Altglas an digital: Farbwiedergabe/"authentischer Bildlook"/Kameraeinstellungen
Liebes Forum,
ich vermute, dass ein Grund, jahrzehntealte Objektive zu benutzen, darin liegt, den besonderen Charme, die (vermeintliche) Authentizität und den besonderen Bildlook dieser Gläser auszukosten. Mir jedenfalls geht es so. Obwohl meine Fotoleidenschaft noch zu analogen Zeiten begann, bin ich (Baujahr 73) letztlich doch digital sozialisiert und nutze die alten Schätze an diversen digitalen Systemkameras. Im Netz finden sich zahllose Reviews alter Optiken an neuen Kameras und die Beispielbilder machen mitunter Appetit, wodurch die Sammlung weiter wächst...
Worüber ich mir immer wieder Gedanken mache: Was ist denn nun der "echte", der repräsentative Bildlook eines Objektivs? An Digitalkameras habe ich weitreichende Verstellmöglichkeiten, angefangen beim Weißabgleich, bis hin zu zahllosen Bildparametern - was ja vor allem das Fuji-X-System sehr weit treibt. Zudem stimmen die verschiedenen Hersteller ihre Kameras alle sehr unterschiedlich ab: Sony-Farben sind nicht Fuji-Farben, sind nicht Nikon-Farben, sind nicht Panasonic-Farben... All diese sehr unterschiedlichen kameraseitigen Voraussetzungen und Möglichkeiten beeinflussen die Farben und Kontraste im Bild ja mehr oder weniger intensiv. Ich bin inzwischen dazu übergegangen, es zumindest in unkomplizierten Lichtsituationen beim automatischen Weißabgleich zu belassen und das Standardfarbprofil der Kamera nicht weiter anzutasten. So habe ich (bilde ich mir zumindest ein) eine annähernde Vergleichsgrundlage für verschiedene Objektive an ein und derselben Kamera. Mir sind möglichst schon gute JPGS wichtig, über die Jahre bin ich eigentlich dahin gekommen, eher weniger als mehr an den Bildern zu machen. Mir ist schon klar, dass die Kamera hier beim Bildergebnis deutlicher "mitspricht" als bei RAWs. Die allerdings benötigen eine Entwicklung, die dann zwar nicht die "Interpretation" der Kamera ist, sondern die des RAW-Konverter-Nutzers. Worauf ich hinaus will: Wenn man sich schon kein Allerweltsobjektiv vor die Kamera schraubt, dann möchte man ja vermutlich möglichst viele Eigenschaften der "besonderen Linse" im Bild bewahren.
Klar, früher hat der ausgewählte Film maßgeblich über den Bildlook entschieden, auch damals gab es nicht den einen "reinen", unverfälschten Bildeindruck.
Mich würde Folgendes interessieren:
- Beschäftigt euch die Frage nach der "authentischen" (oder meinetwegen: überzeugenden) Bildwiedergabe in Bezug auf Farbe und Kontraste bei der Kombi Altglas an Digital ebenso sehr?
- Wie geht ihr mit diesem "Problem" um? Wie kommt ihr zu einer geuch überzeugenden Wiedergabe der Objektiv-Eigenschaften? Was überlasst ihr der Kamera? Inwieweit "pimpt" ihr die Einstellungen? Inwieweit nutzt ihr womöglich nur geringfügig bearbeitete RAWs? Legt ihr euch in LR womöglich Profile für einzelne Kamera-/Altglas-Kombis an? Oder: Ist euch das alles schnuppe und ihr verfahrt nach dem Motto: Hauptsache es gefällt.
Ich bin gesapnnt auf eure Antworten. Danke und herzliche Grüße von Daniel
farbe und abweichen von realität
Enstshuldigen Sie das ich English schreibe Weil main Deutsch nicht taugt.
Sirs,
Your countryman Goethe wrote about colours and the English bishop Berkeley explored the reality of sense impressions, So it is impossible to KNOW that others have the same internal necessarily private experience of colours. Hence most are satisfied by labelling such as "gesmachssache".
Although the same observer may like or dislike various camera technical transformations of the sum of photons that is represented on the final output medium, as said above, there are ways to control this. And the key issue is what result will please you, probably an automatic result of early experience.
In my case, I learnt to like the collapsible Summicron 50 with Panatomic X and Ilford B&W and was only interested in whatever I focussed on, not som much in backgrounds (except for avoiding tlegraph poles growing out of the heads of subjects) I never thought about colour until transparencies became possible. Hence Kodachrome trained a preference for hicgh contrast and saturation. Until i discovered that Agfa CT18 would render some landscapes and portraits in a more pleasant way.
Later I discovered 6x9 linhof negatives and wanted comparable detail in smaller formats (which required Technical Pan with its impossible contrasts).
When digitals arrived wIth a Kodaks digital SLR, I could get Kodachrome -like colours but 14Mpx did not allow much enlargement so now, 15 years after I got rid of the Kodak, I still insensitively prefer sharp and sufficiently contrasty records of daily life, even with vintage non-Leitz optics without worrying much about potential spectral anomalies. I always need a proper sunshade and quite often rinse the flat bits out of each end of the histogram even if it alters colur balance.
p.