Hallo Henry,
Wie ist es mit den originalen Lederköchern von Canon aus der FD-Serie? Ich hab für manche Objektive noch sehr gut erhaltene, fast wie neu. Hm, schade, wenn die auch zu Glaspilz führen könnten...
LG
Wavegide
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Hallo Waveguide,
ich denke, letztlich ist es egal, von welchem Hersteller der Köcher ist.
Es geht ja erstmal darum, Luft und Licht ans Objektiv zu lassen.
In einem Köcher hast du weder das Eine noch das Andere - da fühlt der Pilz sich wohl.
Sicher, wenn du dein Objektive mit beiden Deckeln im Regal stehen hast, kommt auch kein Licht ran. Aber immerhin hast du schonmal eine gewisse Luftzirkulation. Wenn du dann noch deine Objektive gelegentlich benutzt, kommt auch noch genug Licht ran.
Ansonsten habe ich mir mal sagen lassen, dass es sinnvoll ist, bei Objektiven, die als reines Sammlerobjekt gesehen werden und daher permanent ungenutzt in der Vitrine (oder im Regal) stehen, die Deckel abzunehmen. So kommt immer Licht ran... und optisch siehts auch spannender aus ;)
Leder ist Leder... und Leder ist nun ein organisches Material. Organisches Material gibt einem eventuell wachsendem Pilz Nahrung. So einfach ist das.
Solange die darin zu lagernden Objektive noch keinen Fungus aufweisen, ist ja auch nix los. Nur wenn die Objektive dauerhaft in den Behältern eingepackt gelagert werden sollen und zudem das im dunklen, feuchtwarmen Keller ohne Tageslichteinfluss geschieht, ist absolut davon abzuraten.
Diese Eigenschaft von Lederköchern führte dazu, das Objektivköcher heutzutage (neben den Preisaspekten) nicht mehr zum Verstauen von Objektiven angeboten oder mitgeliefert werden.
Ich würde vielleicht bei gut erhaltenen Köcher mit einem Fungizid den Innenbereich behandeln und die Dinger dann wieder verwenden. Solange die nicht nach "Keller" riechen, hätte ich da erstmal keine Bedenken, obgleich mir Köcher aus modernen Kunststoffmaterialien deutlich lieber sind.
Doch bevor man sich für seinen Objektivpark nun noch dutzende neue Köcher besorgt, wenn eigentlich saubere Lederköcher vorhanden sind, sollte man die alten behandeln und weiternutzen... so meine Ansicht dazu...
LG
Henry
Pilz kommt aber nicht immer von außen nach innen. Ich hatte mal ein Tak 1.4 bei dem auf einer der inneren Linse mehrere kleine Pilzstellen zu sehen waren. Das war keine verbundene Fläche die sich von außen nach innen entwickelt hat.
Schon richtig, aber Pilz tritt niemals in einzelnen, voneinander völlig getrennten Fäden auf. Es ist immer eine Art Gespinst, das weiter wuchert.
Das stimmt wiederum :)
Ja, das Gleiche hab ich hier auch bei einem Tamron 2.8/135mm... da sitzt ein einzelnes kleines Gespinst fast schon mittig auf der Rückseite der Frontlinse.
Aber man glaubt gar nicht, was in Objektiven alles lebt und seine Spuren hinterlassen hat. So habe ich aus einem Tamron 2.5/90mm Makro gerade den ausgetrockneten Kadaver einer "Gewitterfliege entfernt, die sich da irgendwie "herein-ver-irrt" haben muss. Lag da einfach mal bei Durchsicht zwischen zwei Linsen... boah.:shocking:
Die alten Objektive waren und vermutlich auch viele neue sind ja nicht abgedichtet und so kann dort auch jede Form von "Leben" eindringen, das dort auch "enden" kann und seine "Spuren" hinterlassen.
Das können auch kleinste "Pollen" sein, die in bestimmten Monaten vorkommen und sich mit der Luftzirkulation ihren Weg in die Objektive suchen... vorstellbar ist hier alles.
Wie der Fungus sich über die Jahre seine Wege sucht und woher er seine Nahrung an welchen Stellen im Objektivinneren bezieht wird wohl nicht immer klärbar sein.
Fakt aber dürfte sein, dass man ihm die Grundlage entziehen muss... also braucht es Licht, Luftzirkulation, Bewegung und die Abwesenheit von feuchtwarmen klimatischen Bedingungen..