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GoldMark
Hallo Henry,
welches kannst Du aus Deinem Erfahrungsschatz empfehlen?
P.S.: Das mit den Tensiden habe ich hier nun zum ersten Mal in Bezug auf Sensorreiniung gehört. Was ich mal bei einer ganz versifften Linse gemacht habe, ist mit Spuli und Bürste diese glasklar bekommen.
Im Grund irgendein "Spüli" (besser sind dabei aber Spülmittel ohne "Duftstoffe". Ich frag meine Frau heut abend mal, wo man die beziehen kann). Dann aber bitte ohne Bürste, weil es nur um einen Anlöseversuch durch "Tupfen" geht. :lol:
Reibung oder Verreiben ohne Kenntnis, was da genau auf dem Sensor/Glas "bappt" wäre mir zu gefährlich, deshalb erstmal Sensorkammer und Sensor unbedingt - Kamera über Kopf - ausblasen.
Zusammen mit dem "Staubrüttler" der Kamera/s reicht das ohnehin für die meisten Dinge, wenn man nicht ständig mit Blende 8 bis 11 seine Aufnahmen macht.
Sollten hartnäckigere "Elefanten-Füße" auf dem Sensor anhaften, so erstmal lokalisieren, wo die Dinger auf dem Deckglas sitzen. Weiß man wo, eben so einen "Anlöseversuch" starten... Tensid und Wattestab oder mit Fusselfreier Augenwatte aus der APO und einem Zahnstocker so einen Wattestab selbst herstellen.
Ist ohnehin das bessere Wattestäbchen, weil sie nicht bzw. nur wenig fusseln darf, wenn sie z.B. unter eine Augenklappe getragen werden muss...
In den meisten Fällen lösen sich diese Anhaftungen dann schnell und verfangen sich in der Watte. Eventuell mehrfach wiederholen, je nach "Dicke" des Plackens...
Die Feuchtigkeit verdunsten lassen... nicht trockenreiben, denn es kann da immer noch irgendein Partikelchen herumschwirren... wieder ausblasen... Probeschuss machen, ob der "Elefantenfußabdruck" weg ist..
Nun werden stattdessen aber leichte Schlieren vom Tensid oder wenn man es mit ISOPROP oder Ethanol/Methanol gemacht hat, auf dem Deckglas zurück geblieben sein.
Gehen wir mal davon aus, dass das, was da auf dem Sensordeckglas bappte, nun weg ist...
Dann kommt bei mir die eigentliche Sensorreinigung.
Hierzu schneide ich mir ein Stück Pappe, das ich von meinen Zigarettenpapier-Heftchen abgerissen habe (bin "selbstdrehender" Raucher), zurecht.
Diese sind ziemlich genau 24mm breit, wenn man sie abreißt.. also für KB Sensorreinigung so gut wie passend...
Drumherum wickel ich folgendes Linsenreinigungspapier, das ich aus China beziehe... Suchbegriff z.B. bei Ebay ist "Lens Tissue"..
http://www.ebay.de/itm/100-Blatt-Kam...item233fbbcf29
Dieses Papier falte ich mehrlagig... mindestens 4 - 6 Schichten..
Der Pappstreifen wird dann an einer Stirnseite mit diesem mehrlagigen Papier umwickelt und am Ende ein umlaufender Streifen Tesa zur Befestigung um die Pappe gewickelt.
Hier eine Bilderstrecke...
Pappstreifen und und Linsen - Papier
Anhang 46842
Man kann auch statt des Pappstreifens den Veloursamt nehmen, den vermutlich viele von uns inzwischen haben... wichtig erschien mir, dass da kein "starrer Stiel" bei der Reinigung einen zu hohen Andruck an das Sensordeckglas ergibt, der eventuell doch übersehene Partikel über das Glas "zieht" und damit "Riefen" darin verursachen könnte... eine Gefahr, die ich bei den starren Sensorswaps sehe.
So sieht dann die Vorbereitung meines selbstgebauten "Swaps" aus.. mit Tesa an die Pappe geklebt, aber noch nicht zugeschnitten...
Anhang 46843
Nun passend zugeschnitten...
Anhang 46844
Im nächsten Schritt nutze ich ISOPROP und eine Einmalspritze von Braun (Apotheke) zur Dosierung...
Anhang 46845
beim Aufträufeln einiger Tropfen auf den präparierten Swap (hab grad für die Bilder keine Kanüle zur Hand)...
Anhang 46846
um danach dann den Sensor mit ein- zwei Durchgängen zu überstreichen...
Anhang 46847
So im Grunde die Arbeitsschritte, die ich durchführe...
Noch ein paar Anmerkungen:
Sollten vom verdunsteten ISOPROP oder Ethanol/Methanol leichte Schlieren bleiben, so empfieht es sich, den Sensor mit Atemluft "anzuhauchen" und mit einem trockenen dieser so selbsthergestellten SWAPS nachzuwischen.
Darüber hinaus bitte viel Licht bei der Reinigung... also eine helle Lampe... irgendwas, wo man wirklich genau sieht, was man da tut... Brillenträger bitte die beste Brille für Nahdistanzen... wenn nötig zwei Brillen zur Dioptrieverdopplung übereinander.
Will man es sehr gut machen, bitte auch ein Haarnetz gegen eventuelle Schuppen aus den Haaren, die sich unbemerkt beim Reinigen dann in den Sensor verirren können.
Will man Staub generell vermeiden, so führt man das am Besten im Badezimmer durch und läßt einige Zeit heißes Wasser laufen oder machts halt gleich nach dem Duschen, wenn Staubpartikel noch in der Luftfeuchtigkeit gebunden sind..
Abschließendes Ausblasen mit dem Rocket-Blower (oder was immer) ist dann das Ende des Programms bei mir.
- Bitte auch jeden Swap nur einmal benutzen ! Wichtig.
- nach dem einfeuchten des Papiers mit den ISOPROP Tropfen kurz abdunsten lassen und dann zügig über den Sensor streifen.
Ich weise nochmals darauf hin, dass diese Methode allein für mich ist... Nachahmen oder Variationen davon sind eigenes Risiko des Anwenders... insofern immer sorgfältig abwägen, ob selbst machen oder reinigen lassen (wobei da im Grund nix anderes passiert)
Anstelle des Pappstreifens kann man eben auch andere Pappe oder nachgiebige Materialien nutzen, damit nicht mit zu hohem mechanischen Druck auf dem Sensor herumgefahren wird. Diese Pappstreifen wirken einem zu hohen Andruck entgegen, weil sie entsprechend "nachgiebiger" sind als starre Swaps. Hab ich ein besseres Gefühl für den Andruck...
Die von mir verwendete Methode dient der reinen Zeitersparnis, da ich die Kamera nicht wegen jeder notwendigen Reinigung einschicken will... ob man sich im Ergebnis nun selbst Swaps und Eclipse Flüssigkeit kauft und es doch selbst macht.. im Grunde egal, denn auch unsachgemäßer Umgang mit den Kaufprodukten bietet im Falle eines Problems keine Garantien oder nur mit langen Streitigkeiten. Deshalb sei ängstlichen Zeitgenossen eher empfohlen, die Reinigung durch eine garantierende Fachwerkstatt mit entsprechenden Preisen und Laufzeiten bei der Abwicklung empfohlen oder eben der Besuch von gelegentlichen "Hausmessen" einiger Fotoläden in den Großstädten, um die Sensorreinigung dort vornehmen zu lassen.
LG
Henry
P.s.: Sollte das nicht auf Anhieb gelingen, Schlieren nicht einfach entfernbar sein weil das ISOPROP zu alt ist oder ähnliches, bitte weitere Durchgänge mit einem neuen Swap. Wichtig unbedingt das Anhauchen mit der Atemluft beim Nachwischen machen !
Hier kann man auch auf Standard "Wattestäbchen" zurückgreifen, um dass dann dieses Papier einfach gewickelt wird.
Mit nicht zu starkem Andruck und leicht kreisenden Bewegungen dann über den Sensor marschieren in den Bereichen der Schlieren Rückstände. Funktioniert bei mir bislang mit µFT Sensor der Oly EP2, NEX 7, Sony A7 und EOS 5D MKII ohne Probleme.
Bei der alten 5D hab ich es noch nicht gemacht, weil ich da klassisch immer die Diskofim - Methode angewendet habe.