. Das liegt aber weniger an den - marginalen - optischen Unterschieden, sondern eher an der persönlichen Sympathie. Ich bin eben Yashica-Sammler, und da gebe ich natürlich meiner Marke den Vorzug vor einem No-Name-Produkt. Übrigens glaube ich, dass auch Vorurteile und Sympathien für das jeweilige Equipment einen gewissen Einfluss auf die Bilder haben, die man damit macht.
Das 1.2er habe ich immer dann dabei, wenn's schön schummrig wird - für Sonnenschein gibt es genug andere Objektive. Und dann ist an der Kamera meistens SRAW eingestellt - ISO-Rauschen, Fokus-Fehler und Verwackler sind sowieso dabei, aber mir geht es dann um eine schöne Freistellung, und dass ich mit Farben und Belichtung etwas Spielraum habe. Ein Objektiv, dass in allen Situationen Spitzenleistung liefert - wie Dein Canon oder das Yashica ML - ist natürlich ein Traum, muss aber für mich nicht sein, wenn genug Auswahl da ist.
LG
AW: Auto Yashinon 1:1.2 f=55mm TOMIOKA
Zitat:
Zitat von
paguru
Hallo Henry,
danke für den schönen Test!
Recht beeindruckend finde ich tatsächlich die Auflösung bei f/4 - da legt allerdings auch der Sensor von Horst noch mal 'ne Schippe drauf, gegenüber meiner 40D. Wie man auch an der Blendenreihe sehen kann, die ich von der Bavaria gemacht habe (Dateigrößen!) kommt der Sprung in die Schärfe tatsächlich ungefähr bei f/4. Die Bilder mit f/2.4 und f/3.5 sind da noch erheblich unschärfer.
Ich bin ja prinzipiell sehr dafür, solche Internet-Mythen zu demontieren. Auch wenn sich dadurch rausstellt, dass ich nicht den heiligen Gral erworben habe ;-)
In meiner Sammlung hat das Yashinon jetzt jedenfalls das Porst abgelöst. Das liegt aber weniger an den - marginalen - optischen Unterschieden, sondern eher an der persönlichen Sympathie. Ich bin eben Yashica-Sammler, und da gebe ich natürlich meiner Marke den Vorzug vor einem No-Name-Produkt. Übrigens glaube ich, dass auch Vorurteile und Sympathien für das jeweilige Equipment einen gewissen Einfluss auf die Bilder haben, die man damit macht.
Das 1.2er habe ich immer dann dabei, wenn's schön schummrig wird - für Sonnenschein gibt es genug andere Objektive. Und dann ist an der Kamera meistens SRAW eingestellt - ISO-Rauschen, Fokus-Fehler und Verwackler sind sowieso dabei, aber mir geht es dann um eine schöne Freistellung, und dass ich mit Farben und Belichtung etwas Spielraum habe. Ein Objektiv, dass in allen Situationen Spitzenleistung liefert - wie Dein Canon oder das Yashica ML - ist natürlich ein Traum, muss aber für mich nicht sein, wenn genug Auswahl da ist.
LG
Hallo Oliver,
dieses Tomioka ist wahrlich kein schlechtes Objektiv, Mythos hin oder her. Es ist eine alte Rechnung und das merkt man ihm an. Bei Offenblende wie gesagt sehr weich und randunscharf, aber das teilt es mit vielen alten Objektiven. Für Deinen Einsatzzweck ist es genau das richtige Objektiv denke ich. Es ist auch sehr gut für stimmungsvolle Portraits bei Offenblende an einer Cropkamera einsetzbar, was ich zum Abschluss dieses kleinen Berichtes gern nochmal zeigen möchte.
Das erste Bild hab ich mal mit der 400D und dem Tomioka bei Offenblende und Lichteinfall durch das Fenster gemacht, beim Zweiten dann auf die 5D gewechselt.
Das Tomioka macht sehr schöne Hauttöne wie ich finde. Durch die Thorium Gläser mit dem leichten Gelbstich wird das sonst in dieser Jahreszeit leicht ins rötliche abgleitende wieder in
eine freundlichere Richtung gelenkt.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...ait-400d-1.jpg
Und nochmal die 5D in der gleichen Situation...
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...trait-5d-1.jpg
Insofern ist der Test, speziell der an der Wand, von mir nun nicht ein wirklicher Maßstab für die Tauglichkeit und den Reiz, den dieses
Objektiv aus dieser Gattung unter "normalen" Umständen hat. Gerade bei den Portraitlinsen aus alten Tagen ist nämlich diese Randunschärfe
und die später einsetzende Schärfe über die Blendensteuerung auch ein sehr schönes Attribut einer Linse. Und es nur auf die knallige Schärfe
wie ich es mit dem Canon angestrebt habe, zu reduzieren, wird dem Charakter der Linse nicht gerecht. Sie kann nämlich in anderen Situationen
und Anwendungsbereichen wie diesem hier, sehr gute Leistungen zeigen. Gerade das, was als Nachteil erscheint, kann in einer anderen
Situation zum Vorteil gereichen.
LG
Henry
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!!! Der Fund des Jahres !!!
Letzten Sonntag war ich wieder mal auf der Jagd. Diesmal auf einem Flohmarkt der nur einmal im Jahr stattfindend. Nachdem ich schon ein paar Sachen gefunden hatte, stieß ich auf einen Man der eine Ganze Foto Tasche auf dem Tisch stehen hatte. Nach dem ersten groben Blick hinein fragte ich nach dem Preis. Für einen guten Preis habe ich dann die Tasche gekauft. Enthalten waren eine Kamera mit vier Objektiven. Da die darin enthaltene Kamera eine "Praktica Super TL 1000" war, bin ich davon ausgegangen, das darin typische DDR Objektive enthalten sind. Hatte schon ein Tessar gesehen. Nach ein paar Minuten hab ich eine Pause eingelegt und wurde neugierig was da noch so in der Tasche schlummert. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie groß meine Überraschung war, als ich diese Schmuckstück an der Praktica sah.
Anhang 46834
Oh freude, oh freude. Endlich eine Linse bei der man auch von 1.2 auf 1.4 und 1.7 abblenden kann.