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Carl Zeiss Jena »Olympia« Sonnar 2.8/180mm
Hallo liebe Altglasfreunde,
letztes Jahr auf dem Flohmarkt für ein Taschengeld erstanden:
Anhang 35258
Es stand zwischen alten Bierflaschen total verdreckt in etwas Zeitungspapier eingewickelt rum. Vom Dreck her kein Unterschied zu den historischen Bierflaschen. Oben schaute ein Stück heraus das wie ein Objektiv aussah.
Das Teil ausgewickelt, siehe, das ist ein Olympia Sonnar! Zwar ohne Objektivanschluß, aber der wartete ja schon bei mir daheim.
Die Frontlinse war so stark verschmutzt, dass keinerlei Aussage über den Zustand dieser zu machen war.
Habe mir vom Händler seine Wasserflasche geben lassen, Objektiv senkrecht gehalten und die Frontlinse komplett unter Wasser gesetzt. Nach etwas Einwirkzeit habe ich mit einem Zewa vorsichtig im Wasser gewischt. Nach ca. drei total verschmutzen Zewas konnte man eine 1a erhaltene Frontlinse sehen. Nach dem Preis gefragt, kurz über diesen verhandelt und das Teil war mein.
Daheim dann das bei mir übliche Prozedere. Objektiv zerlegt, neben dem vielen Schmutz allgemein, war der Fokusgang knochenhart. Alles schön gesäubert, neu gefettet und so sieht es nun aus:
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Hier schon mit Nikon-Adapter:
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Anhang 35261
Anhang 35262
Hab mir noch ne neue Geli des Sonnar 180mm f2.8 Zebra besorgt und fertig ist das perfekte Tele und bereit zum ursprünglichem Einsatzzweck:
Anhang 35263
Mir bekannte Daten der Linse:
vermutlich 1955
Konstruktion: 5 Linsen in 3 Gruppen
Vergütung: einfach
Naheinstellgrenze: 1,45m
Blendenlamellen: 18
Blende: Vorwahl
Blendenbereich von bis: 2.8 bis 22
Filtergewinde: M77x0,75
max. Ø: 93,8mm
Gewicht: 1.099g (mit P6-Adaper 1.1161g)
Nach ersten Fotos war klar, das ist was feines. Bereits bei Offenblende scharf und tolle Fatrben und Kontraste. Im Gegensatz zur Zebraversion ein echter Handschmeichler. Läßt sich wunderbar an der Cam händeln. Ausgiebig mit dem Zebra verglichen, Fazit: Das Zebra mußte gehen. So einen Klotz nimmt man sowieso nicht mit.
Mal ein paar Bilder von heute, Nikon D700, alle bei f2.8. In RAW aufgenommen mit dem PS-RAW-Konverter entwickkelt, ohne Anpassung von Sättigung oder ähnlichem, lediglich Tonwerte leicht angepaßt. Alle Bilder Freihand:
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Letztes Jahr im Erzgebirge, mit Einbeinstativ. Blendenwerte leider nicht mehr bekannt, aber sicher zwischen 2.8 und f4.0, mehr nicht:
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Anhang 35236
Diese Linse ist nun öfters mit unterwegs. Macht riesig Laune damit zu fotografieren, fokussiert sich hauchzart. Bin vollauf zufrieden!
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Zitat:
Zitat von
praktinafan
Zur Streulichtblende: das dieses Objektiv an einer Kleinbildkamera verwendet wird, würde auch eine schlankere Streulichtblende gut passen, es muss nicht diejenige für Mittelformat sein. Letztere ist etwas weiter öffnend und entsprechend wuchtiger.
Passend wäre zum Beispiel die "lange Tüte", wie sie auch am 500er Fernobjektiv verwendet wurde.
Ich habe einen (billigen) Zylinder aus Metall gewählt.
Hallo Willi,
ganz richtig, die Vorwahlblende ist bei manuellen Linsen ein unschlagbares Kriterium.
Diese Geli war die günstigste Variante, hat keine 20,- € gekostet und paßt meines erachtens auch gut zum Gesamtbild des Olympia. Man muß diese Kombi in der Hand haben, dann ist einem das sofort klar. Irgendwie stimmig! OK, sieht nicht wie 180mm aus, aber wen stört's? Das sieht schwerer aus als es ist. Keinerlei Vorderlastigkeit, in dem großen Ding ist mehr Luft als alles andere.:
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Und in voller Länge:
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Hier Abbildungen der "Fremd"-Blende.
Die Streulichtblende hatte ich zuvor am Beroflex 1.8/135 http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=12554
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Bilder mit dem Sonnar.
Bei Offenblende ist es nicht so knackig und scharf wie moderne Objektive.
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Sehr sehr gut ist aber, auch unter heutigen Maßstäben, das Bokeh dieses "echten" (fünf Linsen in drei Gruppen, "1-3-|-1") Sonnars.
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Der Crop aus der Bronzefigur ist nicht ganz fair: ohne Stativ.
Hier deshalb ein Crop vom Stativ, Offenblende, ohne direktes Sonnenlicht, da kann das Sonnar besser abschneiden. Mehr kann man von einem 60 Jahre alten Glas wohl nicht erwarten.
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Sonnar Vorwahlblende: besseres Bokeh!
Und nun ein Beispiel, warum die Vorwahlblende so toll ist: wegen des besseren Bokehs beim Abblenden. Denn, dann bleiben die Highlights schön rund und das Bokeh harmonisch.
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Kleiner Tipp für "Trioplan"-Liebhaber mit Bastelambitionen: in so einer Welta Reflekta gibt es gleich ZWEI Trioplane (oder andere Dreilinser von Row, Carl Zeiss oder E. Ludwig): die Sucher-Optik und die Aufnahme-Optik ;)