Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 4)
Rodenstock Rotelar 135/4
Heute stelle ich eich das Rodenstock Rotelar 135/4 vor, das letzte der drei 135er für das DKL-Bajonett. (Die beiden anderen sind das Schneider-Kreuznach Retina Tele Xenar 135/4 und das Voigtländer Super Dynarex 135/4.)
Anhang 67255
Es handelt bei dem Exemplar um ein Objektiv für das ältere DKL-Bajonett für die Voigtländer Vitessa T und Braun Colorette, bei dem der Blendenring noch im Objektiv war (wobei das mit älter so eine Sache ist, mein Rodenstock 85/4 mit der jüngeren Variante des DKL-Bajonetts, also Blendenring in der Kamera bzw. heute im Adapter, für die Retina ist der Seriennummer nach vor diesem 135er gebaut worden, es gab die Bajonette durchaus zeitgleich). Das Rotelar 135/4 gibt es für beide Varianten des DKL-Bajonetts, und ich nehme an, dass sie optisch gleich sind.
Lichtstärke f/4
Fünf Blendenlamellen
Mechanisch bewegliche Schärfentiefenskala
4m Naheinstellgrenze
Blendenring von f/4 bis f/22 kontinuierlich (rastet nicht ein), die Beschriftung der Blendenwerte unten(!), oben stehen Zahlen, die am Belichtungsmesser abgelesen werden.
58mm Filter (läuft bei Kodak als 60mm; meine 58mm-Nahlinse passt aber perfekt)
Was mir gut gefällt:
+ Gut ausgewogen an der Spiegelreflex
+ Gut und solide verarbeitet
+ Sehr schönes Bokeh und Schärfenübergänge, "3D-Pop", sehr gut für Porträts
+ Resistent gegen Gegenlicht
+ Bewegliche Schärfentiefenskala
Was weniger gut ist:
- Sehr starke farbige Aberrationen am Rand bei allen Blenden
- 4m Meter Naheinstellgrenze
Zur Abbildungsleitung siehe nächster Beitrag. Vorweg: es ist ein reines Porträtobjektiv. An die gleichmäßigen Leistungen des kleinen Bruders (oder Schwester? welches Geschlecht haben denn jetzt Objektive?) Rotelar 85/4 kommt es nicht heran.
Eine Sonnenblende dafür besitze ich nicht. Ein Test mit der Sonnenblende des Nikkor 135/3,5 lässt annehmen, dass eine Sonnenblende nicht nötig ist; mit Sonnenblende gab es keine Verbesserungen der Bilder.
Die 4m Naheinstellgrenze sind gerade deshalb lästig, weil es von der Abbildungscharakteristik klar ein Porträtobjektiv ist. Früher gab es dazu die TI und TII 60 Nahlinsen, die besitze ich aber nicht.
Anhang 67256
Hier mit Adapter für Nikon.
Anhang 67257
Von der Seite und von vorne, sowie der Adapter. Adapter für das ältere DKL-Bajonett sind selten und teuer (obwohl sie eigentlich billiger sein müssten als die für das jüngere DKL-Bajonett, da kein Blendenring benötigt wird). Da ich für den Adapter nicht den dreifachen Preis des Objektivs hinlegen wollte, habe ich einen Adapter für das jüngere DKL-Bajonett mit Blendenring der Marke Wer-billig-kauft-kauft-zweimal zerlegt und durchgesägt. Funktioniert.
Anhang 67258
Hier ein Gruppenbild, um die Größenverhältnisse zu zeigen. Hinten das Tamron 70-200/2,8 VC, vorne von links nach rechts das Nikkor-Q Auto 135/3,5, das Voigtländer Super Dynarex 135/4, dieses Rodenstock Rotelar 135/4 und das Rodenstock Retina Rotelar 85/4. Vom Gewicht her ist das Tamron mit Abstand das schwerste, dann kommt das Nikkor, dann Rotelar 135/4, das Voigtländer ist nochmals leichter, und am leichtesten natürlich das Rotelar 85/4.
Im nächsten Urlaub werden übrigens das Tamron mitkommen für Aktionfotos der Kinder und das Voigtländer, da es das leichteste und universellste meiner 135er ist.
(Die Bilder habe ich mit Ausnahme des letzten mit dem Rotelar 85/4 und NI-Nahlinse aufgenommen. Die Qualität hat mich erstaunt, auf dem Niveau eines Makro-Objektivs.)
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 9)
So, jetzt gibt es Bilder.
1. Landschaftsaufnahmen.
Anhang 67259
Das lässt schon in der Forenauflösung erahnen, dass die Leistung am Rand mangelhaft ist.
Anhang 67260
Anhang 67261
Hier ein 1:1-Ausschnitt am Rand vom vorangegangenen Bild.
Das Zentrum ist zwar bei allen Blenden einwandfrei, aber die starken Aberrationen am Rand verschwinden auch durch Abblenden nicht.
Damit ist das Objektiv für ernsthafte Landschaftsfotografie unbrauchbar.
Nach dem Ergebnis dachte ich schon, für welchen Schrott habe ich da mein Geld ausgegeben. Zum Glück habe ich das Objektiv dann doch noch mal für Porträts mitgenommen.
2. Porträtaufnahmen.
Und da habe ich ziemlich das beste gesehen, was mir bei der Brennweite bisher an meiner Kamera begegnet ist (von der Objektivleistung her). Sehr schönes Bokeh, auch in kritischen Situationen (Wald) in Ordnung, tolle Schärfeübergänge. Es ist hierfür besser als das Voigtländer Super Dynarex und das Tamron 70-200 bei 135mm, und deutlich besser als das Nikkor-Q 135/3,5 (welches dafür ideal für Landschaften ist).
Anhang 67262
Anhang 67263
Auch im Wald ist das Bokeh unproblematisch.
Anhang 67264
Der Rodenstock-3D-Pop.
(Zeiss wirbt gerne mit dem 3D-Pop. Der kommt zustande durch geeignet gestaffelte Bildteile im Hintergrund, einer passenden Blende und einem passenden Schärfeverlauf. Auf letzteres hat die Objektivkonstruktion Einfluss, deswegen tritt er bei manchen Objektiven besser hervor als bei anderen.)
Anhang 67265
Anhang 67266
Fazit: Wunderbar für porträts. Aber die Naheinstellgrenze (die durch die Konstruktion mit dem Zentralverschluss in der Kamera bedingt ist) stört. Ich sollte mir wohl doch noch mal die TI- und TII-Linsen besorgen.
3. Makro
Hier mit einer Helipan-Nahlinse mit 4 Dioptrien:
Anhang 67267
Hübsch anzusehen. Aber nur in der Forenauflösung, weiter hineinzoomen sollte man nicht.Die Nahlinse ist wohl reichlich stark. Aber deutlich besser als das Voigtländer Super Dynarex mit der gleich starken Focar D Nahlinse.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 3)
@Anthracite
aufgrund Deiner Aussage zum Rotelar 4/135 für die Vitessa habe ich mal mein Retina-Rotelar zur Retina Reflex III ausprobiert, das ich bislang noch nie an einer Kamera hatte,
war ein Beifang und ich tendiere halt mehr zu Schneider.
Die Fotos habe ich mit der A7 mit M42-Helicoid mit M42-DKL Adapter gemacht.
Anhang 67272
nun die Fotos
Anhang 67273
Anhang 67274
alle natürlich bei voller Blende, was man eigentlich bei diesen alten "Schätzen" nicht machen sollte, sicher es hat Aberrationen am Rand, aber nicht besonders stark und der
Schärfeabfall am Rand ist nicht so stark für derartige Objektive, zumindest bei meinem Exemplar.
Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, daß das Vitessa Exemplar solche Defizite haben muß bzw. daß die Unterschiede so groß sind.
VG
Dieter
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 3)
Die Tage durfte das Rodenstock Rotelar mal wieder mit. Für Porträts ist es topp (von der Naheinstellgrenze mal abgesehen).
Die Bilder sind beschnitten, das erste leicht, die beiden anderen deutlich. Blende war etwa f/13.
Anhang 68059
Anhang 68060
Anhang 68061
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 6)
Im letzten Kurzurlaub hatte ich das Rodenstock mit, zusammen mit der TII-Nahlinse. Die TII-Linse verkürzt die doch recht weite Naheinstellgrenze von 4m auf 2m bis 4m und entspricht damit dem Porträtvorsatz für das Voigtländer Super Dynarex 135/4.
Die Bezeichnungen der Nahlinsen sind etwas verwirrend. Die TII-Nahlinse ist schwächer als die TI, während die NII-Nahlinse stärker als die NI ist.
Die Reihenfolge von fern zu nah ist also TII (4m - 2m, 0,25 Dpt) - TI (2m - 1 m, 0,5 Dpt) - NI (1 Dpt) - NII (2 Dpt), Dioptrienwerte geschätzt.
Die optische Leistung mit der TII-Linse ist hervorragend, kein Wunder, ist ja fast planes Glas was kaum in die optische Konstruktion eingreift.
Merklich beschnitten und ausgerichtet.
Gering beschnitten und ausgerichtet.
Mit der TI-Nahlinse bildet man den den Bereich für Kopfporträts ab, immer noch in sehr guter Qualität.
Die NI- und NII-Nahlinsen besitze ich nicht.
Eine Nahlinse mit vier Dioptrien hatte ich mal probiert, siehe zweiter Beitrag, aber da ist die Bildqualität nicht mehr gut.
Die letzten Bilder sind ohne Nahlinsen gemacht.
Offenblende, der Fokus liegt auf den beiden Jungen, die mit dem Rücken zur Kamera gehen.
Abgeblendet, aber fragt mich nicht auf was.