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Minolta MD Tele Rokkor 135/3.5: Fungustreiben
Als eines der nächsten Projekte soll dieses vom Fungus befallene, ansonsten neuwertige, MD 135/3.5 auf den Küchentisch kommen.
Eine sehr schöne Demonstration kräftigen Lebenswillens auf Glas ;-)
Es wird sich zeigen, ob es bereits bleibende Verätzungen auf der Optik gibt.
Ansonsten, denke ich, sind die Tage des Pilzes gezählt :spitze:
Eingriff in den nächsten Tagen.
Anhang 143569
Anhang 143570
Anhang 143571
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Ich habe einmal Aufklärung gemacht, wie es im Tele aussieht.
Anhang 143629
Die vorderen beiden Linsen werden vom Zierring gehalten und liegen, getrennt durch einen Ring, aufeinander im Tubus.
Darunter offenkundig zwei weitere Linsen (es sollte sich um einen Fünflinser handeln, drei Linsen sind ausgebaut), deren Befestigung ich als in den Tubus eingeschraubtes Element verstehe.
Es gibt keine Ansatzpunkte für den Stellschlüssel, Ausdrehen mit den Gummizylindern klappte nicht.
Anhang 143630
Auf der Rückseite der unteren Linse sitzt der Fungus.
Und den erreiche ich durch die geöffnete Blende.
Anhang 143631
Abkratzen lässt der sich nicht, ein vorsichtiges Sondieren mit Zahnstocher und Schrauendreher ergibt kompakte Strukturen.
Ich hoffe, das Glas ist noch nicht verätzt.
Und ich hoffe auch, dass zwischen den beiden Linsen kein Belag ist.
Auf der Rücklinse sitzt auch der Pilz. Die konnte ich ausbauen.
Gut, ich muss ja nicht alles zerlegen.
Hauptsache, ich kann den Fungus erledigen :ugly1:
Morgen ist Action :yes:
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Finale
Anhang 143637
Anhang 143638
Damit die Blendenlamellen nicht unter Zug gehalten werden, hänge ich die zuständige Feder aus.
Danach fixiere ich den Blendenhebel mit Klebeband.
So sind beim Arbeiten an der Linse durch die Blendenöffnung die Blendenlamellen vor einer zuschnappenden „Blendenfalle“ geschützt, die sie verbiegen könnte.
Auf der Linse (gelber Kreis) wirkt nach dem Abblasen der Oberfläche von Staub Wasserstoffperoxid 3 % auf den Fungus ein. Eingebracht habe ich mit einem getränkten Wattestäbchen. Während der Einwirkzeit von ca. fünf Minuten bewege ich in Abständen das Stäbchen spiralförmig über die Linse.
Anhang 143639
Anhang 143640
Parallel Reinigungsarbeit am Tubus mit Schaummstoffstäbchen in Isopropylalkohol.
Ob das grünliches altes Fett oder Klebstoff ist, weiß ich nicht, aber es hat hier keine erkennbare Funktion.
Also hinweg damit.
Anhang 143641
Der Fungus hat sich durch die Behandlung widerstandslos aufgelöst.
Nacharbeiten mit Wundbenzin und Wattestäbchen ergibt eine klare Linse.
Ganz einfach ist es mit dem Sprit nicht, da immer da und dort eine feine Schliere bleibt.
Hier helfen Geduld und ein in Benzin nur angefeuchtetes Stäbchen.
Es sind auch keine Verätzungsspuren durch den Fungus erkennbar.
Anhang 143642
Anhang 143643
Nun zur hinteren Linse, die nicht nur staubig, sondern ebenfalls vom Fungus heimgesucht ist.
Anhang 143644
Wasserstoffperoxid …
Anhang 143645
… Wundbenzin …
Anhang 143646
… die Linse ist sauber
Anhang 143647
Reinigung des Blendenringes …
Anhang 143648
… und des Bajonetts
Anhang 143649
Auch die beiden vorderen Linsen reinige ich mit Wundbenzin auf Linsenreinigungspapier.
Montage:
Anhang 143650
Einhängen der Feder für die Blende
Anhang 143651
Einschrauben der hinteren Linse
Anhang 143652
Festziehen mit dem Stellschlüssel
Anhang 143653
Die mit Alkohol gereinigte Blendenkugelraste erhält etwas Fett.
Anhang 143654
Das MD 135/3.5 vom Fungus befreit und klar zum Einsatz.
Mission achieved :yes:
Fazit
- Der Fungus wich überraschend schnell und widerstandslos. Das Wasserstoffperoxid löste ihn fast im Moment auf. Es blieb keine bleibende Trübung durch Verätzung, verursacht durch den Fungus.
- Das Reinigen mit Wundbenzin ist nicht ganz einfach. Einerseits entfernt es bestens Fettiges, aber es können vereinzelt feine Schlieren zurückbleiben. Nacharbeiten mit in Benzin angefeuchtetem Wattestäbchen hilft.
- Beim Check mit der LED-Lampe sind dann auch vereinzelt feinste Reinigungsspuren (Schlieren) erkennbar, die jedoch in hellem und diffusen Licht nicht sichtbar sind. Auch etwas Staub ist dazugekommen. Mit dem Linsenreinigungstuch von Zeiss hätte ich diese feinen Schlieren vielleicht entfernen können, aber ich möchte auf den inneren Linsen möglichst wenig arbeiten, da ihre Vergütung ggf. nicht so robust ist wie die der äußeren Linsen. Anstatt hier weiterzuputzen, finde ich mich damit ab, dass ich nicht im Reinraum maschinell arbeite ;-) Jedenfalls muss ich im LED-Licht schon sehr genau hinschauen, um diese Unregelmäßigkeiten zu finden. Teilweise reflektiert der Staub das Licht stärker. Für die Praxis völlig unbedeutend und bekommt hier nur Aufmerksamkeit, weil es Thema ist.
- Eine gute Nachricht für alle, die den Fungus fürchten: Er kann erledigt werden. Und er springt beim Öffnen eines Objektivs nicht auf den Tisch ;-)
- Ja, ich würde jederzeit wieder ein Objektiv kaufen, das mit dem Zusatz „Fungus“ günstig angeboten wird. Zumindest, wenn der Befall sich im hier gesehenen Rahmen bewegt.