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Leica Elmarit M 2,8/21mm, pre asph.
Hallo zusammen,
ich stelle Euch in der nächsten Zeit Schritt für Schritt das kleine, aber feine Leica Elmarit M 2,8/21mm vor.
Zunächst ein paar Fakten:
Das optische Design wurde bis 1980 von Dr. Walter Mandler entworfen. Jedoch existierte die zugrunde liegende optische
Formel schon zuvor leicht abgewandelt als Luftbildoptik. Bereits 1974 gab es Pläne für Objektive mit Brennweiten jenseits
von 200mm, welche ein recht grosses Format ausleuchteten.
Quelle: http://www.marcocavina.com/articoli_...2,8/00_pag.htm
Nun zum 21mm Elmarit-M.
es ist 47mm lang,
es mißt 63mm im größten Durchmesser,
es nimmt 60mm Filter auf (welche auch heute noch von b+w & Leica produziert werden),
es wiegt 290 Gramm,
es besteht aus 8 Linsen in 6 Gruppen (ohne Sondergläser, Asphären und floating elements),
es läßt sich bis 0,7m fokussieren (es gab auch Versionen welche sich bis 0,4m fokussieren ließen),
es hat eine Blende mit 8 Lamellen,
Und es wurde zwischen 1980 und 1997 produziert.
Hier ist es:
Anhang 131368
Es hat eine recht modern wirkende Mehrschichtvergütung (im Gegensatz zu den damaligen längerbrennweitigen
Genossen) und man sieht schön die Blendenstruktur:
Anhang 131369
Ich habe mich "künstlerisch" am Linsendesign versucht:
Anhang 131370
... mit Gegenlichtblende:
Anhang 131371
... von hinten:
Anhang 131372
Der Fokustab fehlte leider, aber ein Ersatztab von 7Artisans paßte perfekt:
Anhang 131373
An der Sony A7 macht es eine gute Figur:
Anhang 131374
Anhang 131375
Dieses Objektiv ist keine Seltenheit, entsprechend sind die Gebrauchtpreise vergleichsweise "moderat". Es ist
zumindest nicht zu einem Spekulationsobjekt verkommen und man kann es durchaus für 3-stellige Preise
finden.
Fortsetzung folgt...
LG, Christian
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Teil II:
Hallo zusammen,
heute möchte ich dem Elmarit M auf den Zahn fühlen, wie es sich in Bezug auf Schärfe, Kontrast, etc
schlägt. Es handelt sich immerhin um eine über 40 Jahre alte Konstruktion, welche definitiv nicht für
Digitalkameras gerechnet wurde.
Gerade kurzbrennweitige Objektive, welche für Sucherkameras gerechnet wurden, haben an modernen
Digitalkameras ja gerne das Problem mit dem "colour cast". Das bedeutet, dass solche Objektive, bei
denen sich das hinterste Linsenelement oft sehr nahe am Sonsor befindet, an einem Bildrand die Farben
ins rötliche verschiebt und am anderen Bildrand ins grünliche. Ein Korrektur ist enorm schwierig, oftmals
sogar unmöglich.
Das Elmarit hat einen relativ grossen Abstand vom hinteren Linsenglied zum Sensor, so dass dieser Effekt
zumindest nicht störend in Erscheinung tritt.
Nun aber zu den Fotos:
Fangen wir mit der Schärfe, der Auflösung und dem Kontrast bei weiter entfernten Objekten an. Als Testmotiv
hat das Geländer einer Unterführung gedient.
Vollbild:
Anhang 131377
Crops hieraus aus der Bildmitte:
Blende 2,8 // 4 // 5,6
Anhang 131378
Blende 8 // 11 // 16
Anhang 131379
Hier gibt es eigentlich nichts zu meckern. Blende 2,8 ist brauchbar, ab Blende 4 ist es top.
Crops hieraus aus der erweiterten Bildmitte ("midzone"):
Blende 2,8 // 4 // 5,6
Anhang 131381
Blende 8 // 11 // 16
Anhang 131382
Ich würde sagen, dass Blende 2,8 + 4 durchaus noch brauchbar sind und ab Blende 5,6 das Optimum
erreicht wird.
Crops hieraus aus der äußersten Ecke:
Blende 2,8 // 4 // 5,6
Anhang 131383
Blende 8 // 11 // 16
Anhang 131384
Hier schaut die Sache schon anders aus. Für eine gute Eckschärfe, zB für Landschafts- oder Architektur-
fotografie muß man schon auf Blende 8, oder besser auf 11 abblenden. Dennoch bin ich mit der Leistung
in dieser Disziplin sehr zufrieden.
Schauen wir uns noch die CA`s an:
Ich habe hier crops eines höllisch stark reflektierenden Emblems in der prallen Sonne.
Blende 2,8 // 4 // 5,6
Anhang 131385
Auch die etwas weiter entfernte Pfütze mußte als Testobjekt herhalten, auch hier habe ich crops der sensiblen
Stellen gefertigt.
Blende 2,8 // 4 // 5,6
Anhang 131386
Ich würde sagen, dass der gefürchtete Farblängsfehler beim Elmarit überhaupt keine (störende) Rolle spielt.
Auch der (leicht korrigierbare) Farbquerfehler hält sich in erfreulichen Grenzen, wie die Fotos der Unterführung
demonstrieren. Das gefällt mir.
Fortsetzung folgt...
LG, Christian
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Teil III:
hallo zusammen,
ich habe mich, um nochmals Informationen zu Auflösung, Kontrast und Farbfehler zu bekommen, der
wunderschönen Wallfahrtskirche in Weihenlinden genähert.
Vollbild:
Anhang 131387
Crops hieraus aus der Bildmitte:
Blende 2,8 // 4 // 5,6
Anhang 131388
Blende 8 // 11 // 16
Anhang 131389
Die Auflösung ist bei Blende 2,8 schon recht hoch, ab Blende 4 bleiben keine Wünsche mehr übrig.
Crops hieraus in Richtung Bildrand:
Blende 2,8 // 4 // 5,6
Anhang 131390
Blende 8 // 11 // 16
Anhang 131391
Auch hier ist die Blende 2,8 absolut brauchbar, ab Blende 5,6 liefert es top Ergebnisse. CA`s treten kaum
in Erscheinung.
Verzeichnung:
Anhang 131392
Anhang 131393
Ein wenig wellige Verzeichnung ist schon sichtbar, aber im Vergleich zu anderen Weitwinkeln aus dieser
Ära finde ich die Leistung des Elmarit in dieser Disziplin wirklich gut. Ich würde sagen, dass Architektur-
fotos für das Elmarit kein Problem sind.
Fortsetzung folgt (aber nicht mehr heute...)...
LG, Christian
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Teil IV
Hallo zusammen,
das Elmarit hat ja die (für die Leica M typische) Naheinstellgrenze bis 0,7m. Es gibt auch eine (ansonsten baugleiche) Version, die
sich auf 0,4m fokussieren läßt, aber die ist rar und teuer...
Mittlerweile kann man sich da aber sehr gut mit einem Helicoid Adapter Leica M auf Sony behelfen. Ich konnte über die Kleinan-
zeigen einen sehr hochwertigen Adapter von Hawks Factory ergattern, der unglaublich leichtgewichtig ist, aber gleichzeitig sehr
gut verarbeitet. Schwere Objektive sollte man nicht dransetzen, aber das Elmarit paßt perfekt.
Mal sehen, wie es sich im (erweiterten) Nahbereich macht.
Reguläre Einstellgrenze von 0,7m:
Anhang 131406
Anhang 131407
Anhang 131408
Diese Fotos sind bei leicht geschlossener Blende entstanden. 0,7m sind bei einem SWW nicht aufregend, aber man kann schon
ein gewisses Rendering erzeugen.
Nun gehen wir in den erweiterten Nahbereich.
Blende ganz offen:
Anhang 131409
Anhang 131410
Anhang 131411
Anhang 131412
Blende auf 8 geschlossen:
Anhang 131413
Anhang 131414
Test an einer planen Fläche:
f/2,8
Anhang 131415
f/8
Anhang 131416
Also Reprofotos braucht man damit nicht machen. Zum Rand hin wird es unscharf und CA`s zeigen sich. Daran ändert
auch das Abblenden nichts. Aber dafür wurde es auch nicht gerechnet und die Blumenbilder zeigen im Zentrum eine
gute Schärfe, schöne Farben und einen gewissen 3D Pop. Kann man lassen.
In der Fortsetzung zeige ich ganz normale Alltagsfotos, ohne Testcharakter...
LG, Christian
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Teil V
hallo zusammen,
Ich lasse die Vorstellung (vorerst) mit ganz normalen Fotos, ohne Testcharkter ausklingen. Wer fotografiert schon nur
Objekte, die Aufschluß über optische Fehler geben sollen...
Die Blende war meistens auf Werte zwischen 4 und 8 eingestellt.
#1
Anhang 131419
#2
Anhang 131418
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Anhang 131417
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Anhang 131420
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Anhang 131421
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Anhang 131422
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Anhang 131429
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Anhang 131430
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Anhang 131431
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Anhang 131432
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Anhang 131433
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Anhang 131434
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Anhang 131435
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Anhang 131436
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Anhang 131428
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Anhang 131427
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Anhang 131426
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Anhang 131425
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Anhang 131437
#22
Anhang 131438
Ich finde man kann damit losziehen und entspannt Fotos machen. Ich finde das Objektiv toll und bin mit der
gebotenen Leistung in jeder Hinsicht zufrieden. Ist es besser, als das moderne und wesentlich günstigere TTArtisan
1,5/21mm ? Gute Frage, ich würde sagen jein, denn es verzeichnet weitaus weniger, aber bei Blende 5,6 und ohne
gerade Linien im Bild dürfte es unmöglich sein, einen Unterschied auszumachen. Ich würde sagen, dass sich ein
Unterschied in 20, 30 Jahren zeigen dürfte. Dann wäre das Elmarit 50 - 60 Jahre alt und wird vermutlich immer
noch gut funktionieren, das TTArtisan... ? Reden wir im Jahr 2040 nochmal darüber. :lol:
Nun denn, wie findet Ihr das Elmarit?
LG, Christian