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Zuiko Auto-S 2/40mm
Das Zuiko Auto-S 2/40mm spielt in der Reihe der Zuiko OM-Objektive eine gewisse Sonderrolle. Es wurde erst relativ spät, Ende der 70er Jahre eingeführt und sollte als besonders kleines und leichtes Normalobjektiv im "Low-Cost" Bereich Kunden anlocken. Da es aber in relativ geringer Stückzahl gebaut wurde, optisch einen hervorragenden Ruf hat und als eines der ganz wenigen lichtstarken Objektive im Bereich zwischen 35mm und 50mm problemlos an Canon EF zu adaptieren ist, zahlt man heute in der Regel wesentlich mehr dafür als den damaligen Neupreis.
Wenn man es das erste Mal in der Hand hat, staunt man aber erst einmal darüber wie klein, leicht und trotzdem solide dieses Zuiko wirkt.
Anhang 35013
Ein paar technische Daten:
Kameraseitiger Anschluss: Olympus OM
Gewicht: 145 g
Baulänge min. ab Auflagefläche: 26 mm - also ein "Pancake"
Filtergewinde: 49 mm
http://www.digicamclub.de/images/misc/vbglossarlink.gif Blende 2.0 - 16 in ganzen Stufen
Vornliegender Blendenring
6 Blendenlamelllen
Naheinstellgrenze 0.3 m
Fokusweg ca. 190°
Gummi-Streulichtblende als Originalzubehör (die gleiche wie für 2/85 und 2.8/100, ca. 27 mm Länge)
6 Linsen in 6 Gruppen
Planar-Typ
Linsenschnitt: http://olypedia.de/static/images/6/66/40_2_Ron_4.jpg
Die Haptik ist wie üblich bei Zuiko: Sehr kompakt, extrem griffiger Fokusring, klar einrastende Blenden. Der winzige vornliegende Blendenring ist allerdings sehr fummelig zu bedienen und dass er gleichzeitig das Filtergewinde trägt, ist gelinde gesagt ungewohnt. Am besten schraubt man die Streulichtblende ein, lässt sie dauerhaft drauf und verstellt die Blende darüber.
Die Brennweite von 40mm kann man als "zwischen den Stühlen" empfinden, aber mir sagt sie ausgesprochen zu. Das Zuiko ist im Moment mein liebstes Normalobjektiv auf der 5DII weil es eben den Tick mehr Bildwinkel bietet und dabei immer noch fast das Freistellpotential eines 50er-Normalobjektivs hat. Ich finde dass man damit eine wunderbar natürliche Art der Räumlichkeit auf mittlere Entfernungen erzielen kann. Aber fangen wir erst mal mit der erfreulich kurzen Naheinstellgrenze von 30 cm an. Das reicht in der Regel für alle Anwendungen außerhalb des eigentlichen Makrobereiches.
Alle Bilder an der 5D MkII (KB-Format):
f/2
Anhang 35014
Das Bokeh im Nahbereich lässt wenig Wünsche offen:
f/2
Anhang 35015
Auf mittlere Entfernung und mit harten Spitzlichtern wird das Bokeh etwas "markanter" und hier und da tauchen Anflüge von grünen Farbsäumen auf, aber im Vergleich zu den meisten 35mm-Objektiven bei Offenblende finde ich das immer noch sehr dezent:
f/2
Anhang 35016
Der mittlere Enfernungsbereich macht mir eigentlich am meisten Freude mit dem Zuiko 2/40, eben wegen der Räumlichkeit, die man hier erzielen kann - kein Bokehkleister aber auch nicht von vorn bis hinten scharf.
f/2
Anhang 35017
f/2
Anhang 35018
f/2
Anhang 35019
--- Fortsetzung folgt ---
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Nach diesen Fotos aus der Praxis bei Offenblende schiebe ich jetzt mal ein paar reine Testbilder ein, um eine Vorstellung von der Leistung des Zuiko zu geben.
Die klassische Ziegelwand zeigt eine durchaus wahrnehmbare tonnenförmige Verzeichnung - nicht dramatisch aber für eine nicht übermäßig kurze Festbrennweite schon eher ungewöhnlich. Dafür ist die Vignettierung bei Offenblende nicht besonders ausgeprägt und bei f/2.8 fast, bei f/4 restlos verschwunden.
f/2.8
Anhang 35020
f/4
Anhang 35021
Die Mittenschärfe ist bei f/2 schon sehr gut, eigentlich werden beim Abblenden nur die Kontraste deutlich besser - bei f/5.6 ist hier nach meinem Empfinden das Maximum erreicht.
f/2, 100%-Ausschnitt Mitte
Anhang 35022
f/5.6, 100%-Ausschnitt Mitte
Anhang 35023
Im Randbereich des Kleinbildformats ist die Schärfe bei Offenblende im Vergleich zu anderen lichtstarken Objektiven durchaus brauchbar. Abblenden auf f/2.8 bringt noch keinen großen Fortschritt, bei f/4 wird es aber schon richtig gut und bei f/8 dürften selbst Pixelpeeper kaum etwas zu beanstanden haben.
f/2, 100%-Ausschnitt Ecke
Anhang 35024
f/4, 100%-Ausschnitt Ecke
Anhang 35025
f/8, 100%-Ausschnitt Ecke
Anhang 35026
Bei realen Motiven auf etwas größere Entfernung sieht es sogar noch besser aus. Da kann man selbst mit Offenblende schon sehr ordentliche Bilder machen und in Bildschirmauflösung wird man kaum etwas an den Ecken zu beanstanden haben. Von der leichten Vignettierung und den etwas geringeren Kontrasten (die man ja leicht nachkorrigieren kann) abgesehen, muss man schon 100%-Ausschnitte anschauen, um überhaupt einen deutlichen Unterschied zwischen Offenblende und f/5.6 zu sehen:
f/2
Anhang 35027
f/2, 100%-Ausschnitt Ecke
Anhang 35028
f/5.6, 100%-Ausschnitt Ecke
Anhang 35029
Wenn die Fokussierung gegen unendlich geht (Landschaft o.ä.) weigere ich mich normalerweise, lichtstarke Objektive bei Offenblende zu betreiben. Aber f/2.8 kann man bei dem Zuiko durchaus schon in Erwägung ziehen wenn man mit etwas schwächeren Kontrasten leben kann. Beim Abblenden werden dann im Randbereich leichte Quer-CAs sichtbar, aber wirklich in einem sehr dezenten Umfang, so dass sie auch mühelos mit einem Klick entfernt werden können.
f/2.8
Anhang 35030
f/2.8, 100%-Ausschnitt, Rand
Anhang 35031
f/5.6, 100%-Ausschnitt, Rand
Anhang 35032
--- Fortsetzung folgt ---
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Un hier noch ein Foto mit glänzendem Chrom im Sonnenlicht - in dieser Disziplin schlägt sich das Zuiko schon bei Offenblende hervorragend. Auch die Neigung zu Längs-CAs ist eher gering. Bei genauem Hinschauen sieht man hier und da minimale Farbsäume in Magenta vor der Schärfeebene und grün im Hintergrund, aber auffällig oder störend ist das in den Bildern, die ich bisher gemacht habe, nicht.
f/2
Anhang 35033
f/2, 100%-Ausschnitt
Anhang 35034
Die Farbwiedergabe ist lebendig und nach meinem Eindruck eher in Richtung kühl tendierend, aber was heißt das schon im Zeitalter des elektronischen Weißabgleichs.
f/5.6
Anhang 35035
Und hier noch mal ein 100%-Ausschnitt vom Rand mit minimalen CAs:
Anhang 35036
Noch ein paar Bilder von heute zum Abschluss:
f/2
Anhang 35037
f/2
Anhang 35038
f/2
Anhang 35039
Was mich mal sehr interessieren würde, wäre ein Vergleich mit dem Konica Hexanon 1.8/40, das zumindest am Crop-Sensor auch ein sehr gutes Objektiv ist, aber leider nicht an die EOS zu adaptieren. Da bräuchte man eine A7, um es mit dem Zuiko vergleichen zu können. Dagegen hatte ich das (moderne) Voigtländer 2/40 mal kurz vergleichsweise mit dem Zuiko vor der Kamera und bei ein paar schnellen Testbildern bei Offenblende konnte ich keinen deutlichen Unterschied erkennen. In der Schärfe bei Offenblende ist das Zuiko mindestens auf Augenhöhe. Das Bokeh schien mir in bestimten Situationen beim Voigtländer einen Tick weicher zu sein. Alles in allem aber zumindest die gleiche Liga, allerdings mit dem Vorteil der merklich kürzeren Naheinstellgrenze beim Zuiko. Und mit einem modernen "Aspherical"-Objektiv überhaupt mithalten zu können, ist ja auch schon ein Wort für eine fast 40 Jahre alte "Einsteiger-Kitlinse"...
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Zitat:
Zitat von
Groundhog
Gerade als ich beschlossen hatte mir das 40er Zuiko nicht zu holen kommst du mit sowas um die Ecke ... unfair :lol:
Aber Spaß bei Seite, gute Vorstellung :yes:
Kannst du noch ein paar Bilder vom Objektiv selbst nachlegen (gern auch im Größenvergleich zu anderen, wie dem 50er Zuiko)?
Na klar, gerne. Mein Zuiko 1.4/50 habe ich allerdings im Moment verliehen, daher ein anderer Größenvergleich.
an der 5D MkII
Anhang 35063
mit Streulichtblende
Anhang 35064
neben dem Flektogon 2.4/35
Anhang 35065
von vorn bei f/4
Anhang 35066