Objektive teilzerlegen und reinigen - erstes Fazit
Meine bisherigen Expeditionen in die Welt der eingetrübten und verölten manuellen Objektive verliefen für mich zufriedenstellend.
Sicher hatte ich nicht die komplexesten Modelle auf dem Tisch, aber es sollte für ein erstes Fazit reichen:
- Für die Reinigung von Linsen und Blendenlamellen ist nur eine - mehr oder weniger aufwändige - Teildemontage des Objektivs erforderlich.
- Das Wiedereinsetzen der Linsen und Linseneinheiten in den Tubus ist unkritisch bez. Stellung auf dem Uhrzifferblatt. Entscheidend ist die seitenrichtige Montage (oben/unten). Zentrierungsprobleme können sich bei optischen Einheiten mit Stellschrauben ergeben (danke Michael für den Hinweis).
- Blendenlamellen lassen sich - zusammengesetzt als Blendenregister - direkt von Öl befreien.
- Kritisch ist das Lösen von Halteringen und Schrauben, die ggf. mit Klebstoff fixiert sein können.
- Die Arbeit mit dem Stellschlüssel ist heikel, da Abrutschgefahr (Linsen, empfindliche Antireflexbeschichtung) besteht.
- Zoomobjektive haben grundsätzlich eine höhere mechanische Komplikation als Objektive mit Festbrennweite. Hier sollte zusätzlich die Stellung der einzelnen Komponenten vor dem Ausbau markiert werden, da mehrere Möglichkeiten für den anschließenden Zusammenbau bestehen können.
- Das Eindrehen von Halteringen erfordert besondere Geduld und Sorgfalt, damit die empfindlichen Gewinde mit flacher Steigung nicht durch Verkanten beschädigt werden.
- Zum Reinigen von vergüteten Linsen aus Glas eignen sich als Allrounder Isopropylalkohol bzw. Linsenreinigungsflüssigkeit.
- Blendenlamellen lassen sich mit Feuerzeug- oder Waschbenzin säubern.
- Im Web gibt es zahlreiche Informationen/Videos zur Behandlung unterschiedlicher Objektivmodelle, die abschätzen lassen, was einen bei der Demontage/Montage erwartet.
- Es gibt keinen Grund, diese Reinigungsarbeiten nicht selbst durchzuführen, vorausgesetzt, man schätzt seine Fähigkeiten richtig ein. Besonders wertvolle Exemplare oder solche mit hoher Komplexität sind ggf. bei einer Fachwerkstatt besser aufgehoben.
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Danke, Henry!
Mit einem New FD 50/1.8 fange ich an, und zwar mit dem abgegriffensten, aber voll funktionsfähigen Exemplar, das der Schrank bereitstellt.
Ich bin ein Fan von Mike, der vor nichts zurückschreckt was aus gefasstem Glas besteht:
„Working with the aperture blades in Canon FD 50mm 1:1.8 (new version)“
https://m.youtube.com/watch?v=DTXWp6HaO2Y
Briefing und dann ab in die Tiefe des Tubus.
Das Motto bleibt:
Anhang 142722