Überlegungen zu einer Verschlusszeitentester-Schaltung
Für meine Kamerareparaturprojekte (analog) würde ein Verschlusszeitentester meine Möglichkeiten erweitern.
Ohne mich dazu jetzt besonders eingelesen zu haben (außer, dass bezahlbare kommerzielle Lösungen rar sind und es dazu bereits komplexe Schaltungen für den Nachbau gibt) habe ich mir Folgendes überlegt, mit dem Ziel, dass alles so einfach wie möglich bleibt:
- Ein schneller, lichtempfindlicher Sensor erfasst das vom Verschluss durchgelassene Licht und wandelt es in einen Spannungsimpuls um. Der Spannungsimpuls dauert je nach Belichtungszeit zB. von 1 Sekunde bis 1/1000 Sekunde.
- Dieser Spannungsimpuls wird über einen Transistor in Emitterschaltung verstärkt.
- Die am Kollektor abgenommene, verstärkte Spannung wird auf einem Speicheroszilloskop dargestellt.
- Längere Belichtungszeit - mehr Licht - geringere Kollektorspannung - Spannungskurve (Impuls) geht am Oszilloskop Richtung negativen Bereich - ihre Dauer wird am X-Kanal angezeigt.
- Kürzere Belichtungszeit - weniger Licht - höhere Kollektorspannung - Spannungskurve wie zuvor, nur weniger stark ausgeprägt.
- Für kurze Belichtungszeiten Verstärkung des vom Sensor generierten Spannungsimpulses (Sensorsignal) über einen Operationsverstärker,
- für lange Belichtungszeiten Abschwächung über einen dem Sensor nachgeschalteten Widerstand. Ziel ist, jeden Spannungsimpuls am Oszilloskop darstellen zu können.
- Dazu braucht es drei Eingänge an der Basis des Transistors, auf die je nach einem der drei Belichtungszeiten-Bereiche umgeschaltet wird. Also zB Eingang A für Belichtungs(Verschluss)zeiten von 1 Sekunde bis 1/30 Sekunde, Eingang B für 1/60 bis 1/250 und Eingang C für 1/500 bis 1/1000.
- Als Sensor ein Fototransistor mit schneller Ansprechzeit, LDR zu langsam?
- Kamera mit abgenommener Rückwand in einen lichtdichten Wechselsack, der Sensor wird zB mit Magneten so hinter dem Verschlussfenster angebracht, dass er die Diagonale des Fensters erfasst. Vor dem Verschluss, ebenfalls im Wechselsack, eine LED-Leuchte hinter Diffusor für gleichmäßige Beleuchtung. Fernauslöser. Verkabelung führt lichtdicht aus dem Wechselsack zur Platine mit der Schaltung und angeschlossenem Oszilloskop.
Das wäre meine Grundüberlegung für einen einfachen Aufbau.
Mögliche Probleme:
- Abgleich der drei Eingänge auf den Sensor, damit der Spannungsimpuls über den Transistor eine definierte Spannungskurve am Oszilloskop ergibt?
- Ansprechzeit und Lichtempfindlichkeit des Sensors sowie der nachfolgenden Schaltung ausreichend, insb. über OP/Slew rate?
- Interpretation eines unregelmäßigen Verschlussablaufes anhand der Spannungskurve am Oszilloskop? (ZB beide Rollos nicht exakt mit derselben Ablaufgeschwindigkeit unterwegs, Abstand der Rollos zu weit, zu kurz, Ablaufzeit zu schnell, langsam etc.).
- Einsatz für horizontal und vertikal ablaufende Verschlüsse möglich?
- Eliminierung von Störeinflüssen auf Messaufbau und Schaltung (Lichteinfall, ausreichend stabile Betriebsspannung, Temperaturunterschiede etc.)
Und die entscheidende Frage:
Soll ich mir so ein Projekt antun oder doch besser auf bereits verfügbare und erprobte Setups/Schaltungen zurückgreifen?
Als Selbtlehrprojekt wäre es sicher wertvoll, aber meine Ressourcen sind beschränkt und auf meiner Liste stehen viele andere, ggf. sinnvollere, Vorhaben? :yes: