Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 5)
Teil I: Mikroskopobjektive (endlichkorrigiert mit 160mm Abgleichlänge)
Hallo zusammen,
Ein handelsübliches Mikroskop, so wie wir es in unserer Jugend in der Schule im Bio-Unterricht hatten, oder wie es
oft heute noch im Speicher, oder Keller herumsteht hat wohl schon jeder mal in Händen gehabt.
Früher war die Verwendung von sog. endlichkorrigierten Optiken der Normalfall. Das bedeutet, dass bei Zeiss ein
scharfes Bild 160mm hinter dem Mikroskopobjektiv entstand und bei Leitz in 170mm Entfernung.
Hier waren also keine zusätzlichen Tubuslinsen erforderlich, man musste nur bei der Zwischenschaltung von
Prismen und sonstigen Glaselementen im Strahlengang darauf achten, dass es beim Abstand von 160, bzw. 170mm
blieb.
Ich habe Euch einmal einige Optiken von Zeiss und eine von LOMO (UdSSR) abgebildet:
Anhang 132749
Anhang 132748
Ich selber nehme diese Optiken eigentlich nur für die visuelle Durchlichtmikroskopie her. Man hat nämlich so gut wie
gar keinen Arbeitsabstand und die Abbildungsleistung auf einem Sensor ist nicht wirklich optimal.
Ich habe hier höchstwertige Planapochromaten und einen Apochromaten, welche für ein grosses Bildfeld farbkorrigiert
sind und eine gute Bildfeldebnung aufweisen.
Dennoch sind die Bildergebnisse eher enttäuschend. Die Randschärfe ist so gut wie unbrauchbar, es leuchtet in allen
Regenbogenfarben und man braucht lange Belichtungszeiten.
Man braucht viel Geduld, man muß die Abgleichlänge penibelst einhalten und man sollte tunlichst ein sogenanntes
Projektiv verwenden um hier zu halbwegs akzeptablen fotografischen Ergebnissen zu gelangen.
Zur Fotografie braucht man also ein Mikroskop, einen Mikroskopkopf der auch einen Fototubus besitzt und die Möglichkeit
bietet, den Strahlengang zwischen den Okularen für die visuelle Beobachtung und dem Fototubus umzuleiten.
Da ist dann ein sogenannter Trinokulartubus.
Hier ist der Fotoaufsatz, den ich für mein Zeiss Universal Mikroskop verwende:
Anhang 132750
Darin ist eine Hülse, welche ein Projektiv aufnehmen kann:
Anhang 132751
So schaut das Projektiv aus. Es ist mit verschiedenen Eigenvergrösserungen erhältlich:
Anhang 132752
Fazit: ich nutze mein Mikroskop gerne für visuelle Beobachtungen, für fotografische Anwendungen habe ich
andere Tools in meiner Zauberkiste...
Übrigens: für Kinder und Enkelkinder ist ein Mikroskop eine spannende Sache. Wenn sie mal beobachten können, was
im Brackwasser so alles herumwirbelt, dann ist die Playstation auf einmal völlig uninteressant...
wird fortgesetzt...
LG, Christian
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 6)
Hallo zusammen,
kleiner Nachtrag zu den Mikroskopobjektiven:
Hier ist das Zeiss Universal Mikroskop, von mir zur Aufnahme von Großfeldokularen mit 30mm Steckhülsendurchmesser
aufgerüstet.
Es ist wirklich universal einsetzbar, denn man kann mit ihm Durchlicht, im Auflicht, in einer Kombination aus beidem, im
polarisiertem Licht, usw, usw beobachten.
Anhang 132858
Hier die fotografischen Ergebnisse. Zur Orientierung: ein Teilstrich entspricht 0,01mm. Die Farbfehler sind etwas linkslastig,
hier wäre bei ganz korrekter Ausrichtung des Kameraadapters vermutlich noch etwas Luft nach oben. Eventuell lag auch
der Objektträger nicht 100% plan.
PlanApo 4X + Projektiv 3,3X
Anhang 132859
PlanApo 10X + Projektiv 3,3X
Anhang 132860
PlanApo 25X + Projektiv 3,3X
Anhang 132861
Apo 40X + Projektiv 3,3X
Anhang 132862
PlanApo 100X + Projektiv 3,3X
Anhang 132863
Immerhin, die Bildfeldebnung ist ganz gut, die Verzeichnung recht gering, aber der Farbfehler ist schon grob
und man sieht wirklich alles an Staub und Dreck im Strahlengang...
LG, Christian
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 12)
Ein Microfiche-Objektiv habe ich noch gefunden, es ist ein Schneider-Kreuznach 4/50, ein echter Winzling ohne Blende, aber mit durchaus interessanten Qualitäten.
(Laut Hersteller 4 Elemente in 3 Gruppen)
Durchmesser 26mm hinten, 30mm vorne, Länge 25mm
sieht so aus
man kommt von unendlich bis in den Macrobereich siehe Fotos
das Objektiv leuchtet auch Vollformat aus.
VG Dieter
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 9)
Nun eine echte Bastlersache, das Objektiv aus einem (manuellen) Rondo Schmalfilm Kopierer ausbauen und in einen Kurzhelicoid (12-19mm) einbauen und z.B. mit der Sony A6000 nutzen.
Das ist etwas für Leute, die einen unverwechselbaren Bildlook erzeugen wollen und nur für den Nahbereich geeignet.
Für das Objektiv spricht nicht viel, es ist weder besonders scharf oder bildet die Farben exakt ab noch leuchtet es APS-C voll aus, es ist also kein Leitz repro summar...,
dafür kostet es nur ein paar euro
Aber man kann Fotos damit machen, die bekomme zumindest ich mit keinem anderen Objektiv hin auch nicht mit dem repro summar.
Wenn man also das Gehäuse abgebaut hat, dann bleibt lediglich das Objektiv, das mit einer schwarzen Plastikscheibe verklebt ist, übrig. Der Durchmesser der Scheibe liegt bei 40-41mm, deswegen kann man das Teil gut in einem Kurzhelicoid am hinteren Anschlag einbauen.
an der Kamera:
Eine Sonnenblende braucht man unbedingt!
Wie gesagt nur Nahaufnahmen sind möglich, aber ganz eigenwillige
Das Original ist immer etwas dunstig, das habe ich entfernt und leicht nachgeschärft, ansonsten nichts weiter.
VG Dieter
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:
Zitat von simple.joy
Ist das Repro-Summar gut? Und ist das zufällig dieses winzige 2.8/25mm Objektiv?
m.E. ist es sogar sehr gut, vor allem bei Fotos in diesem Masstab, ist mir persönlich zu nahe dran, aber für Dich wohl ideal.
Man kann es herausschrauben, vorderer Ring 20mm, der hintere 25mm, Tiefe 16mm, also schon größer und hat eine Blende, Brennweite ist 24mm